The Last Of Us Part 2 - Test

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Gesichtselfmeter
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Gesichtselfmeter »

Nuracus hat geschrieben: 02.07.2020 14:20
TheoFleury hat geschrieben: 02.07.2020 14:11
Rooster hat geschrieben: 02.07.2020 00:09 Beendet. Wahnsinn! Muss sich erstmal setzen... :lol: . NDs Opus Magnum. Das kann als Schlussnote so stehen bleiben. Wie macht man nach so einem Spiel weiter? :lol:
Auf das nächste 95% bis 100% Spiel warten. Wird schneller geschehen als man denkt :mrgreen:
Ernsthaft, ich spüre gerade diese Leere auch :mrgreen: ich habe The Witcher 3 für TLoU unterbrochen und auch zwischendurch Dark Souls Remastered gespielt. Ich kann mich im Moment irgendwie nicht dazu aufraffen, "zurückzukehren". Eher habe ich das Gefühl, ich möchte wieder zu The Last of Us ...
Ich vermiete Cryo-Kammern...lass mal sehen...5-6 Jahre...hm, das macht dann 300.000€ bitte, 0% Finanzierung möglich mit Bürgschaft, deal?
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TheoFleury
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von TheoFleury »

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Nuracus hat geschrieben: 02.07.2020 14:20
TheoFleury hat geschrieben: 02.07.2020 14:11
Rooster hat geschrieben: 02.07.2020 00:09 Beendet. Wahnsinn! Muss sich erstmal setzen... :lol: . NDs Opus Magnum. Das kann als Schlussnote so stehen bleiben. Wie macht man nach so einem Spiel weiter? :lol:
Auf das nächste 95% bis 100% Spiel warten. Wird schneller geschehen als man denkt :mrgreen:
Ernsthaft, ich spüre gerade diese Leere auch :mrgreen: ich habe The Witcher 3 für TLoU unterbrochen und vorher auch zwischendurch Dark Souls Remastered gespielt. Ich kann mich im Moment irgendwie nicht dazu aufraffen, "zurückzukehren". Eher habe ich das Gefühl, ich möchte wieder zu The Last of Us ...
Der erste Teil war story-technisch und von den Charakteren viel stärker und emotionaler, außerdem besser geschrieben was Telling, Dialoge und Entwicklung der Charaktere angeht. Auch das Ende hat mich sehr lange beschäftigt weil es kein übliches Ende war. Die Beziehung zwischen Ellie und Joel hat einen Großteil ausgemacht und schien im Nachinein vernünftig, selbst seine emotionale Entscheidung war nachvollziehbar und ließ einige Spekulationen übrig.

Schade das der zweite Teil zu einer üblichen /brutalen Rachestory mutiert ist (Wurde schon tausende male durch den Fleischwolf gepresst), die nicht einmal qualitativ gut geschrieben ist. Könnte mindestens 20 oder mehr Filme nennen , die das autorisch besser auf die Reihe bekommen haben mit einem zufriedenstellenden Ende samt besser geschriebenen Charakteren, ohne dabei so sehr naiv-manipulativ zu sein wie TLOU2.
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Vin Dos
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Vin Dos »

Es gibt doch noch gar keine Cryo-Kammern??
Gesichtselfmeter
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Gesichtselfmeter »

Übliche Rachestory? Dann haben wir wohl verschiedene Spiele gespielt. Die 20 Filme will ich sehen. Wenn überhaupt orientiert sich Part 2 eher an so was wie Oldboy, wo die Rache nur der Aufhänger ist, aber es eigentlich um andere Aspekte der menschlichen Seele und deren Abgründe geht.
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TheoFleury
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von TheoFleury »

