Hatred angekündigt

[Dunnkare]

Es gibt doch eine Konsequenz, die Polizei taucht auf und so wie es aussieht auch später Spezialeinheiten.

Das ist keine Konsequenz, die das Spielerlebnis irgendwie negativ beeinflusst - wie z.B. negative Reaktionen von NPCs, simpler Punktabzug, erwungenes Game Over usw. - sondern die zentrale Herausforderung des Spiels. Das ist ein entscheidener Unterschied.

Die Maßstäbe ab wann etwas zu weit geht sind völlig willkürlich und nur weil der Entwickler sagt das sie was neues machen, machen sie es nicht auch. Hier jetzt also zu sagen "genau das geht also zu weit" ist relativ absurd, denn das was vom Spielprinzip bisher bekannt ist, kann ich in fast jedem Sandboxgame machen

Es gibt da eine ganz klare Trennlinie zwischen sog. Sandboxgames u.ä. und diesem Spiel, die ich auch beschrieben habe. Nämlich genau dort, wo die optionale Möglichkeit, sinnlos Gewalt gegen Unbeteiligte und Wehrlose auszuüben und mit eventuellen Konsequenzen zu leben, zum zentralen und somit zwingenden Bestandteil wird und jegliche moralische Bedenken des Spielers gar nicht erst zugelassen werden. Ein kritisches Auseinandersetzen mit der erlebten Gewalt wird somit durch Belohnungen in Form des Erreichens von Spielzielen gezielt verhindert..

[mr archer]

Sorry falls es schon jemand erwähnt hat,
aber haben sich damals auch soviele über den Uwe Boll Film "Rampage" aufgeregt?
Das könnte ja fast die FIlmvorlage von Hatred sein.

Nee, für die abgeklärte Cleverness von Dr. Boll fehlen den Gliwicer Bürschchen noch ein paar Bohnen auf der Pfanne.

https://www.youtube.com/watch?v=sJ2t86mdODw

Ach, er ist toll! Mein Held.

[Wulgaru]

Die Maßstäbe ab wann etwas zu weit geht sind völlig willkürlich und nur weil der Entwickler sagt das sie was neues machen, machen sie es nicht auch. Hier jetzt also zu sagen "genau das geht also zu weit" ist relativ absurd, denn das was vom Spielprinzip bisher bekannt ist, kann ich in fast jedem Sandboxgame machen

Es gibt da eine ganz klare Trennlinie zwischen sog. Sandboxgames u.ä. und diesem Spiel, die ich auch beschrieben habe. Nämlich genau dort, wo die optionale Möglichkeit, sinnlos Gewalt gegen Unbeteiligte und Wehrlose auszuüben und mit eventuellen Konsequenzen zu leben, zum zentralen und somit zwingenden Bestandteil wird und jegliche moralische Bedenken des Spielers gar nicht erst zugelassen werden. Ein kritisches Auseinandersetzen mit der erlebten Gewalt wird somit durch Belohnungen in Form des Erreichens von Spielzielen gezielt verhindert..

Es gibt genug Spiele wo eine Killrampage nicht optional ist, es ist schlicht die Frage über welchen Umfang wir hier reden.

Außerdem habe ich folgende Meinung: WENN man, Betonung WENN, so große Probleme mit dieser Art von Gewaltdarstellung bzw. dieser Art von Spielzielen hat...wie kann auch nur im Ansatz eine Spielmöglichkeit entschuldigt werden, weil sie optional ist?

Das ist doch völlig absurd. Wenn sie da ist, kann man sie nutzen und es ist nicht kontrollierbar wie viele Leute diese Optionen dann nutzen. Wenn ich also sage Hatred ist ganz schlimm, schlechter Einfluss, schadet Spielergehirnen usw. dann kann ich nicht diesen obskuren Doppelmaßstab aufbauen. Es funktioniert nicht. Das optionale wäre dann ebenso gefährlich.

