Hm, interessante Theorie. Wenn es sich um eine Kritik handeln würde, dann frage ich mich erstens, warum über dem Test vom Spiel tatsächlich Test steht, und zweitens, seit wann Kritiken über ein Wertungssystem verfügen. Meiner Erfahrung nach kommen doch Buch-und Filmkritiken auch ohne Prozenttzahlen aus.mr archer hat geschrieben:Ich glaube das grundsätzliche Missverständnis besteht darin, dass Jörg hier keine Testst schreibt, sondern Kritiken. Natürlich muss auch letztere bei einem Videospiel darauf hinweisen, wenn technisch Sachen nicht funktionieren - schließlich basieren Videospiele als künstlerische Produkte auf Technik.Knallapalla hat geschrieben:
Nun, aber die Beschwerden über die Wertung sind ja vielleicht nicht ganz unberechtigt. Bestimmt wurde dieser Punkt schon in vielen Threads zu anderen Tests bereits diskutiert, aber wenn jemand, der für sich den Titel eines Spieletesters in Anspruch nimmt, nicht in der Lage ist, eigene Vorlieben und Abneigungen zu relativieren, d.h. sich nicht zu wichtig zu nehmen, dann haut das zumindest für mich nicht hin. Und dann steht das einem fundierten Test im Wege. Es sollte doch bei einem Test darum gehen, dem geneigten Leser ein klares Bild des Spiels zu geben. Bei 4players ist es aber so, dass die persönlichen Präferenzen der Tester immer öfter mit der jeweiligen Spielmechanik kollidieren. Und so kann es gar nicht vermieden werden, dass automatisch Fronten in der Community geschaffen werden.
Darüber hinaus nimmt er für sich hier aber die selbe Position in Anspruch, wie sie ein Filmkritiker bei einem renommierten Magazin inne hat. Der hat seinen persönlichen Stil, seine persönlichen Vorlieben. Und er hat die Publikumsbasis, die es ihm erlaubt und es von ihm auch erwartet, seinen eigenen Stiefel zu fahren und dabei auch mal kontrovers zu sein.
Jetzt kann man kritisieren, dass Jörg Luibl zu einem Mark Kermode noch ein bisschen was fehlt. Das er stilistisch nicht so gut ist, wie er selbst manchmal zu denken glaubt. Das seine Schreibe manchmal ein bisschen unfokussiert, selbstverliebt und meandernd wirkt. Was weiß ich.
Aber einem Kritiker vorwerfen, dass er Kritiken schreibt - das ist als Argument schwach.
Mir geht es darum, dass, wie JunkieXXL schon sagte, ein Spieletester gut daran tut, ein Spiel von einem möglichst neutralen Standpunkt aus beurteilt. Jemand, der WW2-Shooter hasst, wird ein solches Spiel schlechter beurteilen als der Rest, und jemand, der sie mag, vermutlich besser. Beides ist aber Mist, weil beides von Voreingenommenheit bestimmt ist. Und genau das braucht kein Test. Von "Kontroverse um jeden Preis", wie ich persönlich es oft auf 4players wahrgenommen habe, einmal abgesehen.