Death Stranding - Test

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DONFRANCIS93
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von DONFRANCIS93 »

Gesichtselfmeter hat geschrieben: 28.11.2019 14:45
DONFRANCIS93 hat geschrieben: 28.11.2019 13:30
Gesichtselfmeter hat geschrieben: 28.11.2019 00:21 Deswegen sage ich ja: DS hat einen Plot, der schlüssig ist und dem man leicht folgen kann...aber da steckt noch mehr unter der Haube. Kojima war aber nie ein Freund von Magie oder Zauberei, sondern er hat Konzepte wie Nano-Machines genommen und halt nicht bei "könnten Krankheiten heilen" Stop gemacht, sondern hat die transhumanistischen Potentiale ausgeleuchtet- halt bis zum Supermenschen.

Daher wäre DS untypisch für Kojima, wenn er beim Lore einfach ab einem Punkt nen Cut macht und sagt: "it's magic".
Und das wären halt die offenen Fragen nach der Ursache für DS, warum die 5 EEs in humanoider Form auftauchen, wo doch einige EEs lange vor dem ersten Menschen passierten usw.

Bezüglich Cliff
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hast Du mich, so glaube ich, missverstanden: er wird nicht von Rache getrieben, sondern von einem Gefühl der Enttäuschung, Versagen und Hilflosigkeit. Als Soldat wird er als Figur gezeichnet, die immer in Kontrolle ist und mit ihrer Kraft andere retten und leiten kann. Als Zivilist, als Ehemann und Vater kann er seine Frau und Kind nicht retten und wird von zudem von dem"System", dass er als Soldat verteidigt, quasi hintergangen. Er hängt ab diesem Punkt zwischen den Welten, Amelie hilft ihm für Ihre Zwecke bei der Manifestierung seines Seelenwunsches - Im Grunde genommen ist Sie es, die den Cliff aus dem "Fegefeuer" und den Sam aus der realen Welt überhaupt erst zusammenbringt.

