Zocker und Integrität

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ProbeEtPylon
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Zocker und Integrität

Beitrag von ProbeEtPylon »

Ich liebe Videospiele! Sie können so vieles zugleich sein: Muße, Spaß, Ablenkung, Lebensinhalt, geistlos, geistreich, Konsum- und Kulturgut.

Aber kennt ihr auch folgendes Gefühl?

Wenn ihr nach euren Hobbies gefragt werdet, antwortet ihr nur in seltenen Fällen: "Ich zocke für mein Leben gern!" Niemals aber wenn ein süßes Mädchen wissen will, wie ihr eure Freizeit nutzt.
Und sind sie dann einmal doch eurer geheimen Leidenschaft auf die Schliche gekommen, beschleicht euch das Gefühl, euch irgendwie rechtfertigen zu müssen. Für was eigentlich?
Wenn ihr euch während einer Zugfahrt mit einem Kumpel über ein Videospiel unterhaltet, bemüht ihr euch beinahe instinktiv nicht zu laut zu sein, damit die anderen Fahrgäste bloß nicht mitbekommen, dass ihr nicht über Brüste, sondern über digitale Welten sprecht. Eigentlich seid ihr an einem Freitag Abend froh darüber, dass ihr nicht schon wieder einem sinnlosen Besäufnis beiwohnt und statt der Promillezahl euren nächsthöchsten Highscore jagt. Und dennoch wiegt das Gefühl schwer, ein Außenseiter zu sein, weil man nicht das will, was alle wollen.

Aber was bedeutet eigentlich diese diffuse Angst, nicht zu dem stehen zu können, was man liebend gerne macht?
Sie ist Leugnung der eigenen Identität, ein Einknicken vor den Erwartungen aller.
Was ist anerkannter Zeitvertreib? Sport natürlich! Partymachen! Shoppem! Und einige andere Dinge, zu denen das Zocken noch nicht gehört.
Ich mache denjenigen keine Vorwürfe, die Zocken immer noch für sinnloses Tastenhämmern oder gar gemeingefährlich (Killer spielen Killerspiele) halten. Sie wissen es nicht besser, sie wissen nicht wovon sie sprechen. Ich mache nur mir selbst Vorwürfe, dass ich mich von ihrer Ignoranz beeinflussen lasse.
Viel gibt es nicht mehr zu sagen. Entweder man findet die Integrität, zu seiner Leidenschaft zu stehen oder nicht. Grund für den schlechten Ruf der Zocker sind die Zocker selbst und nicht blindes Unverständnis, auf das sie stoßen. Anstatt zu sagen: „Komm! Ich zeige dir, um was es bei Counterstrike wirklich geht!“, senken zu viele ihren Blick und schweigen.

Denkt und fühlt ihr ähnlich? Was sagt ihr?
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$tranger
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Re: Zocker und Integrität

Beitrag von $tranger »

ProbeEtPylon hat geschrieben:Ich liebe Videospiele! Sie können so vieles zugleich sein: Muße, Spaß, Ablenkung, Lebensinhalt, geistlos, geistreich, Konsum- und Kulturgut.

Aber kennt ihr auch folgendes Gefühl?

Wenn ihr nach euren Hobbies gefragt werdet, antwortet ihr nur in seltenen Fällen: "Ich zocke für mein Leben gern!" Niemals aber wenn ein süßes Mädchen wissen will, wie ihr eure Freizeit nutzt.
Und sind sie dann einmal doch eurer geheimen Leidenschaft auf die Schliche gekommen, beschleicht euch das Gefühl, euch irgendwie rechtfertigen zu müssen. Für was eigentlich?
Was? Nö.

Ist doch meine Sache was ich mach, selbst wenn ich mich in meiner Freizeit mit Erdnussbutter einreib und nackt durch den Garten renn. Da hab ich auch keine falsche Scham und halt's auch genau so bei Anderen.
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Ihr seid Anime-Fans? Dann seid ihr im Anime-Diskussionsthread genau richtig!
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Achmedtheanimal
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Beitrag von Achmedtheanimal »

Seh ich genauso...
Viele meiner Freunde können mit zocken gar nix anfangen, aber ich stehe dazu, Nerd4life!
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Man sollte nie mit der Einstellung "andere Leute sollen mich anerkennen" an sowas herangehen. Wenn du dein Hobby Leuten präsentierst und es ihnen nicht gefällt, ist das natürlich Schade, aber du magst es ja nicht wegen diesen Leuten sondern wegen dir.
Andere Leute haben auch seltsame Hobbys, die ich wiederum niemals nachvollziehen kann und das sage ich denen dann ebenfalls.
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Almalexian
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Beitrag von Almalexian »

Ich hab auf die Art und Weise schonmal ne Freundin verloren und man spekulierte bei mir auf eine mögliche Rolle als Hacker (ich hatte ein wenig zuviel übers Modding schwadroniert), daher ja, ich halte mich durchaus für integer.