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Gesichtselfmeter hat geschrieben: 02.07.2020 14:55 Übliche Rachestory? Dann haben wir wohl verschiedene Spiele gespielt. Die 20 Filme will ich sehen. Wenn überhaupt orientiert sich Part 2 eher an so was wie Oldboy, wo die Rache nur der Aufhänger ist, aber es eigentlich um andere Aspekte der menschlichen Seele und deren Abgründe geht.
Verstehe Deinen Punkt. Ich rolle nur immer bißchen mit den Augen wenn jemand stur behauptet TLOU2 hätte in Sachen Story, Telling und Charaktere einen Meilenstein oder Meisterwerk abgeliefert. Dafür gab es im Gegensatz zu Teil 1 doch zu viele Inkonsistenten und Defizite im Writing. Das ist auch das einzigste was ich persönlich am zweiten Teil kritisiere..
Ares101
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Ares101 »

Gesichtselfmeter hat geschrieben: 02.07.2020 14:55 Übliche Rachestory? Dann haben wir wohl verschiedene Spiele gespielt. Die 20 Filme will ich sehen. Wenn überhaupt orientiert sich Part 2 eher an so was wie Oldboy, wo die Rache nur der Aufhänger ist, aber es eigentlich um andere Aspekte der menschlichen Seele und deren Abgründe geht.
Ähm, nein, es geht um Rache, wirklich nur um Rache und was sie anrichtet. Das wird einem ja dermaßen eingeprügelt. Welche anderen Aspekte denn bitte?

Rache? Man denke zuletzt an John Wick, der seinen Hund verloren hat! Die Story ist natürlich auch total banal, aber wie man sie aufzieht funktioniert halt und das nicht nur wegen der guten Choreographie und Inszenierung. Da stimmt von der Stimmung und dem Pacing einfach alles. Die 20 Filme bekommt man locker voll!
Sterben... Das kann jeder... Versuchs mal mit überleben...
DONFRANCIS93
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von DONFRANCIS93 »

TheoFleury hat geschrieben: 02.07.2020 14:45
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Nuracus hat geschrieben: 02.07.2020 14:20
TheoFleury hat geschrieben: 02.07.2020 14:11

Auf das nächste 95% bis 100% Spiel warten. Wird schneller geschehen als man denkt :mrgreen:
Ernsthaft, ich spüre gerade diese Leere auch :mrgreen: ich habe The Witcher 3 für TLoU unterbrochen und vorher auch zwischendurch Dark Souls Remastered gespielt. Ich kann mich im Moment irgendwie nicht dazu aufraffen, "zurückzukehren". Eher habe ich das Gefühl, ich möchte wieder zu The Last of Us ...
Der erste Teil war story-technisch und von den Charakteren viel stärker und emotionaler, außerdem besser geschrieben was Telling, Dialoge und Entwicklung der Charaktere angeht. Auch das Ende hat mich sehr lange beschäftigt weil es kein übliches Ende war. Die Beziehung zwischen Ellie und Joel hat einen Großteil ausgemacht und schien im Nachinein vernünftig, selbst seine emotionale Entscheidung war nachvollziehbar und ließ einige Spekulationen übrig.

Schade das der zweite Teil zu einer üblichen /brutalen Rachestory mutiert ist (Wurde schon tausende male durch den Fleischwolf gepresst), die nicht einmal qualitativ gut geschrieben ist. Könnte mindestens 20 oder mehr Filme nennen , die das autorisch besser auf die Reihe bekommen haben mit einem zufriedenstellenden Ende samt besser geschriebenen Charakteren, ohne dabei so sehr naiv-manipulativ zu sein wie TLOU2.
Na dann erklär mir mal bitte was nicht gut geschrieben ist und was es ausmacht.
Denn so einen Schmarn habe ich selten gelesen.
Insbesondere wenn es um Charaktere und Dialoge geht.
Und Teil 1 ist neben GoW mein Lieblingsspiel der letzten 10 Jahre gewesen. Habe es 15mal durchgespielt. Ich kann sogar viele Dialoge auswendig.
Und die Dialoge in Teil 2 sind mindestens auf dem gleichen Niveau, was auch logisch ist, da die gleiche Person sich darum kümmert (Druckmann). Durch die deutlich besseren Gesichtsanimationen gibt es deutlich weniger Exposition und es entstehen wortlose Dialoge. Das ist übrigens auch Teil des geschriebenen, was Schauspieler dann durch Blicke, Grimassen oder sonst was wiedergeben.

