Gefühlt darf man derzeit im Animebereich durch einen Scheißesumpf bestehend aus Isekais waten, ehe man dann und wann auf was brauchbares stößt, und hier bin ich, denk ich, durchaus auf ein kleines Goldnugget gestoßen. Ist im Mecha-Subgenre zu verorten und verströmt Vibes, die imho große Ähnlichkeit zu Mobile Suit Gundam: Iron Blooded Orphans aufweisen (was imho ebenfalls empfehlenswert ist).
Evtl. diskutabel ist die womöglich zu aufgesetzt wirkende Rassismus- und Genozidallegorie der nicht so wirklich freiwillig in den Kriegsdienst eingezogenen Kids aus Distrikt 86 (in dem Universum ist die Haarfarbe das Ausschlaggebende), auch könnt das Ende etwas zu viel Schnulz und Schmonzette beinhalten.
War aber eine nette Serie über eine Spinnen-Mecha-Fernbeziehung.
Zuletzt geändert von LeKwas am 04.04.2022 13:38, insgesamt 2-mal geändert.
Hab das jetzt auch durch gezogen. Ist schon ein Goldnugget =)
Einzig Frederica hat mich genervt. Altkluge Kinder mit penetranter Stimme haben noch nie wirklich funktioniert...
War eigentlich froh das die davon alle ein bisschen weg sind bei den Anime-Serien/Filmen die ich die letzten paar Jahre gesehen hab aber war deswegen umso angefressener, weil es mich jetzt so negativ überrascht hat.
Ein bisschen schon. Hab in der Wiki nachgeschlagen, und sie soll 10 oder 11 sein in dem Anime, aber sie redet und verhält sich, als sei sie mindestens doppelt so alt. Aber das ist in Animes ja auch keine Seltenheit:
Imho geht sie aber noch in Ordnung, sie hat eine durchaus relevante Position innerhalb der Story, und ich hatte nicht den Eindruck, dass man sie ausschließlich nur als Sidekick oder Loli-Fanservice reingeworfen hat wie diverse andere Chars in anderen Serien.
Muv-Luv Alternative
Geht in ne sehr ähnliche Richtung wie 86. Hab gelesen, dass die Serie auf einer sehr populären Visual Novel Reihe basieren soll, die den Genres Mecha, Romcom und SciFi-Krieg gegen Aliens zuzuordnen wär, und das merkt man dem Anime auch an - wenn auch bisweilen im negativen Sinne.
Der videospielaffine Protagonist bspw. dient klar als Projektionsfläche eigener Wünsche und Powerfantasien für die Zielgruppe, in einer Szene z.B. macht er Verbesserungsvorschläge für das Betriebssystem dieser Mechas, und seine Vorschläge basieren auf seinen über Jahre antrainierten Gaming Skills an Fighting Games in Arcade-Spielhallen (es geht genauer um Animation Cancelling und Kombos) - und natürlich führen diese nach Implementierung sofort dazu, dass die TSFs mit dem neuen OS den alten meilenweit überlegen sind.
Der Cast an (fast) ausschließlich weiblichen Charakteren rund um den Protagonisten erinnert auch an nen Harem oder Datingsims, es ist quasi für jeden Geschmack eine passende Waifu vertreten (die eine sieht auch aus, als wär sie 10, und man fragt sich, was sie beim Militär für eine Kampfpilotenausbildung zu suchen hat, aber gut), und Fanservice wird auch groß geschrieben, sämtliche Outfits sind möglichst Arsch-und-Titten-betohnt - wahrscheinlich aber musste man sich halt eng am Design der Sprites aus den Visual Novels halten, sonst hätt man von der Fancommunity eins auf den Deckel bekommen. Die Lehrerin Kouziki sieht, wenn sie mal keine Uniform oder Laborkittel anhat, aus wie ne Backgroundtänzerin auf nem Britney Spears Konzert, aber gut, die erste VN erschien ja im Jahre 2003 oder so.