Amelie ist mMn so etwas wie der "verkörperte Wille" des Universums. Sie ist praktisch wie Thanos "unausweichlich", wie der Kreislauf aus Leben und Tod.
Dies bringt mich zu meiner wildesten Theorie- mal doof alle gefragt, die das Spiel durchhaben:
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wer von euch hat beide cut-scenes mit Amelie am Ende gesehen? Ich vermute mal, fast alle und da gibt es bei einem Playthrough nur eine denkbare Folge "falsch, dann richtig" Ich glaube, dass mit all dem, was Amelie so sagt, diese Szene ein 4th wall Moment sein soll, der uns zeigen soll, dass dieses Event einfach eintreten muss, ganz egal, ob Du als Spieler es beim 2ten oder 3ten Anlauf dann richtig machst...es ist bereits passiert. Mit anderen Worten: das richtige Ende passiert, wenn Du in der Szene verkackst und nicht die Waffe wegsteckst. Ich vertrete nach wie vor die Hypothese, dass Kojima mit dem ganzen Big Bang, Anti-Materie, Multiple Universen Kram andeutet, dass Zeit in DS anders funktioniert - bei Raum in DS ist das offensichtlich, weil es uns grafisch durch die aus dem Teer kommenden Objekte und den Beach verdeutlicht wird, bei Zeit ist das komplizierter.
Das Extinction Moment, das dann die meisten als erstes am Ende zu sehen bekommen, ist dann bereits innerhalb der Regeln des Videospiels die Singularität, die neben Gegenwart und Zukunft auch in die Vergangenheit fliesst. Die Szene mit Sam und Cliff macht das deutlich: es ist keine Vision, keine Erinnerung, keine Zeitreise. In diesem Moment befinden sich Sam und Cliff zusammen in ihrem eigenen Raum und Zeit - sie können sich umarmen, während die Soldaten aber durch Sam hindurchgehen. Amelie ist ein Paradoxon, sie ist das Huhn, das ein Ei legt, woraus sie wieder selbst schlüpft: sie arbeitet daraufhin zum EE zu werden und setzt dabei alle Figuren wie in einem Schachspiel ein- das EE erschafft wiederum die Vergangenheit, die sie immer zu diesem Punkt führt. Es ist quasi eine Dauer-Schleife aus Ursache und Wirkung.
Und dann wäre da noch das Social Strand System was auch noch in die Spielwelt einfliesst. Selbst wenn Du so clever warst Deine Waffe 1st try wegzustecken - Du bist mit multiplen Universen mit 2 möglichen Optionen verbunden:falsch oder richtig. Heisst: die Wahrscheinlichkeit, dass irgendein Spieler auf der Welt die EE in seiner Welt auslöst, liegt nahezu bei 100%. Klingt weit hergeholt, aber Kojima hat ein ähnliches System in MGSV mit den Nuklearsprengköpfen verfolgt, wo alle Spieler an einem optionalen Ende gearbeitet haben.
Edit: Man muss fast jede Szene mehrmals gucken um erst richtig verstehen zu können, was da wirklich passiert, denn oft lenkt die Inszenierung vom Wesentlichen ab.
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Ja, Kojima etabliert definitiv ein Zeit-Paradoxon und somit kann man dem Plot nicht direkt trauen:
In der Szene mit Sam und Cliff am Ende kann erst niemand Sam sehen, dann kann Cliff plötzlich mit ihm interagieren und alle anderen Personen sind eingefroren und Sam beeinflusst dieses Event weil Cliff aufsteht um ihn zu umarmen. Die-Hardman zielt vor dem Freeze auf einen sitzenden Cliff und kann Cliffs Bewegung nicht folgen, da Sam und Cliff für einen Moment in einer Art Zeitblase sind. Als die Zeit für alle anderen a la Superhot weiterläuft, drückt Bridget ab, was final bestätigt, dass Bridget eine Zeit-Anomalie ins Rollen bringt. Mit anderen Worten: Damit Sam überhaupt zu dem Charakter werden kann, den wir in DS erleben, muss er die komplette Handlung bereits durchlaufen haben und am Ende wieder das Event in der Vergangenheit auslösen, was die Schleife von neu startet. Absolut crazy shit selbst für Kojima-Standard.
8O 8O Meiner Meinung nach stellst du das deutlich komplexer dar, als es eigentlich ist. Aber gut, das Spiel lässt einen gewissen Interpretationsspielraum, auch wenn ich die Geschichte für ziemlich eindeutig und klar definiert halte.
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Zeit verläuft im Beach auf jeden Fall anders. Das wird auch im Gespräch mit Deadman nochmal eindeutig, da diese einen Monat nach Sam gesucht haben. Sam kam es scheinbar nicht so lange vor, Deadman geht aber davon aus, dass er dort deutlich länger befinden musste. Interessanterweise hat dies aber keine Auswirkungen auf den biologischen Alterungsprozess, was mich sehr gewundert hat. Amelies Unsterblichkeit hat ja noch Sinn ergeben. Sie ist ein EE UND eigentlich kein physisches Wesen, sondern die Seele (das KA) von Bridget.

Amelie ist 100% unausweichlich und der Wille des Universums. Das sagt sie ja auch 3 Mal :lol:

Ein Zeitparadox entsteht mMn gar nicht. Sam sieht im Laufe des Spiels die Geschichte von Cliff und sich selbst aus seiner Perspektive als Baby, weil er sich, bei jeder Verbindung mit BB, auch mit der Beach verbindet. Am Ende sieht er sie aus der Perspektive seines Vaters. Das Cliff mit ihm redet ist keine "Zeitblase", weil Sam die Geschehnisse nicht in "Echtzeit" sieht. Dies sind die Erinnerungen von Cliff, die dank des Beachs und Chyralium gezeigt werden. Die Schlachtfelder funktionieren, laut Deadman, genau so. Diese sind eine Konzentration der Erinnerung der Toten (1. &2. WK + Vietnam sind die Kriege mit den meisten verstorbenen Menschen) und Cliffs Oase. Die Verbindung zwischen Sam und Cliff haben ihn dahin transportiert.
Ich denke Cliff konnte ihn von Anfang an sehen, aber er wollte Sam zeigen was passiert ist. Zum Schluss konnte er dann mit Sam reden, da seine Geschichte fast beendet ist. Deswegen kann er auch am Ende die Zeit anhalten und mit Sam reden und ihm seine Sichtweise erklären und endlich Frieden zu finden. Ist für mich sogar ein Sci-Fi/Anime Klichee, das es schon 1-2 Male gegeben hat und sehr effektiv ist.