Und bei dir scheinen die verschiedenen Themen des zweiten Teils komplett vorbeigegangen zu sein, wenn du glaubst dass das hier eine übliche Rachestory ist. Rache ist der Plot, nicht die Story. Vielleicht solltest du mal schauen, wo der Unterschied liegt.
Hier hat schon jemand einen deutlich besseren Vergleich gehabt: Der koreanische Film "Oldboy", wo Rache auch nur die Anfangsmotivation des Protagonisten darstellt.

Ellie und Abby sind deutlich komplexer als Joel aus dem ersten Teil.
Joels Ark war relativ simpel: Tochter tot, 20 Jahre absolute Verbitterung, moralische Zwiespaltigkeit und Selbsthass/ Hass auf die Welt, dann durch Ellie langsame Lockerung. Das einzige, was Joel für mich komplexer als den typischen Antihelden macht, ist seine finale Entscheidung Ellie anzulügen.
Wenn du im zweiten Spiel die Manipulation als stärker wahrgenommen hast, als im ersten Spiel, dann liegt das daran, dass das Spiel einfach viel mehr vom Spieler verlangt und mehrere Perspektiven bietet. TLoU1 zeigt dir nur eine Perspektive und ist EXTREM manipulativ. Das haben Geschichten an sich.

Wenn dir das Spiel nicht gefällt ist das dein gutes Recht. Das wird dir hier keiner verbieten. Aber von schlecht geschriebenen Dialogen oder Charakteren zu reden ist faktisch falsch. Nur weil es dir nicht gefällt, heißt es nicht, dass es schlecht geschrieben wurde.
Das Spiel hat seine Schwächen, Writing oder Charaktere sind es aber nicht.
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Nuracus
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Nuracus »

TheoFleury hat geschrieben: 25.06.2020 16:28
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Joel hat in Teil 1 niemanden vertraut. Sieh dir nochmals die gesamte Szene genau an, wie es dazu geführt hat zu seinem Tod.. Tommy reagiert so dumm ..."Hey ich bin Tommy, wir leben ein paar Blocks weiter unten, kommt zu uns wir füllen Eure Vorräte auf, am besten wir machen zusammen mit euch Fremden, ein Lagerfeuer und grillen Würstchen."...."Hey ich bin übrigens Joel, der Anti-Held und beliebstester Charakter aus dem ersten Teil der alle fireflys gekillt hat, aber ich denke man kann euch schrägen Typen sicherlich vertrauen, das ist die Apokalypse baby....OUCH! Die Bitch hat mich mit einer 12 gauge Shotgun das Kniescheibchen rausgechossen!!!"l"....Ups laut Teil 1 war Joel ein Charakter der niemals so reagiert hätte wie in Teil 2, nie und nimmer so naiv...Ganz abgesehen von Tommy
Joah, also wenn
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du davon ausgehst, dass Charaktere offscreen in 4 Jahren, unter völlig anderen Umständen als in den 20 Jahren davor, sich kein bisschen verändern, dann hast du Recht.
Aber das ist weder die Realität einer guten Geschichte, noch die Realität unserer Wirklichkeit.
Joel hat sich verändert.
4 Jahre lang lebt er in dieser friedlichen Gesellschaft, die annähernd so harmonisch und zivilisiert funktioniert wie das, was er aus der präapokalyptischen Ära kennt. Glückliche Kinder, die unbehelligt auf der Straße herumtollen und Schneebälle werfen, Händler, die friedlich ein und ausgehen, ein unregelmäßiger Zustrom an Überlebenden, die familiär aufgenommen werden.
Vergleiche das mal mit der dystopischen Diktatur, in der er am Anfang von Teil 1 lebt (nach dem Prolog). Das Militär richtet auf offener Straße Menschen hin, es herrscht Sperrstunde, ständig kann man überfallen werden, man schmuggelt Waffen und Drogen, um an wertvolle Essensrationskarten zu kommen.
Joel lebt in einer völlig anderen Welt!!! Dort, wo er früher gelebt hat, musste er ständig damit rechnen, dass ihm jemand ein Messer in den Rücken rammt. Jetzt lebt er seit 4 Jahren in Jackson, wo man untereinander sich den Salzstreuer leiht und am Lagerfeuer Gitarre spielt. Er lebt in quasi paradiesischen Zuständen! Und es ist IMMER gut gegangen.
UND wie du selber sagst: Es war Tommy, der die Namen rausposaunt, nicht Joel ...
Nachtrag:
TheoFleury hat geschrieben: 25.06.2020 16:28
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Selbst Ellie wurde mit zunehmender Spieldauer entfremdet, und war so gut wie keine Identifikationsfigur.
Ich leg mich fest: Das war volle Absicht. Und an dir sieht man, dass es absolut gelungen ist. Ich empfand übrigens genauso, mit zunehmender Spielzeit haben wir uns immer mehr "entfremdet".
Zuletzt geändert von Nuracus am 02.07.2020 15:37, insgesamt 1-mal geändert.
DONFRANCIS93
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von DONFRANCIS93 »

