Dragon Age: Inquisition - Test

Alles über unsere Previews, Reviews und Specials!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

PixelMurder
Beiträge: 1743
Registriert: 07.06.2010 15:31
Persönliche Nachricht:

Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von PixelMurder »

Christoph W. hat geschrieben:An dem Anspruch eines Luibl zerbricht wirklich jedes halbwegs moderne Rollenspiel, abgesehen von Dark Souls.
Sorry, ich bezeichne mich noch nicht mal als richtigen Rollenspieler, da ich vor allem die Mass Effects, die neuen zwei Fallouts und Skyrim gezockt habe, ich stehe weder auf Dark Souls, noch Wasteland, noch generell isometrische Excel-Spiele. Aber als erfahrenen Spieler, weil meine Gaming-Karriere mit Space Invaders begonnen hat und die Sucht nie weg ging. DAI habe ich vorab mit einem gewissen Interesse betrachtet.

Mir schläft das Gesicht aber alleine schon beim Lesen der gut fundierten Kritik-Punkte ein. Ich meine, ich hätte ein Buch drüber schreiben können, was Skyrim alles nicht richtig macht, wo es zuwenig weit geht, wo es zu casual ist und was Bethesda scheinbar einfach nicht kann. Und trozdem komme ich nach dem Lesen des Reviews zum Schluss, dass DAI selbst das unterbietet und sich nur in der Fassade von einem GTA, Watch_Dogs, AC und anderen Casual-Grützen unterscheidet, in denen man hirnlos einem schwebenden Marker folgt, sinnlose Minispiele absolviert und das Freeroaming jederzeit der unwichtigen MQ vorzieht. Die Story ist bescheiden, die Inszenierung ist bescheiden, die Interaktion mit NPC ist bescheiden, die Reaktion von NPC auf einem selbst ist bescheiden, die Kämpfe sind bescheiden, die Maus-Steuerung ist bescheiden, die Anzahl an Hubs ist bescheiden... Kann ich alles in Skyrim auch haben, aber in einigen Punkten in besserer Qualität oder Quantität.

Eben, manche ältere Rollenspieler werde mich belächeln, aber ich werde DAI aus den selben Gründen nicht kaufen, wie sie. Nach den Mass Effects und Fallouts hatte ich darauf gehofft, dass noch Rollenspiele kommen, die ein halbwegs modernes Gameplay mit noch mehr Tiefe verbinden. Dann kamen Skyrim und jetzt DAI, und jedes setzte den Standart nochmals runter, letzeres nur zu tief für einen Kauf. Keiner von den Verantwortlichen scheint auch nur ein Mal einen Blick in einen Thread zu einem Rollenspiel geworfen zu haben, wo es etwa bemängelt wird, dass Map-Marker detaillierte Quest-Beschreibungen ersetzen. Aber DAI setzt nochmals einen drauf und deckt selbst Dinge auf, die man noch nicht gesehen haben kann.

Was heisst Anspruch eines Luibl? Jedes Spielelement hat nicht nur er schon besser und tiefer umgesetzt gesehen, manchmal von der selben Firma, die einst Masstäbe gesetzt hat. Dabei kann ich ansatzweise den Druck der Shareholder verstehen, die möglichst viele Zielgruppen anpeilen möchten. Nur reden wir hier nicht etwa vom Kino oder Hardware, sondern vom Gaming-Genre, das so variabel wie kein anderes ist. Eine Option, zwischen Mapmarkern und detaillierten Weg/Quest-Beschreibungen umzuschalten, sollte bei einem Spiel dieses Budgets drin liegen und könnte noch mehr Zielgruppen erschliessen oder besser gesagt: wiedererschliessen. Bevor die Game-Industrie das nicht gelernt hat, ist es aus mit mir als Zielgruppe, ich gehe einfach in Gears of war ballern oder suche mir noch lieber ein neues Hobby. Dabei könnte ich mit einem beschissenen Rollenspiel leben, das in mir wenigstens den Sammeltrieb und Erkundungslust anspricht, siehe Skyrim. Aber ein Spiel, das weder damit aufwarten, noch mit den ehemaligen Stärken von Bioware punkten kann, kommt mir nicht mehr ins Haus.
Bild
treib0r
Beiträge: 346
Registriert: 02.07.2010 21:57
Persönliche Nachricht:

Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von treib0r »

Luststrolch hat geschrieben: Diese Hilfestellung kann mir 4players in der Zwischenzeit nicht mehr geben und das finde ich sehr Schade. Wo früher Spiele mit vielen Bugs oder fehlerhafter Spielmechanik mit schwachen Wertungen abgestraft werden, trifft dies immer häufiger Spiele, die den Redakteuren inhaltlisch einfach nicht zusagen, da sie nicht in ihre Spielphilosophie passen.
Sehe nicht so. Immer wieder habe ich bei den 4P Bewertungen das Gefühl, dass hier ganz genau auf inhaltliche Qualität geachtet wird und kleine Fehler in Form von Bugs etc. auch mal ohne Abstrafung erwähnt werden.