Zuletzt muss man mir mal erzählen in wie vielen Spielen man sich kritisch mit der Gewalt auseinandersetzt die man veranstaltet. Sicher nicht im Mainstream.

[Sarkasmus]

Es gibt doch eine Konsequenz, die Polizei taucht auf und so wie es aussieht auch später Spezialeinheiten.

Das ist keine Konsequenz, die das Spielerlebnis irgendwie negativ beeinflusst - wie z.B. negative Reaktionen von NPCs, simpler Punktabzug, erwungenes Game Over usw. - sondern die zentrale Herausforderung des Spiels. Das ist ein entscheidener Unterschied.

....

Dann erklär mir mal wo ich Konsequenzen in GTA,Saints Row oder auch Red Dead Redemption hab wenn ich dort Amoklaufe?
jetzt komm mir bitte nicht mit Geldverlust, denn der ist so lachhaft gering.
Oder was ist mit der EU-Fassung der No-Russian Mission?
Gab es da irgend welche Konsequenzen?

Gibt bestimmt noch das ein oder andere "akzeptierte" Spiel mit hohen Gewaltgrad wo es keine Konsequenzen gibt bzw die Konsequenzen eher lau sind.

https://www.youtube.com/watch?v=sJ2t86mdODw

Ach, er ist toll! Mein Held.

Auch wenn ich seine Filme nicht mal betrunken schauen kann, irgend wie ist er mir menschlich gesehen echt Symphatisch.

[an_druid]

.. das natürlich alle Formen andere Sinneseindrücke hinterlassen, weil sie auch anders funktionieren. ..

Ich habe diesen Abschnitt herausgekürzt weil du damit im Prinzip schon alles erfasst hast. Das ist schön ausgedrückt.

- Ich ergänze..

Alles was wir erleben, wird zu unserer Errinnerung. Wir speichern es bewusst oder unterbewusst. Dennoch es ist drinn. Was mM wirklich unbestritten ist, ist dass die stärksten Bilder, die sind, die in unserem Gedächtniss durch wirklich prägende Ereignisse entstehen und sich einbrennen, die anderen gemalten Bilder können dabei nur als Auslöser dienen oder auch nicht. Dann gibt es Bilder die neugierig machen und/oder uns etwas geben, was wir dan mit Ereignissen verbinden oder ergänzen.

Wir diskutieren hier eigentlich nur über Bilder die wir schon kennen und die meisten im Prinzip viel eher langweilen oder nur neugierig machen. Wenn die leute das spiel abstoßend finden und es nicht möchten, gut absolut nachvollziehbar.

ABER (Die Frage ist an alle zweifler gestellt)
-- WO ..verdamt.. WO drückt hier verdammt nochmal wirklich der Schuh ?? -- einfach ma gerade aus bitte

Ein erschaffenes Bild kann doch niemals ein Erlebniss wiederspiegeln, dass man mit allen Sinnen aufnimmt und einen echten Verlusst oder eine echte Bereicherung darstellt. Das einzige was wir hierbei verlieren ist höchstens der verlust von Zeit.

[FuerstderSchatten]

ABER (Die Frage ist an alle zweifler gestellt)
-- WO ..verdamt.. WO drückt hier verdammt nochmal wirklich der Schuh ?? -- einfach ma gerade aus bitte

Ein erschaffenes Bild kann doch niemals ein Erlebniss wiederspiegeln, dass man mit allen Sinnen aufnimmt und einen echten Verlusst oder eine echte Bereicherung darstellt. Das einzige was wir hierbei verlieren ist höchstens der verlust von Zeit.

Ich weiß die Frage war nicht unbedingt an mich gestellt. Meinetwegen kann jeder spielen was er will. Aber ich übernehme ja auch nicht die Verantwortung dafür wie diese nachher darauf reagieren.

[casanoffi]

Ich will meinen Senf auch mal wieder dazugeben...