Wieso du Sam als Auslöser der Events in der Vergangenheit siehst verstehe ich nicht. Sein Vater (und er) "sterben" wegen Bridget, was widerrum dann alle darauffolgenden Aktionen ins Rollen bringt. Sam hat zu keinem Zeitpunkt einen Einfluss darauf. Death Standing hat auch vor Sams Geburt begonnen, durch seine Wiederbelebung ist DS aber dann entgültig ausgelöst worden. Davor war das Tor zwischen der Welt der Lebenden und Toten einen Spalt offen. Durch die Kreation des Repatriots wurde dieses Tor dann ausgerissen, was den Prozess verschnellert hat.
Bridget/Amelie sind die Auslöser des DS.
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War selber skeptisch, aber mich wundert, dass das in vielen Story-Analysen kaum erwähnt wird.
Die Szene spielt sich so ab, dass Cliff vor der Kapsel mit seiner Frau kauert und BB in den Händen hält. Die-Hardmann zielt auf ihn, würde in dieser Position als Veteran auf den Kopf oder die Brust zielen.
Bridget wollte Cliff vielleicht in der sicheren Position am Boden erschiessen und hätte mit Sicherheit nicht auf einen mit den Rücken zu ihr zugewandten Cliff geschossen, weil sie BB unter keinen Umständen gefährden wollte.
Cliff begibt sich aber nur in dies Position um mit Sam zu interagieren. Die anderen können Sam definitiv nicht sehen und er kann wie ein Geist nicht physisch mit ihnen interagieren.
https://www.youtube.com/watch?v=J1BlizF4MQo 24:08 hier spricht Cliff Sam direkt an und man kann deutlich erkennen, dass die anderen Figuren stillstehen und eine blaue Silhouette haben. Diese Silhouette sehen wir bis 26:46.
Um Cliff so zu treffen, dass auch BB getroffen wird, muss Die-Hardmann im Moment des Schusses weiterhin schräg nach unten gezielt haben, denn Sam hält BB ja ungefähr auf Hüfthöhe.
Egal wie man es nimmt und einzelne Aspekte auslegt: BB wäre nie und nimmer (absichtlich) erschossen worden, sondern es war ein Unfall, da Cliff mit dem Rücken zum Schützen steht und Sam BB in den Händen hält. Cliff steht aber nur in dieser Position, weil Sam da ist, sonst würde er ja weiterhin am Boden sitzen und Bridget+Die-Hardmann würden auf den Kopf schiessen und BB nicht in Gefahr bringen.
An Stelle 26:58 ist die Waffe wohlgemerkt deutlich sichtbar weiterhin nach schräg unten gerichtet und der Kamerawinkel kommt auch von schräg unten- wir sehen lediglich nicht, wann exakt die anderen Personen zwischen 26:46 und 26:52 aus der "Zeitstarre" raus sind.
Es besteht überhaupt kein Zweifel, dass der Ausgang dieser Sequenz davon abhängig ist, dass der Zukunfts-Sam vor Ort ist und Einfluss auf Cliff hat. Ergo: Zeitschleife
Hier hört es aber nicht auf mit der Craziness: Wir sehen Bridget ab 24:24 "eingefroren" neben Die-Hardman stehen mit der BB-Kapsel in den Händen. Wie ich bereits gesagt habe, sehen wir deutlich, dass die Soldaten bis 26:46 blau-umhüllt eingefroren sind und der erste Schuss fällt 26:52. Sie hatte also praktisch 5-6 Sekunden um die Situation neu einzuschätzen, die Kapsel wegzulegen, ihre Hand an den Revolver zu bekommen und den Abzug zu betätigen.
Meine Theorie hierzu: es ist Amelie und nicht Bridget, die den Abzug betätigt, bzw. Bridget steuert. Denn um "ihre Bestimmung" als EE zu erfüllen, muss diese Sequenz erfolgen und BB muss sterben. Trotz Maske erkennt man eine gewisse "Kälte" in Ihrer Mimik und Gestik nachdem sie den Revolver abfeuert. 27:11 hier ist Bridget tatsächlich wieder Bridget unter Schock. Hier sehen wir auch, und da weiß ich natürlich nicht, wie es um Kojima Detail-Skills bestellt ist , oder ich schlicht überinterpretiere, dass Cliff bis zu dem Zeitpunkt seines Todes keinen Schuss oberhalb Brusthöhe kassiert hat - die Soldaten hatten ihn wahrscheinlich in die Beine, Abdomen geschossen und der Todesschuss muss auch ein Schuss durch den Rücken in den Bauch gewesen sein, denn wir sehen kein Austrittsloch oberhalb davon. Also: der finale Schuss ging dahin, wo man normalerweise nicht aus 2 Metern auf eine Person mit Rücken zum Schützen zielen würde
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Ich sehe das ganz anders. Erstens zielt Die-Hardman nicht wirklich gut. Seine Hände zittern und Bridget drückt ab. Schon nur dadurch kann durchaus die fehlende Präzision erklärt werden. Ob Kojima alles bin ins kleinste Detail durchdacht hat, waage ich auch zu bezweifeln, z.B. In der von dir genannten Szene gibt Cliff Sam seine Babyversion in die Arme damit er ihm seine Dogtag um den Hals hängen kann. Er wird nach der "Umarmung" erschossen ohne das Baby überhaupt in den Armen zu haben und als er fällt liegt plötzlich neben ihm das angeschossene Baby. Das verdeutlicht mMn eher, dass die letzte Szene separat von eigentliche Geschehen abläuft und die Szene mit dem toten Cliff und Baby ist der eigentliche Ablauf der "echten" Szene (Also Cliff am Bett angeleht mit Baby-Sam).
Ob Amelie oder Bridget geschossen hat ist schwer zu sagen. Ich würde wegen Mamas Backstory eher von Bridget ausgehen, denn (laut Spielerklärung) Ha und Ka sind immer zusammen, bis auf Bridget/Amelie & Mama bei denen sie klar voneinander getrennt sind. Mamas Ka/Seele konnte sich erst mich Lockne vereinen nachdem ihr Ha/Körper gestorben ist. Auch den Schock könnte man erklären: Ihr wird erst kurz nach den Schüssen klar wird, dass ihr BB-Experiment auch tödlich getroffen wurde und dies ja eigentlich nicht ihr Plan war.
Aber das kann man alles nur größtenteils vermuten. Kojima ist ein Meister des Worldbuildings, hat aber manchmal Probleme seine eigenen Regeln zu befolgen. Wo genau Schusslöcher einschlagen ist theoretisch nur für Sam wichtig oder? Denn dadurch wird seine Narbe erklärt. Interessanter finde ich den Dreamcatcher, der ständig erwähnt und gezeigt wird und eigentlich vor Alptraümen und bösen Geistern schützen soll. Genauso wie die Thematik des Traums an sich, der sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht und eigentlich eher zu Katastrophen führt. Amelie/Bridget träumt vom Weltuntergang. Dies beginnt das DS. Dann träumen sie von einer besseren Welt und wie man dies erreichen könnte, was dann scheitert. Das führt dann dazu, dass Amelie den Prozess des Last Stranding verschnellern will, um es hinter sich zu bringen. Sams Frau stirbt, weil sie wegen den Albträumen/Amelies Träumen nicht mehr klar denken kann und dann Selbstmord begeht. Sam träumt von seiner tragischen Vergangenheit und/oder er befindet sich mit Amelie am Beach, was seine Träume ersetzt sobald er einschläft. Sind Träume also eher negativ oder positiv konnotiert?