Stichwort Visual Novels, es wird anscheinend auch davon ausgegangen, dass man diese bereits kennt und als Vorwissen mitbringt, die Serie hält sich wohl am gleichnamigen dritten Teil der Visual Novel Reihe. Der Protagonist Takeru ist anscheinend ähnlich wie der Protagonist in Edge of Tomorrow oder All You Need Is Kill eine Art Drifter, er kann zwischen verschiedenen Paralleldimensionen und Zeitsträngen hin- und herspringen. In einer davon ist die Welt noch in Ordnung und ähnelt der unseren (die erste VN der Reihe spielte anscheinend in dieser, und der Plot drehte sich vorwiegend um High School RomComs und mit welcher der Waifus man sich verkuppeln konnte), in einer anderen hat eine hochaggressive, den Zerg ähnelnde außerirdrische Spezies namens Beta eine Invasion auf die Erde gestartet. Dort hat sich die Welt auch stark anders entwickelt als die unsere, es gab anscheinend auch noch im 20. Jhr. das Shogunat in Japan, und bereits in den 1950ern gab es fahrbare Sonden auf der Marsoberfläche; in den 70ern startete dann die Invasion der Beta. Dennoch trifft Takeru dort Charaktere an, die er schon aus seinem eigenen Heile-Welt-Universum aus der Schule kannte, nur diesmal in diversen anderen Rollen.
Es wird jedoch nicht genau erklärt, wie und unter welchen Bedingungen Takeru in andere Paralleldimensionen oder Punkte an der Zeitachse gelangt, mal schläft er in einem Universum ein und kann in einem anderen wieder aufwachen. Darüber hinaus kann er sogar Gegenstände wie zum Beispiel eine Mappe mit Dokumenten in ein solches Paralleluniversum mitnehmen, wenn er gezielt irgendwo hingeschickt wird.
Mecha-Designs und -Fights sind aber gut gemacht.
Zuletzt geändert von LeKwas am 14.04.2022 14:09, insgesamt 8-mal geändert.
Auweia, was für ein Fiasko. Man hat fast den Eindruck, dass die Macher irgendwann mal auf dieses Meme stießen, und sich dabei so dachten 'yo lets speedrun dis shit', eine einstmals großartige Serie ging schon nach der ersten Staffel binnen nur 11 Epioden völlig die Kloake runter.
Wie ich gelesen hab, war die Mangavorlage nach den ersten Bändern schon recht umstritten, viele bescheinigten ihr einen Qualitätsverlust beim Storytelling nach dem gelungenen Auftakt. Der Anime folgt in der zweiten Staffel dann einem teils eigenen Plot losgelöst von der Vorlage, doch statt es besser zu machen, wurde es anscheinend nur tausendmal schlimmer.
Staffel 1 war quasi The Great Escape mit Waisenkindern, die Kids mussten mit den begrenzten Mitteln, die sie zur Verfügung hatten, aufwendig einen Plan schmieden und vorbereiten, um aus der Anlage getarnt als Waisenhaus ausbrechen zu können. Die Gefühlswelt der Beteiligten, allen voran der Proagonistin Emma, wurde sehr gut vermittelt, man konnte regelrecht mit ihr mitfiebern, und der ganze Ausbruch aus der Hirnfabrik war nachvollziehbar. Die Kids waren zwar hochintelligent, aber eben weiterhin kleine Heranwachsende, die jedwede physische Konfrontation mit der Nanny oder den Wachleuten unbedingt vermeiden mussten, und sich stattdessen auf ihre Gerissenheit und Improvisationstalent verlassen mussten.
Staffel 2 ist völlig anders. Es gibt ständig irgendwelche Deus Ex Machina Momente, weil den Schreibern gerade danach ist, während in S1 ausgeklügelte und dennoch für uns als Zuschauer nachvollziehbare Vorbereitung vonnöten war, funktionieren in S2 selbst die dümmsten Pläne einfach so, weil Plot Armor, so brechen die Kids etwa bewaffnet mit Pfeil und Bogen in das stark gesicherte Hauptquartier ein. In einer Szene neutralisiert eines der Kinder einen fast 3 m großen Wachmann (man bedenke, dass diese Gestalten Dämonen sind und über übermenschliche Kraft und Robustheit verfügen), indem er ihm mal eben so mit einem Rohr einen Bonk auf die Rübe verpasst.
Oder in einer anderen Szene dringen sie via Ballons in die Anlage ein; beziehungsweise dienten die Ballons nur als Ablenkungsmanöver, und während die Wachmannschaften diese vom Himmel holten, versteckten sich die Rabauken in anderen Ballons, die neben den Ablenkungsmanöver-Ballons herflogen, und *natürlich* blieben diejenigen mit Ladung allesamt heil.
