Thefender hat geschrieben:Aber die Endnutzer haben es möglich gemacht, da jeder zweite das
Internet auf Konsolen angenommen hat und die Konsolen und Spiele immer weiter und weiter auf dieses Medium ausgelegt wurde.
Die Verlockung, hinsichtlich Internet und digitaler Gesellschaft zunächst mal nur die Möglichkeiten und Vorteile zu sehen (allem voran, dass Musik, Filme und Spiele plötzlich nur noch Bits und Bytes sind, die man mehr oder weniger frei kopieren und terabyteweise horten kann - und mit der Cloud ist man sogar komplett ortsunabhängig), ist eben einfach sehr groß, zumal das alles noch verhältnismäßig jung ist. Es braucht da eben sehr viel Zeit bis sich kritischer Umgang und Gefahrenbewusstsein auf breiterer gesellschaftlicher Ebene entwickeln können. Die Amis fangen zum Beispiel auch erst nach NSA, Snowden, Lavabit und Co. zum ersten Mal damit an, über Dinge wie Privatsphäre und Datenschutz zumindest ansatzweise nachzudenken.
Thefender hat geschrieben:Meiner Meinung braucht eine Konsole kein Internet oder Games ständig Online Multi oder ständig neue DLC's.
"Immer online" bedeutet "immer Zugang und immer Kontrolle über" den Spieler und ist mir auch absolut zuwider, weshalb ich Produkte dieser Art auch konsequent boykottiere. Ansonsten ist die Internet-Anbindung per se ja nicht das Problem und könnte (theoretisch) für den Spieler auch überwiegend Vorteile bedeuten, wenn man sich einfach mehr darauf konzentrieren würde, Produkte hierdurch attraktiver zu machen anstatt sie mit unnötigen und zum Teil dreisten Zwängen zu belegen.
Eine einmalige Online-Aktivierung nehme ich zwar in der Regel in Kauf, aber auch hier bin ich der Meinung, dass selbst eine derart gemäßigte Art der Online-Abhängigkeit vielerorts viel zu unkritisch gesehen wird. Ich habe beispielsweise keinen Bock, etliche, verhältnismäßig aktuellen, Spiele nächstes Jahr einfach deshalb nicht mehr spielen zu können, weil die Hersteller es nicht für nötig befinden werden, "Games for Windows - Live" rauszupatchen. Oder weil der Hersteller mittlerweile pleite sein wird. Oder aufgekauft und alle Mitarbeiter entlassen. Und das ist ja nun kein total unrealistisches Horrorszenario, sondern Tagesgeschäft in der Spielebranche. Die schaffen es ja in der Regel noch nicht mal, nach angemessener Zeit die schlimmsten DRM-Sünden aus ihren Spielen rauszupatchen, obwohl uns ja auch das irgendwann mal versprochen (oder zumindest in Aussicht gestellt) wurde.
Thefender hat geschrieben:Was für mich Innovativ wäre: Wenn Publisher und Entwickler sich wie früher mal wirklich wieder Mühe geben würden, qualitativ und spielerisch hochwertige Games zu Entwerfen und Programmieren, wie früher und nicht das Hauptaugenmerk auf das drumherum, Onlinezeug und DLC'S werfen.
Tja, da Internet, Werbung, Multiplayer, Mikrotransaktionen, DLCs usw. die große Kohle bringen sollen und da man diese Kohle - angesichts teils gigantischer Entwicklungs- und Werbe-Budgets - einerseits auch dringend braucht und es sich andererseits nicht leisten kann, die Kundschaft mit zu viel Innovation potentiell zu verprellen, dürften die von Dir beschworenen Zeiten (außer bei den Indies) wohl endgültig vorbei sein. Und das eine odere andere brauchbare Spiel - auch eines Majors - fällt ja trotzdem hin und wieder mal ab ...