Habs nach 71 Stunden tatsächlich geschafft und mit allen Bossen und den meisten Errungenschaften durchgespielt. Ist für mich ganz heißer GOTY Kandidat, da muss schon wirklich was ganz großes kommen um DKS3 vom Thron zu stoßen.
Warum? Weil man Gott sei Dank an das Meisterwerk von Dark Souls 1 anknüpfen konnte und ihm als Nachfolger gerecht wird. Das Spiel ist meeeeilenweit besser als Dark Souls 2 und in bestimmten Bereichen eine sinnvolle Weiterentwicklung von Dark Souls 1. Generell fühlt sich das Spiel an wie ein Dark Souls 1.5 im positiven Sinne.
- Die
Spielwelt ist wieder herrlich komplex, bietet massenhaft Secrets und weiß durch ihr extrem authentisches Design die gleiche Atmosphäre von Dark Souls 1 zu erzeugen. Egal wo man in der Spielwelt ist, der Ort an dem man sich befindet macht geografisch Sinn (Keine Lavaburgen mehr die über einer Landschaft schweben wie in Dark Souls 2). Die Qualität des
Level/Arealdesigns ist alles in allem für Soulsverhältnisse überdurschnittlich. Es gab konkret 3 Stellen im Spiel die eher enttäuschend waren und insgesamt waren die meisten vielleicht einen Tick zu kurz/klein, aber auch Dks1 hatte seine schlechteren Areale (Izalith z.B.) und es ist definitiv die klare Minderheit. Ein weiterer Pluspunkt ist das kein Areal wirklich genervt hat, sprich keine Areale ala Dark Souls 1 Kanalisation die einfach nur hässlich sind und mehr frustrieren als fordern. Unnötig zu erwähnen das die Spielwelt der von Dks2 meilenweit überlegen ist!
- Das
Pacing des Spiels ist größtenteils linear, die Freiheit liegt in der Erkundung des Areale die man größtenteils nach und nach "abarbeitet". Ob einem das besser gefällt als Dark Souls 1, das einem nach Anor Londo mehr oder weniger die völlige Freiheit gab, ist subjektiv. Ich halte beide Ansätze für legitim und durch der linearere Ansatz hat zumindest den Vorteil das der Motivations/-Spannungsbogen und die Abstände zu den Bossen besser reguliert sind.
- Das
Gameplay fühlt sich an wie ein poliertes, schnelleres und einfach besseres Dark Souls 1. Das Movement ist wesentlich näher an Dks1 als an Dks2 und insgesamt das beste aller Soulsteile. Extrem präzise, direkt und man hat immer das Gefühl das man die volle Kontrolle hat.
Daneben gibt es sinnvolle Neuerungen/Änderungen wie z.B. Mana, keine Rüstungsverbesserungen mehr, mehr Variationen in Waffen, Zaubern, Rüstungen und Schadensarten sowie einzigartige Spezialmoves für alle normalen und legendären Waffen und ähnlichem.
Die Qual der Wahl ist dieses mal riesig und anders als in den Vorgängern sind quasi alle Waffentypen interessant (vor allem durch die Spezialmoves). Und da sich das Upgraden dieses mal auf die Waffen beschränkt hat man wesentlich mehr Spielraum zum experimentieren und dem Benutzen von mehreren Waffen deren Nutzung man von den Gegnern und der Spielwelt abhängig macht.
Interessant ist das man das Spiel dieses mal wesentlich einsteigerfreundlicher gemacht hat ohne die Härte des Schwierigkeitsgrads oder die geheimnisvolle Welt die voller Secrets ist (auf die es teilweise kaum Anhaltspunkte gibt) einzubüßen.
- Und wo wir schon bei Schwierigkeitsgrad sind: Das ebenso zentrale und wichtige
Gegner-und Bossdesign weiß ebenfalls wieder zu überzeugen, wenn auch "nur" knapp. Dks3 ist hart, verdammt hart aber wieder wesentlich weniger unfair/cheesy als es z.B. Dark Souls 2 war.
Die Bosse müssen wieder intensiv einstudiert werden bis man sie besiegen kann, einige von ihnen ähneln sich aber leider doch sehr sowohl vom Design als auch von der Herangehensweise. Ein Punkt unter dem auch Dks2 gelitten hat und auch Dks3 kann von der Abwechslung der Bosse nicht mit Dks1 mithalten. Eine klare Verbesserung ist das man die in Bloodborne eingeführten verschiedenen Bossphasen eingebaut hat, die die Kämpfe spannender machen und eine höhere Flexibilität vom Spieler fordern.
Eine weitere Besonderheit war das es dieses mal einen Boss gab, der eher "poetisch" als besonders schwierig war. Ein Kampf der irgendwo zwischen Enttäuschung und Faszination lag, aber definitiv mal einen anderen Ansatz geboten hat
.
Während die Bosse also höchstens überdurchschnittlich waren, sind es die "normalen" Gegner und Minibosse bei denen Dark Souls 3 trumpfen kann. Das liegt vor allem daran das die Gegner mit wesentlich mehr Angriffsmoves ausgestattet sind und intelligenter agieren als jemals zuvor.
- Mein letzter inhaltlicher Aspekt ist einer, der mir persönlich äußerst wichtig war:
Story und Lore. Die Souls Spiele werden ja generell für ihre Story und die Erklärung ihrer Spielwelt kritisiert, dabei bietet der kryptische und stark interpretationsoffene Ansatz des Story - und Loretellings über wenige Dialoge, Itembeschreibungen und dem Design der Spielwelt selber definitiv ein riesiges Potential wenn man sich darauf einlässt. Und jedem dem das schon bei den anderen Souls Spielen gefallen hat wird auch dieses mal absolut nicht enttäuscht werden. Hier kann Dks3 auf ganzer Länge überzeugen!
- Abschließend möchte ich noch auf die
Technik und die
audiovisuelle Gestaltung eingehen. Dks3 ist ganz klar kein Referenztitel was die objektive Qualität angeht, kann aber an vielen Stellen durch eine riesige Weitsicht, Detailverliebtheit und tolle Reflexionen und Effekte begeistern. Zusätzlich ist das Spiel extrem sauber programmiert. Ich persönlich hatte in meinen ganzen Spielzeit bis auf einen Bug keine Probleme, das Spiel läuft sehr flüssig und das Menü bietet ausreichend Optionen. Hier kann man an Dks2 anknüpfen und lässt erneut den grausigen PC-Port von Dks1 weit hinter sich.
Das Artdesign ist erneut grandios! Alles was man sieht und erlebt wirkt wie ein authentischer Bestandteil des Souls-Universums und dieses mal konnte mich sogar die Musik vollends mitreißen, die ich in den Vorgängern eher als mäßig empfand.
Was bleibt am Ende also. Ein würdiges und waschechtes Dark Souls! Für jeden Souls Fan ist dieser Ableger ein ganz klarer Pflichtkauf, aber gerade diejenigen die Dark Souls 1 grandios fanden und von Dark Souls 2 eher enttäuscht waren sollten Dks3 definitiv eine Chance geben! Die Entwickler waren sich offensichtlich bewusst das der Erstling wesentlich beliebter ist als sein Nachfolger, weshalb Dks3 nur so quillt von Anspielungen, Zusammenhängen usw. zu Dark Souls 1. Es spielt sich sogar wesentlich mehr wie der erste Teil. Für mich ist es sozusagen das "echte" Dark Souls 2.