Ich hab gerade ein ganz interessantes Interview auf SPON gelesen, vielleicht intererssiert sich der ein oder andere ja auch für die Thematik:
http://www.spiegel.de/netzwelt/games/0, ... 09,00.html
Auf Seite 5 wird auch etwas konkreter auf das Thema des kausalen Zusammenhangs zwischen Gewalt in Medien und realer Gewalt eingegangen (da hätte ich es auch ganz interessant gefunden, auf Unterschiede zwischen Spiel und Film einzugehen).
Alles in allem scheinen mir die Positionen ganz plausibel zu sein, nur die Forderung von Pfeiffer WoW und andere Onlinespiele erst ab 18 freizugeben (aufgrund der erhöhten Suchtgefahr) erscheint mir doch etwas übertrieben.
Spiegel-Interview über Mediennutzung u. gewalthaltige Spiele
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Re: Spiegel-Interview über Mediennutzung u. gewalthaltige Spiele
Nerix hat geschrieben: Alles in allem scheinen mir die Positionen ganz plausibel zu sein, nur die Forderung von Pfeiffer WoW und andere Onlinespiele erst ab 18 freizugeben (aufgrund der erhöhten Suchtgefahr) erscheint mir doch etwas übertrieben.
HAIL PFEIFFER!
Im Ernst: Ich finde Professor Pfeifer sogar sehr vernünftig in seiner Argumentation. Er scheint sich mit dem Thema ja wirklich mitten drin zu beffassen, anstatt nur distanzierte "Experten"berichte zu lesen! Da könnten sich viele Möchtegern-Politiker-Ignoranten eine Scheibe abschneiden!
Befasst hat er sich damit sicherlich, im allgemeinen halte ich ihn auch für sehr kompetent.
Nur letztlich ist es die Aufgabe der Eltern auf den Medienkonsum der Kinder zu achten, ich halte nichts davon, diesen zu kriminalisieren um damit pauschal allen Kindern den Zugang dazu zu verwehren. Außerdem gibt es doch bei WoW sicher Mechanismen, wo Eltern die max. Spielzeit bestimmen können (wäre zumindest sinnvoll).
Zu den Politiker-Ignoranten: nunja, jeder Entscheidungsträger im operativen Geschäft in der Wirtschaft oder auch in der Politik ist auf wissenschaftliche Studien angewiesen, die als Entscheidungsgrundlage dienen. Insofern ist es durchaus ausreichend, Studien zu lesen und zur Kenntnis zu nehmen. Nur sollte man dies auch wirklich tun, und diese nicht ignorieren und stattdessen lieber populistische Statements bei aktuellen Anlässen absondern, wie es leider durchaus vorkommt.
Nur letztlich ist es die Aufgabe der Eltern auf den Medienkonsum der Kinder zu achten, ich halte nichts davon, diesen zu kriminalisieren um damit pauschal allen Kindern den Zugang dazu zu verwehren. Außerdem gibt es doch bei WoW sicher Mechanismen, wo Eltern die max. Spielzeit bestimmen können (wäre zumindest sinnvoll).
Zu den Politiker-Ignoranten: nunja, jeder Entscheidungsträger im operativen Geschäft in der Wirtschaft oder auch in der Politik ist auf wissenschaftliche Studien angewiesen, die als Entscheidungsgrundlage dienen. Insofern ist es durchaus ausreichend, Studien zu lesen und zur Kenntnis zu nehmen. Nur sollte man dies auch wirklich tun, und diese nicht ignorieren und stattdessen lieber populistische Statements bei aktuellen Anlässen absondern, wie es leider durchaus vorkommt.
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Ich gebe dir vollkommen Recht, dass der Staat sich nicht in die Freizeitgestaltung der Bürger einmischen darf! Allerdings sehe ich da vorallem die Sucht als eine Gefahr, dessen sich die wenigsten Eltern bewusst sind. Die meisten Leute sind eben dumm und auch dumm genug ihr Kind falsch zu erziehen.Nerix hat geschrieben:Befasst hat er sich damit sicherlich, im allgemeinen halte ich ihn auch für sehr kompetent.
