youyousensen hat geschrieben:
Da strapazierst du den Begriff "mundan" aber gewaltig. Nur ein Beispiel: Erzdämon bzw. Dämonenwelt (das Nichts) als solche? ^^
Wenn es ein "mundanes" Rollenspiel in den letzten Jahren gegeben hat, war das im phantastischen Bereich wohl noch am ehesten The Witcher; hier wurden die wichtigen Ereignisse während der Spielzeit allesamt von Menschen bestimmt (Ausnahme: die Wilde Jagd und ihr unnötiger Eingriff im Finale), während bei DA übermenschliche Wesen einen sehr ausgeweiteten Eingriff in die Storyline nehmen. Im nicht-phantastischen Bereich könnte man fürs Mittelalter-Szenario sicher Mount and Blade, im postapokalytischen Zeitalter Fallout 3 nennen. Bei richtig futuristischen RPGs wie Mass Effect kann ich den Begriff ohnehin nicht anwenden.
Naja, weisst du, dass ist sicher eine Frage der Sichtweise. Ich als Fantasyleser, Spieler und P&P-Rollenspieler hab nun schon einiges gesehen, gelesen, gespielt usw.
Für mich stellen sich die Probleme der Charaktere im Vergleich zu anderen Werken/Spielen als sehr banal dar.
Die Oger und Hurlocks sind für mich einfach die gleichen Monster, die es in jedem x-beliebigen Setting gibt. Von D&D über Earthdawn bishin zu Savage Worlds.
Bis auf die "Fade" fand ich an DA nichts wirklich interessant, spannend oder jaw-dropping. Die Fade war ein guter Einfall.
Alles andere fühlt sich nach maximal "Standard" an.
Es gibt Magie, aber diese fühlt sich nicht "besonders" an. Es gibt sie halt.
Das wirklich fantastische wie the Fade fehlt ansonsten.
Für mich ist ein Rollenspiel und eine Kampagne beim P&P mundan, wenn nichts überraschendes, originelles oder beeindruckendes passiert, oder das normalwerweise Fantastische so schwach inszeniert ist, das es sich mundan anfühlt.
Ich fand selbst den Drachen beim Tempel der Andraste mundan. Er war gross, ja, aber er redete nicht. Es war einfach ein grosse dummer Klotz, der nur das übliche Feuerspeien und "mit Schwanz weghauen" drauf hatte, und von den Machern ebenfalls mit einer solch blöden Gegner-KI ausgestattet wurde, dass man ihn mit dem grenzdebilen "Force Field"-Cheat besiegen konnte.
Das ist btw. für mich ein Cheat, denn jeder halbwegs intelligente Gegner wechselt das Ziel, wenn er nach dem ersten oder maximal nach dem 2. Schlag merkt, dass der momentane Gegner unangreifbar ist. Zumal dieser auch grade völlig handlungsunfähig ist, und keine unmittelbare Gefahr darstellt. Das ist keine Taktik, sondern man nutzt ein Fehler im KI-Skript aus, das ist alles.
Gestern haben wir in Warhammer 2 Naturgeister beschworen, wo unser Gildenmagier zum Glück gefehlt hat. Der wäre abgedreht.
Die altertümliche Story und Legenden um diese Naturgeister waren spannend erzählt, und interessant. Der Meister hat sie toll gespielt, und nur nebenbei war der Naturgeist des Waldes 40m hoch, und wir haben ihn nicht kommen hören. Der sprechende 5m-Bär der ihn vorgestellt hat, hat uns zusehr abgelenkt. Das war nett, vorallem weil meine Kollegen, so blöd wie sie manchmal sind, sich um Kopf und Kragen gelabert haben. Zum Glück verstand mein Charakter kein kislevitisch, sonst wäre er schreiend davongelaufen

Als Beispiel wie man auch aus Sachen die man vielleicht schonmal gehört hat, was interessantes machen kann.
DA schafft es, das normalerweise Fantastische, langweilig und gewöhnlich erscheinen zu lassen.
Bei the Witcher bin ich anderer Ansicht. Die Szene z.B. mit dem Werwolf und der Strigga sind Dinge die das Fantastische mit dem Dunklen der menschlichen Seele verbinden. Hier fand ich wirklich das die Grenze zwischen gut und böse oft am verschwimmen war. The Witcher war einfach spannender inszeniert, wärend mich das Alliierten abklappern bei DA einfach nur genervt hat. Eigendlich passiert da nicht viel, ausser Gekloppe.
Aber ist auch egal. Ich finde DA langweilig und zu kampflastig. Belassen wirs dabei. Wenns dir gefällt, freut mich das. Ich hätte auch gerne mehr Spass dran gehabt.