About time.Geht es nach den EU-Kommissarinnen Viviane Reding und Meglena Kuneva, so könnten den Käufern von Spiele-Software schon bald erweiterte Rechte im Bereich der Rückgabemöglichkeiten von fehlerhaften Produkten zugestanden werden. Die Spiele-Industrie wehrt sich bereits heftig gegen eine solche „Anti-Bug-Verordnung“ – mit einem Kreativ-Argument.
Konkret fordern die für Informationsgesellschaft und Medien (Reding) und Verbraucherschutz (Kuneva) verantwortlichen Kommissarinnen, dass auch die Entwickler von Spielen ihren Kunden zukünftig eine Zwei-Jahres-Garantie zusprechen müssen. Bis dato gilt, dass Software-Produkte von der Regelung, wonach Unternehmen „eine minimale Zwei-Jahres-Garantie auf materielle bewegliche Konsumgüter“ gewähren müssen, ausgenommen sind. Dies bedeutet beispielsweise, dass Käufer von Spielen das erworbene Produkt nicht nach einigen Monaten zurückgeben können, weil sie festgestellt haben, dass der Plot aufgrund eines fundamentalen Bugs nicht zu Ende gespielt werden kann.
Dieser Zustand sei unbefriedigend, erläuterte eine Sprecherin von Kuneva den Vorstoß, der zunächst vor allem zum Ziel habe, eine Diskussion zu entfachen. Dabei sei man sich prinzipiell im klaren darüber, dass eine solche Regelung unehrliche Käufer dazu verleiten könnte, das Spiel nach einer gewissen Spielzeit unter einem Bug-Vorwand zurückzutauschen: „Auf der einen Seite gibt es ein Risiko des Missbrauchs, auf der anderen Seite aber ist dies kein ausreichend guter Grund dafür, grundlegenden Verbraucherschutz nicht anzuwenden“, erklärte Sprecherin Helen Kearns.
Unter den Spiele-Entwicklern rumort es ob des Vorschlags bereits kräftig. So bezog die im britischen und europäischen Raum aktive Entwickler-Vereinigung Tiga bereits kurz nach Bekanntwerden eindeutige Position: „Sie (die EU-Komissarinnen, Anm. d. Red.) müssen aufpassen, dass neue Ideen nicht abgewürgt werden. Natürlich braucht die Kundschaft qualitativ gute Produkte, doch wenn die Gesetzgebung zu hart gehandhabt wird, könnte es die Publisher und Entwickler äußerst vorsichtig machen“, erklärt Richard Wilson von Tiga. Demnach könne die Pflicht, ein Spiel „nahezu perfekt“ zu machen, dafür sorgen, dass weitere Faktoren wie die Innovation auf der Strecke blieben. Auch bei der Business Software Alliance ist man von dem Vorhaben wenig überzeugt. In einem Statement schreibt BSA-Director Francisco Mingorance: „Digitale Inhalte sind keine materiellen Güter und sollten nicht den selben Verantwortlichkeitsregeln unterstellt werden wie Toaster.“ Ferner sei die aktuelle rechtliche Lage ausreichend, um den Schutz der Verbraucher zu gewährleisten.
EU vs. Bug-Games
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EU vs. Bug-Games
Quelle: Computerbase
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Die Rede ist eher von Spielen wie Myst für den DS.
1 satter Prozent auf 4P, da sich das Spiel auf dem DS irgendwann aufhängt und nichts mehr geht. Generell sollten verbugte Spiele geächtet werden. NfS Undercover hat sich trotz magelhafter Performance sehr gut verkauft.
Auf der anderen Seite könnten Releases hierzulande noch weiter hinausgezögert werden als jetzt schon. Vielleicht würden Publisher dann mehr auf Qualitätskontrollen setzen. Auf der anderen Seite sparen die, wo sie können...
1 satter Prozent auf 4P, da sich das Spiel auf dem DS irgendwann aufhängt und nichts mehr geht. Generell sollten verbugte Spiele geächtet werden. NfS Undercover hat sich trotz magelhafter Performance sehr gut verkauft.
Auf der anderen Seite könnten Releases hierzulande noch weiter hinausgezögert werden als jetzt schon. Vielleicht würden Publisher dann mehr auf Qualitätskontrollen setzen. Auf der anderen Seite sparen die, wo sie können...
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- johndoe869725
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@ Crewmate
Zumindest in der zitierten Meldung wird von Spielen allgemein und nicht nur von Konsolenspielen gesprochen.