Die Essenz vieler Softwarestudios und somit ihrer Spiele, geht im Rahmen der Kommerzialisierung einfach flöten. Deswegen verstehe ich sehr gut, bzw. kann ich es gut nachvollziehen, dass viele große Spiele von "damals" heute nur noch abstinken.

Man stelle sich jedes Jahr ein neues Zelda oder Mario Kart vor. Wie lange würde das gut gehen?

Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, welchen ich der sogenannten AAA Titel ich mir für den PC zum Release gekauft habe. Die BF4-Gurke zähle ich mal nicht dazu.
Benutzeravatar
ColdFever
Beiträge: 3262
Registriert: 30.03.2006 14:54
Persönliche Nachricht:

Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von ColdFever »

Luststrolch hat geschrieben:In einem Musikmagazin lässt man ebenfalls keinen Freund des traditionellen HeavyMetals die neuste Cannibal Corpse Platte bewerten. Klar wird dieser sagen "So stelle ich mir meinen Metal aber nicht vor".
Das Beispiel hinkt. Wenn EA ein Rollenspiel in der Tradition von DA:O bewirbt, sollte auch ein entsprechendes Rollenspiel drin sein, statt eines Sammelspiels in der Tradition von AC. Kann ja sein, dass sich mit Sammelspielen heute viel Geld verdienen lässt, aber was das dann eigentlich noch mit einem richtigen Rollenspiel zu tun? Wenn es einen Rollenspiel-Veteranen unter den deutschen Testern gibt, ist es Jörg. Ich bin für seine ehrliche Meinung dankbar, dass ich mir den Kauf diesmal schenken kann. Bei anderen Magazinen gilt dagegen inzwischen offenbar die Wertung "AAA = 80+. Das Spiel ist Mus, aber macht wenigstens satt. Sorry, aber mir reicht das nicht.
nico005
Beiträge: 35
Registriert: 21.04.2012 16:25
Persönliche Nachricht:

Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von nico005 »

Hahaha, 4Players hat mal wieder zugeschlagen :D Und wie man sieht funktioniert der Schmäh mit " extra negativ bewerten um Aufmerksamkeit zu bekommen" immer noch genau so gut wie vor 2,4 oder 6 Jahren.

Und wenn ich mir die Kommentare hier so durchlese, gibt es immer noch Leute die das auch noch abnehmen und als glaubhaft hinstellen....das stimmt mich schon etwas traurig.

Aber ansonsten: Jaja, Hr. Luibl wir wissen das früher alles besser war und das sie am liebsten nur Baldurs Gate 3,4,5,6 haben wollen...

Aber alleine schon das DA:I schlechter sein soll als DA:2 zieht den Test so tief ins lächerliche, das ein blinder sehen müsste das da was falsch gelaufen ist.
sixti66
Beiträge: 31
Registriert: 10.03.2011 20:15
Persönliche Nachricht:

Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von sixti66 »

ColdFever hat geschrieben:
sf2000 hat geschrieben:Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie ich um 4 Uhr morgens nach 10 Stunden Beglückung dem Schlaf nachgebe und mich dann aber noch hinsetze, Screenshots mache, einen Account bei 4players eröffne und dort vom Leder ziehe.
Vielleicht ist das die schnelle Foren-Eingreiftruppe von EA.

