shakeyourbunny hat geschrieben:morpheus010100 hat geschrieben:
......das ist genau der Punkt, für "echte" Trekkies ist Star Trek der 80er und 90er schon Blasphemie, der Reboot orientiert sich eindeutig am Original aus den 60ern und das sollte auch so bleiben. Bis Nemesis hatten wir genügend diplomatische Star Treks, das immer weniger Besucher generierte und im besten Fall einen sehr konservativen harten Kern angesprochen hat.
Die Orientierung an der TOS is schön und gut, aber so extrem wie der Kinofilm kommt, wäre nicht mal im Rahmen der originalen Serie.
Es mag schon "cool" sein und das Underdogimage von Kirk zu unterfüttern, wenn er als Möchtegern-James-Dean sich verhält, fast aus der Sternenflotte rausgeworfen wird und als Zivilist(!) von McCoy auf die Enterprise geschmuggelt wird, wo er sich auf klingonische Art in den Chefsessel befördert... was soll das? Das vermittelt eine sehr bedenkliche Botschaft.
Genauso war der Bösewicht im Film sehr unmotiviert und blass.
...die Botschaft war doch passend zur Figur Kirk.
Auch der aalglatte Picard war nicht immer ein Saubermann. Es gab eine Folge da drohte Picard zu sterben und er fragte sich was wohl aus Ihm geworden wäre, hätte er nicht ein Messer ins Herz gerammt bekommen, bei einem Kampf mit 3 Nausicaanern in der Sternenflottenakademie, sowie sich immer Regelkonform zu verhalten, wie er das nun letztlich als Sternenflotten Captain tut. Das Resultat war ein langweiliger Ja-Sager, der es nie zum Captain gebracht hat.
Die Botschaft war einfach! Um etwas zu erreichen (Captain zu werden), muss man sich sich auch Regeln widersetzen können und sein eigenes Ding wider allen Umständen durchsetzen.
So verstörend fand ich das eigentlich nicht, gleichzeitig wurde die Frage geklärt wie Kirk Captain Pike als Captain abgelöst haben könnte, somit hat man sich nicht nur vor der Originalserie verbeugt, sondern gleich auch noch beachtet das es vor TOS schon einen ersten Pilot gab und diesen in das Universum mit eingebracht, statt alle vorhandenen Universen zu killen.
Denke es hätte kein Nicht Trekkie gemerkt, wenn im Reboot ein anderer als Pike der erste Captain auf der Enterprise gewesen wäre, man hätte für die Dramaturgie auch irgend einen Charakter nehmen können, dennoch hat man sich mit dem bestehenden Star Trek Universe auseinandergesetzt.
Wie Kirk also dann Captain auf der Enterprise werden konnte klingt schlüssig, denn da Spock als einer der wenigen Charaktere schon im Ur-Pilot erster Offizier war (glaube er war erster Offizier) musste Dieser, durch das Fehlen von Captain Pike, in der Rangfolge nachrücken. Man hätte also keinesfalls einen frischgebacken Captain Kirk von der Sternenflottenakademie direkt auf den Captainsessel setzen können. Schlüssig fand ich es schon deshalb, da man sich auch hier wieder am vorhandenen Universum bedient hat, obwohl man durch ein neues Universum einfach irgendetwas hätte erfinden können.
Kirk wurde wegen des sabotierten Kobayashi Maru Tests eigentlich suspendiert (wenn man das so nennen möchte), von Diesem war schon in anderen Star Trek Filmen die Rede, aber man hat nie erfahren wie Kirk diesen unlösbaren Test bestanden hatte. Meiner Meinung nach ein toller Brückenschlag und klasse Auflösung. Ich fand es sehr lustig wie Kirk da entspannt sitzt, seinen Apfel frisst, Spock auflaufen und Ihm das vulkanische Blut in den Adern kochen lässt, obwohl Spock sich doch darauf verpflichtet fühlt logisch und emotionslos zu handeln.
Das man dies nutzt, da Spock ja ein halber Mensch ist und eben Gefühle hat bzw. Vulkanier haben ohnehin Gefühle und unterdrücken, beherrschen Diese aufgrund Ihres zu Gewalt und Aggressivität neigenden Naturell, um einen von Gefühlen kompromittierten Captain seiner Pflicht zu entbinden klingt nicht so weit hergeholt.
Für mich stimmig, für alle Anderen, die seit dem Reboot nichts mehr mit Star Trek anfangen können wollen, möglicherweise nicht.
...womit wir einen rechteckigen Sinus hätten.