Was wurde aus Hitman gemacht?!?

[Slayback101]

Moin Leute,

wie viele sicher wissen, hat IO Interactive mit Hitman Absolution eine komplett umgekrempelte, um nicht zu sagen, verunstaltete fünfte Ausgabe des bisher genialen Schleich-Actioners auf den Markt gebracht. Nun will ich nicht behaupten, Absolution sei schlecht. Im Gegenteil, es war und ist trotzdem ein gutes Spiel. Mein Problem ist, dass es aber einfach kein Hitman mehr ist.

Nun kann man nätürlich sagen, dass es ja trotzdem Mordaufträge gibt. Doch diese sind aufgrund eines weiteren Mankos nicht halb so spannend wie die der Vorgänger. Ich rede vom absurd linearen Leveldesign. Hatte man in den Vorgängern reichlich freien Raum, um seine Strategie zu planen und durchzuziehen, beschränkt sich hier der Freiraum auf die Wahl "Fenster oder Tür".

Und dann das Verkleiden! Seit wann weiß denn jeder Polizist in Chigago die eingeteilten Kollegen auswendig? Selbst die Verstärkung weiß immer, wer der Hitman ist!

Meine Frage an euch, liebe Hitman Fans:

Liegt euch der neuste Teil oder wollt ihr beim nächsten (der auf jeden Fall kommt) wieder ein "echtes" Hitman und kein Splinter Cell Conviction mit Glatze?

PS: Falls der Eindruck entstanden sein sollte, dass ich ein Fanboy bin, habt ihr recht ^^

[HanFred]

Einverstanden, "Absolution" war ein gutes Spiel, besser inszeniert aber ganz klar ein weniger guter "Auftragskiller-Simulator" als die vorherigen Teile. Das grösste Problem sah ich in der Tatsache, dass die NPCs nicht mehr einfach ihrer Routine nachgehen, sondern erst per Skript angeschubst werden müssen, so dass man einfach nicht mehr längerfristig planen kann. Man kann das bisweilen sogar ausnutzen, indem man direkt nach Checkpoints quasi an den noch nicht an ihrem Platz stehenden oder korrekt patrouillierenden Wachen vorbei "rennt".
Und ja, auch bzgl. Verkleidung hast du recht. V.a. dass es überhaupt keine Rolle Spielt, ob man in Uniform maskiert (mit Helm) ist oder nicht. Teilweise macht es ja Sinn, aber das Ganze wurde einfach zu simpel umgesetzt; trägt man eine Uniform einer Fraktion, wird man von Angehörigen selbiger auf jeden Fall erkannt und fertig.
Den Wallhack mochte ich auch nicht sonderlich. Jetzt soll mir keiner mit dem "Purist"-Schwierigkeitsgrad kommen, der war wirklich etwas sehr schwierig. Probiert habe ich ihn ja, musste dies aber nach einigen Levels wieder ändern.
Mir hat's früher auch besser gefallen. Nichtsdestotrotz habe ich auch in "Absolution" einige Levels mehrere Stunden lang erforscht.

[Achmedtheanimal]

was mich vorallem stört ist dieses Unlocksystem und die Challenges
die reißen mich regelmäßig einfach raus

[HanFred]

was mich vorallem stört ist dieses Unlocksystem und die Challenges
die reißen mich regelmäßig einfach raus

Stimmt, ein echtes Hitman-Spiel sollte eigentlich keine solchen künstlichen Motiavionsmassnahmen benötigen. Das "Silent Assassin"-Rating ist doch Ansporn genug. Oder war es zumindest in den Vorgängern. Da habe ich auuch gerne alles erkundet.
"Absolution", genau wie der neue "Tomb Raider", krankt ausserdem IMHO an der modernen Mode, die Erzählung filmreifer zu gestalten, während die Komplexität des Gameplays reduziert bzw. immer mehr vereinheitlicht wird. Das finde ich etwas schade.

[Achmedtheanimal]

das finde ich gar nicht mal so schlimm, Hitman war auch so immer schon sehr filmisch
was mich aber auch stört sind die diese zerhackten Level, das hat mir früher besser gefallen
1 großes Level und alles passierte gleichzeitig

[mr archer]

Hitman war auch so immer schon sehr filmisch

Das finde ich gar nicht. Filmisch wäre als Attribut so ziemlich das letzte, was mir zu den vier alten Hitman-Spielen einfallen würde. Vor allem in Teil 2 bis 4 lag der Schwerpunkt auf Planung, dem Beobachten der sich in einer Zeitschleife wiederholenden Bewegungsabläufe und Handlungsroutinen der NPC´s (was natürlich überhaupt nicht realistisch ist) und der vorausschauenden Arbeit mit der Karte und dem Verkleidungssystem. Hitman war nicht filmisch, Hitman war gamy durch und durch. Die Regeln waren stets eindeutig und klar. Das machte den Reiz des Ganzen aus.
In einem Zeitalter, wo AAA-Produktionen aber nicht mehr gamy sein sollen, sondern sich mehrheitlich zu interaktiven Filmen entwickeln, musste passieren, was leider mit dem neuen Hitman dann auch passiert ist. Sie haben sich ausgerechnet die finale Mission in Contracts im Hotel in Paris zum Vorbild genommen. Und das war halt von allen Hitman-Missionen eine der schwächsten.