Das einzige bei dem ich 100% sicher bin ist Amelies und DSs positive Bedeutung. Sie ist mMn eine eindeutige Metapher für das Leben und den Tod. Der Tod ist unausweichlich. Man kann ihn verzögern, aber er ist unausweichlich. Trotzdem sollte man dagegen ankämpfen und das Leben bis zum letzten Moment genießen. Sam spiegelt den Teil der Menschheit wider, dem alles egal ist und teilweise sogar den Tod zu Beginn herbeisehnt. Gegen Ende wendet er sich dann von dieser pessimistischen/apathischen Einstellung ab ohne komplett loszulassen. Er weiß um die Beziehungen, die er aufgebaut hat, sieht sie aber trotzdem als eine Art Einschränkung seiner Freiheit. Das symbolisiert auch die Verbrennung seiner Handschellen. Durch diese konnte er zwar mit anderen kommunizieren, wurde aber auch kontrolliert und eingeschränkt.
Ich finde im Spiel sind teilweise schon etwas zu viele Thematiken enthalten. Manche scheinen auch etwas wahllos reingeschmissen worden zu sein, um die Lore und Welt noch mysteriöser erscheinen zu lassen. Oder ich bin zu blöd, um alles zu verstehen :Blauesauge: :lol:
Zuletzt geändert von DONFRANCIS93 am 28.11.2019 16:20, insgesamt 1-mal geändert.
Gesichtselfmeter
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Gesichtselfmeter »

