Wenn ich mir anschaue, was man heutzutage in Kriegsspielen, Agententhrillern etc. (aber auch generell, wo es thematisiert wird) immer noch unter Gewalt und Tod versteht, komme ich mir mitunter vor wie in einer Welt ignoranter Wohlstandsverwahrloster. Als ob Genickbrüche mit einem eleganten Drehen und lieblichem Knacksen ablaufen würden und Headshots sowie Messerstiche stets saubere Moves im Bruchteil von Sekunden wären.
Tut euch mal einen Gefallen und seid demnächst beim Sterbevorgang eurer ältesten Familienmitglieder mal live dabei oder spielt mal mit dem Gedanken, euch euer Mittagessen selbst zu "erlegen". Nope, ich bin nicht Vegetarier.
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So. Sorry für den z. Tl. bewusst übertriebenen rant.
Disclaimer: Zielgruppe, USK, Verkaufszahlen, Gewalt als "Stil", Spielbarkeit / Zugänglichkeit, Tradition von Spielereihen etc. müssten im oberen Kontext schon mitdiskutiert werden, ja.
Ich für meinen Teil bin gespannt auf nächste Woche und das in diversen Tests suggerierte Versprechen, mit einer oftmals angewiderten und ablehnenden Haltung der Story folgen zu müssen. Hauptsache, ich muss mich nicht mit "Ey, die haben grad die Leute hingerichtet, dafür müssen sie sterben!" oder künstlich angehäuften Notwehrsituationen begnügen.
Eins der eher seltenen Male, in denen ich lange Zeit mit Entscheidungen, Handlungen und Konsequenzen hadern musste, war die Endphase von Fallout 4. Verraten und Morden ohne das "befreiende" Gefühl zu haben, dass sämtliche Mittel der Diplomatie erschöpft wurden, tun schon weh.