Angeblich soll das Management des Produktionsstudios wegen schlechter Ratings entschieden haben, den Geldhahn abzudrehen und die Serie vorzeitig zu einem Ende zu bringen, und das würde dieses "Finale" gut erklären, welches hastig mit Exposition Dumps und Stillframes abgefrühstückt wurde. Auch sollen mehrere wichtige Arcs und Charaktere aus dem Manga komplett ignoriert oder übersprungen worden sein. Das Ende wirkt auch mehr wie eine Powerpointpräsentation, es ist so gut wie gar nix mehr animiert, und Story wird zusammengefasst statt richtig erzählt.
Wenig überraschend sind Fans seither maßlos enttäuscht und stinksauer und fordern eine Art Reboot, quasi ein The Promised Neverland: Brotherhood.
Zuletzt geändert von LeKwas am 07.05.2022 18:35, insgesamt 11-mal geändert.
Bei Brotherhood war halt der Manga besser. Ich fand alles nach dem Escape auch eher Nonsens im Manga. Die erste Staffel kann man bei diesem Konzept halt eh nur schwer toppen. Das ist wie bei Hunger Games...was machen wir in der Fortsetzung? Mehr Hunger Games und irgendwas mit Rebellion...ach nett...wie kreativ.
Noch fix auf Prime nachgeholt, ehe die Serie heute(?) aus dem Portfolio fliegt, und diese hinterlässt mich mit teils gemischten Gefühlen. Die Kämpfe mit den durch Drachenherzen angetriebenen Fantasy-Mechas (hier Guymelefs genannt) sind gut in Szene gesetzt und der Soundtrack ist top, aber insgesamt sind diese recht kurz geraten und es gibt im Laufe der Serie nur sporadisch welche, dazwischen ist das Pacing häufig eher zäh und der Plot wird bestimmt durch Beziehungsdreiecks-, -vierecks- und -fünfecksgespanne, Schnulz und Schmonzette oder sehr lange Exposition Dumps mitsamt Technobabble rund um Schicksal, eine Maschine, die das Schicksal ändern können soll (Deus Ex Machina im wortwörtlichsten Sinne), Schicksalspartikel, Glücksverstärker, Wahrsagerei, Tarotkarten, Pendelschwingen und die Bedeutung von Liebe. Man merkt, dass Sunrise hier auch ein weibliches Publikum anzusprechen versuchte. xD
Das zwischen den Welten reisende Schulmädchen Hitomi ist meist sympathisch, an anderer Stelle jedoch eher nervig ("Oh nein, Van, du darfst nicht kämpfen, ich fühle mit eurem Schmerz" etc. pp.). Das Ende ist süß, trägt aber auch den Kitsch sehr dick auf, denn natürlich triumphiert die Liebe über die Kampfeslust im Herzen der Menschen.
Im allgemeinen aber sehenswert mit nettem 90er Flair.
PS: Die technologieversessenen Zaibachs, ihr Imperator Dolunkirk und ihre Hintergrundgeschichte erinnern mich sehr stark an Garlemald und Kaiser Solus (= Emet-Selch = Hades) aus FFXIV und ein bisschen auch an Gestahl und sein Imperium in FFVI. Wäre ganz interessant, zu erfahren, inwiefern man sich in diesem Dreiecksgespann womöglich gegenseitig voneinander inspirieren ließ.
Zuletzt geändert von LeKwas am 06.06.2022 19:32, insgesamt 4-mal geändert.
Ich frage mich bei der Serie sowieso wie die eigentlich zustande gekommen ist, denn ich habe selten etwas gesehen was so krass von der Mangavorlage abweicht. Die ist wirklich komplett anders. Klar, wenn man mal in Ghost in the Shell reinliest, denkt man sich auch wie albern das im Vergleich ist, aber da ist der intelligente Unterbau trotzdem da. Die Mangavorlage evon Escaflowne ist einfach nur Ecchi-Trash.
Ich mag den Anime. Manchmal all over the Place, aber wunderschöne Welt, coole Charas und Twists und der Kitsch gehört irgendwo auch dazu. Eine der wenigen Serien wo mal beide Geschlechter was geboten bekamen. Leider gab es von Angel Sanctuary niemals so eine ausführliche Umsetzung, sondern nur den Ova.
Apropo 90er und MTV-Animes...also wenn irgendwas ne geistige Fortsetzung von Wolfs Rain ist, dann ja das hier. Leider sehr kurz...also wirklich sehr kurz. War aber geil.
