South Park: Der Stab der Wahrheit - Vorschau

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4P|Alice
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Re: South Park: Der Stab der Wahrheit - Vorschau

Beitrag von 4P|Alice »

Eventuell ist das ganze auch nur eine Marketing-Kampagne und es wurden extra Gerüchte gestreut ;)
Genießt die Furcht! https://youtube.com/horrorzeit
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Wigggenz
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Re: South Park: Der Stab der Wahrheit - Vorschau

Beitrag von Wigggenz »

http://www.bundespruefstelle.de/bpjm/Au ... emien.html

Erstmal: da wird kein Unterschied gemacht, um was für ein Medium es sich handelt. Die Zusammensetzung gilt allgemein für die (wichtigen) 12er-Gremien.

Was haben folgende Personen in einem Gremium zu suchen, das darüber entscheidet, ob ein Spiel als offiziell "jugendgefährdend" gelten soll:
-Vertreter der Literatur
-Vertreter des Buchhandels und Verlegerschaft
-Lehrerschaft
-Kirchenvertreter

Das ist selbst dann eine völlig verfehlte Besetzung, wenn man unterstellt, dass eine derartige Zusammensetzung dem eigenen Anspruch gerecht wird:
"Die Zusammensetzung der Spruchgremien der BPjM verbindet Fachkenntnisse und Elemente gesellschaftlicher Repräsentanz. Bei allen Entscheidungen der Gremien werden verschiedene Gruppen unserer pluralistischen Gesellschaft wirksam." - Selbst dieser Selbstanspruch ist schon völlig verfehlt.

Zunächst mal frage ich mich, was für Fachkenntnis da gemeint sein solll... und was zur Hölle haben "Gruppen der pluralistischen Gesellschaft" in einer wissenschaftlichen psychologischen Frage zu melden, nämlich ob ein Medium im Allgemeinen, ein Spiel im Besonderen die Entwicklung von Jugendlichen erwiesenermaßen oder mit hinreichender Wahrscheinlichkeit nachhaltig stört?

"Jugendgefährdung" i.S.d. JuSchG ist ein sogenannter unbestimmter Rechtsbegriff, was bedeutet, dass sowieso nur schwer und aufwendig gerichtlich überprüft werden könnte, ob er korrekt verwendet wurde... nämlich mit Hilfe von teuren Gutachten, was Klägern gegen solche Entscheidungen schonmal riesige Steine in den Weg legt. Hinzu kommt, dass die deutsche Verwaltungsrechtsprechung solche Ausfüllung unbestimmter Rechtsbegriffe als "richterlicher Kontrolle entzogen" betrachtet, die durch "pluralistisch besetzte Gremien" vorgenommen wird. Was bedeutet, dass nur auf Äußerlichkeiten wie Verfahrensfehler kontrolliert wird. Die BPjM könnte also inhaltlich den größten Mist verzapfen und z.B. Super Smash Bros. als jugendgefährdend einstufen, solange das Verfahren korrekt ablief, brächte eine Klage vor den Verwaltungsgerichten nichts.

Es ist schon sinnvoll, bestimmte sensible Entscheidungen Gremien zu überlassen, und diese Entscheidungen auch schwieriger angreifbar zu halten, aber dann bitteschön auch solchen Gremien, die wirklich qualifiziert sind.
Und qualifiziert, darüber zu entscheiden, ob ein Spiel wirklich jugendgefährdend ist, sind Entwicklungs- und Medienpsychologen, ggf. Mediziner oder Neurowissenschaftler, aber auf keinen Fall Interessenvertreter von Kirche oder Verlegerschaft...

Und die Geschichte der Indizierung in Deutschland beweist, dass das so nicht funktioniert.
Ich verweise auf Left 4 Dead (2) in der Vergangenheit und prophezeie South Park als nächsten Tiefpunkt.
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Sevulon
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Re: South Park: Der Stab der Wahrheit - Vorschau

Beitrag von Sevulon »

4P|AliceReicht hat geschrieben:Eventuell ist das ganze auch nur eine Marketing-Kampagne und es wurden extra Gerüchte gestreut ;)
Für deutsche Händler aber eine ziemlich schlechte, wenn aufgrund dessen nun jeder seine Vorbestellung cancelt und bei den Amis bestellt.
"There are no choices. Nothing but a straight line. The illusion comes afterwards, when you ask "Why me?" and "What if?". If you had done something differently, it wouldn't be you, it would be someone else, asking different questions."
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Sevulon
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Re: South Park: Der Stab der Wahrheit - Vorschau

Beitrag von Sevulon »

Sevulon hat geschrieben:Ich spekulier natürlich auch nur, aber kann das sein, dass das mit der Änderung des Juden in Paladin einer einfach nur missverstanden hat? Bei den Begleitern gibt es ja neben Necromant, Ranger etc. tatsächlich die Klasse Paladin. Vielleicht wurden da einfach nur die Begleiterklassen mit den Hauptklassen verwechselt.
Ha, ich hatte sogar Recht!

