Le Chalet
Serienfazit
Supi, dieses Jahr meine Lieblingsserie bisher und als in sich abgeschlossenes 6-Folgending auch schön für sich stehend.
Wie ich schon in meinem ersten Post anmerkte, ist die Prämisse an sich klassisch. Gruppe von Mittzwanzigern/30ern fährt irgendwo abgelegen hin um irgendwas zu feiern, wird von der Außenwelt abgeschnitten und nach und nach umgebracht. Das ist quasi schon im Klappentext und wenn man nur das liefern würde, wäre ich sogar zufrieden gewesen. Deswegen habe ich überhaupt auf Play gedrückt.
Aber die Serie zeigt auch, was man mit diesem Plot machen kann. Das es eben nicht unsympathische Dreckssäcke sein müssen, bei deren Toden man sich freut, nicht billige Jump-Scares, nicht over the top Killer mit komischen Motivationen.
Die Erzählweise 20 Jahre vorher und jetzt ist phantastisch umgesetzt, weil es einem immer gerade so viele Hinweise gibt, dass man von Folge zu Folge ein Puzzle zusammensetzen kann. Manche Szenen werden schon sehr früh gezeigt und erst später kann man sie in einen Kontext setzen. Ich bin dann sogar so dermaßen in Genre-Konventionen, das ich beim aktuellen Reveal von ein paar Identitäten auf Twists gewartet habe...die auch kamen, aber sich eben logisch einfügten, vielleicht sogar manchmal vorhersehbar waren...aber eben logisch.
Der Verzicht auf Jump Scares, die tolle Musik und eben tolle erzählende Kamera mit Hinweisen usw. und das in sich runde...für meine Begriffe kann man das kaum besser machen. Wer grundsätzlich auf TakeOut-Horror steht, sollte es sich eh angucken, aber wer das mal originell sehen will, sowieso.