Nur letztlich ist es die Aufgabe der Eltern auf den Medienkonsum der Kinder zu achten, ich halte nichts davon, diesen zu kriminalisieren um damit pauschal allen Kindern den Zugang dazu zu verwehren. Außerdem gibt es doch bei WoW sicher Mechanismen, wo Eltern die max. Spielzeit bestimmen können (wäre zumindest sinnvoll).
Zu den Politiker-Ignoranten: nunja, jeder Entscheidungsträger im operativen Geschäft in der Wirtschaft oder auch in der Politik ist auf wissenschaftliche Studien angewiesen, die als Entscheidungsgrundlage dienen. Insofern ist es durchaus ausreichend, Studien zu lesen und zu Kenntnis zu nehmen. Nur sollte man dies auch wirklich tun, und diese nicht ignorieren und stattdessen lieber populistische Statements bei aktuellen Anlässen absondern, wie es leider durchaus vorkommt.
Hätte ich Kinder in dem Alter, würde ich sie von solchen Online Spielen fernhalten und ihnen stattdessen alternative Freizeitunterhaltung anbieten. Leider ist es ja so, seit dem Fernsehen zumindest, dass viele (schlechte) Eltern ihr Kind einfach vor die Glotze absetzen um sich der Verantwortung ihrer Erziehung zu entziehen. Das die Entwicklung des Kindes dabei gestört wird ist eine Tatsache, so wie Fernsehen allgemein durch seine verleitende Passivität auf Dauer verdummt.
Ich kenne sehr viele, die wirklich nahe zu pausenlos WoW spielen und dabei sind viele erst minderjährig. Das Suchtpotential entspricht der einer harten Droge, von daher und wirklich ausnahmsweise von meiner Seite aus, wäre ein ab 18 Verbot von MMOGs angebracht um die Leute vor sich selbst zu schützen und den Firmen die es dadurch ermöglicht wird die Leute einer Gehirnwäsche zu unterziehen, was zwar heute noch nicht aktiv betrieben wird, dessen Potential aber in den nächsten Jahren sicherlich noch ausgereizt werden könnte.
Sehe ich genauso, leider gibt es viel zu viele Kinder denen es so ergeht. Allerdings ist unsere Schlussfolgerung eine andere: ich glaube nicht, dass dies durch strenger Gesetze geregelt werden kann (in diesem Fall: eine Altersfreigabe von Online-Rollenspielen ab 18 ). Schlechte Eltern bleiben schlechte Eltern, ob sie die Kinder nun vorm Fernseher, einem Onlinerollenspiel oder einem andere Spiel "parken".GenericEvilEmperor hat geschrieben:Allerdings sehe ich da vorallem die Sucht als eine Gefahr, dessen sich die wenigsten Eltern bewusst sind. Die meisten Leute sind eben dumm und auch dumm genug ihr Kind falsch zu erziehen.
Hätte ich Kinder in dem Alter, würde ich sie von solchen Online Spielen fernhalten und ihnen stattdessen alternative Freizeitunterhaltung anbieten. Leider ist es ja so, seit dem Fernsehen zumindest, dass viele (schlechte) Eltern ihr Kind einfach vor die Glotze absetzen um sich der Verantwortung ihrer Erziehung zu entziehen. Das die Entwicklung des Kindes dabei gestört wird ist eine Tatsache, so wie Fernsehen allgemein durch seine verleitende Passivität auf Dauer verdummt.
Wie im Artikel auch anklingt sollte dies durch Ganztagsschulen, verpflichtende Kindergärten, frühe Vermittlung von Medienkompetenz etc. versucht werden abzumildern. Das wichtigste ist also, den Kindern von Eltern bildungsferner Schichten frühzeitig eine soziale Struktur zu verschaffen, mit dem Ziel, dass sie zumindest ähnliche Chancen wie andere Kinder mit besseren Startbedingungen haben. Deshalb sind auch beispielsweise Vorschläge der CSU mit ihrer "Herdprämie" absoluter Schwachsinn... Das werden genau die Gruppen in Anspruch nehmen, die sich von dem zusätzlichen Geld eher eine Stange Zigaretten holen als die Kinder zu fördern...