DONFRANCIS93 hat geschrieben: 02.07.2020 15:25
TheoFleury hat geschrieben: 02.07.2020 14:45
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Nuracus hat geschrieben: 02.07.2020 14:20

Ernsthaft, ich spüre gerade diese Leere auch :mrgreen: ich habe The Witcher 3 für TLoU unterbrochen und vorher auch zwischendurch Dark Souls Remastered gespielt. Ich kann mich im Moment irgendwie nicht dazu aufraffen, "zurückzukehren". Eher habe ich das Gefühl, ich möchte wieder zu The Last of Us ...
Der erste Teil war story-technisch und von den Charakteren viel stärker und emotionaler, außerdem besser geschrieben was Telling, Dialoge und Entwicklung der Charaktere angeht. Auch das Ende hat mich sehr lange beschäftigt weil es kein übliches Ende war. Die Beziehung zwischen Ellie und Joel hat einen Großteil ausgemacht und schien im Nachinein vernünftig, selbst seine emotionale Entscheidung war nachvollziehbar und ließ einige Spekulationen übrig.

Schade das der zweite Teil zu einer üblichen /brutalen Rachestory mutiert ist (Wurde schon tausende male durch den Fleischwolf gepresst), die nicht einmal qualitativ gut geschrieben ist. Könnte mindestens 20 oder mehr Filme nennen , die das autorisch besser auf die Reihe bekommen haben mit einem zufriedenstellenden Ende samt besser geschriebenen Charakteren, ohne dabei so sehr naiv-manipulativ zu sein wie TLOU2.
Na dann erklär mir mal bitte was nicht gut geschrieben ist und was es ausmacht.
Denn so einen Schmarn habe ich selten gelesen.
Insbesondere wenn es um Charaktere und Dialoge geht.
Und Teil 1 ist neben GoW mein Lieblingsspiel der letzten 10 Jahre gewesen. Habe es 15mal durchgespielt. Ich kann sogar viele Dialoge auswendig.
Und die Dialoge in Teil 2 sind mindestens auf dem gleichen Niveau, was auch logisch ist, da die gleiche Person sich darum kümmert (Druckmann). Durch die deutlich besseren Gesichtsanimationen gibt es deutlich weniger Exposition und es entstehen wortlose Dialoge. Das ist übrigens auch Teil des geschriebenen, was Schauspieler dann durch Blicke, Grimassen oder sonst was wiedergeben.