Der Test von ComputerBase liest sich übrigens ähnlich wie der von 4P:
ComputerBase hat geschrieben:Es ist reichlich käsig, was BioWare da insbesondere in den ersten vier, fünf Stunden an Story auftischt. [...] die an ein B-Movie erinnernde Handlung [...] reicht an die epische Dichte der Vorgänger längst nicht heran. [...] Warum rennt dann der einzige Mensch, der dies verhindern kann, durch die Gegend und sucht nach Metallen, um die Rohstoffe für eine fesche Rüstung zusammenzubekommen? [...] Warum fühlt sich DAI nicht nach „Dragon Age“ an? Diese Frage ist [...] im Bezug auf „Assassin's Creed“ zu erklären. Denn ganz ähnlich wie beim Meuchelmörder-Spiel blinkt auch bei DAI die Karte plötzlich nur so vor Haupt- und Nebenquests und Sammel- und Interaktionsmöglichkeiten. [...] das Gameplay wird teilweise in einer schieren Auftrags- und Inhalteflut erstickt.
noe:
Auf dieser Grundlage können wir „Dragon Age: Inquisition“ unterm Strich trotz einiger Schwächen allen Freunden des Genres empfehlen. Unser Rat lautet allerdings, von vornherein auf dem dritten von vier Schwierigkeitsgraden zu spielen, ein dickes Fell für Inszenierungsschnitzer mitbringen und die ersten Stunden stoisch ertragen – es wird kontinuierlich besser!
Mal abgesehen davon computerbase?
Wirklich schön geschriebene Artikel bietet der Guardian und PC Gamer (jaja die haben dem zweiten Teil zu viel gegeben, dafür hat 4players dem dritten Teil zu wenig gegeben (; ).
Luststrolch
Beiträge: 234
Registriert: 14.08.2013 12:20
Persönliche Nachricht:

Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von Luststrolch »

ColdFever hat geschrieben:
Luststrolch hat geschrieben:In einem Musikmagazin lässt man ebenfalls keinen Freund des traditionellen HeavyMetals die neuste Cannibal Corpse Platte bewerten. Klar wird dieser sagen "So stelle ich mir meinen Metal aber nicht vor".
Das Beispiel hinkt. Wenn EA ein Rollenspiel in der Tradition von DA:O bewirbt, sollte auch ein entsprechendes Rollenspiel drin sein, statt eines Sammelspiels in der Tradition von AC. Kann ja sein, dass sich mit Sammelspielen heute viel Geld verdienen lässt, aber was das dann eigentlich noch mit einem richtigen Rollenspiel zu tun? Wenn es einen Rollenspiel-Veteranen unter den deutschen Testern gibt, ist es Jörg. Ich bin für seine ehrliche Meinung dankbar, dass ich mir den Kauf diesmal schenken kann. Bei anderen Magazinen gilt dagegen inzwischen offenbar die Wertung "AAA = 80+. Das Spiel ist Mus, aber macht wenigstens satt. Sorry, aber mir reicht das nicht.
Ja, genau deswegen passt der Musikvergleich auch. Da haben sich bei Metallica in den 90ern auch alle aufgeregt, weil das x-te Album nicht mehr genauso klang wie sämtliche Vorgänger. Das ist ja überhaupt kein richtiger Metal mehr. Das ist nicht true. Blablabla...
Ich kann mir kaum vorstellen, dass EA das Spiel irgendwo als grafisch verbesserte eins zu eins Kopie eines in die Jahre gekommenen DA:O beworben hat.
Hätte das Spiel jetzt einen anderen Titel, wäre dann auch die Wertung besser, da es dann ja nichts mehr mit "der Tradition von DA:O" zu tun hat?
Genau deswegen sehen wir zu 99,9% seit Jahren die immer gleichen Spiele mit neuer Nummer am Ende des Titels. Weil immer mehr Gamer immer das exakt gleiche vorgesetzt haben wollen.
Seitenwerk
Beiträge: 688
Registriert: 01.02.2013 09:35
Persönliche Nachricht:

Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von Seitenwerk »

Der Test ist ziemlich schockierend wenn man gleichzeitig sieht, dass das Spiel überall in der Presse/den Tests in den Himmel gelobt wird und selbst sonst eher kritische und unabhängigere Magazine/Seiten sehr positiv über Dragon Age schreiben. Ich habe ja sonst immer sehr viel Verständnis für die 4players Bewertungen und auch dieses Mal ist mir bewusst, dass jedes Review nun mal die persönliche Meinung widerspiegelt. Trotzdem, in Anbetracht der sonstigen begeisterten Kritiken/Bewertungen, ist dieses Fazit schon sehr stark von dem Abweichend, was Spieler und Tester berichten.
Benutzeravatar
JackyRocks
Beiträge: 640
Registriert: 17.11.2014 17:07
Persönliche Nachricht:

Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von JackyRocks »

frostbeast hat geschrieben:Ich finde die deutsche Synchro besser oder erträglicher als die Englische. Im Orginal hat praktisch jeder NPC nen schweren französischen Akzent und im Deutschen nicht.
Nix für ungut aber befass dich mal mit der Lore des Spiels. Orlais, in dem DA:I zu einem großen Teil spielt ist ein Abbild Frankreichs im Hochmittelalter, deswegen hatte auch Leliana einen französischen Akzent. Genau so wie die Zwerge aus Orzammer alle einen schottischen Akzent hatten, die Surface Dwarves nicht. Das ist gewollt und verleiht Lokalkolorit so, dass man 1. weiß wo man ist und 2. ein Gefühl bekommt wo das Gegenüber herkommt. Auch der Grey Warden der kurz vor Ende von DA:O auftaucht kommt aus Orlais und hat einen französischjen Akzent. Den haben auch zig Charaktere in Kirkwall deren Nachnamen wie de Puis schon auf ihre Herkunft auf Orlais verweisen. Orlais=Orleans. Das ist im Übrigen ein Stilmittel, dass sehr häufig in amerikanischen und britischen Serien eingesetzt wird (ganz besonders zum Beispiel in "'Allo 'Allo").
Bild
Bild
Bild
Bild
Benutzeravatar
Pokémonmeister
Beiträge: 42
Registriert: 15.12.2009 18:37
Persönliche Nachricht:

Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von Pokémonmeister »

Ich konnte mir die letzten 15 Seiten Kommentare aufgrund von Zeitmangel nicht mehr durchlesen. Vielleicht wollte ich das auch gar nicht mehr.
Nur so viel: Kommentare, in denen mit dem Alter des Testers argumentiert wird, halte ich meiner Meinung nach für völlig verfehlt. Einen jüngeren Tester zu nehmen, heißt doch nicht, dass die Bewertung dann eher den Standards der jüngeren Generation genügen wird. Wer hier testet, ist sowieso wesentlich kritischer als der gemeine Konsument. Außerdem hat Jörg eben auch viel Erfahrung mit Rollenspielen. Genau das wünsche ich mir von einem Tester. Ich bin selbst etwas jünger, möchte aber trotzdem, dass das Spiel, wenn es schon so vollmundig beworben wird, auch an alten Größen gemessen wird. Sie behaupten doch auch regelmäßig, ihr neues Spiel würde alles bisher dagewesene in den Schatten stellen.
Und zum Thema Zeit: Obwohl auch ich berufstätig bin, würde ich gern mehr Zeit in ein richtig gutes Rollenspiel investieren. Dann spiele ich lieber über mehrere Monate und kaufe mir weniger Spiele, werde aber besser unterhalten oder spiele es häppchenweise mit meiner Freundin.
Nanimonai
Beiträge: 5637
Registriert: 10.11.2007 01:02
Persönliche Nachricht:

Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von Nanimonai »

sf2000 hat geschrieben:Ist es also doch etwa so, dass sich die Welt aufgrund meiner Entscheidungen verändert? Ist es etwa doch so, dass die Umgebung auf mich reagiert? Ist es etwa doch so, dass die Begleiter Persönlichkeit entwickeln? Ist es doch so, dass ich eine Rolle spiele, also nicht als oberster Dienstherr der Inquisition meine Zeit damit zubringe, Holz zu schlagen? Eine Rolle spiele im Sinne von: "Eine Rolle ausfülle" wie auch "Einfluß auf die Welt habe"?
Liest man nicht nur den 4Players Test, sondern auch das, was in der internationalen Presse über Inquisition gesagt wird, kann man diese Fragen mit Ja beantworten. Ich habe in unterschiedlichen Tests gelesen, dass bei Inquisition die bislang besten und glaubwürdigsten Charaktere der Reihe portraitiert werden, dass die Entscheidungen einen großen Einfluss auf die Welt haben, dass die Nebenquests sinnvoll in die Hauptgeschichte eingeflochten sind und es neben einigen Fetchquests auch sehr spannende, ausufernde und mehrteiligen Questreihen gibt.
Wenn man sich also umschaut, kann man in vielen Aspekten so ziemlich das Gegenteil dessen lesen, was Jörg für sich über das Spiel wahrgenommen hat.
Welchem Kritiker man selbst dann Glauben schenken möchte, kann man wohl nur für sich selbst entscheiden, nachdem man es gespielt hat.
Benutzeravatar
sette07
Beiträge: 350
Registriert: 13.09.2007 10:47
Persönliche Nachricht:

Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von sette07 »

Naja, der Test ist wieder einmal Typisch. erst jammern das man zu wenig Werbeeinnahmen hat, woraufhin man dann 4players-pur zum Schleuderpreis anbietet und jetzt haut man eine Wertung jenseits von gut und böse raus. Die Klicks und die dadurch entstandenen hohen Werbeeinnahmen kommen Euch sicherlich zur rechten Zeit. Eventuell erhöht sich ja jetzt die Weihnachtsgratifikation für Dich Jörg.
Bild
Benutzeravatar
AkaSuzaku
Beiträge: 3370
Registriert: 22.08.2007 15:31
Persönliche Nachricht:

Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von AkaSuzaku »

zukosan hat geschrieben:
Nein nein, du hast das Schema hier noch nicht ganz verstanden. FarCry bekommt eine 70-75% Wertung, dann suchen Sie sich wieder ein völlig unbekanntes Spiel, was kaum einer auf dem Zettel hat um Aufmerksamkeit zu bekommen und vergeben diesem so 88-90% (wie das dämliche Kinect Musikspiel, was halt nur 4 Players so krass übergut bewertet hat.)
Etwa Fantasia Music Evolved? Das hat überall gut abgeschnitten, aber klar: natürlich hat man als Tester die AAA-Spiele in den Himmel zu loben und alle kleineren Titel in der Luft zu zerreißen. :roll:
sleepingdog
Beiträge: 73
Registriert: 17.11.2014 18:07
Persönliche Nachricht:

Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von sleepingdog »

Mich würde eines ernsthaft interessieren: wie würden wohl die Reaktionen hier aussehen, wenn der Test inhaltlich 1:1 ident wäre, das Spiel aber - sagen wir - 75% bekommen hätte? Es ist ehrlich ein bischen traurig, wie "Prozent-fixiert" alle Spieler sind, wohingegen zB bei Filmkritiken oder Buchkritiken eigentlich immer ausschließlich der Inhalt der Kritik zählt.

Die Spiele-Test-Branche hat sich leider viel (viel...) zu sehr auf Prozentzahlen versteift. Vermutlich hat die Hälfte der Leute hier ohnehin nur Fazit und Wertung gelesen.

Worauf es doch eigentlich ankommt, ist, ob einem die angeführten Kritikpunkte stören. Auch, wenn es mir in der Seele wehtut, wie seicht Bioware nach so genialen Spielen wie Baldur's Gate geworden ist, werde ich mir das Spiel vermutlich trotzdem holen. Nach einem stressigen Arbeitstag ein bischen in einer offenen Welt mit guter Grafik herumlaufen und das Gehirn auf halbe Leistung herunterfahren (weil man - wie der Test beschreibt - eh an der Hand überall hingeführt wird), dafür ist das Spiel vermutlich genau das richtige. Legend of Grimrock 2 zB kann ich nach der Arbeit nicht spielen, das treibt mich in den Wahnsinn; da geh ich dann um 2 schlafen und träume von versteckten Schaltern :?

Trotzdem würde das nichts daran ändern, dass die Kritikpunkte des Tests völlig berechtigt sind (wenn die Punkte in der Sache tatsächlich vorliegen; das unterstelle ich mal, weil ich nicht annehme, dass der Tester Dinge wie das GPS bei der Schatzsuche einfach erfindet). Auch wenn anspruchslose Popcorn-Unterhaltung hin und wieder genau das Richtige ist, muss man sie trotzdem als solche bezeichnen dürfen.
Zum Denken sind wenige Menschen geneigt, obwohl alle zum Rechthaben.

Arthur Schopenhauer
Benutzeravatar
Kuttentroll
Beiträge: 1235
Registriert: 12.09.2007 22:58
Persönliche Nachricht:

Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von Kuttentroll »

