Alking hat geschrieben:Da gehst du jetzt von Deutschland aus. Die Konsole wird aber weltweit released. Da wird man ganz genau schauen was sinnvoll ist und was nicht. Ich glaube noch ist es so, dass zu wenige Leute über eine vernünftige Internetanbindung verfügen, als dass sich eine komplette Streamingkonsole lohnen würde.
Nein, sie werden eben nicht weltweit veröffentlicht. Das würde gar nicht gehen. OnLive wird es die ersten Jahre nur in den USA geben und Gaikai nur ein Europa. Es genügt eben nicht einfach, die Clienthardware weltweit zu veschiffen, nein, es muss auch eine ausreichende Infrastruktur vorhanden sein, sowohl was das Netz als auch ein Netzwerk aus Rechenzentren angeht.
PonySlaystation hat geschrieben:Das Problem ist wie schon gesagt nicht die Bandbreite sondern die Latenz. FastPath für alle ist gar nicht mal so günstig.
Das Latenzproblem lässt sich derzeit eben nur mit den erwähnten Rechenzentren in Kundennähe lösen.
Der Vorteil: Die Hardware der Konsolen, die nun mal standardmäßig nicht upgegradet wird/werden kann fällt als limitierender Faktor für die Entwickler weg.
Das Problem ist noch viel komplexer. Früher hatte jeder Hersteller, auch die allerkleinsten, zumindesten theoretisch die Möglichkeit, die volle Rechenleistung einer Konsole auszunutzen. Bei den neuen Diensten werden die großen Publisher die meiste Rechenzeit für ihre Spiele einkaufen können und es damit kleinen Entwicklern schwierig bis unmöglich machen mitzuhalten und noch grafisch moderne Titel zu veröffentlichen. Wollen wird das?
Der Nachteil: Ich brauch die Power an einem zentralisierten Punkt. Und wenn da mal gemütlich eine Million gleichzeitig zocken seh ich da Performancemäßig ein bisschen schwarz, so ein Rechenzentrum ist ordentlich teuer, nicht nur in der Anschaffung, sondern auch im Unterhalt.
Zumindest bei der Anschaffung sieht die Kostenrechnung gar nicht so schlecht aus, denn die Konsolen von Microsoft und Sony werden von diesen Herstellern bei weitem nicht kostendeckend verkauft. Geld wird, wenn überhaupt, erst über den Verkauf von Spielen verdient. Wenn man nun die ganze teure Hardware unter seiner Kontrolle hat und in der Lage ist, die Rechenzeit an den Meistbietenden zu vermieten, dann kann sich das durchaus lohnen. Schließlich kann man mit der ganzen Power mehr machen, als nur Spiele zu berechnen.
Klar, der Energiebedarf wäre enorm. Also am besten gleich ein Kraftwerk daneben bauen (wird heute schon teilweise bei großen Rechenzentren gemacht). Allerdings braucht ein geschickt konstruierter Großrechner deutlich weniger Strom als unzählige kleine Einheiten. Nur wandern diese Kosten eben vom Endverbraucher zum Anbieter des Dienstes.
Gerade am Anfang wird es garantiert dann große Probleme geben, wenn ganz viele Kunden gleichzeitig die neusten Blockbuster spielen wollen. Da muss im Vorfeld enorm viel Geld ins Ungewisse investiert werden, um einen reibungslosen Start zu garantieren.
Pyoro-2 hat geschrieben:Diese Streaming Dienste sind mir allerdings nach wie vor unendlich unsympathisch. Da geht mir einfach ein zu großes Stück Unabhängigkeit verloren...
Mir auch. Ich befürchte sogar, wie bereits im Forenbeitrag bei Telepolis gesagt, um die Existenz des Personal-Computing Prinzips. Es ist eine Sache, geschlossene Plattformen wie die heutigen Spielekonsolen zu ersetzen, aber eine andere, eine so offene Plattform wie den PC überflüssig zu machen.