Der Beitrag ist allerdings ein wenig melodramatisch. Und wer von Spielen keine Ahnung hat, hat mMn auch nicht das Recht, die Klappe aufzureißen und sich drüber zu beschweren. Wenn jemand diese einfache Grundregel des Diskutierens nicht kennt, mache ich demjenigen durchaus einen Vorwurf.
Meine Seite mit Projekten und mehr: Almalexian's Space

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Jointorino
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Beitrag von Jointorino »

Nun irgendwie muss ich sagen das du recht hast Pylon, aber genauso würde es mir im Zug gehen wenn ich mich mit nem Freund darüber unterhalte das ich mir am WE gerne mal nen Joint rauche ;-) da würden die Leute doch genauso dumm gucken, wenn nicht dümmer :>
Meine Freundin weiss genau das ich zocke wie n blöder, aber sie störts wenig, also steh ich auch dazu.


btw, wie komms du nur auf "sinnloses Besaufniss an einem Freitag abend"? Von sinnlos kann wirklich nicht die Rede sein :lol:
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Zero Enna
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Beitrag von Zero Enna »

von meinen freunden weis eig. jeder dass ich zocke, bei mir auf arbeit auch (bin da nicht der einzige) aber ich glaube wie viel ich wirklich zocke weis ausser mir und meiner ex keiner... und evtl meine mom noch, hab ja schon gezockt als ich noch keine eigene wohnung hatte... so mit 14, 15 ^^

ich weis auch noch dass wir (meine besten kumpels und ich) früher (tm) beim gemütlichen versumpfen im irish pub über alle möglichen sachen philosphiert haben ^^ stargate, zocken... zocken und stargate zusammen xD ... @TE du bist fies, haste mich an die "gute alte zeit" erinnert (wohn ja schon ewig nicht mehr bei meinen kumpels in der nähe... anderes bundesland etc...)

auf alle fälle mach ich keinen großen hehl draus, dass ich gern zocke. k, auf fragebögen wo man nachm hobby gefragt wird (weis garnich wann ich sowas das letzte mal gesehen hab) schreib ich meist nur "pc" hin. stimmt ja auch, ich nutz ihn ja nicht nur zum zocken, ich hör damit musik, schau filme, schau im internet rum und in der schule und auch beim bund hammwer office mehrmals durchgekaut. en bissl was kann ich also xD
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DocManga
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Beitrag von DocManga »

meine freunde wissen eig auch bescheid. Allerdings kann ich den TE schon verstehen. Ist vorallem schwierig, wenn in deinem Freundeskreis kaum einer zockt, bzw. nicht im Ansatz so intensiv wie man selbst. Früher hab ich das auch eher versucht zu verstecken, aber mittlerweile isses mir egal^^
Obwohl ich auch jetzt noch z.B. nicht so gern in der Bahn auf meinem 3DS Pokemon spiele...
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Zero Enna
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Beitrag von Zero Enna »

och, als ich mir von meinem ersten lehrgeld die psp gekauft hatte hab ich die immer mit rumgeschleppt und unterwegs im bus gezoggt, film geschaut oder sonstwas. k, pokemon hatt ich da jetz nich für (wie auch) aber harry potter zb is jetz vllt auch nich so der renner xD
und bei der busfahrt konnten einem viele leute begegnen ^^ 30km zur berufsschule und 30 km zurück

als ich dann beim bund war und endlich en laptop (später nochn netbook) hatte gabs bei der fahrt von und zur kaserne auch nur 2 zustände: schlafen oder laptop/netbook draussen. k, meist hab ich nur filme geschaut aber das ein oder andere mal hab ich auch gezoggt (lag aber eher daran dass ich bei der wahl "leistung" vs "laufzeit" zweiteres eig. nicht beachtet hab ^^
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Die Ente
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Beitrag von Die Ente »

Ich stehe auch vollkommen dazu wenn mich jemand fragt. Ich habe natürlich noch andere Hobbys so ist es nicht aber ich spiele schon sehr oft.

Mich kotzen wie oben schon geschrieben die Leute an die meinen, dass zocken schlecht sei und dieses nicht als Hobby akzeptieren. Wenn man keine Ahnung hat sollte man echt mal die Klappe halten und nicht darüber schlecht reden. Dieses Klischee wird einfach immer da sein.

Auch in meinem Freundeskreis wird sehr oft gezockt wir haben halt auch immer als wir noch sehr jung waren immer SNES und N64 fast jeden Tag zusammen gezockt.

Auch in öffentlichen Verkehrsmitteln wenn ich mit einnem Freund unterwegs bin unterhalte ich mich sehr oft über Videospiele. Es ist zwar noch nie vorgekommen, dass uns jemand darauf angesprochen habt, dass wir keine Hobbys haben aber wenn dann sag ich der Person mal meine Meinung dazu!