Luststrolch hat geschrieben:
ColdFever hat geschrieben:
Luststrolch hat geschrieben:In einem Musikmagazin lässt man ebenfalls keinen Freund des traditionellen HeavyMetals die neuste Cannibal Corpse Platte bewerten. Klar wird dieser sagen "So stelle ich mir meinen Metal aber nicht vor".
Das Beispiel hinkt. Wenn EA ein Rollenspiel in der Tradition von DA:O bewirbt, sollte auch ein entsprechendes Rollenspiel drin sein, statt eines Sammelspiels in der Tradition von AC. Kann ja sein, dass sich mit Sammelspielen heute viel Geld verdienen lässt, aber was das dann eigentlich noch mit einem richtigen Rollenspiel zu tun? Wenn es einen Rollenspiel-Veteranen unter den deutschen Testern gibt, ist es Jörg. Ich bin für seine ehrliche Meinung dankbar, dass ich mir den Kauf diesmal schenken kann. Bei anderen Magazinen gilt dagegen inzwischen offenbar die Wertung "AAA = 80+. Das Spiel ist Mus, aber macht wenigstens satt. Sorry, aber mir reicht das nicht.
Ja, genau deswegen passt der Musikvergleich auch. Da haben sich bei Metallica in den 90ern auch alle aufgeregt, weil das x-te Album nicht mehr genauso klang wie sämtliche Vorgänger. Das ist ja überhaupt kein richtiger Metal mehr. Das ist nicht true. Blablabla...
Ich kann mir kaum vorstellen, dass EA das Spiel irgendwo als grafisch verbesserte eins zu eins Kopie eines in die Jahre gekommenen DA:O beworben hat.
Hätte das Spiel jetzt einen anderen Titel, wäre dann auch die Wertung besser, da es dann ja nichts mehr mit "der Tradition von DA:O" zu tun hat?
Genau deswegen sehen wir zu 99,9% seit Jahren die immer gleichen Spiele mit neuer Nummer am Ende des Titels. Weil immer mehr Gamer immer das exakt gleiche vorgesetzt haben wollen.
Dann erzähl mal wo DA:I neu ist? Und komm nicht mit "aber in dragon age gab's noch nie eine Open world" - Open z.B. ist ja nun alles andere als neu....;-)

Der Musik-Vergleich hinkt. Wenn man etwas kalkuliert so Zusammenschustert das es alle möglichen Trends und Zielgruppen abgreifen dann ist es vielleicht "Hipp" und hebt sich damit vom alten ab...aber neu ist es auch nicht da die Elemente ja schon bereits bei der Masse angekommen sind..man läuft nur nach.... Neu wäre DO:I wenn es irgendwas eigenständig machen würde (auch wenn davon nicht alles bei jedem ankommt).

Und zu den Heavy Metal - Death Metal Vergleich: Die Bandbreite habt ihr auch hier...Jörg geht bei einer Pokemon Edition garantiert anders ran, als bei einem Elder Scrolls^^ Beides sind aber RPGS (könnten aber unterschiedlicher nicht sein - Wie eben auch Mötley Crüe und Cannibal Corpse)
Steam: kuttentroll
Nintendo ID: Kuttentroll
XBox - live: Kuttentroll
3DS Freundescode: 1504-7052-9873
Benutzeravatar
ColdFever
Beiträge: 3262
Registriert: 30.03.2006 14:54
Persönliche Nachricht:

Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von ColdFever »

sette07 hat geschrieben: Die Klicks und die dadurch entstandenen hohen Werbeeinnahmen kommen Euch sicherlich zur rechten Zeit.
So, wie die hohen Weihnachtsverkäufe von DA:I sicherlich für EA zur rechten Zeit kommen? Wenn es hier bei einer Sache offensichtlich primär ums Geldverdienen geht, dann wohl bei EA. DA:I erscheint als ein perfekt durchkommerzialisiertes Produkt, das aktuelle Trends kopiert und dafür die früheren eigenen Stärken und die eigene Identität verliert.

Mich erinnert das an die Zeit vor einigen Jahren, als eine Zeitlang Echtzeit-Strategie hip war und manche Leute dann Rundenstrategie-Klassikern wie "Civilization" altbackenes Gameplay vorwarfen und daraus auch Rundenstrategietitel machen wollten. Zum Glück waren die Designer dort schlauer und haben darauf gesetzt, eigene Stärken und die eigene Identität auszubauen, statt Trends hinterherzulaufen. So gibt es "Civilization" auch heute noch, und das ziemlich erfolgreich. Aber ob es Dragon Age in 10 Jahren noch gibt, wage ich langsam zu bezweifeln. Es springt zu einer Zeit auf den Sammelspiel-Zug, wo dem schon langsam die Puste ausgeht.
Zuletzt geändert von ColdFever am 18.11.2014 09:40, insgesamt 2-mal geändert.
Antworten