Und bei dir scheinen die verschiedenen Themen des zweiten Teils komplett vorbeigegangen zu sein, wenn du glaubst dass das hier eine übliche Rachestory ist. Rache ist der Plot, nicht die Story. Vielleicht solltest du mal schauen, wo der Unterschied liegt.
Hier hat schon jemand einen deutlich besseren Vergleich gehabt: Der koreanische Film "Oldboy", wo Rache auch nur die Anfangsmotivation des Protagonisten darstellt.

Ellie und Abby sind deutlich komplexer als Joel aus dem ersten Teil.
Joels Ark war relativ simpel: Tochter tot, 20 Jahre absolute Verbitterung, moralische Zwiespaltigkeit und Selbsthass/ Hass auf die Welt, dann durch Ellie langsame Lockerung. Das einzige, was Joel für mich komplexer als den typischen Antihelden macht, ist seine finale Entscheidung Ellie anzulügen.
Wenn du im zweiten Spiel die Manipulation als stärker wahrgenommen hast, als im ersten Spiel, dann liegt das daran, dass das Spiel einfach viel mehr vom Spieler verlangt und mehrere Perspektiven bietet. TLoU1 zeigt dir nur eine Perspektive und ist EXTREM manipulativ. Das haben Geschichten an sich.

Wenn dir das Spiel nicht gefällt ist das dein gutes Recht. Das wird dir hier keiner verbieten. Aber von schlecht geschriebenen Dialogen oder Charakteren zu reden ist faktisch falsch. Nur weil es dir nicht gefällt, heißt es nicht, dass es schlecht geschrieben wurde. Bedeutet nicht, dass das Writing nicht seine Schwächen hat. Das ist hier halt auch kein Aaron Sorkin.
Das Spiel hat sicherlich größere Schwächen, Writing oder Charaktere sind aber bestimmt nicht die auffälligsten Probleme
Zuletzt geändert von DONFRANCIS93 am 02.07.2020 15:31, insgesamt 1-mal geändert.
DONFRANCIS93
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von DONFRANCIS93 »

Ares101 hat geschrieben: 02.07.2020 15:23
Gesichtselfmeter hat geschrieben: 02.07.2020 14:55 Übliche Rachestory? Dann haben wir wohl verschiedene Spiele gespielt. Die 20 Filme will ich sehen. Wenn überhaupt orientiert sich Part 2 eher an so was wie Oldboy, wo die Rache nur der Aufhänger ist, aber es eigentlich um andere Aspekte der menschlichen Seele und deren Abgründe geht.
Ähm, nein, es geht um Rache, wirklich nur um Rache und was sie anrichtet. Das wird einem ja dermaßen eingeprügelt. Welche anderen Aspekte denn bitte?

Rache? Man denke zuletzt an John Wick, der seinen Hund verloren hat! Die Story ist natürlich auch total banal, aber wie man sie aufzieht funktioniert halt und das nicht nur wegen der guten Choreographie und Inszenierung. Da stimmt von der Stimmung und dem Pacing einfach alles. Die 20 Filme bekommt man locker voll!
Wie kann es sich denn nur um Rache handeln, wenn die Rache von einem der zwei Protagonisten doch schon nach 2 Stunden vollbracht wird. Es geht auch um Identität, Selbsthass, die verschiedenen Fraktionen, Zugehörigkeit und die Suche nach dem Sinn des Lebens.
Wie Joel am Ende von Teil 1 zu Ellie sagte: "You keep finding something to fight for!" Abbys Rache hat nichts gelöst und bei ihr geht es doch eher um das Leben nach der Rache und der Suche nach etwas. Ellies Rache beginnt dort wo Abbys endet
Zuletzt geändert von DONFRANCIS93 am 02.07.2020 15:56, insgesamt 2-mal geändert.
Gesichtselfmeter
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Gesichtselfmeter »

@Theo:
deshalb habe ich ja gesagt, dass mir aus dem Stehgreif gar keine üblichen Rachestorys in Filmen einfallen,
denn die "übliche Rachestory" impliziert, dass es einen klaren Protagonisten gibt, dem Unrecht geschieht, mit
dem sich der Zuschauer identifiziert und eine Befriedigung daraus gewinnt, dass der Protagonist mit allen Mitteln zu seinem "Recht" kommt. Fast jede gute Rachestory geht einen Schritt weiter.