@Ahti: absolut richtig.
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Er zaubert nach dem Statz "be yourself, be free" BB quasi aus dem Behälter.
Und ferner übergibt er Sam BB ja vor seinem Tod und Sam muss den erschossenen BB ja dann irgendwie fallen lassen.
Die Zeitblase ist aber offensichtlich, sie wird dem Spieler durch einen visuellen Trick offenbart (blaue Silhouette) und entzieht sich auch unserer Logik, denn wie diese Zeitblase funktioniert, darüber kann man nur spekulieren. Theoretisch
könnte die Zeit auch in einem einzelnen Schnitt ausgesetzt werden, so um 23:20 herum...
Das Spiel erklärt einem wiederholt, dass Wesen mit der special-Nabelschnur nach dem Tod wie eingefroren in der Zeit sind und weder verwesen noch nekrotisieren, siehe Mama (Heartman Cut-Scenes). Diese "Regel" für einen Zustand außerhalb der Zeit wird also fest im Lore installiert.

Ändert aber nichts an der Tatsache, dem Elefanten im Raum, welche Implikation Sams Präsens auf die Szene und somit den ganzen Verlauf der Geschichte hat. Ohne das, was der Spieler im Laufe des Spiels macht, wäre Amelie nie in der Position, wo sie am Ende ist und das hat sie von Anfang an so geplant. Wenn ich das richtig verstanden habe benötigt Sie sogar Heartmans Fähigkeit Verbindungen zwischen den Beaches herzustellen. Damit Sam aber überhaupt die Fähigkeit erhält wiedergeboren zu werden, muss er nach dem Amelie-Ende, ja mit der Vergangenheit interagieren und die Sequenz starten. Nur zur Erinnerung: ohne die Repatriot-Fähigkeit wäre das Spiel nach einer Stunde vorbei, wo Sam in den Void-Out gerät.
Man hätte diese Cliff-Szene auf hunderte Arten inszenieren können, aber BB musste irgendwie sterben, damit Sams Super-Kraft ja eine Herkunft hat. Wenn dem ja nicht so wäre, hätte Kojima diese "Erinnerung" ja wie zuvor aus BBs Perspektive zeigen können ohne jegliche Ambivalenz, einfach als Back-Flash.
Und das größte Logikloch wäre doch sowieso, dass wo doch klar ist, dass Sam von Anfang an eine tragende Rolle für Bridget/Amelie spielt, sie doch einfach vorher Sam-BB hätte töten und wiederbeleben können um einen Repatriot zu erschaffen.
Nein, das ist es nicht. Sam und Cliff mussten sich in diesem Moment aus welchen Gründen auch immer treffen.

