Ich will Spiele spielen, keinen realen Krieg...

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Scorcher24_
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Ich will Spiele spielen, keinen realen Krieg...

Beitrag von Scorcher24_ »

Ernsthaft, ich frage mich immer was die Diskussionen sollen, welches das realistischere Kriegsspiel ist. Ich will gar keinen Realismus. Ich will Spaß mit einem Spiel haben. Mehr nicht.

Habt ihr euch mal mit Krieg beschäftigt? Die meisten Soldaten die in den Krieg gehen, die kommen total kaputt zurück. Psychisch. Und sie können nichts dafür. Aber wen lässt das schon kalt, wenn Kameraden, mit denen man vllt schon Jahre gedient hat, reihenweise wie die Fliegen um einen herum sterben.
Wenn Leute nicht mehr laufen können, weil sie auf eine Tretmine getreten sind.
Wenn man als Soldat auf Kinder schiessen muss, weil sie eine Waffe in der Hand halten und damit auch umgehen können. Oder als Selbstmordattentäter mißbraucht werden.

Versteht mich bitte nicht falsch, das ist keiner dieser "Shooter sind alle böse" Posts. Aber der Ruf nach mehr Realismus, das sollte man sich wirklich gut überlegen. Und weder BF3 noch MW3 oder Arma sind wirklich richtig realistisch.

Ein mittlerweile sehr guter Freund von mir hat in der US Army gedient und ist nun auf Rente mit 28, weil er eben nicht mehr der ist, der er mal war. Nur starke Psychopharmaka helfen ihm. Wir haben mittlerweile oft über das gesprochen was er in der US Army im Irak und in Afghanistan als Soldat im SOCOM erlebt hat.
Ich will hier nicht ins Detail gehen, aber mich hat doch sehr nachdenklich gestimmt. Stichwörter sind Dinge wie 50% Verlustrate.

Aber auch die Hersteller sollten sich mal überlegen, ob sie nicht aufhören sollten, jungen Erwachsenen (18+) ihre Spiele als realistisch zu verkaufen. Denn es gibt einfach ein falsches Bild wieder.

Deswegen:
Für Shooter und für Action ( egal in welchem ).
Aber bitte keinen Pseudorealismus mehr.
/discuss
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mr archer
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Re: Ich will Spiele spielen, keinen realen Krieg...

Beitrag von mr archer »

Scorcher24 hat geschrieben: ...
Könnte man auch in die Spielkultur packen - hier unten wird es wohl eher untergehen.

Zu Thema: wie Du Dir vermutlich denken kannst von mir vollste Zustimmung. Für mich sind Spiele-Serien wie Battlefield und CoD unbeabsichtigte (?) Militärpropaganda der NATO-Staaten.

Oder anders gesagt: Shooter, die den Anspruch erheben, "realistisch" zu sein, sind für mich komplette Abturner. Ich brauche phantastische Szenarios. Ich freue mich über Ironie und Over-the-top "Gewalt", die in die Comedy rüberspielt. Wenn ich Realität will, gehe ich raus auf die Straße und gucke mir die Welt an. Und da dann wirklich sehr, sehr gerne ganz ohne Krieg.

So gesehen könnte mir momentan wirklich nix egaler sein als die Frage, ob gerade Battlefield 3 oder MW 3 die Nase vorne hat. Nix.
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HanFred
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Beitrag von HanFred »

