Ich habe nur das fehlerhafte Fazit gelesen, dann hat's mir gereicht:
"Gut, dass ich die Hilfen abschalten darf. Schade, dass dies nicht für die Minikarte sowie den gängelnden Fortschrittsbericht aller Herausforderungen gilt"
Im Puristenmodus gibt es überhaupt kein HUD, also keine Karte und erst recht keine "gängelnden Fortschrittsberichte"!
Und was soll dieser lächerliche Hauptkritikpunkt (siehe "vor allem"?).
"Vor allem aber gefällt mir die Instinktfähigkeit nicht: Für mich zerstört es die glaubhafte Illusion, wenn ein im Grunde ganz normaler Mann per Tastendruck durch Wände schaut und über magische Vorhersehung verfügt."
Niemand muss diese Fähigkeit nutzen, und im Puristenmodus ist sie sogar entsprechend eingeschränkt, denn durch Wände schauen oder Gegnerpfade sehen kann man dort nicht. Im Übrigen ist die Dauer der Täuschen-Fähigkeit dort auch stark reduziert. Hat sich der Redakteur überhaupt genauer mit den meiner Meinung nach recht gut abgestimmten Schwierigkeitsgraden beschäftigt?
Und nun zu den vielen Halbwahrheiten, die hier im Thread verbreitet werden und mir nur zeigen, dass viele, die von Unfairness sprechen, noch gar nicht gelernt haben, wie man das Spiel spielt. In Kürze und auf Purist bezogen:
- Instinkt bekommt man durch geschickte Aktionen, Täuschungen, Betäubungen und - ja - auch (!) durch Mord, welcher aber überhaupt nicht notwendig ist. Auch ich bin bislang übrigens nicht weiter als bis zum Überfall auf die Nonnen gekommen, aber bislang habe ich mich nur durch einen einzigen Kartenabschnitt ballern müssen. "Müssen", weil es schon spät war und ich vorm Schlafengehen noch durchkommen wollte

- Da Instinkt auf Purist am Anfang jeder Mission knapp ist, muss man das Täuschen sehr spät einsetzen. Dann geht es aber auch in der Anfangsmission, als man das Treibhaus betreten soll. Auch hier kann ich keine grds. Unfairness erkennen: Zum einen lernt man mit der Zeit, auf welche Entfernung einen die Gegner entdecken können, und zum anderen fehlt zwar das HUD mit der Warnanzeige, aber es gibt ein drängender werdendes akustisches Signal, sobald man droht aufzufliegen. Hört mal genau hin

- Die Gegner erkennen einen nur dann, wenn man die gleiche Berufskleidung trägt oder wenn man sich mit falscher Kleidung in einer Sperrzone befindet. Wer das beherzigt, kann sich oftmals sogar überraschend frei bewegen.
- In Menschenmengen muss man gleichgekleideten Gegnern lediglich den Rücken zuwenden, damit sie einen nicht näher prüfen. Im Zusammenspiel mit den obigen Methoden kommt man recht gut durch.
Somit lasse ich nur folgende Kritikpunkte gelten:
- Für die Gegner spielt es keine Rolle, wie viele Personen zwischen ihnen und dem Spieler stehen
- Der Übergang von "Gegner skeptisch" zu "Spieler entdeckt" ist manchmal zu schnell (allerdings bin ich durch Üben schon deutlich besser geworden)
- Gegner, die einander kaum kennen dürften, durschauen trotzdem die Kleidung (Siehe Markthändler - andererseits wird das Spiel dadurch zwar nicht realistischer, aber unfair ist es nicht, denn man weiß ja, dass es so läuft)
Vielleicht wird das eine oder andere noch gepatcht (bspw. längere Skepsis-Zeit für die Händler oder kleinerer Wachradius, wenn die Sicht durch Personen versperrt ist). Ansonsten spielt es sich nicht anders als die Vorgänger, da sollte sich niemand verrückt machen lassen. Ich jedenfalls mag das Spiel und spiele es sehr gerne - gerade, weil es fordernd ist.
Womit wir beim letzten Punkt wären: Ja, man muss viel ausprobieren, damit es auf Purist klappt, und ja, das ist oft frustrierend. Wenn es dann funktioniert, hat man aber wenigstens mal wieder einen echten Erfolgsmoment, was in heutigen Computerspielen eher selten passiert. Wer das nicht mag, wählt einen anderen Schwierigkeitsgrad und nutzt die Karte sowie ggf. auch Instinkt.
Problem gelöst