Zuletzt geändert von Wulgaru am 06.06.2022 21:48, insgesamt 4-mal geändert.
Apropos, Hidetaka Miyazaki von FromSoft erwähnte ja auch mal, dass er gerne mal so ein Fantasy-Mecha-Actiongame im Stile von Escaflowne machen würde.
Ich hätt da auch echt Bock drauf, in so nen von Drachensteinen angetriebenem Riesenritter-Mech mit Schwert und - ganz wichtig, ohne geht es nicht - wallendem Mantel zu steigen, und selber mal nen Soulslike Boss zu mimen.
Zuletzt geändert von LeKwas am 07.06.2022 00:03, insgesamt 2-mal geändert.
Ich liebe den Manga und der kam damals zur richtigen Zeit hier in Deutschland raus. War damals so richtig im Mangafieber und nehm den auch alle paar Jahre mal wieder in die Hand und les den durch.
Den Anime-Movie fand ich dann an sich ganz cool aber leider hatte man den für mich schwächsten Story-Arc umgesetzt der wiederum aber den coolsten Charakter hat
Spoiler
Show
Fand den Arche Noah Arc einfach kacke aber er hat mit Jean Jaquemonde einfach mal noch einen Werwolf als Spriggan
Jetzt hat man mit Netflix ganz gut abgeliefert. 6 Folgen a ~40min mit ganz gutem Pacing. Jede Folge ein Arc aus dem Manga, die für sich steht und doch hängen sie zusammen.
Erstmal zum Negativen. Ich mags irgendwie nicht das wieder soviel, stark sichtbare, CG am start ist.
Einerseits sind die Kämpfe dadurch schön dynamisch aber irgendwie... Manche Serien bekommen es halt hin und manche eben nicht. Die Action hat allerdings schön WUMMS und geht keine Kompromisse ein. Ansonsten halten sich die Folgen recht nah am Manga. Ich hatte meinen Spaß und hab bekommen was ich wollte
Ich habe mir vorgenommen alle Pokemon Folgen zu gucken. Habe die früher im Fernsehen bis etwa Ende Gold Silber geguckt. Jeden Morgen schaue ich eine Folge und habe vor ein paar Tagen die fünfte Staffel zu Ende geguckt. War schon ein sehr bewegender Abschied, da es für mich eine viele monatige Reise war. Mir kamen sogar leicht Tränen in die Augen. Gerade Misty werde ich wohl sehr vermissen. Ich glaube Rocko reist später noch etwas mit. Richtig cool finde ich wie frühreif Ash mit Mädchen umgeht. Macht keine falschen Hoffnungen und bleibt höflich. Er bleibt sich halt treu und will Meister werden.
Aufjedenfall gefällt mir die Serie richtig gut. So beginnt mein Tag gleich mit guter Stimmung und motiviert mich.
Ein wenig Angst habe ich schon, wenn der Tag kommt an dem ich alle Folgen zu Ende geguckt habe. Vielleicht schaue ich dann One Piece.
news: 11 neue Anime bei Amazon Prime.
klick rauf in der Erwartung "modernen" Kram zu finden
...
und dann sind das Mal eben alte Bekannte, aus meiner persönlichen "goldenen Zeit"
Spoiler
Show
„Elf Neuzugänge ab sofort verfügbar
Bei den Neuzugängen handelt es sich um »Divine Gate«, »Ergo Proxy«, »Eureka Seven«, »Full Metal Panic!«, »Haibane Renmei«, »Hellsing«, »Nadia und die Macht des Zaubersteins«, »Noir« »Serial Experiments Lain«, »Texhnolyze« und »Witchblade«.
Zuletzt geändert von Levi am 16.07.2022 10:33, insgesamt 1-mal geändert.
Find ich generell ehrlich gesagt auch gar nicht so schlecht, nicht nur bezogen auf Animes. Lieber mehr Oldies, die man evtl. verpasst hat und nachholen möchte, anstelle von irgend nem Schrott, der einfach nur produziert wurde, um irgendwelche Sendeblöcke oder Contentlisten vollzukriegen.
Grad auch gesehen, Prime hat auch Royal Space Force im Programm.
Solch irre aufwändige 2D-Animationsarbeit und Detailverliebtheit bei Technikkram ist ne echte Rarität, man findet nur in wenigen anderen Animes wie etwa Patlabor vergleichbares.
Zuletzt geändert von LeKwas am 25.07.2022 01:42, insgesamt 4-mal geändert.