Klar, Detailfehler und Logiklöcher in der Inszenierung wirst Du noch und nöcher finden. Der springende Punkt ist jedoch, dass wenn Du ein Lore um durch die Wissenschaft nicht zu 100% erklärbare Phänomene wie Urknall, Antimaterie, Multiple Universen konstruierst, setzt Du eigentlich wissentlich die Logik aus, denn Logik funktioniert nur in den uns bekannten Parametern von Raum und Zeit und die Wissenschaft ist sich ja zumindest einig, dass es im Universum Zustände außerhalb von Raum und Zeit gibt, was man ja zu Hauf im Main-Stream Sci-Fi wiederfindet: Interstellar, Arrival

Edit: immer tiefer in den Kaninchenbau...wenn Sam als BB in dem Behälter geblieben wäre und seine Funktion als BB erfüllt hätte, hätte der Sam, den wir kennen, logischerweise nie existiert. Bridget wollte aber genau das - somit wäre da eine Diskrepanz zwischen Bridgets und Amelies Plänen mit Sam-BB. Damit Amelies Plan/Schicksal/Bestimmung aufgeht, muss Cliff den freien Sam aus der Zukunft in irgendeiner Form wahrnehmen um überhaupt auf die Idee zu kommen mit seinen letzten Atemzügen, BB-Sam aus dem Behälter zu holen, in welcher Form, das auch immer geschehen ist. Also mit einem existierenden Zukunfts-Sam im Raum, kann diese Szene nie anders ablaufen, als dass Sam aus dem Behälter geholt und erschossen wird. Wenn man den von mir genutzten Begriff "Zeitblase" in "Raumzeit-Blase" umbenennt, sieht das ganze wieder anders aus.

Wenn ich komplett falsch liegen würde, hätte Kojima nach der Umarmung von Sam und Cliff, Clliff einfach wieder an seine Usprungsposition ans Bett teleportieren können, um zu verdeutlichen dass dieser Teil der Szene nicht wirklich real ist, und BB wäre von mir aus in der Tat einfach nur wegen einer zitternden Hand getroffen worden. Aber Cliff wird in den Rücken geschossen, obwohl er für die anderen noch am Bett saß. So viele vermeintliche Logikfehler-Verkettungen traue ich ehrlich nicht mal einem Kleinkind zu ...
Zuletzt geändert von Gesichtselfmeter am 28.11.2019 17:46, insgesamt 9-mal geändert.
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MaxDetroit
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von MaxDetroit »

Ich muss gestehen, diese ganzen Diskussionen erinnern mich irgendwie an die Zeit als Matrix Reloaded und Matrix Revolutions erschienen sind. Da gab es auch tausende Interpretationen und Deutungsmöglichkeiten und die Filme haben extrem geteilte Meinungen hervorgerufen. Viele konnten damit nichts mehr anfangen und dem Ganzen nicht folgen und nichts abgewinnen. Andere hatten Spass an den Metaphern, Ideen und Konzepten die in den Filmen durcheinander gewirbelt wurden. Wie auch Death Stranding war das Ganze als AAA Blockbuster verpackt. Na ja, fühle mich einfach gerade an diese Diskussionen von damals erinnert ... gibt da gefühlt schon ein paar Parallelen.
Zuletzt geändert von MaxDetroit am 28.11.2019 17:00, insgesamt 1-mal geändert.
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sabienchen.banned
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von sabienchen.banned »

MaxDetroit hat geschrieben: 28.11.2019 17:00 ...
Das ist ja sehr interessant. :Häschen:
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Doc Angelo
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Doc Angelo »

MaxDetroit hat geschrieben: 28.11.2019 17:00 Ich muss gestehen, diese ganzen Diskussionen erinnern mich irgendwie an die Zeit als Matrix Reloaded und Matrix Revolutions erschienen sind.
Da ist was dran! Nach dem ersten Film gab es unzählige Interpretationen und Möglichkeiten das Ganze fortzusetzen. Bei DS war es nicht der erste Teil, sondern die ersten Trailer. Es gibt den einen oder anderen Youtuber, der mehrere lange Analyse-Videos im Kontext aller Spiele von Kojima gemacht hat. Da gabs die wildesten Vermutungen. Viele davon kann man sicherlich in der Metapherflut bestätigt sehen.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Gesichtselfmeter »