http://www.gamezone.de/South-Park-Der-S ... t-1110386/
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old z3r0
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Re: South Park: Der Stab der Wahrheit - Vorschau

Beitrag von old z3r0 »

Sevulon hat geschrieben:
Sevulon hat geschrieben:Ich spekulier natürlich auch nur, aber kann das sein, dass das mit der Änderung des Juden in Paladin einer einfach nur missverstanden hat? Bei den Begleitern gibt es ja neben Necromant, Ranger etc. tatsächlich die Klasse Paladin. Vielleicht wurden da einfach nur die Begleiterklassen mit den Hauptklassen verwechselt.
Ha, ich hatte sogar Recht!

http://www.gamezone.de/South-Park-Der-S ... t-1110386/
Klasse News :D
Da kann man dem Release nun etwas entspannter entgegenblicken.
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Stalkingwolf
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Re: South Park: Der Stab der Wahrheit - Vorschau

Beitrag von Stalkingwolf »

wunderbar. Das ist mal eine gute Nachricht.
he who fights with monsters might take care lest he thereby become a monster

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sabienchen.banned
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Re: South Park: Der Stab der Wahrheit - Vorschau

Beitrag von sabienchen.banned »

Stalkingwolf hat geschrieben:wunderbar. Das ist mal eine gute Nachricht.
...Hakenkreuze wird es wohl dennoch europaweit net geben... :(
Mal den Release abwarten.. aber so wie s aussieht wird wohl nur die US Kopie ins Haus kommen...
schade...
Nunja, zum Glück hab ichs net vorbestellt..
Trauriges Deutschland... :(
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Sevulon
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Re: South Park: Der Stab der Wahrheit - Vorschau

Beitrag von Sevulon »

Ich brauch auch keine Hakenkreuze. Als ob es irgend einen Unterschied machen würde, wenn die nicht drinn sind. Dürfte trotzdem auch alles so erkennbar sein und im Gegensatz zu einem Spiel, das während des dritten Reiches spielt, trägt es auch nicht sonderlich zur Atmosphäre oder Authentizität bei. Schon gar nicht beim Zeichenstil von South Park.
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sabienchen.banned
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Re: South Park: Der Stab der Wahrheit - Vorschau

Beitrag von sabienchen.banned »

Sevulon hat geschrieben:Ich brauch auch keine Hakenkreuze. Als ob es irgend einen Unterschied machen würde, wenn die nicht drinn sind. Dürfte trotzdem auch alles so erkennbar sein und im Gegensatz zu einem Spiel, das während des dritten Reiches spielt, trägt es auch nicht sonderlich zur Atmosphäre oder Authentizität bei. Schon gar nicht beim Zeichenstil von South Park.
Das ist alles gut für Dich und jeden der ebenfalls so denkt.
Ich mag geschnittene Spiele prinzipiell net, kann aber auch auf Hakenkreuze verzichten sofern der Rest (vornehmlich Gewalt) unzensiert ist. (so wie das manche at-ch, bzw. Pegi Versionen machen)
Aber hier muss ich Dir widersprechen.
South Park eckt gerne an, bewegt sich sehr nah an Grenzen und überschreitet diese auch gerne.
Das Spiel verliert absolut an Atmosphäre und Authentizität mit diesen Schnitten.

Sollten sich weitere Schnitte noch zeigen wird es nur umso schlimmer..
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Wigggenz
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Re: South Park: Der Stab der Wahrheit - Vorschau

Beitrag von Wigggenz »

Ein Schnitt ist ein Schnitt, unabhängig davon, inwiefern er jetzt das Spiel bzw. die Atmosphäre beeinträchtigt, was ja jeder für sich gewichten mag.

Aber ein Schnitt ist nie unterstützenswert.
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Sevulon
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Re: South Park: Der Stab der Wahrheit - Vorschau

Beitrag von Sevulon »

Wigggenz hat geschrieben:Ein Schnitt ist ein Schnitt, unabhängig davon, inwiefern er jetzt das Spiel bzw. die Atmosphäre beeinträchtigt, was ja jeder für sich gewichten mag.

Aber ein Schnitt ist nie unterstützenswert.

Prinzipienreiterei. Dann darfst du garnichts mehr schauen oder spielen. Jeder Film und jede Serie ist geschnitten. Selten auch so wie der Director es eigentlich wollte [deshalb gibt es manchmal auch einen Directors Cut]. Schnitte machen ein Werk aus. Bei Spielen ist das nicht anders. Dazu gehören auch immer verordnete Schnitte von außerhalb [Sponsor oder ein anderer Interessenverband, diverse Vertragspartner die mit gewissen Inhalten nicht einverstanden sind oder andere Dinge haben wollen], nicht nur dank der USK. Will garnicht wissen wieviel alleine die Chefetage von Ubisoft hat schneiden lassen. Ein Produkt von mehreren beteiligten Leuten ist immer ein Kompromis und wird nie so veröffentlicht werden, wie es sich irgendwer mal ursprünglich gedacht hatte. Da machen entfernte Hakenkreuze noch das Wenigste aus und hier geht es lediglich um Hakenkreuze, meine Güte..