Sowas mag ich ohnehin nicht mehr. Operation Flashpoint war damals noch irgendwie cool, hatte etwas von einer Simulation (mal von den Fahr- und Flugzeugen abgesehen). Natürlich hat es nicht das Grauen des Kriegs aufgezeigt, das könnte aber auch nur ein Antikriegsspiel, falls denn überhaupt ein richtiges existieren würde.
Mittlerweile finde ich Militärshooter vor allem langweilig und bevorzuge, wenn überhaupt Egoshooter, welche mit besonderen Elementen oder abgefahrenen Settings.
Bezüglich Kriegstraumata kann ich wenig beitragen, war allerdings u.a. deswegen immer der Ansicht, dass man real existierende Konflikte nicht allzu nah an den wahren Geschehnissen (bzw. mit Propaganda getränkt) versoften sollte, wie das z.B. mit der Kuma War Serie gemacht wird. Das geht mir zu weit, solange Betroffene oder deren direkte Angehörige noch auf unserem Planeten weilen.
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eUndead
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Beitrag von eUndead »

Ich muss ja mal sagen, dass das stimmt, aber andererseits auch nicht.

Battlefield, Call Of Duty und damals Medal Of Honor, waren nie Simulationen und wollten das m.a. nach auch nie sein. Es waren immer Action-Shooter in einem Szenario was realen Szenarien nachempfunden war, aber nie den ganzen realismus mitbrachte. Call Of Duty 1, insbesondere die Einsätze an der Ostfront, wären dann auch nicht zu ertragen gewesen.

Massenhaft Tote Zivilisten in den Straßen, Überall
Zivilisten im Kampfgebiet, durch die Wehrmacht vollkommen unbewohnbar gemachte Gegenden, Befreiung von Konzentrationslagern und Ghettos, Massenerschießungen und so weiter - das Grauen des realen zweiten Weltkrieges taugt nicht für ein unterhaltsames Spiel. Vielmehr war Call Of Duty damals ein Actionfilm, gut gegen Böse, schwarz gegen weiß. Du gegen die Nazis, keine Reue. Nie wurde Verlust thematisiert, nie das Problem als junger Menshc andere junge Menschen zu töten. Aber das war auch nie der Anspruch von CoD, egal was man davon halten will.

Brothers in Arms war der erste Shooter der versucht hat den Krieg mit dunklen Seiten darzustellen. Immer noch völlig ohne Zivilisten, aber immerhin mit brutalen Bildern des Verlustes auf eigener Seite und Beziehungen zwischen Soldaten, die nicht Maschinen sondern verlorene Kinder mit Waffen in einem Land jenseits des Ozeans sind, die nur einen Sinn in dem Krieg sehen: nicht zu sterben. - Road To Hill 30 war damals wirklich sehr intensiv. Hell's Highway greift das teils auf, hat dabei auch bei der Gewaltdarstellung ein Händchen fürs schockierende.

Battlefield 1942 hat damals erst gar nicht versucht irgendwelche realen, emotionalen Szenarien aufzubauen. Das war eigentlich mehr ein Taktiksimulatior mit Grafikoberfläche, wenn ihr versteht was ich meine. Kaum Gewaltdarstellung, nur Multiplayer und soweiter.

Ich hatte ernste Probleme mit BF2, und CoD4, da ich sie in einem realen Konflikt angesiedelt sah. Aber auch das stimmt nicht, bei näherer Betrachtung: Auch diese Spiele sind das eine oder das andere, nur in einem Szenario was so nicht existiert. CoD mit seiner Weltverschwörungsstory, Bad Company 1 + 2 mit seiner merkwürdigen USA vs. Russland Story sind Actionfilme, Abenteuerfilme, aber keinesfalls eine reale Darstellung von Konflikt und Tod. Battlefield 3 setzt das fort. Teheran hat seit der islamischen Revolution noch nie einen Krieg in seinen Straßen gesehen und bei Israels Willen soll das auch so bleiben.

Es bleibt unterhaltung, und das Problem ist, dass Krieg durch seine Maschinen und die Waffen in einer unrealistischen Weise dargestellt ungemein fasziniert. Das ist Fakt, egal was man davon halten will. Das wohnt dem Menschen inne, genau wie der gleichzeitige Wunsch nach andauerndem Frieden.