[Achmedtheanimal]

ich meinte bezogen auf die Zwischensequenzen vor und in den Missionen
hab vielleicht was anderes gemeint als ihr ^^

[HanFred]

@Archer: Volle Zustimmung!
@Achmed: Durch die von dir ebenfalls monierte Zerstückelung der Level gab's definitiv viel mehr Zwischensequenzen. IIRC gab's früher in erster Linie ein Intro pro Level, der Rest war ingame und die Kontrolle wurde dem Spieler währenddessen auch nie entrissen.

[Slayback101]

Auch das punktesystem mit dem ganzen bestrafen für das umbringen von unschuldigen nervt! vorallem weil man manchmal gezwungen wird zu töten! und der im vorfeld so lobgepriesene contractsmode ist nach zwei missionen langweilig!

[The Prodigy]

Soweit ich es jetzt gespielt habe finde ich es nicht schlecht :wink: .

[Slayback101]

Soweit ich es jetzt gespielt habe finde ich es nicht schlecht :wink: .

Ist es ja auch nicht! aber es ist kein echtes Hitman mehr findest du nicht auch?

[johndoe460366]

Das Punktesystem und seine penetrante Präsentation nervten mich von Anfang an genauso wie die gefühlten 10000 Challenges.
Wo man früher noch frei experimentieren und planen konnte, befand man sich nun in einer virtuellen geschützten Werkstätte, in welcher man nach Vorgabe Klötzchen aneinanderreihen sollte.
Zugegeben, ich hätte das Spiel schon nach dem fünften oder sechsten Level ad acta gelegt, wenn mich die unfreiwillige Komik des Handlungsverlaufs nicht bis zum bitteren Ende interessiert hätte.

[sSaT]

Ich finds ja interessant wie ein Spiel wie dieses immer auf Immersion macht, aber plötzlich hat man nachdem man duch die nächste Tür geht wieder seinen "coolen" Hitman-Anzug an anstatt der vorherigen Verkleidung. Und ja, das man in Hitman Absolution eigentlich nur noch durch die Level huscht und sich versteckt um bloß keinen Instinkt zu verbraten ist vollkommen bescheuert. Hitman's Coolness machte es doch immer aus das er sich Verkleidung beschaffte um relativ entspannt irgendwo reinzukommen.
Es hätte mehr Sinn gemacht quasi nur bestimmte Personen empfindlich für die Verkleidung zu machen. Also z.B. Türsteher, deren Job es ist die Kollegen zu kennen und ähnliches. Dort hätte man dann seinen Instinkt benutzen können oder aber einen Weg um die herum finden müssen/können weil man z.B. seinen Instinkt schon vorher verbraten hat.
Während ich die Story und das Setting um Absolution absolut klasse fand, und es mir einen Heidenspaß gemacht hat mithilfe der Instinkt Funktionen zu schießen, war das Gameplay im Vergleich zu den vorherigen Teilen meiner Meinung nach schlicht grottig. Ich würde mir sehr wünschen, das der nächste Teil wieder mehr wie Blood Money ist. Blood Money war nahe der Perfektion.

[Guffi McGuffinstein]

Ah, mein Lieblingsthema zu meinem Lieblingsfranchise.

Der Hauptgrund, an dem Absolution kränkelt, ist doch schlichtweg die Tatsache, dass es vor allem zu Beginn ständig darum geht, ungesehen von A nach B zu kommen. Man bekommt viel zu selten einen echten Auftrag. Da hat die ach so toll inszenierte Story eines der Kernelemente des Spiels verwässert.

Klar, man darf nicht vergessen, dass der Charakter "47" bei nicht mehr allzu vielen Spielern, mal abgesehen von den Fans, präsent war. Der jüngeren Generation möglicherweise bis dato sogar unbekannt. Das heißt, man hat bei Square Enix versucht, Hitman wieder neu zu etablieren. Vor allem die, die es vorher nicht kannten, finden es auch ausgesprochen gut da es immernoch eine positive Abwechslung, vor allem gegenüber dem meisten Shooter Einheitsbrei, darstellt. Blöderweise hat man dabei trotzdem wichtige Elemente des Spiels versaut. Es gibt eine ganze Menge Leute, die sagen, es wäre das bessere Splinter Cell. Das ist meiner Ansicht nach aber für Hitman genau das falsche Zeugnis.

Es war jedenfalls ein großer Fehler, die Hitman Absolution Entwicklung in die Hände der Kane & Lynch Macher zu geben und nur wenige IOI Leute mitzunehmen die an den Vorgängern gearbeitet haben.

Meine Hoffnung besteht jetzt aber darin, dass zum einen die neue Konsolengeneration wieder größere Level zulässt (laut Entwicklern war das nämlich wohl tatsächlich ein Problem) und zum anderen man so eine Story ja nicht noch einmal schreiben kann und der nächste Teil sich wieder mehr um Aufträge dreht. Bei letzterem könnte es natürlich auch passieren, dass die Story noch schlechter wird.