SirDotaLot hat geschrieben: ↑26.07.2021 14:48Warum bekommen dann eigentlich die ganzen "MöchtergernMachos, ihre unsicherheit Überspielenden, anabolspritzenden, ProtzAutofahrenden, Gutverdienenden, Frauenschlagenden von so Frauen wie dir völlig unbeeindruckten + fremdschämen, peinlich, cringe"-Würstchen reihenweise die Frauen, während der "schlechter als Die Frau verdienende, zuhause die Kinder großziehende, nette, zuvorkommende, immer ein Strausblumen schenkende, gefühlvolle Gentleman" naja, sagen wir mal so, in der Fraueneroberungsskala, ganz knapp hinter dem Typ weiter oben ist?
Ich würde mal einfach die Gegenfrage stellen: Ist das so? Ich kenne keine Frau, die das so bestätigen würde, und meine Arbeitskollegin, mit der ich heute darüber gesprochen habe, ebenfalls nicht. Der "Bad Boy" hat seinen Reiz vor allem als Fantasie, wo er nicht wirklich gefährlich sein kann. Was wir aber beide nicht ausschließen, ist dass es verschiedene Bubbles gibt, in denen die Geschlechterrollen mehrheitlich anders gelebt werden.
Ich bin im Zuge der Auseinandersetzung mit dieser Frage auf diesen Absatz bei Wikipedia gestoßen und finde ihn sehr interessant, wie sich die heutigen gesellschaftlichen Verwerfungen vielleicht erklären ließen und warum man offenbar so unterschiedliche Weltbilder innerhalb derselben Gesellschaft kultivieren kann:
Wikipedia hat geschrieben:Globalisierung und Digitalisierung führen inzwischen zu neuen gesellschaftlichen Umwälzungen: Nach David Goodhart stehen heute zunehmend den „Anywheres“ die „Somewheres“ gegenüber[10]: Neue, digital kompetente, beruflich erfolgreiche, gesellschaftlich und politisch progressiv gesinnte (oft im fließenden Übergang zwischen liberal, linksliberal oder grün angesiedelt), neuartige „Weltbürger“ (allerdings fokussiert auf digitale Trends und ohne die umfassende Bildung des „Weltbürgers“ im Sinne des humboldtschen Bildungsideals), deren Arbeits- und Kommunikationsfeld die ganze Welt ist, stiegen auf, während beruflich, sozial oder regional „Abgehängte“ im Abstieg begriffen oder von Abstiegsängsten erfüllt seien und daher angewiesen auf vertraute Umgebungen, traditionelle Lebensweisen und einen funktionierenden Nationalstaat mit Sozial- und Sicherheitsleistungen. Aus dem Milieu einer gebildeten, sozial gesicherten und urbanisierten Mittelschicht heraus werden Positionen vertreten (Stichwort Fridays for Future), die von Moralismus geprägt sind[11], während Dienstleistungsproletariat, prekäre Selbständige, „niederkonkurrierte Verbitterte“ aus der Mittelschicht sowie unterversorgte ländliche Bevölkerung von Existenzängsten geplagt werden, die durch sozioökonomische Veränderungen wie Deindustrialisierung, Globalisierung der Arbeitsmärkte, Digitale Fabriken, Lohndumping, Landflucht oder auch persönliche Umstände wie Trennung oder Überschuldung verursacht werden. Der Soziologe Heinz Bude argumentiert, aus Sorge um den Verlust eines „prekären Wohlstands“ entstünden so „Koalitionen der Angst“ und ein „diffuses Systemmisstrauen“, das anti-intellektuellem Populismus in die Hände spiele.[12] Migration oder Bankenkrisen würden daher zu Reizthemen auch für Gebildete, die sich von Staat und Gesellschaft im Stich gelassen fühlen.
In der digitalisierten Welt gehen nicht nur alte Industriezweige unter oder wandern in Entwicklungsländer ab (die dadurch wirtschaftlich aufsteigen, womit die Entstehung eines neuen „weltweiten Dienstleistungsprekariats“ einhergeht) – sondern wird zugleich auch „das humanistische, oft national kodierte hochkulturelle Bildungswissen in der global verflüssigten, digital vernetzten Aufmerksamkeitsökonomie radikal entwertet. Ein Kanon versinkt, ein neuer ist nicht in Sicht, dafür aber tausend Trends. Nicht nur industrielles Kapital wird verschrottet, sondern auch kulturelles“ (Gustav Seibt)[13], was – nach Cornelia Koppetsch – zu „neuen Ressentimentgemeinschaften“ führen kann, zwischen materiell Deklassierten („Wutbürgern“) und „altmodischen Gebildeten“, die kulturelle Verlusterfahrungen machen („Kulturpessimisten“)[14].
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bildungsb ... ahrhundert
Imperator Palpatine hat geschrieben: ↑26.07.2021 16:20Das sind Formate die in anderen Ländern gang und gebe sind und dort zur gesunden Streitkultur gehören. In deutschen Medien findet man dies zumindest in der Breite und " Prime time " seid Hauser und Kienzle nicht mehr.
Ich schaue mir gerne
13 Fragen an und generell alles von ÖR inkl. Funk.