Ich warte tatsächlich auf ein echtes Antikriegsspiel. Eines, in dem man lange nichts erlebt, und dann vor Augen gehalten bekommt was Krieg bedeutet: Tod, Verwüstung, Verlust, Gewalt. Das ist schwer und das wird sich nicht verkaufen. Aber es täte Not, so wie Band of Brothers, Saving Private Ryan, Apocalypse Now, Der schmale Grat und viele andere Kriegsdarstellungen not taten, um zu zeigen was Krieg wirklich ist.
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Worrelix
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Re: Ich will Spiele spielen, keinen realen Krieg...

Beitrag von Worrelix »

mr archer hat geschrieben:Shooter, die den Anspruch erheben, "realistisch" zu sein, sind für mich komplette Abturner. Ich brauche phantastische Szenarios. Ich freue mich über Ironie und Over-the-top "Gewalt", die in die Comedy rüberspielt.
/sign

Wenn fantastische Elemente hinzukommen, finde ich zB RtCW auch wieder ein brauchbares Spiel, aber real anmutende Kriege nachspielen kommt mir nicht in die Tüte.
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mr archer
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Re: Ich will Spiele spielen, keinen realen Krieg...

Beitrag von mr archer »

Worrelix hat geschrieben:
Wenn fantastische Elemente hinzukommen, finde ich zB RtCW auch wieder ein brauchbares Spiel, aber real anmutende Kriege nachspielen kommt mir nicht in die Tüte.
Ja. RtCW ist ja auch kein Military-Shooter. Es spielt nur in einem ähnlichen Setting, um es dann komplett ins Abstruse zu treiben. Necrovision und Übersoldier sind ähnliche Beispiele. Mit sowas kann ich sehr gut leben.

Bei Battlefield und Co. hingegen kriege ich permanent aversive Pickel. Vom Gameplay, das mich nicht interessiert, mal ganz ab.
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Almalexian
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Beitrag von Almalexian »

Ich deute mal dezent drauf hin, dass sich Forderung und Versprechen von mehr Realismus vorallendingen auf die Punkte Grafik, Sound und "Mitten-Drin-Gefühl" bezieht. Wenn derartige Spiele wirklich realistisch oder auch nur annähernd realistisch wären, sähen die Kampagnen so aus:

1. Mission: Du spielst fröhlich im Garten und ahnst nichts Böses, als du wieder hereinkommst legt dir deine Mutter einen Brief vor. Dieser erläutert dir Details zu deiner Musterung.

2. Mission: Du hast einen schönen Traum, doch plötzlich geht das Licht an, dein Offizier blökt rum und es ist Zeit aufzustehen. Den Tag verbringst du mit Sport, Schießen und sinnlosen Befehlen zuhören.

3. Mission: Du bist gerade in einem Tagtraum mit deiner Freundin zuhause, als dich ein Kumpel aus selbigem reist. Der Befehl lautet Patrouillenfahrt auf den Straßen in Afghanistan.

4. Mission: Während der Fahrt nickst du wieder leicht ein, deine Freundin ist wieder da. Plötzlich ein Knall, Landmine, tot. Respawn? Muhahaha.

Wer hat denn darauf Bock? Die Forderung nach mehr Realismus ist harmlos, da die meisten Spieler sich nicht wirklich die Schrecken des Krieges ansehen wollen, stattdessen werden wuchtige Präsentationen, anspruchsvolle Schlachten und gute Grafik vorgezogen.
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Solon25
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Beitrag von Solon25 »

eUndead hat geschrieben: Ich warte tatsächlich auf ein echtes Antikriegsspiel. Eines, in dem man lange nichts erlebt, und dann vor Augen gehalten bekommt was Krieg bedeutet: Tod, Verwüstung, Verlust, Gewalt.
Kein Antikriegsspiel. Aber so eine Atmosphäre hat mir grade Fallout: NV, genauer in Camp Forlon Hope, vermittelt. Alle Soldaten waren am jammern, Aussichtlosigkeit, Tod, Angst, alles dabei. Das hat mich echt bewegt.

