Mir geht es nicht um die Gesetzgebung/sprechung !HanFred hat geschrieben:Direkt Betroffene denken im Kontext selten logisch sondern sind entweder wütend oder am Boden zerstört. Man kann sie gut verstehen, aber man will doch nicht die Gesetzgebung auf irrationalem denken aufbauen. Das wäre einfach nur unvernünftig.2xg0 hat geschrieben: Naja, wie gesagt. Jetzt (!) kannst du das so leicht sagen. Es gibt sehr viele Menschen die gegen die Todesstrafe sind und dann im Prozess auf den Mörder losgehen. Und das wäre kein Einzelfall.
Nur das man vorher sehr leicht sagen kann das man gegen xyz ist, nur was wäre wenn man persönlich davon betroffen wäre?!
Für mich ist ein Mensch erst dann moralisch unerschütterlich wenn er entgegen allen Umständen immer noch z.B. gegen die Todesstrafe wäre.
Wenn jetzt aber jemand plötzlich seine Meinung ändert weil er selber davon betroffen ist, dann ist derjenige mMn einfach nur ein Heuchler!
Da stimme ich mit dir doch überein. Habe ich irgendwo was anderes behauptet?Erdbeerfeldheld hat geschrieben: Dir kann meine Aussage gerne egal sein. Um mich nochmal zu wiederholen, ich verstehe das die USA erleichtert aufatmet, aber der Jubel macht sie nicht besser als die, die gejubelt haben als die Türme nicht mehr standen. Und da soll mir keiner mit "Aber er war doch Terrorist, er hat es verdient bla bla bla...." kommen. Menschenleben bleibt Menschenleben, die Unantastbarkeit und die sonstigen grundlegenden Menschenrechte sind für jeden gleich und nicht verhandelbar.
Nein das geht mir schon wieder viel, viel zu weit. Ich habe Todesstrafe nur als Beispiel aufgeführt.Erdbeerfeldheld hat geschrieben: Und abschließend zum Thema Todesstrafe...du kennst mich nicht und kannst daher nicht ermessen wie ich wann reagieren würde. Also solltest du mit irgendwelchen Verhaltensprognosen hinter dem Berg bleiben und nicht versuchen deine eventuelle Reaktion auf andere zu projezieren.
Um mal den "Herr der Ringe" zu zitieren:
"Viele die leben, verdienen den Tod. Und manche die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben, Frodo? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil in der Hand."
Für mich gibt es einfach keine moralisch unerschütterliche Menschen auf der Welt. Und wenn du jetzt sagst: "Ja ich WÜRDE niemals xyz" ist für mich einfahc nur blablabla.
Jeden Menschen kann man kaufen.
Das ist für mich das beste Beispiel für "blablabla"^^Beam02 hat geschrieben: Kritik ist grundsätzlich immer gestattet, direkt von etwas betroffen zu sein ist dafür keine Voraussetzung.
Und was für eine Moral ist das bitte, die wir im Angesicht der ersten Hindernisse oder Einschnitte im Leben fallen lassen? Warum muss man Rachegefühle dann auch noch so offen nach außen tragen? Der Tod eines Menschen ist nichts, was man öffentlich zelebriert, auch nicht wenn es sich um einen vermeintlichen Massenmörder handelt. Wenn wir so anfangen, dann ist es nicht mehr weit, dass wir Menschen in unterschiedliche Wertigkeitskategorien einordnen, und das verbietet sich durch die Würde eines jeden Menschen.
Und von einem zivilisierten Menschen darf man sehr wohl erwarten, dass er seine Rachegefühle im Griff hat, zumal Vergeltung das begangene Unrecht nicht aufheben kann. Unser Strafsystem baut auf Buße auf, und wie soll ein Mensch, der eine Schuld auf sich geladen hat, im Tod Buße tun?
Auch die Betroffenen von Unrecht werden durch Blutrache nicht über ihren Verlust hinwegkommen, mit sich ins Reine kommt man letztendlich nur durch Vergebung. Und um das auch zu leben muss man beileibe kein fundamentaler Christ sein.