Name: Hatsune Miku: Project Diva Mega39s
Entwickler: AM2
Publisher: Sega
Termin: 13.02.2020 (JP)
Genre: Rhythmusspiel
Website: http://miku.sega.jp/mega39s/ - Google Translate
Ankündigungstrailer:
FAQ:
Worum geht‘s im Spiel?
Die Project Diva-Reihe ist eine ursprünglich mal auf der PSP gestartete und später auf der Vita fortgesetzte Reihe von Rhythmusspielen. Später sind auch Teile für PS3 und 4 entstanden bzw. portiert worden und auch Arcade-Spiele existieren.
Im Grunde geht es wie in fast allen Rhythmusspielen darum, zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Knopf zu drücken. Dazu werden Symbole auf dem Bildschirm mit einem kleinen Zeiger angezeigt, auf die aus allen Richtungen passende Symbole zufliegen. In dem Moment wo sich die Symbole überdecken, bzw. der Zeiger auf 12 Uhr steht, erwartet das Spiel den Tastendruck. Abhängig von der zeitlichen Genauigkeit nimmt das Spiel dann eine Bewertung vor. Währenddessen läuft im Hintergrund eine meist recht aufwändige Animation im Stile eines Musikvideos. Da man natürlich den Protagonisten neue Klamotten zuweisen kann (irgendwas muss man ja freispielen, außer neuen Songs), werden die alle komplett in Echtzeit berechnet.
Also grundsätzlich ziemlich Standard. Zusätzlich gibt es meist einige Sonderaktionen, die sich von Spiel zu Spiel meist etwas unterscheiden, wie z.B. gleichzeitiges Drücken mehrerer Tasten oder Wischen auf dem Touchscreen, etc. Sonderzonen für Extrapunkte gibt es ebenfalls. Das ganze System ist sehr simpel (Arcade-tauglich eben), aber sehr herausfordernd und vom Schwierigkeitsgrad her sehr anpassbar. In den unteren Schwierigkeitsgraden gibt es dabei nicht nur generell weniger Noten, sondern vor allem auch weniger Tasten zu drücken. Den niedrigsten bekommt auch ein Grundschulkind locker hin, den höchsten nimmt man um sich mal richtig schlecht zu fühlen.
Was ist ein Hatsune und wer ist diese Miku?
Hatsune Miku, bzw. eigentlich Miku Hatsune in der westlichen Reihenfolge von Vor- und Nachnamen, ist eine Stimmdatenbank für das Synthesizer-Programm „Vocaloid“ von Yamaha. Es handelt sich also genaugenommen schlicht um ein Musikinstrument, mit dem es jedem Hobbymusiker plötzlich möglich ist Songs zu schreiben und aufzunehmen, auch wenn er selbst absolut nicht singen kann.
Da sich in Japan alles besser verkauft was Augen hat, hat man dieser Stimmdatenbank kurzerhand eine offizielle Anime-Figur verpasst, die auf den Namen Miku hört. Der Nachname Hatsune setzt sich zusammen aus 初 (hatsu, Beginn, Anfang, zuerst) und 音 (ne, Klang), und bedeutet entsprechend sowas wie „erster Klang“. Die Stimme selbst basiert auf den Daten der aus einigen Anime bekannten Synchronsprecherin Saki Fujita. Die Kombination Stimme/Figur/Memes und Internet haben dann natürlich ihr übriges zum Bekanntheitsgrad beigetragen.
Ist die wirklich schon 39?
Natürlich nicht, mit dem Alter ist man im Bereich japanischer Anime und Manga ja praktisch schon halb versteinert. Die ständig und überall auftretende 39 hat einen anderen Grund: Das japanische Schriftsystem. Die dort verwendeten chinesischen Zeichen haben meist mehrere verschiedene Lesungen, abhängig von Kontext. Das Zeichen für 3 (jap. 三, san) kann demnach auch „mi“ gelesen werden, das Zeichen für 9 (jap. 九, kyuu) auch einfach ku. Entsprechend ergäbe 39 also alternativ mi-ku, oder aber san-kyuu, die japanisierte Version des englischen „Thank You“. Die 39 ist also mehr oder weniger ein reines Wortspiel.
Was bedeutet dann der seltsame Titel? Mega Mikus?