Vielen ist sowas wurscht, aber es gibt auch Leute die drüber nachdenken, bzw. ins grübeln kommen. Sieht man doch an vielen Nicknamen in den entsprechenden Spielen die "Killer, Dead, Murder" usw. beinhalten. Manchmal möchte ich so einen fragen ob er sich mal Gedanken gemacht hat, was Killer bedeutet 8O
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Für interessante Selbstgespräche braucht man einen intelligenten Gesprächspartner.
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crewmate
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Beitrag von crewmate »

Almalexian hat geschrieben:Ich deute mal dezent drauf hin, dass sich Forderung und Versprechen von mehr Realismus vorallendingen auf die Punkte Grafik, Sound und "Mitten-Drin-Gefühl" bezieht. Wenn derartige Spiele wirklich realistisch oder auch nur annähernd realistisch wären, sähen die Kampagnen so aus:

1. Mission: Du spielst fröhlich im Garten und ahnst nichts Böses, als du wieder hereinkommst legt dir deine Mutter einen Brief vor. Dieser erläutert dir Details zu deiner Musterung.

2. Mission: Du hast einen schönen Traum, doch plötzlich geht das Licht an, dein Offizier blökt rum und es ist Zeit aufzustehen. Den Tag verbringst du mit Sport, Schießen und sinnlosen Befehlen zuhören.

3. Mission: Du bist gerade in einem Tagtraum mit deiner Freundin zuhause, als dich ein Kumpel aus selbigem reist. Der Befehl lautet Patrouillenfahrt auf den Straßen in Afghanistan.

4. Mission: Während der Fahrt nickst du wieder leicht ein, deine Freundin ist wieder da. Plötzlich ein Knall, Landmine, tot. Respawn? Muhahaha.

Wer hat denn darauf Bock? Die Forderung nach mehr Realismus ist harmlos, da die meisten Spieler sich nicht wirklich die Schrecken des Krieges ansehen wollen, stattdessen werden wuchtige Präsentationen, anspruchsvolle Schlachten und gute Grafik vorgezogen.
Ich hätte Lust drauf. Da passt der Begriff Post-Realismus.

Oder eben die versoftete Verarbeitung von post-traumatischen Stress, inklusive getriggerten Flashbacks, der verzerrung von Geräuschen wie Donner, der sich plötzlich wie Gewehrschüsse anhören, Sand der aus den Schubladen und Aufzugsschächten rinnt. Jacobs Ladder zum nachspielen quasi.

Mit den Militärshootern habe ich kein Problem. Das Genre der Shooter ist vielfältig genug. Wer sich sowas antut, bitte. Wer sowas realistisch nennt, gehört schlicht ausgelacht und angepinkelt. Aber neben Battlefield und Modern Warfare gibt es immer noch Serious Sam, Resistance 3 und Hard Reset die einfach Spaß machen und einen anderen Schwerpunkt setzen.

Shooter mit Geschichten, die kritische, politisch soziale Themen ansprechen sind wohl zuviel verlangt.

Interessiert hätte mich:
Bild
Das Spiel sollte auf Augenzeugenberichten beruhen, von Kriegsheimkehrern, die das Massaker am eigenen Leib miterlebt haben. Es gab einen Shitstorm amerikanischer Konservativer. So realistisch will es die Öffentlichkeit dann auch wieder nicht haben. B3 und MW3 sind doch eh rekrutierungssoftware wie Arma.
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mr archer
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Beitrag von mr archer »

crewmate hat geschrieben:
Shooter mit Geschichten, die kritische, politisch soziale Themen ansprechen sind wohl zuviel verlangt.
Gibt es aber mitunter. Bioshock fällt mir da ein. You are empty. Und in Anflügen auch die S.T.A.L.K.E.R. - Reihe. Nicht zu vergessen die großen RPG-FPS-Hybriden: System Shock 1 und 2. Die Deus Ex-Reihe. Sind natürlich keine an aktuelle Konflikte angelehnte Military-Shooter. Aber Hintergrund zum Grübeln bieten sie ne Menge.

