Ich stimme mal ein kleines Wunschkonzert an um vielleicht auch ein wenig einen Hoffnungsschimmer zu säen.
Ich respektiere den Wunsch vieler User, dass sie am liebsten den Status Quo erhalten hätten, aber gerade bei Jörg habe ich ein wenig das Gefühl, dass da mehr drin ist.
Wie oft haben wir in der ach so heilen Welt in jedem Jörg-Review-Thread immer wieder die selben Diskussionen geführt?
Und warum? Weil das Format, das klassische Review mit Wertungszahl, der Taktgeber ist. Es ist aber nicht allein die Wertungszahl, die die Diskussion oft bestimmt, sondern die Erwartungshaltung der User in Wechselwirkung mit der Industrie.
Vielleicht ist das die große Chance für einen Paradigmenwechsel. Jörg hätte jetzt die Chance sich gezielt die Titel raus zu picken und einfach die Leidenschaft komplett von der Leine zu lassen, ohne den Aspekt "Kaufberatung", Abgabetermine oder das eigene Wertungssytem immer im Auge behalten zu müssen.
Ja, die Internet-Welt hat sich in 20 Jahren rasant verändert. Früher waren für mich Tests das A und O, aber heute gibt es halt so viel mehr Angebote und auch man selbst hat sich verändert. Tolle Story-Interpretationen oder Videos, wo einfach jemand in der Tiefe erzählt, warum Titel xy herausragt, sind mittlerweile spannender als Metacritic-Zulieferer zum Release-Termin.
Ich sage es mal provokant: wer heute mindestens 5 Jahre Gaming-Erfahrung auf dem Buckel hat und immer noch Leute braucht, die ihm vorkauen müssen, ob er mit einem konkreten Spiel Spass haben wird, hat generell ein Problem.
Auch brauchen wir keine dedizierten Webseiten mehr, die uns vor technischem Murks warnen. Den Umstand, dass z.B. ein CP2077 eine Voll-Katastrophe gerade auf Konsolen war, hätte man nur mit jeder Menge Aufwand verpassen können.
Was ich also gerne von Jörg in Zukunft hören/lesen/sehen würde ist genau das, worauf seine Webseite hindeutet: Spielevertiefung. Das müssen nicht zwingend nur Titel-bezogene Reviews sein, sondern z.B. Themen wie "Welche Spielmechaniken wünscht sich ein Jörg in einem Genre xy".
Jörg hätte auch die Gelegenheit alte Zöpfe abzuschneiden und seine Zeit komplett der Essenz zu widmen ohne den redaktionellen Überbau. Als Laie würde ich ihm aber empfehlen nur ein "loses" Skript zu verwenden, also mehr Richtung Jazz statt Klassik
Wird nicht einfach, aber wie ich eingangs sagte, das wäre mein Wunsch.