Daß im sog. Spielejournalismus die allermeisten nichts Investigatives leisten, sondern einfach von Spielen und allem, was damit zusammenhängt, berichten, ist ja nichts Neues. Und, da muß und will ich Kajetan wie immer recht geben, das ist auch zu einem großen Teil die Schuld der Leserschaft. Wenn darum gestritten wird, warum Spiel X nur 83% bekommt, während Spiel Y doch 87% hat... Wenn darum gestritten, ob Xbox oder PS die viel geilere Penisverlängerung ist... Wenn darum gestritten wird, warum denn nun ausgerechnet eine Transperson in einem Spiel eine der Hauptrollen übernimmt... Wenn darum gestritten wird, ob Mausbeschleunigung alles verdirbt (sorry, mußte sein)... Tja, warum sich dann die Mühe machen, in diesen fröhlich-kindlichen Reigen reinzukacken, indem man ernste Thema investigativ aufbereitet? Vor allem wenn man bedenkt, wie viel Zeit und Geld so etwas kostet... und vor alle wenn ein nicht kleiner Teil dieses Geldes gerade von jenen Konzernen kommt, über die man investigativ schreiben würde.
Aber wie gesagt: Das ist altbekannt. So ist der Spieljournalismus zu einem großen Teil. Wenn Magazine einen anderen Weg gehen, dann gibt es mehr Gegenwind als Interesse... so wie etwa "Kotaku" mittlerweile sehr negativ konnotiert ist, nur weil sie es wagen, ihr Ding durchzuziehen und auch politisch Stellung zu beziehen. Natürlich meinen die Kritiker, daß sie daran nix auszusetzen haben, sondern daß sie die scheinbar sehr parteiische und teilweise verzerrende Berichterstattung Scheiße finden... whatever.
Das ist alles altbekannt und nichts Neues. Gleichzeitig erklärt es doch aber auch, warum nicht über alles berichtet wird - vermutlich weil es zu wenige gibt, die darüber recherchieren, und auch zu wenige, die gerne darüber lesen würden. Jetzt nun beim Thema ActiBlizz den Fokus von dort auf die Journaille zu verschieben und zwar mit dem Vorwurf, daß sie nix zutande gebracht hat - bringt genau was?
Auto-Vergleich:
Das wäre so, als ob man bei der Diskussion um den Diesel-Skandal auf einmal anfangen würde, die Verbrecherorganisationen aka Autofirmen nicht mehr zu beackern, sondern sich auf Auto-Bild und co. stürzen würde, weil sie ja so lange nix darüber berichtet hätten. Ähnlich fragwürdig wäre das in meinen Augen.