Wenn man will, geht in Shootern storytechnisch so einiges.
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the curie-ous
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Beitrag von the curie-ous »

[X] .... oder es gibt Leute denen gefällt es, so etwas zu zocken.

Mir persönlich gefallen Shooter in diesem jetzigen modernem Szenario. Genauso wie ich Filme und Bücher mag die sich u.a. um Themen der Kriegssgeschichte der letzten 30 Jahre dreht. Wenn man dabei etwas einseitig und leicht oberflächlich denkt, dann sind ein Großteil der letzten Kriege aus amerikanischer Initiative bzw. Prävention heraus geschehen. Und die USofA sind nunmal die Guten auf der Erde.
Mag sein dass man deswegen einen leichten Nachgeschmack von Propaganda und Rekrutierungseindrücken in seiner Suppe schmeckt.

So wie Du, Scorcher, einen G.I. kennst der lebenslänglich vom Krieg gezeichnet wurde und dieser einen negativen Standpunkt über solche Spiele hat - was ich absolut nachvollziehen kann - so gibt es auch deutsche Landser, mit ähnlicher Erfahrung, die mit solchen Spielen oder Filmen keine Probleme haben. Nicht alle, versteht sich.

Wenn es Personen gibt die sich über Kriegsspiele in einem modernem Szenario ärgern, wie denken diese dann über Spiele wie Uncharted, Tomb Raider, GTA, G-Police, Rainbow Six, James Bond, Dead Island, Saints Row, Half Life 2............. .
Die ein oder anderen Spiele haben vielleicht ein SF-Setting oder sind aus einem anderem Genre; wenn man es aber auf die wesentlichen Gameplayelemente reduziert, haben diese alle u.a. eines gemeinsam: das töten des Bösewichtes. Ob dieser nun Talib heißt, Bankräuber, Mafiaboss, Combinesoldat#45, Desschurken Handlanger, Terrorist oder sonstwie.
Vermutlich schmerzt es in diesen Spielen dem Zocker weniger in der Brust, wenn der Hauptcharakter eine Seele hat, eine nachvollziehbare Motivation für das Töten. Zugegeben, so etwas fehlt nunmal in Kriegsshootern.
Ist das schlimm? Jedem das Seine. Zumal sich die angeklagten Shooter sowieso auf den MP konzentrieren. In einem Call of Duty steckt drin was es schon immer beinhaltet hat, da brauch man sich keine Hoffnungen auf eine intellektuelle literarische und emotionale Offenbarung zu machen.
Wer "Antikrieg" möchte der soll Bücher lesen oder Filme anschauen.
Die oben genannten Szenen passen dazu, aber für Spiele ist das eher nichts.
Beim ersten Mal tuts noch weh, beim zweiten Mal nicht mehr so sehr, wenn etwas furchtbares dargestellt wird. Man sucht dann wohl eher beim mehrmaligem zocken den Skipbutton um schnell wieder in die Action eintauchen zu können.

Die gewaltsame Auseinandersetzung zwischen zwei Menschen hat seit Jahrtausenden etwas faszinierendes.
Spielt doch mal wieder Cowboy und Indianer.
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crewmate
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Beitrag von crewmate »

mr archer hat geschrieben:
crewmate hat geschrieben:
Shooter mit Geschichten, die kritische, politisch soziale Themen ansprechen sind wohl zuviel verlangt.
Gibt es aber mitunter. Bioshock fällt mir da ein. You are empty. Und in Anflügen auch die S.T.A.L.K.E.R. - Reihe. Nicht zu vergessen die großen RPG-FPS-Hybriden: System Shock 1 und 2. Die Deus Ex-Reihe. Sind natürlich keine an aktuelle Konflikte angelehnte Military-Shooter. Aber Hintergrund zum Grübeln bieten sie ne Menge.

