Ja sicher, ich war/bin TR-Jünger der ersten Stunde, hab ich doch schon geschrieben! TR war die Krone der Adventureschöpfungen...nach Teil 3, verging mir aber auch so langsam die Lust an diesem Prinzip.
Die alten Tomb Raider Teile liefen doch alle nach dem Schema ab, dass ich einen Gegenstand suche, den ich irgendwo einsetzen kann, wenn ich vorher ein (meistens) anspruchsloses Rätsel lösen musste, um eine Tür zu öffnen, hinter der ich in einen Kanal springe und zu einem Schalter tauche, um dann etc. pp. . Der vermeintliche Anspruch ergab sich doch lediglich aus den vertrakten Leveldesigns, die man als Labyrinthe konzipiert hat. Wenn das die/Deine Definition von anpruchsvoll ist, ist TR 2013 natürlich anspruchsloser.
Geht man aber von der Bewegungsfreiheit und den immer noch vorhanden perfiden Sprungmöglichkeiten aus, steht TR 2013 den alten Teilen in nichts nach, sondern übertrumpft sie sogar teilweise. Mit Kiddie-Klettersystem kann ich jetzt nichts anfangen.
Fazit für mich als alter Fan: Das beste TR-Prinzip seit den alten Teilen.
Meine Definition von anspruchsvoll bei Tomb Raider 1 (die anderen Teile hab ich nicht gespielt, bzw. nur angezockt) basiert auf folgenden Punkten:
- Leveldesign das höchste Konzentration erfordert
- Klettersystem das gemeistert und verstanden werden will
- Atmosphäre zum Scheibenschneiden (kannst du dich noch an den Moment erinnern, als du aus einer relativ engen Höhle kommst und auf einmal vor einem unterirdischen Kolosseum stehst? Davon gab es eine ganze Menge. Gänsehautgarantie!)
- schwimmen und tauchen (gehört zu Tomb Raider wie die Milch zur Kuh)
- Speicherpunkte (ja, ich weiß, alle PC-User schreien jetzt "wie bitte???") Dazu sollte ich schreiben das auch das nur ein persönlicher Pluspunkt für mich ist, aber das Gefühl speichern zu können, nach dem man 10x gefressen/ zu Tode gestürzt ist etc. war einfach nur genial. Das Gefühl der Unsicherheit vorher war auch nicht zu verachten. Demons- und DarkSouls lassen grüßen, TR1 und diese Spiele haben einiges gemeinsam was Atmosphäre und Anspruch angeht. Man kann keines dieser Spiele im Schlafmodus durchspielen, sie verzeihen wenig und die Belohnung geht direkt ans Zockerherz und nicht in Form virtueller Erfolge auf den "Gamerpass".
- Atmosphäre: Ruhig und chillig. Das war auch notwendig um sich gut konzentrieren zu können. Der Soundtrack der sich sehr stark zurückhält und in genau den Situationen zum tragen kommt wenn es perfekt passt. Als Kontrast dazu Schockmomente ("War das da grade ein T-Rex?"). Alles war wohl dosiert und ich hab mich gefühlt wie ein Archäologe. Perfekt!
All dies ist für mich kein "vermeintlicher" Anspruch, sondern
mein Anspruch.Deswegen mochte ich Tomb Raider! Darf und kann man natürlich anders sehen, würde mir ja jetzt auch nicht einfallen zu schreiben "Das neue Tomb Raider ist auf die Generation COD zugeschnitten und braucht unbedingt ne Riesenpackung *Aktiondingens mit Krach und Bumms* und *Upgradedingens mit GewinngarantieXXL" damit es sich besser verkauft"! ...
Ach ja, ein "Kiddy-Klettersystem" ist sowas wie bei Assassins-Creed: Einfach auf eine Wand zulaufen, den Rest erledigt die Automatik. Wer es braucht...