Ich verurteile niemanden, der mit so einem Spiel seinen Spaß haben kann.
Natürlich ist der Hintergrund bzw. die Motivation des Spiels nach den moralischen Werten unserer Gesellschaft mehr als fragwürdig. Kein Thema.

Aber es ist und bleibt, verdammt nochmal, ein Videospiel.
Manche wollen nach einem langen und harten Arbeitstag ihren Dampf z. B. bei sportlichen Aktivitäten ablassen, andere wollen das gemütlich vor dem TV/Monitor.

Ich habe schon sinnlos gewaltverherrlichende Spiele in meiner Jugend gepielt und war trotzdem (oder vielleicht genau deswegen?) schon immer einer der friedfertigsten Menschen, die man sich nur vorstellen kann. Ich habe hin und wieder einfach meinen Spaß an solchen Spielen, dass kann und will ich nicht verleugnen.

Sei es nun Commando Libya, Barbarian, Soldier of Fortune, Manhunt oder aktuell The Evil Within.
Und es braucht mir auch keiner erzählen, dass es einen Unterschied macht, ob das Spiel sinnlos ist oder einen Sinn ergibt.

Gewaltverherrlichung ist und bleibt Gewaltverherrlichung - einen "guten Grund" für drastische Darstellungen gibt es für mich nicht.
Gute Gründe sind nämlich rein subjektiv und von daher nur eine billige Ausrede dafür, sein eigenes Bedürfnis nach dieser Art der Unterhaltung zu rechtfertigen und zu entschuldigen.....

Dass der Mensch eine aggressive Natur hat, kann man nunmal nicht verleugnen und sollte man schon gar nicht verdrängen - und wenn jemand diese Natur hin und wieder mit dieser Art der Unterhaltung befriedigen kann, ist das in meinen Augen allemal besser, als jede andere Möglichkeit.


Das soll nicht bedeuten, dass ich an einem Spiel wie Hatred grundsätzlich positiv interessiert bin, nur weil man hier Menschen killen kann.
Dazu ist es mir dann einfach zu stumpf und billig.
Aber falls das ein Top Iso-Shooter werden sollte, der unterhaltsames Gameplay bietet, dann nehm die drastische Gewaltdarstellung gerne mit, weil das eine lustige Mischung sein könnte...

[Wigggenz]

Außerdem habe ich folgende Meinung: WENN man, Betonung WENN, so große Probleme mit dieser Art von Gewaltdarstellung bzw. dieser Art von Spielzielen hat...wie kann auch nur im Ansatz eine Spielmöglichkeit entschuldigt werden, weil sie optional ist?

Das ist doch völlig absurd. Wenn sie da ist, kann man sie nutzen und es ist nicht kontrollierbar wie viele Leute diese Optionen dann nutzen. Wenn ich also sage Hatred ist ganz schlimm, schlechter Einfluss, schadet Spielergehirnen usw. dann kann ich nicht diesen obskuren Doppelmaßstab aufbauen. Es funktioniert nicht. Das optionale wäre dann ebenso gefährlich.

Danke für das, hast das besser formuliert als ich das mehrmals versucht hab.

Spiele, in denen das Amoklaufen geplanter Teil des Spielverlaufs ist, unterscheiden sich lediglich in ihrer Inszenierung und damit deren Wirkung auf den Spieler, als Spiele, bei denen das optional ist.

[Fiddlejam]

Die Bemerkung, man solle es nicht ernst nehmen, ist blanke Heuchelei. Ein Spiel kann machen was es will, egal wie unmoralisch - wie alle rein fiktiven Kunstformen.

Nur haben wir eben dort das Problem: Als Kunstform. Ich kann mich dann eben nicht hinstellen mit "soll ja nur unterhalten". Ich kann kein definitiv politisches Thema aufgreifen und eben dessen Brisanz ausnutzen, dann aber so tun als wäre das ganze unpolitisch.

