Zum Thema: Ich fände so ein Spiel unnötig. Hab Postal und Manhunt als Beispiel auch gespielt und fand beide recht langweilig. Nach 30 Minuten oder so hab ichs dann gelassen. Und das obwohl ich GTA und co cool finde. (Kriegsspiele wiederum lehne ich aus Prinzip ab)
GoreFutzy hat geschrieben:
Es gibt irgendwo in deinem Hirn auch eine moralische Hemmschwelle,
um nicht von der Masse ausgeschlossen werden zu wollen.
Du kannst hier nicht von Dir auf andere schließen.. Mir persönlich währe es sowas von egal ob die Masse mich akzeptiert. Könnte auch damit zusammenhängen das die Gesellschaft mich mein Leben lang ausgeschlossen hat, es immernoch tut und auch weiterhin tun wird. Weil ich halt nicht so ausseh wie es sein muss um als würdig zu gelten.
OnkelFungus hat geschrieben:
...also um dich mach ich mir schon ein bisschen sorgen... mach mal die kiste aus und geh an die frische luft, so 1-2 minuten am tag. hilft vielleicht.
Und mir machen so Leute wie Du Sorgen. Nicht das ich mir um Dich an sich Sorgen mache sondern um diese Gesellschaft.
Wenn jemand sein Leben lang gemobbt und Psychisch fertiggemacht wird, jeden Tag mit Angst in die Schule geht weil er sich sicher sein kann wieder verprügelt und fertiggemacht zu werden und es vielleicht zu Hause auch nicht besser läuft (Eltern machen einen fertig, sagen einem immer wie wertlos man ist), derjenige dann auch noch sehen muss das sowas in der Gesellschaft nicht nur tolleriert wird sondern scheinbar gewünscht ist, dann muss kann sich nur minderwerig fühlen und einen Hass auf diese "Gesellschaft" entwickeln.
Wenn derjenige dann irgendwann keinen anderen Ausweg mehr sieht als "die müssen sterben damit Ich endlich keine Angst mehr haben muss" oder einfach sein eigenes Leben beenden will, aber so viele als möglich der für ihn "bösen" mitzunehmen (Vergeltung, nicht Rache) dann sind natürlich nicht die Schuld die ihn die ganze Zeit fertiggemacht haben. Nein er ist selbst Schuld. Natürlich, weil es ist ja nicht nur normal das man Menschen die nicht ganz reinpassen in diese Gesellschaft fertigmacht, nein es scheint ja sogar erwünscht zu sein. Das diese Aktionen einen Menscchen zum äusersten treiben können ist ja sowas von unrealistisch....
Da ist es natürlich viel einfacher den Spielen oder ihm selbst die Schuld zu geben, weil da muss man nicht zugeben das in dieser Gesellschaft so einiges falsch läuft. Menschen die andere psychisch fertigmachen sind nichts anderes als passivmörder (meine Meinung) und sollten sich nicht wundern wenn ihr Opfer mal zum Täter wird. Nicht jeder kann sich im entscheidenten Moment selbst bremsen das es nicht zum Amoklauf kommt.
BTW: Natürlich sind nicht alle Amokläufer gemobbt worden, aber die meisten. Das wird aber von den Medien nur so beiläufig erwähnt wohingegen die Tatsache das derjenige ein "Killerspiel" hatte natürlich über mehrere Seiten ausführlich behandelt wird. Auserdem sagt ja niemand das ALLE Amokläufer Opfer sind, viele sind einfach nur krank im Kopf. Aber die welche wirklich Opfer sind werden gar nicht erst beachtet aus schon genannten Gründen. Man müsste dann ja was gegen die Leute tun welche andere fertig machen, aber diese Menschen werden ja als Helden gefeiert durch solche Aktionen, wieso sollte man sie also bestrafen?
Wer selbst nicht in der Lage des gemobbten ist kann es sowieso nicht nachvollziehen das ist klar. Ich kenne die Situation aber sogar aus 2 Perspektiven. Wie Anfangs erwähnt werde ich von der Gesellschaft ausgeschlossen. Ich wurde in der Schule jeden verdammten Tag gemobbt, im Beruf das selbe und wenn ich auf die Strasse gehe hab ich Todesängste deswegen. Raus muss ich aber zumindest um Einkaufen zu gehen. Ich hab die Phase überwunden in der ich auch kurz davor war Amok zu laufen oder mich vor nen Zug zu werfen, das gelingt aber nicht jedem.