Wenn man will, geht in Shootern storytechnisch so einiges.
Ok, ich hätte "moderner Militär Shooter" schreiben sollen. Ich kenne S.T.A.L.K.E.R, Metro und YaE, wie du daran sehen kannst, das ich meinen Arsch ziemlich oft in deinem Ost-shooter Thread zeige.

Das Militär ist aber auch eine interessante Institution, die ansprechend verarbeitet werden kann. Leider haben wir kein spielbares "Full Metal Jacket", "The Hurt Locker" oder "Enemy at the Gates", sondern nur viele "Green Zone"s, "Saving Private Ryan" (ohne das bessere Drehbuch) und Filme, deren Titel mir nicht einfallen, weil ich so einen belanglosen Scheiß aus aneinander getackerten Pyrofeuerwerk und Armygewichse nicht antue. So vielfältig Shooter auch sind, thematische und (ich tippe das Wort mit Ekel, aber kp wie ich das anders beschreiben soll) idiologische Abwechselung fehlt im Militärshooter. Und auch der Indibereich bietet hier keine Alternativen.

Ich finde die Idee und das Konzept einer Armee interessant. Die Strukturen, Rangreihenfolgen, Dekorierungen (?), Befehlsketten und Ebenen. Aber die spielt in Shootern auch keine Rolle.
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mr archer
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Beitrag von mr archer »

crewmate hat geschrieben:
Das Militär ist aber auch eine interessante Institution, die ansprechend verarbeitet werden kann. Leider haben wir kein spielbares "Full Metal Jacket", "The Hurt Locker" oder "Enemy at the Gates", sondern nur viele "Green Zone"s, "Saving Private Ryan" (ohne das bessere Drehbuch) und Filme, deren Titel mir nicht einfallen, weil ich so einen belanglosen Scheiß aus aneinander getackerten Pyrofeuerwerk und Armygewichse nicht antue. So vielfältig Shooter auch sind, thematische und (ich tippe das Wort mit Ekel, aber kp wie ich das anders beschreiben soll) idiologische Abwechselung fehlt im Militärshooter. Und auch der Indibereich bietet hier keine Alternativen.

Ich finde die Idee und das Konzept einer Armee interessant. Die Strukturen, Rangreihenfolgen, Dekorierungen (?), Befehlsketten und Ebenen. Aber die spielt in Shootern auch keine Rolle.
Unterschreib ich so. Ich glaube das eigentliche Problem ist, dass die Kunden ein Spiel wie "Full Metal Jacket" gar nicht wollen. Was könnte man allein um einen Deserteur für ein interessantes Antikriegsspiel stricken.

Aber die Leute wollen das es knallt und kracht, das der Gegner klar als eindimensionaler Bösewicht feststeht und scheinbar steht eine Menge leider auch auf dieses bescheuerte Armygewichse, wie Du es so schön und treffend beschreibst. Passt ja auch in eine Gesellschaft, die endlich wieder unverkrampft patriotisch sein möchte, wie immer wieder zu lesen und zu hören.

Ich kann es ja auch nicht nachvollziehen. Für mich hat das alles mit dem FPS-Genre, das ich in den 90ern mal so mochte nix mehr zu tun.
Womöglich ist auch einfach 09-11 mit verantwortlich. Seitdem ist die USA noch militarisierter als zuvor (was man psychologisch ja auch nachvollziehen kann). Die meisten Shooter werden in den USA gecoded, mit dem Konsolenmarkt als Hauptzielgruppe. Die 90er-Jahre-Quake-Nerds sind da einfach nur noch die Altvorderen.
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the curie-ous
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Beitrag von the curie-ous »