Mit anderen Worten, entweder sie setzen sich kritisch mit dem Inhalt ihres Spiels auseinander statt es als "nur Unterhaltung" zu präsentieren - oder sie brauchen sich nicht zu wundern dafür ausgebuht zu werden und es indiziert zu bekommen.

[Kya]

Ernstgemeinte Frage!
Wo ist die Grenze, oder darf es keine geben?

Es gibt garantiert auch einen Markt/Bedarf an Kinderschändungs Simulatoren.
Soll man die auch unter dem Mantel der Kunst und "es sind ja nur Pixel" durchwinken?

[Kajetan]

Ernstgemeinte Frage!
Wo ist die Grenze, oder darf es keine geben?

Die Grenze ist da, wo wir alle als Gemeinschaft, als Gesellschaft sie ziehen. Und wo diese Grenze verläuft, das wird von Generation zu Generation neu definiert. Für unsere Großeltern war es undenkbar, dass ein Junggeselle Damenbesuch in seiner Bude empfängt, geschweige denn die Freundin vom Sohn beim ihm übernachtet UND SIE DANN SEX IM KINDERZIMMER HABEN und für uns ist es unzumutbar, wenn Eltern ihre Kinder mit lauten Jubelrufen in den Krieg schicken, so wie es bei unseren Urgroßeltern der Fall war.

[Wulgaru]

Da wird sich jemand wie Wiggenz sicherlich besser auskennen wie das juristisch geregelt ist, aber ich würde fast mal vermuten das ein Kinderschändungssimulator irgendwie schon unter Kinderpornographie fällt und man sich da nicht mehr mit Fragen wie Kunstfreiheit beschäftigt. Kann aber natürlich auch anderes geregelt sein.

Aber wir wissen ja eh nicht ob sowas wie Hatred einfach so klar geht. Ist ein klassischer Instant-Bpjm-Index wenn es so kommt wie angekündigt.

[Fiddlejam]

Es gibt garantiert auch einen Markt/Bedarf an Kinderschändungs Simulatoren.
Soll man die auch unter dem Mantel der Kunst und "es sind ja nur Pixel" durchwinken?

Sollte Kunst Kinderschändung porträtieren können? Ja.
Erfüllt für mich ein "Kinderschändungs-Simulator" die Kriterien für Kunst? Nein.

[FuerstderSchatten]

Ernstgemeinte Frage!
Wo ist die Grenze, oder darf es keine geben?

Die Grenze ist da, wo wir alle als Gemeinschaft, als Gesellschaft sie ziehen. Und wo diese Grenze verläuft, das wird von Generation zu Generation neu definiert. Für unsere Großeltern war es undenkbar, dass ein Junggeselle Damenbesuch in seiner Bude empfängt, geschweige denn die Freundin vom Sohn beim ihm übernachtet UND SIE DANN SEX IM KINDERZIMMER HABEN und für uns ist es unzumutbar, wenn Eltern ihre Kinder mit lauten Jubelrufen in den Krieg schicken, so wie es bei unseren Urgroßeltern der Fall war.

Nun ja, damit behauptest du ja, dass es eine irgendwie gestaltete allgemeine Auffassung gibt. Gibt ja auch heute noch Leute die Sex im Kinderzimmer nicht tolerieren, genau so es Leute gibt, die es gut finden in den Krieg zu ziehen.

Es gibt allerhand perverse Meinungen, müssen wir die jetzt alle berücksichtigen? Wenn man mich fragt, ist dieses Spiel überflüssig wie ein Kropf und wenn man ehrlich ist, sollte es das auch nicht geben, alleine aus Pietät gegenüber den Opfern von solchen Massakern. Aber seis drum, wer partout von so einen Müll nicht lassen kann, soll es ruhig spielen.

[Fiddlejam]

Es gibt allerhand perverse Meinungen, müssen wir die jetzt alle berücksichtigen?

Wenn es humanistisch begründbar ist, so zu tun, ja.