Cosii hat geschrieben:Arkune hat geschrieben:@Cosii: Menschenrechte können niemanden aberkannt werden. Und du hälst das tatsächlich für ein faires Verfahren? So ganz ohne Richter, ohne Urteil ohne Rechtsbeistand? - Kann doch nicht dein ernst sein.
Warum noch einmal aufrollen? - Um wie Obama es sagte: Der Gerechtigkeit (tatsächlich) genüge zu tun.
Mit dieser Aktion sind die USA nicht besser als ihre Gegner. Mit so etwas sollte sich kein Bürger zufrieden geben.
Ihr schafft hier Prinzipiell die Gewaltenteilung und Menschenrechte ab.
Ganz toll, wirklich ganz toll. Da könnt ihr wahrlich stolz auf euch sein. Na da bleibt mir nur noch Al Qaida und Co. zu gratulieren, die haben ihr Ziel erreicht: Die haben Unmenschen aus euch gemacht.
Ich verabscheue mich aus diesem Topic.
Auch wenn es schon n paar Seiten her ist und du dich schon verabscheut hast (
) würd ich mich gern noch dazu äußern. Was wär denn die Alternative gewesen? Ein Verfahren, wie es die meisten hier fordern hätte Monate gebraucht und hätte al-Qaida wahnsinnige Chancen und Gründe gegeben. Auch wenn niemand wirklich weiß, wie viel Anhänger al-Qaida hier wirklich hat, man kann nicht ausschließen, dass es verzweifelte Erpressungsversuche an die USA gegeben hätte - selbst jetzt fürchtet man sich vor Racheakten. Wir haben es hier, wie schon oft gesagt, nicht mit einem Rechtsstaat als "Gegner" zu tun, sondern mit einer nicht rational denkender Terrororganisation, die sich nicht um Menschenrechte schert.
Racheakte und gewalttätige Erpressungsversuche, nur für eine formale und sowieso schon vorbestimmte Gerichtsverhandlung, die ohnehin schon völlig logisch ist? Bevor noch ein einziger Mensch bei einem Attentat wegen ihm stirbt, dann doch lieber er presönlich.
Das Völkerrecht ist schön und gut, es ist aber doch n wenig veraltet - Krieg kann man laut Völkerrecht nur unter Staaten führen und nicht gegen Gruppierungen und hat damit ne nicht zu verachtende Lücke. In einigen Fällen ist es einfach nicht mehr wirklich anwendbar meiner Meinung nach, und ich bin froh, dass sich die USA in diesem Fall darüber hinweggesetzt hat. Dieses Gerede von "In so einem Staat kann ich mich nicht mehr sicher fühlen" macht natürlich in der Hinsicht Sinn... wenn man n paar Tausend Menschenleben aufm Gewissen hat.
Selbst wenn das Völkerrecht auf einige Fragen des 21. Jahrhunderts noch keine genauen Antworten liefert, die Menschenrechte sind nie veraltet und werden auch niemals obsolet. Sie sind die größte Errungenschaft der Moderne und wir dürfen uns nicht durch die Gewaltakte von Terroristen zurück in die Barbarei drängen lassen.
Selbst wenn der Ausgang eines Bin Laden Prozesses hätte vorherbestimmt sein sollen, um den Menschenrechten und der Rechtsstaatlichkeit genüge zu tun hätte man ihn führen müssen. Der Terrorismus hat es tatsächlich geschafft, den Westen in den letzten 9 1/2 Jahren zu demaskieren. Dem sind Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit auch nur so lange wichtig, bis er sich bedroht sieht oder in seiner Ehre verletzt sieht, und das spielte bei der Jagd nach Bin Laden natürlich auch eine Rolle.
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass sich die USA über internationales Recht hinwegsetzen, und es entsetzt mich, dass die internationale Gemeinschaft das schon wieder einfach hinnimmt. Andere Staaten werden bei Verstößen gegen das Völkerrecht sanktioniert und die internationale Gemeinschaft schreit auf, bei den USA hingegen werden Verstöße und Vertragsbrüche auch noch mit Beifall begleitet.
Da klingt das "Justice has been done" von Obama wie eine Verhöhnung all dessen, was uns immer so heilig gewesen sein soll. Gerechtigkeit ohne richterliche Urteile gibt es nicht, schon gar nicht wenn ich einen Menschen aufgrund von Geheimdienstinformationen hinrichten lasse. Und der Konsequenzen sollte man sich, sofern man die Aktion der USA billigt, so langsam mal bewusst werden. Nämlich dass eine große Zahl von Menschen öffentlich das Morden rechtfertigt, solange es nur die "Richtigen" trifft.
Mit dem was die USA jetzt getan haben, haben sie sich auf eine Ebene mit den Mördern begeben, die sie seit dem 11.09.2001 so erbarmungslos jagen.
"Wahre Stärke", wenn man es denn so nennen möchte, wäre es gewesen, wenn man dem internationalen Terrorismus mit einem fairen Prozess für Bin Laden demonstriert hätte, dass man auch konfrontiert mit Anschlägen und blutigem Terror an der Wahrung der Menschenrechte und der Rechtsstaatlichkeit festhält. Stattdessen reagieren wir mit Paranoia, leben in ständiger Angst und demontieren höchstselbst alle Errungenschaften unserer Zeit, für die in den letzten Jahrhunderten so viele Menschen kämpften und starben. So gesehen ist das, was vor wenigen Tagen in Pakistan geschehen ist, ein Verrat an den Werten der westlichen Welt.
Silence! Our lord and saviour appeared; the god of son, the oncoming keikkaku, the final answer, the warm toilet seat!
Everything is in order.