Filme, Spiele und andere Sachen "ohne Schnitte" bekommst du nur von Independent-Studios und selbst da wird man sich bei mehreren Leuten vermutlich auch Intern noch auf ein paar Dinge einigen müssen und ebenfalls in Form von "Nee, das ist doof, das muss raus." "Das kannste nicht bringen" "Das passt nicht zu der Vorstellung, die ich.." nachträglich schneiden lassen.
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Wigggenz
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Re: South Park: Der Stab der Wahrheit - Vorschau

Beitrag von Wigggenz »

Schnitte, die auf die an der Produktion Beteiligten oder diese Mittragenden zurückzuführen sind, sind für den Künstler einzukalkulieren und auch hinzunehmen, das sehe ich genau so. Ansonsten muss man halt alles, von der Finanzierung bis hin zur Veröffentlichung und Vertrieb selbst übernehmen.

Aber Schnitte, die von staatlichen Stellen, die in keiner Weise die Produktion mittragen, angeordnet oder durch Indizierungsdrohung quasi herausgepresst werden, sind nie und in keiner Weise in Ordnung.
Auch nicht, wenn sie durch einen zuverlässigen schlechten Ruf diese erst mittelbar hervorrufen.
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Sevulon
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Re: South Park: Der Stab der Wahrheit - Vorschau

Beitrag von Sevulon »

Dass ein Hakenkreuz später auf dem deutschen Markt rausgeschnitten wird, ist genau so einzukalkulieren und mit Sicherheit für alle Beteiligten samt Käuferschicht weniger überrascht als wenn sich ein Geldgeber zu Wort meldet und sagt "Die eine Sequenz da, die könnt ihr nicht bringen, die beleidigt unseren Geschäftspartner X". Und sowas hat auch mehr Auswirkungen auf das Spiel als fehlende verfassungsfeindliche Symbole.

Hätte man die Judenklasse aus dem Spiel genommen hätte ich die Kritik verstanden und das ebenfalls nicht akzeptiert. Aber Hakenkreuze, die schon indiziert wurden bevor ich vor gefühlt 25 Jahren mit Videospiele anfing und wirklich kein Mensch braucht? Naaaa..
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Re: South Park: Der Stab der Wahrheit - Vorschau

Beitrag von Scorcher24_ »

Auf Hakenkreuze lege ich nun auch keinen Wert. Das ist mir latte.
Ich hab mir die US Version besorgt weil ich eben keine Einschnitte in Punkto Humor dulde.
Auch Juden müssen Witze ertragen können, genauso wie Neger, Schwule, Schwule Judenneger und andere Randgruppen. Keine Witze über die zu machen wäre diskriminierend. Satire und Comedy muss weh tun, zum nachdenken anregen und provozieren. Es muss dazu führen, dass man sich fragt warum man darüber lacht, weil es eigentlich nicht zum lachen ist.
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Wigggenz
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Re: South Park: Der Stab der Wahrheit - Vorschau

Beitrag von Wigggenz »

Sevulon hat geschrieben:Dass ein Hakenkreuz später auf dem deutschen Markt rausgeschnitten wird, ist genau so einzukalkulieren und mit Sicherheit für alle Beteiligten samt Käuferschicht weniger überrascht als wenn sich ein Geldgeber zu Wort meldet und sagt "Die eine Sequenz da, die könnt ihr nicht bringen, die beleidigt unseren Geschäftspartner X". Und sowas hat auch mehr Auswirkungen auf das Spiel als fehlende verfassungsfeindliche Symbole.

Hätte man die Judenklasse aus dem Spiel genommen hätte ich die Kritik verstanden und das ebenfalls nicht akzeptiert. Aber Hakenkreuze, die schon indiziert wurden bevor ich vor gefühlt 25 Jahren mit Videospiele anfing und wirklich kein Mensch braucht? Naaaa..
Du fängst an dich im Kreis zu drehen. Daher muss ich mich zwangsläufig auch etwas wiederholen.

Ein staatlich vorgeschriebener Einschnitt, egal wie der Einzelne ihn gewichten mag -du gewichtest fehlende Hakenkreuze nicht so stark, andere eben wohl- ist nun einmal ein staatlich vorgeschriebener Einschnitt und damit nicht unterstützenswert, egal wie minimal er auch ist oder ob er überraschend ist oder nicht. Rauszensierte Hakenkreuze waren nie in Ordnung und werden es nie sein.

Geldgeber wiederum müssen sich, anders als der Staat, dasjenige, was veröffentlicht wird, mit als ihr Werk zurechnen lassen, da sie die Produktion mitgetragen und unterstützt haben. Daher ist es gerechtfertigt, wenn sie ein Mitspracherecht haben.

Aber selbst der unabhängigste Künstler ist nicht sicher vor staatlich vorgeschriebenen Einschnitten. Der Staat ist in keiner Weise produktionsbeteiligt, muss sich nichts, was dabei rauskommt als sein Werk anrechnen lassen und hat daher auch gefälligst nicht mitzureden, wie ein künstlerisches Produkt aussehen soll.
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