)FireEmblem(Awakening hat geschrieben:Richtig, du gefällst mir. Die Ureinwohner haben jahrtausende wie eine einheit mit der Natur gelebt, fast so effizient wie Tiere. Kaum war der weiße mann da, roch es nach Tod und verderben.
Das ist richtig, aber ich glaube, nicht in dem Sinne wie du glaubst. Nach einigen Schätzungen waren 90% der amerikanischen Bevölkerung tot, bevor die ersten ernsthaften Siedler - die auf der Mayflower - auch nur einen einzigen Fuß nach Amerika setzten. Warum? Weil die europäischen Entdecker die Pocken eingeschleppt haben.
Die ganze Geschichte von den überlegenen, blutrünstigen europäischen Siedlern, die die Indianer gewaltsam ausgerottet haben ist nach heutigen Erkenntnissen einfach nicht haltbar.
Sicher, so gesehen war der weiße Mann immer noch für das Massensterben verantwortlich, aber nicht als erbarmungsloser Eroberer, sondern als nichtsahnender Wirt einer Krankheit.
Das friedliche Zusammenleben mit der Natur, nunja, auch nicht wirklich. Die Ureinwohner hatten durchaus Städte - nicht nur die süd- und mittelamerikanischen wohlgemerkt - die teilweise größer waren als europäische Hauptstädte (nach einigen Schätzungen hatte Amerika VOR der Pockeninfektion mehr Einwohner als Europa. Allein daraus sollte man ableiten können, dass sie schlecht allein durch technologische Überlegenheit hätten vertrieben werden können). Es gibt auch eine Theorie, wonach durch das Massensterben der Ureinwohner ein derartiger Rückgang an Waldrodung durch ebendiese stattfand, dass es zu einem Kälteschwung in Europa kam (durch die Umkehrung des Treibhauseffektes). So viel also zu naturliebend.
Sevulon hat geschrieben:Kolumbus wird für seinen Mut und Tatendrang [Niemand hat sich das damals getraut, weil sie alle Angst hatten ins Ungewisse zu segeln] sowie für die Wiederentdeckung und den damit verbundenen Grundlagen für die Kolonisation gefeiert. Das mMn auch alles zurecht.
Auch das ist ein Klischee. Kolumbus war weniger mutig als hirnverbrannt. Entgegen landläufiger Meinung dachte zu Kolumbus Zeiten niemand wirklich mehr, die Erde wäre ein Scheibe.
Auch Kolumbus nahm eine Kugelform an - nur eine viel zu kleine. Wir erinnern uns: Kolumbus wollte ursprünglich einen Seeweg nach Indien finden, keinen Kontinent. Der Streitpunkt war die Länge eines solchen Seewegs nach Indien, nicht die Möglichkeit.
Wäre Amerika nicht im Weg gewesen, wäre Kolumbus jämmerlich auf hoher See verreckt, weil er wie erwähnt für einen sehr viel kürzeren Weg kalkuliert hatte.
(Übrigens war er auch nicht der erste, der den Atlantik durchsegelte. Um 60 nach Christus kamen zwei amerikanische Ureinwohner im heutigen Holland an.)