Was finden so viele Leute daran so schlimm? Ich verstehe so etwas einfach nicht. Von der Gesellschaft ausgeschlossen fühle ich mich aber nicht ich rede hier und da mal mit,helfe anderen oder unternehme mit Freunden auch andere Sachen als zocken.
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Ich spiele z.Z: Magic 2013, Battleblock Theater
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Chibiterasu
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Beitrag von Chibiterasu »

Also bei den Kumpels wissen das sowieso alle und da zockt ja die Hälfte selber (oder hat es sehr lange gemacht).


Im öffentlichen Raum, in der Arbeitswelt oder beim ersten Kennenlernen einer potenziellen Partnerin sieht es wirklich schon etwas anders aus.

In nem Bewerbungsgespräch würde ich nicht Videospiele unter Hobbies anführen. Davon hat man meistens nur Nachteile. Zocken = unsozial = nicht teamfähig wird dann assoziiert - oder so ähnlich.

Zu Mädels sag ich das schon (merken es im Idealfall später sowieso), jedoch wird auch dort abgeschwächt und nicht das volle Ausmaß der Katastrophe geschildert :wink:

Also ja, meine sportlichen Betätigungen, musikalisches Kunstschaffen usw. kommen als Freizeitbeschäftigung nach wie vor viel besser an.
Selbst Cineast hört sich für viele noch cooler an als Videospieler.

Wird noch etwas dauern.
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Zero Enna
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Beitrag von Zero Enna »

ich denke mal jeder macht mehr oder weniger nebenbei noch was anderes. lesen, filme, musik, sport (oder noch was exotisches was ich gerne mach: rc-modellbau ^^). dass man von jmd aufs zocken angesprochen wird warum man das macht ("ob man keine hobbies hat") hab ich aber auch noch nicht erlebt. ich mein in den geschäften sind die regale voll mit games, es gibt aktuell 3 große konsolen, 2 (bald 3) handhelds und den pc, so langsam müssten die leute doch mal gerafft haben dass das ein genauso guter zeitvertreib ist wie andere sachen auch (mal abgesehn von assi-tv-schauen, wer sich das freiwillig antut hat glaube wirklich keine hobbies xD)
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Zappes
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Beitrag von Zappes »

Über das im ersten Post beschriebene Problem kann ich offen gestanden nur schmunzeln. Ich habe nicht das geringste Problem damit, mich bei jeder verfügbaren Gelegenheit als Videospiel-Freund zu "outen" - und ehrlich gesagt wäre ich auch nie auf die Idee gekommen, dass das irgendwie fragwürdig sein könnte. OK, das Problem mit den Frauen habe ich schon seit geraumer Zeit nicht mehr, aber ich hätte auch damals ganz sicher nicht versucht, irgendeine Tussi abzugreifen, vor der ich dann meine Hobbies verstecken muss. Abgesehen davon spielt doch heute jedes zweite weibliche Wesen selber irgendwelche Browsergames, oder ist das in der jüngeren Bevölkerung anders?
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$tranger
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Beitrag von $tranger »

Dennütz hat geschrieben:Nun irgendwie muss ich sagen das du recht hast Pylon, aber genauso würde es mir im Zug gehen wenn ich mich mit nem Freund darüber unterhalte das ich mir am WE gerne mal nen Joint rauche ;-) da würden die Leute doch genauso dumm gucken, wenn nicht dümmer :>
Stimmt, denn das eine ist ein Hobby, das andere Drogenkonsum :>
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PandaLin
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Beitrag von PandaLin »

Das ganze über "ich bin so wie ich bin" "ich ziehe mich so an wie es mir gefällt" oder "ich bin stolz auf meine Hobbies egal was andere sagen" klingt nur Theoretisch gut. In richtige Leben funktioniert das nicht.

In der Schule bist du ein Außenseiter wenn du sagt ich mag kein Fussball und zocke lieber Pokemon.
In manchen Jobs ist zb Image alles! Versuch mal da mit einem ungepflegte Vollbart und Pferdeschwanz, Kunden zu überzeugen ein Vertrag zu unterschreiben.

Und wenn du sagst ich stehe total drauf mich in meiner Freizeit mit Erdnussbutter einreib und nackt durch den Garten rennen dann wird als Verrückt oder Pervers eingestuft.
(@$tranger nicht für ungut^^)

Man muss immer ein gewisse Grad einschlagen. Zb Ziehe ich ein Anzug an wenn ich ins Büro gehe aber sobald ich Feierabend habe ziehe ich mich so an wie ich will.
Wenn die Freundin nicht wirklich Videospiele mag dann muss du entscheiden ob du jetzt weniger zockst oder eine andere suchst.
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