greenelve hat geschrieben: ↑03.07.2021 19:12
Persönlich kann ich die ganze Kritik nicht verstehen, da sich Regeln von Spielen erschließen und man auch mit probieren weiter kommt. Früher ging es ja und man hatte sogar weniger Erfahrung mit Spielen. Trotzdem passiert es. Ich denke dann nicht schlecht über die Leute, viel eher bin ich neugierig, wie es zu dieser Diskrepanz kommt. Und ich kenn das Spiel mittlerweile zu sehr auswendig, um es mit meiner Erfahrung vergleichen zu können.
Ich versuche mal eine Erklärung. Zum einen liegt es sicherlich an der Videospielsozialisation. Ich bin mit Sonic und Mario aufgewachsen, dann GTA und Shooter wie Half Life, Counterstrike und so weiter. Später dann RPGs. Als ich jünger war, konnte ich nie etwas mit Spielen mit Rätseln anfangen, ich brauchte immer eine sozusagen direktere Erfahrung (siehe halt Mario + Shooter). Mit Point and Click Adventures kann man mich jagen. Habe in meinem ganzen Leben keines beendet, hat mich nie gereizt und tut es auch nach wie vor nicht. So was wie Telltale geht noch klar.
Das hat sich später dann natürlich irgendwann gewandelt und mittlerweile spiele ich sehr gerne Action-Adventures mit Rätselanteil oder auch reine Rätselspiele. Aus dem letzten Jahr fallen mir spontan The Pedestrian, Lightmatter oder mein 2ter Portal 2 Run ein. Aus den Beispielen abgeleitet fallen mir 2 Sachen ein, die anders als in Zelda sind: Zum einen ist der Ort des Rätselns klar. Zum anderen: Wenn ich mal lange für ein Rätsel gebraucht habe und dann die Lösung finde, dann kommt so ein "genial-Gefühl" auf. Es ergibt halt Sinn und ist dann so ein Glücksmoment. Bei Zelda war es oft eher so: "Was, das wollten die jetzt von mir, das ist doch bescheuert!." Das Beispiel von cMO mit den Fackeln beschreibt das eigentlich ganz gut. Wenn Lösungen sich unlogisch anfühlen, dann triggert mich das. Manchmal kommt dann noch so eine Inkonsistenz dazu: "Wieso geht das jetzt aber das nicht." Ich glaube in der Hinsicht ist Zelda sozusagen näher an einem Point and Click Adventure dran als ein Portal, wo einfach funktioniert, was funktionieren sollte.
Zu guter Letzt will ich noch auf deinen Punkt mit dem Ausprobieren eingehen. Natürlich funktioniert es irgendwann, wenn man einfach alles ausprobiert, was geht. Sonst wäre das Spiel ja auch broken. Aber bockt das? Mich jedenfalls nicht, das nervt und frustriert mich nur. Zumal wenn die Problematik dazu kommt, gar nicht zu wissen, wo man jetzt eigentlich etwas probieren müsste, wie es bei den alten Zeldas nun mal ist. Dann kommt das nervige Map-Abklappern dazu. Bei Botw habe ich einen Schrein und weiß, dass ich da jetzt nach der Lösung suchen muss, bei Portal halt den aktuellen Raum als Orientierung.
Zusammengefasst ist es also eine Mischung daraus, mit welchen Spielen man groß geworden ist und persönlichen Präferenzen im Rätsel/Progressionsdesign.