Die Frage, die sich da stellt ist natürlich die nach der Grenze. Ab wann ist ein Spiel so verbuggt, dass es im Rahmen einer solchen Gesetzgebung zurückgegeben werden kann. Dazu kommt das Problem, dass viele Bugs nicht beliebig reproduzierbar sind. Selbst Gothic 3 hatte kaum schwere Bugs die reproduzierbar auftraten.
Ich meine, was hindert einen Kunden daran, ein Spiel zu kaufen, es durchzuspielen und es dann mit der Begründung eines schweres Bugs zurückzugeben, denn ein bugfreies Spiel ist gerade auf dem PC völlig unrealistisch. Und sicher gibt es auch auf den Konsolen genug Bugs, die nur sehr selten auftreten, die aber von dem entsprechenden Kunden dennoch angeführt werden können. Soll der Verkäufer etwa bei jeder Beschwerde das Spiel auf seiner Konsole durchspielen, um zu schauen, ob der Kunde recht hat?
Sicher sind verbuggte Spiele ein Unding, aber wenn man sich vernünftig über die Spiele informiert und nicht einfach blind in den Laden rennt, bekommt man in der Regel keine allzu ernsten Probleme.
Edit: Das Problem des Mißbrauchs wird in der Meldung selbst ja nicht umsonst angesprochen.
Zumindest in der zitierten Meldung wird von Spielen allgemein und nicht nur von Konsolenspielen gesprochen.
Die Frage, die sich da stellt ist natürlich die nach der Grenze. Ab wann ist ein Spiel so verbuggt, dass es im Rahmen einer solchen Gesetzgebung zurückgegeben werden kann. Dazu kommt das Problem, dass viele Bugs nicht beliebig reproduzierbar sind. Selbst Gothic 3 hatte kaum schwere Bugs die reproduzierbar auftraten.
Ich meine, was hindert einen Kunden daran, ein Spiel zu kaufen, es durchzuspielen und es dann mit der Begründung eines schweres Bugs zurückzugeben, denn ein bugfreies Spiel ist gerade auf dem PC völlig unrealistisch. Und sicher gibt es auch auf den Konsolen genug Bugs, die nur sehr selten auftreten, die aber von dem entsprechenden Kunden dennoch angeführt werden können. Soll der Verkäufer etwa bei jeder Beschwerde das Spiel auf seiner Konsole durchspielen, um zu schauen, ob der Kunde recht hat?
Sicher sind verbuggte Spiele ein Unding, aber wenn man sich vernünftig über die Spiele informiert und nicht einfach blind in den Laden rennt, bekommt man in der Regel keine allzu ernsten Probleme.
Edit: Das Problem des Mißbrauchs wird in der Meldung selbst ja nicht umsonst angesprochen.
Auf jeden Fall eine heikle Diskussion.
"Natürlich braucht die Kundschaft qualitativ gute Produkte, doch wenn die Gesetzgebung zu hart gehandhabt wird, könnte es die Publisher und Entwickler äußerst vorsichtig machen“, erklärt Richard Wilson von Tiga. Demnach könne die Pflicht, ein Spiel „nahezu perfekt“ zu machen, dafür sorgen, dass weitere Faktoren wie die Innovation auf der Strecke blieben."
DAS finde ich jedenfalls eine Frechheit. Darf man für 50€ pro Spiel als Konsument etwa nicht erwarten, dass ein Spiel möglichst bugfrei ist sondern soll sich das gefallen lassen mit der Begründung "oh, hauptsache Innovation (die es ja eh seit Jahren nicht mehr gibt)" ??? Oo
Eine einzige Lösung um beiden Parteien entgegen zu kommen wäre eine neue Institution ähnlich der USK, die Spiele auf Bugs testet und dann auf der Packungsrückseite z.B. unten neben dem Jugendschutz-Logo ein Prüfungszeichen setzt wie bugverseucht das Spiel ist.
Damit wäre der gutgläubige Konsument vorgewarnt und ein wenig geschützt und die Unternehmen wie EA würden es sich nicht mehr so schamlos einfallen lassen total verbuggte Spiele auf den Markt zu werfen.
"Natürlich braucht die Kundschaft qualitativ gute Produkte, doch wenn die Gesetzgebung zu hart gehandhabt wird, könnte es die Publisher und Entwickler äußerst vorsichtig machen“, erklärt Richard Wilson von Tiga. Demnach könne die Pflicht, ein Spiel „nahezu perfekt“ zu machen, dafür sorgen, dass weitere Faktoren wie die Innovation auf der Strecke blieben."
