Was ist denn die Definition von "Spiel"? Es gibt einige Abhandlungen, es gibt Meinungen und es gibt Enzyklopädie-Einträge, aber nichts davon kann für sich beanspruchen, eine allgemeingültige, unumstößliche Definition zu sein.bnaked hat geschrieben: Journey hat aber keine Story, Gameplay ist sehr minimalistisch, es gibt keine bestimmten Regeln, keinen Sieger und Verlierer, es ist nach Definition kein Spiel, und ein interaktiver Film ist es auch nicht, nur was ist es dann?
Eben ein interaktives Erlebnis! Dieser Begriff ist allgemeingültig, was nicht bedeuten soll, dass ich persönlich diesen Begriff mag, er ist viel zu lang und kompliziert. Aber immerhin.
Journey ermöglicht es, einen Charakter direkt durch das Drücken von Tasten zu steuern, es hat ein Ziel (und damit auch einen "Sieger") und ich würde sogar behaupten, es verlangt dem Spieler (oder eben "Erlebenden") mehr Gameplay ab als so manch ein Point&Click-Adventure - eines der ältesten Videospielgenres überhaupt.
Wie gesagt: Es ist unsinnig, über Definitionen zu streiten, wenn sie keinem konstruktiven Zweck dienen und die Übergänge so fließend sind wie hier.
Wir sind uns ja einig darüber, dass "Interaktives Erlebnis" bzw. dessen englischsprachige Variante zu kompliziert ist. Aber wir haben nunmal schon einen eingängigen "One size fits all"-Begriff, den wir für "Räuber und Gendarm"-spielende Kinder ebenso verwenden wie für Solitaire. Und der Unterschied zwischen diesen beiden Dingen ist doch wohl um ein vielfaches gewaltiger als der zwischen Heavy Rain, Journey und WoW, oder?