Lustigerweise steckt viel von DS auch in Metal Gear Survive: Eine Parallelwelt der Toten, eine Substanz/Energie-Quelle (Kuban-Energie vs. Chiralium) in dieser Welt, die in unserer einen Technologie-Sprung auslöst, ein Charakter, der quasi in einer Zeitschleife existiert, und quasi die Handlung bestimmt, weil er der Bestimmung/dem ewigen Zyklus folgen muss, gefährlicher Regen vs. gefährlicher Nebel,ein Protagonist, der zwischen den Welten reist....Kojima muss in den letzten Jahren bei Konami seine Ideen für weitere Projekte definitiv im Kiff-Rausch ausgeplaudert haben. :lol: :lol: :lol:
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Danilot
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Danilot »

Vorletztes Etappenziel erreicht: Der Rang "Großer Lieferant"
Jetzt noch alle Prepper hochleveln. Ein Postbote kennt seine Pflicht! ^____^
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von sabienchen.banned »

also ich bin "Master Deliverer"... spiels allerdings auf English... keine Ahnung ob das auf deutsch mit "Groß" übersetzt wurde... :D
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Wortgewandt
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Wortgewandt »

Bois,

es war mehrfach die Rede von optionalen Bossfights. Ähm - wo und wie komme ich an die? Ich bin jetzt Kapitel 8 und hatte nur die regulären Boss-Fights. Ich dachte dann, dass ich mal diesem Leuchten nachgehe, von dem in einzelnen Emails die Rede war - aber das hatte ja nun eine andere Bedeutung.

In vielen Trailern war ein Leviathan oder sowas zu sehen - das scheint ja ein optionaler Boss zu sein. Nur, wo finde ich solche Bosse?
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von otothegoglu »

Habe das Spiel noch nicht durch (Episode Clifford), aber die 95 ist für mich zu hoch gegriffen:

"filmreife Regie" - eine gute Kameraarbeit macht nicht automatisch eine gute Filmregie aus. Zahlreiche Cutscenes in diesem Spiel wirken wie aus schlechten Animes: Plump, on the nose, out-of-context, melodramatisch, anstatt natürlich, wie man es bei einer guten Filmregie erwarten würde.

"durchdachte Wahl von Worten und Symbolen" - hoffentlich ist damit nicht sowas wie DEADMAN gemeint.

"böse Überraschungen und unerwartete Wendungen" - und hier wären wir wieder beim Punkt Filmregie. Eine erzwungene Überraschung muss nicht unbedingt als Pro betrachtet werden. Die Szene, wo Sam aus dem Bunker kommt mit einer bestimmten Ladung und dann auf einen Antagonisten trifft, und der Böse dann auf einmal nicht mehr zu sehen ist...WHY?! Das ist nur des Überraschens-willen, um künstlich den emotionalen Stake für den Spieler zu erhöhen...

"vorbildliche Hilfen und Erläuterungen" - ist damit das Dummhalten des Spielers gemeint? Man wird ja bei einem neuen Feature direkt zugeballert von den Charakteren, was dieses oder jenes macht, lässt hierbei den Spieler aber keinen Raum zum Atmen.

Was bei mir die Immersion aber zutiefst gebrochen hat war jener Auftrag, bei der man ein Paket wohin bringen muss, man persönlich erahnen kann, was das sein könnte, und dann kann man im Gepäckmenü sogar lesen, was da drin ist?! Und um die Kirsche noch draufzusetzen, reagiert Sam erst dann auf das Paket - urplötzlich - wenn es nun endlich story-mäßig Relevanz hat.
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MaxDetroit
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von MaxDetroit »

Ich bin mal gespannt ob es Spiel des Jahres hier bei 4players wird ... aus meiner Perspektive wird es eher als interessantes Kuriosum in die Geschichte eingehen, und nicht als unsterblicher Klassiker wie z.B. ein Metal Gear Solid, Shadow of the Colussus oder ein Dark Souls. Aber das werden wir erst in 5 bis 10 Jahren genauer wissen.
Zuletzt geändert von MaxDetroit am 05.12.2019 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Xris »