Ich kenne das aber auch aus einer anderen Perspektive: Nämlich der des hilflosen zuhörer. Ich hatte in meinem Leben genau einen einzigen Freund. Ihm ging es genauso wie mir: er wurde von der Gesellschaft nicht akzeptiert weil er übergewichtig war (NEIN nicht jeder der dick ist frisst zu viel. Es ist mittlerweile bewiesen das es über 6000 Gene gibt die mitverantwortlich sein KÖNNEN) und egal was er tat, er nahm nicht ab.
Irgendwann in der Nacht rief er mich an, in Tränen aufgelöst und meinte das er es nicht mehr aushält. Das diese (Zitat) "Arschlöcher" in nicht länger fertigmachen werden. Das er dem ganzen ein Ende bereitet.
Könnt ihr euch überhaupt vorstellen wie man sich fühlt wenn ein Mensch euch am Telefon erzählt das er gerade im Auto sitzt und den Wagen nun gegen einen Baum fahren wird? Wie man sich fühlt wenn alle Überzeugunsversuche nicht fruchten und man nur noch hilflos zuhören kann wie Metal berstet, Glass springt und danach nur noch Totenstille?... Wie man sich fühlt wenn man dann in der Zeitung liest das er Ernst gemacht hat und in der Zeitung nur steht das "aus ungeklärlichen Umständen" jemand sein Auto gegen nen Baum gesetzt hat und Selbstmord nicht ausgeschlossen wird?
Aber natürlich war da nicht die Gesellschaft Schuld.. Nein er hätte sein Schicksal als Opfer der Gesellschaft gefälligst akzeptieren sollen und weiterleben damit die Gesellschaft weiterhin jemanden hat auf dem sie rumhacken kann und den sie fertigmachen kann.
Ist ja alles voll Ok und normal oder?
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Renaku hat geschrieben:
Angenommen du würdest dich nach deiner "dummen Handlung" nicht Umbringen. Wer wird dann wohl für die "dumme Handlung" bestraft.
Nein, nicht die die dich gemobbt haben, sondern du.
Es liegt also nicht an den anderen, sondern an dir über solchen dingen zu stehen.
Und genau da liegt das Hauptproblem. Die mobber gehören bestraft BEVOR es zu solchen Taten durch die Gemobbten kommt. Aber wie schon mehrmals erwähnt werden die Mobber ja eher noch als Helden gefeiert.
Renaku hat geschrieben:
Wenn du nur den anderen oder der Gesellschaft die Schuld gibst, dann bist du meiner Meinung nach zu bedauern, Weil du selbst nicht den Mut hast dir deine eigen Gedanken ein zu gestehen und deshalb sagst "Ich bin nicht schuld. Die haben mich dazu gezwungen. Ich wollte keine Waffe nehmen und meine Mitschüler erschießen, das waren alles die Anderen"
Keiner sagt das die Amokläufer dazu gezwungen werden amok zu laufen. Aber das liest sich so wie "Na wenn Du nicht das Opfer der Gesellschaft spielen willst und diesen Kreis irgendwie zu durchbrechen versuchst (ob die Art und Weise nun gut oder schlecht ist ist erstmal unwichtig) dann bist Du selbst Schuld.
Wenn ein Vergewaltiger eine Frau auf den Boden drückt und sie ne Waffe zieht und auf den Vergewaltiger schießt, ist sie dann auch selbst Schuld? Sie hätte sich ja auch vergewaltigen lassen können, dann würde der Täter noch leben. Und nein das ist kein dummer Vergleich. Beide sind Opfer von Straftaten. Nur das Vergewaltigung wirklich strafbar ist, mobbing aber nicht (weils wie erwähnt ja vollkommen normal ist in dieser Gesellschaft)
(sorry für den langen Beitrag aber wenn ich solche Ignoranz lese und dieses typische "Nein die Gesellschaft kann nichts dafür" könnt ich Wände hochgehen)