DAS finde ich jedenfalls eine Frechheit. Darf man für 50€ pro Spiel als Konsument etwa nicht erwarten, dass ein Spiel möglichst bugfrei ist sondern soll sich das gefallen lassen mit der Begründung "oh, hauptsache Innovation (die es ja eh seit Jahren nicht mehr gibt)" ??? Oo
Eine einzige Lösung um beiden Parteien entgegen zu kommen wäre eine neue Institution ähnlich der USK, die Spiele auf Bugs testet und dann auf der Packungsrückseite z.B. unten neben dem Jugendschutz-Logo ein Prüfungszeichen setzt wie bugverseucht das Spiel ist.
Damit wäre der gutgläubige Konsument vorgewarnt und ein wenig geschützt und die Unternehmen wie EA würden es sich nicht mehr so schamlos einfallen lassen total verbuggte Spiele auf den Markt zu werfen.
- johndoe869725
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@ Ugauga01
1. Ist EA wenn es um verbuggte Spiele geht, weiß Gott kein Vorreiter im negativen Sinne. Das gibt es ganz andere Kandidaten.
2. Ist der Gedanke einer "Bug Polizei" auf Konsolen schwierig und auf dem PC absurd, da sich Bugs eben nicht immer reproduzieren lassen und gerade bei komplexen Spielen wie RPGs, ganz gerne mal nur dann auftreten, wenn ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
3. Man kann Spiele nicht komplett bugfrei bekommen und einige Spiele, die verbuggt auf den Markt kamen, später aber gesundgepatched wurden, hätte es mit einer harten Bugreglung vielleicht nie gegeben, was bei einigen dieser Titel sehr schade gewesen wäre, wobei auch das weniger die Konsolen betrifft.
1. Ist EA wenn es um verbuggte Spiele geht, weiß Gott kein Vorreiter im negativen Sinne. Das gibt es ganz andere Kandidaten.
2. Ist der Gedanke einer "Bug Polizei" auf Konsolen schwierig und auf dem PC absurd, da sich Bugs eben nicht immer reproduzieren lassen und gerade bei komplexen Spielen wie RPGs, ganz gerne mal nur dann auftreten, wenn ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
3. Man kann Spiele nicht komplett bugfrei bekommen und einige Spiele, die verbuggt auf den Markt kamen, später aber gesundgepatched wurden, hätte es mit einer harten Bugreglung vielleicht nie gegeben, was bei einigen dieser Titel sehr schade gewesen wäre, wobei auch das weniger die Konsolen betrifft.
Naja, es würde ja schon reichen, wenn man Spiele wie GTA4 auf dem PC mit so einem Siegel, wie es Ugauga01 vorgeschlagen hat, abstraft.
Wenn ein Spiel ein generelles Problem mit einem Grafikkartenhersteller hat, der stark bei Gaming-PCs vertreten ist, dann muss darauf hingewiesen werden.
Mit spieleinternen Bugs, wo man auch gerne von "Abuse" spricht, habe ich kein Problem. Auch habe ich kein Problem, wenn die allgemeine Performance nicht so pralle ist wie bei NFS: Undercover auf Konsole, oder sonstigem dergleichen.
Wenn ein Spiel aber durch ein Problem unspielbar wird, dann ist es für mich genügend Anlass, dass sich die Legislative damit auseinander setzt.
Wenn ein Spiel ein generelles Problem mit einem Grafikkartenhersteller hat, der stark bei Gaming-PCs vertreten ist, dann muss darauf hingewiesen werden.
Mit spieleinternen Bugs, wo man auch gerne von "Abuse" spricht, habe ich kein Problem. Auch habe ich kein Problem, wenn die allgemeine Performance nicht so pralle ist wie bei NFS: Undercover auf Konsole, oder sonstigem dergleichen.
Wenn ein Spiel aber durch ein Problem unspielbar wird, dann ist es für mich genügend Anlass, dass sich die Legislative damit auseinander setzt.
Seh ich auch so. Nur weil nicht jeder bug reproduzierbar ist, heißt das noch lange nicht, dass man Publisher nicht für die bugs abstraft, die reproduzierbar sind - nur weil nicht jeder Mord aufklärbar ist, sind die anderen ja auch nicht straffrei (der Vergleich hinkt zwar, als würde er einen Rollstuhl brauchen, aber ich wollt's mal gesagt haben )
Also finde die Idee grundsätzlich ganz gut. Wie genau das gelöst wird, da muss man sich hald Gedanken machen.
Also finde die Idee grundsätzlich ganz gut. Wie genau das gelöst wird, da muss man sich hald Gedanken machen.