Es gibt soviele Kriegsshooter ohne Story/mit hohler Story, wie es andere Spiele mit einer vernünftigen Story gibt. Warum sucht man denn in genau dem Genre etwas für sein literarisches Gaudium für das es sich schwer eignet. Man vermisst doch auch bei Rennspielen keine Story um den Fahrer; sondern da geht es doch nur ums fahren. Bei Kriegsshootern wird der ganze Schießkram mit etwas Hintergrund und Motivation gewürzt, mehr soll es nicht bringen.
Bei Quake gibts keine Story, niemanden stört es.
Bei Unreal gibts keine Story, niemanden stört es.
Bei Duke gibts keine Strory, niemanden stört es.
Bei Doom gibts keine Story, niemanden stört es.
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Bei CoD 1 gibts keine Story, niemanden stört es.
Bei CoD 2 gibts keine Story, niemanden stört es.
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Bei CoD:MW2 gibts eine dumme Story, es stört.
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Bei BF3 gibts keine Story...........

Mücke und Elefant und so.........
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Widdi
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Beitrag von Widdi »

Die Gründe sind recht simpel, zumindest seh ich das so. Aktuell sind Shooter nicht mehr als ein Mappack mit aufgebesserter Grafik. Die letzte spielerische Neuheit an die ich mich erinerre ist die Abschaffung von Health-Bars und die Einführund dieser Regenerations "Schilde". Es kann nicht sein das uns seit Jahren immer wieder Spiele mit dem fast selben Konzept vorgelgt werden und die Entwickler es nichtmal für nötig halten in einer Form innovativ zu sein.
Hier können wir ja mal die Call of Duty Serie als Beispiel anführen. Ich galub seit CoD 1 hat sich nur die Form deiner Healthbar verändert. Das ist für einen Zeitraum von nun fast 9 Jahren etwas wenig. Dafür werden wie blöd neue Teile rausgehauen. Da kann ich doch erwarten das die Entwickler wenigstens versuchen mal sowas wie ne Story einzuabuen, oder nicht? Und damit mein ich nicht so nen Müll wie den der bei CoD:MW als solche verkauft wird.
Oder anders gesag womit grenzt sich das eine Fantasy RPG vom anderen ab? Setting ist ähnlich, nun kommt aber die Story die ein komplett anderes Spielgefühl schafft/schaffen kann.
CoD, MoH, BF 3 sind vorallem im SP fast genau das selbe. Wären diese Titel nicht vollgescripted bis zum Ende und schlauchiger als mein Dünndarm, waären sie spielerisch kompletter murks.
Nur leider ist das soweit von Realismus entfernt wie es nur geht. Und hier kommt der Zwiespalt bei den Shootern. Sollten die Studios sich zu echtem Realismus trauen würden ihnen die Kunden wegrennen. Denn wer will schon nach wenigen Treffern sterben oder auf ein Effektfeuerwerk ala Bay verzichten. Nur wäre das exakt der Schritt der endlich mal sowas wie innovation bringen könnte. Die Studios müssten sich Gedanken machen we sie die Spieler binden und hier würden zwangsläufig Story und Atmosphäre ihren Weg ins Shooter Genre finden. So könnte man den Militär Teil darstellen indem man gezeigt kriegt das man die "Drecksarbeit" erlediegen muss oder im Laufe der Handlung vlt. auch mal was zu sagen bekommt und man nicht als der Master Chief General of the Universe anfängt. Man könnte ach nen Intelligenten Plot um eine Rebellion schreiben (Homfront zählt nicht!), inder man mit Leuten zusammenarbeitet die Bäcker,Metzger etc. waren. Man selbst kann auch niht zwischen Waffen wechseln wie man witzig ist, man könnte nichts treffen oder hätte ander Nachteile. Aber all das ist im Shooter Genre wohl verlorene Hoffnung solange genug Menschen wie blöd Mappacks für 60€ kaufen (MW1,MW2,MW3...) wird sich auch ncihts ändern und deshalb wir es auch nie realistischer und es wird nie Story und Atmo geben.

MfG Widdi
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