MaxDetroit hat geschrieben: 05.12.2019 14:28 Ich bin mal gespannt ob es Spiel des Jahres hier bei 4players wird ... aus meiner Perspektive wird es eher als interessantes Kuriosum in die Geschichte eingehen, und nicht als unsterblicher Klassiker wie z.B. ein Metal Gear Solid, Shadow of the Colussus oder ein Dark Souls. Aber das werden wir erst in 5 bis 10 Jahren genauer wissen.
Da bist du noch gespannt drauf? Ich würde sagen das ist so sicher wie dass Amen in der Kirche. Die Konkurrenz ist dieses Jahr auch nicht so stark. Letztes Jahr gab es zwei Titel die es hätten werden können. Ist dieses Jahr aber nicht der Fall.

Jedenfalls wird es wohl dieses Jahr nicht so langweilig wie letztes Jahr. Naja. Das RDR2 nicht auch in der Kategorie bestes Rennspiel gewonnen hat war vll eine kleine Überraschung.
Zuletzt geändert von Xris am 05.12.2019 17:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Danilot »

sabienchen hat geschrieben: 02.12.2019 16:24 also ich bin "Master Deliverer"... spiels allerdings auf English... keine Ahnung ob das auf deutsch mit "Groß" übersetzt wurde... :D
Ne die deutsche Übersetzung ist, glaube ich, sogar nur "Erfahrener Lieferant" mit Regenbogen im Hintergrund und Baby im Arm. ;)

...oder es war doch "Großer..." weiß nicht mehr..Es ist aber der wahrscheinlich höchste Rang, wenn man alle Lieferantenkategorien auf Level 60 gebracht hat.

Ein paar Irre werden wohl noch bis über Level 70 gehen mit allen Kategorien, bei Kojima weiß man ja nicht ob er noch was versteckt hat.
Zuletzt geändert von Danilot am 05.12.2019 18:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Danilot »

Wortgewandt hat geschrieben: 04.12.2019 22:34 Bois,

es war mehrfach die Rede von optionalen Bossfights. Ähm - wo und wie komme ich an die? Ich bin jetzt Kapitel 8 und hatte nur die regulären Boss-Fights. Ich dachte dann, dass ich mal diesem Leuchten nachgehe, von dem in einzelnen Emails die Rede war - aber das hatte ja nun eine andere Bedeutung.

In vielen Trailern war ein Leviathan oder sowas zu sehen - das scheint ja ein optionaler Boss zu sein. Nur, wo finde ich solche Bosse?
Optional sind nur 2 Boss-Varianten:

1. Du kannst die Cliff-Fights nochmal spielen als so genannte Albträume. Dafür musst du im Ruheraum die Figuren hinter Sam anschauen und dann auf Albträume klicken (geht erst nach dem ersten Cliff-Fight).

2. Du kannst dich in jedem GD-Gebiet fangen lassen und dann den Boss vertrimmen. Geht manchmal schneller als das Schleichen und man kann bei denen auch Cheralium sammeln.
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Wortgewandt »

Danilot hat geschrieben: 05.12.2019 18:13
Wortgewandt hat geschrieben: 04.12.2019 22:34 Bois,

es war mehrfach die Rede von optionalen Bossfights. Ähm - wo und wie komme ich an die? Ich bin jetzt Kapitel 8 und hatte nur die regulären Boss-Fights. Ich dachte dann, dass ich mal diesem Leuchten nachgehe, von dem in einzelnen Emails die Rede war - aber das hatte ja nun eine andere Bedeutung.

In vielen Trailern war ein Leviathan oder sowas zu sehen - das scheint ja ein optionaler Boss zu sein. Nur, wo finde ich solche Bosse?
Optional sind nur 2 Boss-Varianten:

1. Du kannst die Cliff-Fights nochmal spielen als so genannte Albträume. Dafür musst du im Ruheraum die Figuren hinter Sam anschauen und dann auf Albträume klicken (geht erst nach dem ersten Cliff-Fight).

2. Du kannst dich in jedem GD-Gebiet fangen lassen und dann den Boss vertrimmen. Geht manchmal schneller als das Schleichen und man kann bei denen auch Cheralium sammeln.
Ah, danke für die Info.
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