Karate Tiger 3 wäre so eine übliche Rachestory. :lol:
Gladiator, nur wenn man gar keine Empathie dem Antagonisten entgegenbringt.
Kill Bill, nur wenn man Bs Vergangenheit nicht hinterfragt
Nicht mal Rocky 3+4 erfüllen diese Kriterien
usw.

Niemand sagt, dass Tlou 2 ein Meisterwerk des Writings hinsichtlich Plot, Story und Charaktere ist. Das war Teil 1 im Vergleich zu Filmen, Büchern, Comics auch nicht! Part 2 zeigt, dass man ohne eine starke Gewichtung dieser Aspekte in diesem Medium eine Geschichte erzählen kann, die einen unglaublich starken Effekt im Spieler auslösen kann. Bei den einen ist es halt leidenschaftliche Ablehnung, da sie sich von der Fixierung auf Charaktere nicht lösen können, bei Leuten wie mir das große Erstaunen, dass ich in einer der letzten Szene komplett unerwartet voll in der Empathie aufgegangen bin und mein moralischer Kompass durchgedreht ist. Und da ich eine solche Erfahrung nicht alle Tage erlebe, ist Part 2 FÜR MICH ein Meisterwerk, Punkt. Kunst verfolgt immer das Ziel, etwas im Betrachter/Leser/Spieler auszulösen und Part 2 ist eine Erfahrung, die sich in mein Gedächtnis gebrannt hat. Debatten um den handwerklichen Aspekt der Kunst, wie z.B. Qualität von Dialogen, sind immer ein Nebenschauplatz. Ansonsten müssten wir alle klassische Musik hören, da diese objektiv betrachtet handwerklich bei Weitem Pop-Musik überlegen ist.

Noch mal: Es geht in Part 2 nicht darum Rache allein als ein Mittel zum Zweck darzustellen. Ich glaube ohne Quatsch, dass sich ND ganz stark durch ein Zitat von Oldboy hat inspirieren lassen:
"Auch wenn ich schlimmer bin, viel schlimmer bin als jedes Tier, habe ich nicht wenigstens das Recht zu leben?"
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Darum geht es in Tlou 2: Figuren werden mit allen Mitteln entmenschlicht und das große Experiment besteht darin, wie der Zuschauer darauf reagiert: Zeigt er dennoch Gnade und Empathie oder sieht er am Ende nur zwei "Tiere", die um die Existenz kämpfen und ergreift dabei Partei. Ellies Gesicht, und das kann kein Glitch oder Zufall sein, wird an einem Punkt fast hin zu einer monströsen Fratze verzerrt. Die ganze Diskussion in ihrer Intensität und die Interviews mit Druckman zeigen, dass genau diese Intention der Schaffenden voll aufgegangen ist.
Zuletzt geändert von Gesichtselfmeter am 02.07.2020 15:56, insgesamt 2-mal geändert.
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Nuracus
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Nuracus »

Sinatra hat geschrieben: 25.06.2020 18:02 Es ist überhaupt eine Frechheit, dass Publisher irgendwelche Vorschriften bzgl. Reviews machen oder sich die Dreistigkeit herausnehmen können ungehorsame Tester zu "bestrafen" indem sie ihnen zB keine Vorabkopien beim nächsten mal geben.

