CryTharsis hat geschrieben:M.P.A. hat geschrieben:Der Zuglevel in Teil 2 oder der Flugzeugabsturz in Teil 3 gehören vermutlich zu den atemberaubendsten Momenten der Spielegeschichte.
Sehe ich auch so. Atemberaubend. Heute noch.
M.P.A. hat geschrieben:Uncharted war schon immer ein außerordentlich guter Third-Person-Shooter
In diesem Punkt muss ich dir leider widersprechen. Die einzelnen gameplay-Elemente der Reihe waren schon immer lediglich solide und so auch die Mischung.
ND hat sich herzlich bei einigen Referenztiteln bedient, deren trademarks auf ein rudimentäres Niveau runtergefahren, das ganze mit sympathischen Figuren angereichert, mit Humor, über den deine kleine Schwester und dein Opa schon/noch lachen können und das ganze in eine Bombast Inszenierung mit wunderbaren settings gepackt. Wenn man das dann sieht, kriegt man natürlich funkelnde Augen. Das ist technisch und von der Inszenierung her state of the art. Dass die Drehbücher mäßig, die Figuren platt und die storys nicht der Rede wert waren, gehört bei so einem Titel ja schon beinahe dazu.
Das alles wertet aber nicht das gameplay auf, weches eben nur Durchschnitt ist.
Nope
Rein von der Shooter Mechanik gehört U3 mit Gears of War 2 und natürlich Vanquish zu den besten 3rd Person Shootern der letzten Gen, wahrscheinlich zu den besten 3rd Person Shootern überhaupt.
Das Pacing, das Ausnutzen der Vertikalen, die KI, die Kombination verschiedener Gegnertypen, das Nahkampfsystem, bei dem man endlich auch mal gegen mehrere Gegner gleichzeitig kämpfen konnte und das Leveldesign samt cooler und immer wieder anderer Bedingungen machen den Shooter Part eigentlich extrem rund. Einzig die Waffen fühlen sich oft an, wie Wasserspritzpistolen. Aber es ähnelt vom Verhältnis her kaum ein Level dem anderen. Mal kämpft man sich hängend an einer Wand nach oben, mal schwank ein Schiff, sodass man auf sich bewegende Container achten muss, mal gibt es einen Sandsturm, der die Sicht einschränkt, mal brennt ein Haus, mal muss man sich clever ranschleichen, bevor man den ersten Schuss setzt, mal muss man schwimmen, kämpfen, springen, hängen, etc. auf einmal verbinden, und, und, und.
Das Ding ist einfach, wenn man U3 (und eigentlich auch 2) beim ersten Mal auf Normal durchspielt, gehen viele dieser Elemente in der Inszenierung einfach unter. Man merkt oft gar nicht, wie gut das Level- und Spieldesign gerade ist, weil man damit beschäftigt ist, unglaublich gut unterhalten zu werden.
Dazu kommen die guten Tempowechsel, die cleveren Rätsel Passagen, das spannende und cineastische Klettern und einfach mal die ruhigen Szenen, in denen man einfach die Umgebung bestaunen kann.
Ich kann schon verstehen, dass manch einer etwas mehr Rätsel und Klettern erwarten würde und daher über die vielen Shooterpassagen schimpft, aber wenn man gerade U3 einfach mal Shooter betrachtet, mit einigen Kletter- und Rätselpassagen, fällt einem auf, wie gut das eigentlich ist. Denn die Flächen sind nicht selten recht groß, man muss sich viel bewegen, der Übergang von Fern- zu Nahkampf funktioniert reibungslos, man klettert, springt von oben auf die Gegner, geht in Deckung, läuft an einen Gegner ran und schaltet ihn im Nahkampf aus, fängt seine Waffe, schießt auf die anderen Gegner, etc. Ich habe bisher kaum einen 3rd Person Shooter mit derart viel Bewegung in der Horizontale und Vertikale gespielt.
Und da habe ich über die wirklich sympathische Inszenierung noch nicht mal gesprochen, oder über die gut geschriebenen Figuren, allen voran die weiblichen Charaktere, die mit zu den am besten geschriebenen Frauen der gesamten Videospielwelt zählen.