Da das Japanische silbenbasiert ist, landen beim Schreiben englischer Begriffe regelmäßig Vokale da, wo sie nicht hingehören, so auch in diesem Fall. Bei der schnellen Aussprache werden diese dann verschluckt. Mi-ku-su (das S kann nicht alleine stehen, da keine Silbe, deshalb su) ist dementsprechend (fast) die japanisierte Version des englischen „Mix“. „Project Diva Mega 39s“ wird entsprechend „Project Diva Mega Mix“ gelesen (so steht es btw. auch als Lesehilfe im Logo, „メガミックス“). Ja, da hatte einer viel zu viel Spaß bei der Namensfindung...
Was ist das für Musik und wo kommt die her?
Die Musik ist grundsätzlich erstmal ziemlich japanisch und für westliche Ohren natürlich nicht selten etwas gewöhnungsbedürftig. An sich ist die Bandbreite sehr hoch, von Pop- und Rocknummern über Elektrozeugs, schnulzige Balladen und alles was man sich so vorstellen kann, aber eben alle mit künstlich erzeugter Stimme. Manche Songs versuchen die menschliche Stimme möglichst gut zu treffen, teilweise mit Atemgeräuschen, andere wiederum ergötzen sich geradezu daran, dass man damit Sachen machen kann, die eben kein Mensch mehr singen könnte. Wieder andere Songs sind reines Meme-Futter. Japanisch jodeln? Why not? Textlich ist das ähnlich weit verteilt, es ist längst nicht alles belanglos und fröhlich, es sind sogar einige richtig böse Sachen darunter.
Produziert werden kann die Musik praktisch von jedem, wie gesagt, Hatsune Miku bzw. Vocaloid ist eigentlich nur ein Instrument. Da sind Profis bei, genauso wie Amateure.
Für dieses Spiel angekündigt sind bisher 101 Songs, davon 10 neue.
Geht so. Project Diva F auf der Vita hatte 33 reguläre Titel und ein paar DLCs. Da klingt 101 viel. Future Tone auf der PS4 (quasi ein Arcade-Port, der dann aber auch nur das reine Rhythmusspiel hatte, ohne den ganzen Bonusquatsch mit Zimmereinrichtung bis AR-Mode) hatte dagegen über 200, verteilt auf zwei Pakete, dagegen isses wenig. Ich würde sagen, wenn es die richtigen Titel sind, dann reicht das vollkommen. Insbesondere falls wieder ein Edit-Mode dabei sein sollte, der bei Future Tone ja auch gefehlt hat.
Wer sind diese anderen Figuren, die gelben, roten, etc.?
Das sind Avatare für andere Stimmdatenbanken, die zwar nicht ganz so erfolgreich waren wie Miku, aber eben doch dazugehören. Die hört man als Hauptstimmen in einem kleineren Teil der Songs.
Wird das überhaupt lokalisiert?
Schwer zu sagen. Die letzten Teile sind alle auch bei uns erschienen, trotz Vita, daher ist das nicht unwahrscheinlich. Der größte Aufwand dürfte die Übersetzung der Untertitel für die Texte sein. Da das für den Großteil der Texte bereits passiert ist stehen die Chancen eigentlich nicht schlecht. Bei uns hieße das dann aber höchstwahrscheinlich „Mega Mix“. Ob das dann aber auch physisch kommt ist dann aber nochmal eine ganz andere Frage. Notfalls ist ein Import bei der Reihe aber relativ unkompliziert, der zum Spielen notwendige Text hält sich ja doch in Grenzen.
Update: Ja!
Warum ist das jetzt was besonderes?
Das ist etwas besonderes, weil die Project Diva Reihe bislang rein Sony-exklusiv war und in den letzten Jahren ganz besonders in Japan mit jedem Ableger immer geringere Verkaufszahlen erreicht hat. Die Chancen, dass die Spiele irgendwann aufs Smartphone wechseln würden standen nicht schlecht, denn eigentlich bietet sie sich für Gacha/F2P geradezu an. Für Nintendo gab es bislang nur die Project Mirais auf dem 3DS, von dem es ein Teil sogar zu uns geschafft hat. Der war aber - wie leider bei einigen Reihen auf dem 3DS - von deformierten Chibi-Charakteren mit Wasserköpfen geprägt und auch das Spielsystem funktionierte etwas anders. Es war nicht schlecht, aber halt auch kein „richtiges“ Project Diva. Dieser neue Titel ist jetzt die Fortsetzung der Reihe, die auf Sony-Handhelds vor zehn Jahren ihren Anfang nahm.
Und darauf gibt’s jetzt erstmal ne Runde Gemüsesaft für alle!