Könnten nicht eigentlich alle Spieltester sich zusammensetzen und vereinbaren, dass sie bei diesem Quatsch nicht mehr mitmachen? Dann gibts Reviews in Zukunft halt erst nach Release, das tut den Herstellern mehr weh als den Magazinen - solange sich wohlgemerkt alle dran halten. Aber eigentlich dürfte doch keiner Bock haben sich so manipulieren zu lassen.
Ich gehe davon aus, vor 25 Jahren hatten die Videospiel-Journalisten diese Macht noch.
Heute gibt es die große Konkurrenz Blogger/Streamer/Youtuber. Wenn die großen Magazine kollektiv streiken, reiben sich die Millionen kleinen die Hände.
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Gesichtselfmeter »

Nuracus hat geschrieben: 02.07.2020 15:48
Sinatra hat geschrieben: 25.06.2020 18:02 Es ist überhaupt eine Frechheit, dass Publisher irgendwelche Vorschriften bzgl. Reviews machen oder sich die Dreistigkeit herausnehmen können ungehorsame Tester zu "bestrafen" indem sie ihnen zB keine Vorabkopien beim nächsten mal geben.

Könnten nicht eigentlich alle Spieltester sich zusammensetzen und vereinbaren, dass sie bei diesem Quatsch nicht mehr mitmachen? Dann gibts Reviews in Zukunft halt erst nach Release, das tut den Herstellern mehr weh als den Magazinen - solange sich wohlgemerkt alle dran halten. Aber eigentlich dürfte doch keiner Bock haben sich so manipulieren zu lassen.
Ich gehe davon aus, vor 25 Jahren hatten die Videospiel-Journalisten diese Macht noch.
Heute gibt es die große Konkurrenz Blogger/Streamer/Youtuber. Wenn die großen Magazine kollektiv streiken, reiben sich die Millionen kleinen die Hände.
Du, selbst da bin ich skeptisch: der Journalist/Redakteur vor 25 Jahren hatte noch den Verlag über sich und keine Ausweichmöglichkeiten. Jetzt könnte man aber so argumentieren, dass damals die Hype-Kultur eine andere war und viel weniger Leute Spielezeitschriften gelesen haben als heute Reviews in allen Formen konsumiert werden. Manipulation im großen Stil wäre damals schlicht unnötig gewesen. Es stand auch weniger auf dem Spiel - s. Produktionskosten.
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Nuracus »

Ares101 hat geschrieben: 25.06.2020 22:07 Ich persönlich finde sowohl die Nuller Bewertungen der User auf Metacritic als auch die fast 70 Journalistenbewertungen, die 100 % geben ein Witz. Selbst wenn man es unglaublich gut findet, dann kann ich nur ein 90 + % seriös finden wie hier auf 4Players, denn das perfekte Spiel gibt es einfach nicht.
Die 100% ergeben sich meine ich durch Bewertungen wie 5/5 Sternen oder 10/10. Magazine, die vollständig mit Prozenten rechnen, vergeben eigentlich niemals 100%.
Damals schon bei der Video Games, was war das ... Donkey Kong Country oder Super Mario World 2, das hat 96% geholt und das war damals eine unglaubliche Wertung.

Nachtrag:
xKepler-186f hat geschrieben: 25.06.2020 22:17
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Der Golfschläger zieht eine Parallele zu einem bestimmten Spiel. Es ist nicht ohne Grund genau dieser Gegenstand.
Arnold Palmer's Tournament Golf?
Zuletzt geändert von Nuracus am 02.07.2020 16:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Gesichtselfmeter »

Vin Dos hat geschrieben: 02.07.2020 14:53 Es gibt doch noch gar keine Cryo-Kammern??
Doch ich habe 5 Prototypen hier stehen und nen guten Anwalt, der die Kunden-Verträge mit viel Kleingedrucktem gespickt hat. Mein Geschäft orientiert sich stark am Early-Access-Modell - die Lösung für die Problematik beim Einsatz von flüssigem Stickstoff mit den Auswirkungen auf menschliches Gewebe werde ich und meine Partner in vier Jahren mit einem "Patch" beheben. :lol:
Zuletzt geändert von Gesichtselfmeter am 02.07.2020 17:02, insgesamt 1-mal geändert.
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