Kolumne: Lootbox Day: Prolog

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Kibato
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Re: Kolumne: Lootbox Day: Prolog

Beitrag von Kibato »

Sie sind Mitte vierzig, gehen wie ein Roboter zur Arbeit, sitzen da nur rum, treiben zu wenig Sport, trinken regelmäßig Alkohol, schauen Netflix in Sechs-Stunden-Schichten, spielen sehr viele Videospiele und verbringen auch noch Zeit in Foren voller Spinner. Gehen Sie überhaupt abends mal raus? Unter Leute?

Zum Supermarkt. Ab und zu abends zur Tanke, wenn das Bier alle ist.

Das ist ja schlimm. Wollen Sie depressiv werden, mmh?
Ich erkenne zu viele Parallelen und jetzt bin ich traurig, danke Jörg :(
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Keshivaxi
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Re: Kolumne: Lootbox Day: Prolog

Beitrag von Keshivaxi »

mafuba hat geschrieben: 22.01.2020 09:40 Bin ich eigentlich der Einzige, der nach dem 2. Satz Herr Tiburski gegoogelt hat um zu sehen wen Joerg meint und um welche Aussage es handelt? :mrgreen:
Nein, ging mir ganz genauso - habe dann die Homepage der Familie Tiburski gefunden. Deren Seite hat jetzt evtl. so viele Klicks wie noch nie...

Und ich erkenne auch einige Parallelen und ich bin "erst" Ende 30... hoffentlich bin ich dann mit Mitte 40 nicht auch so weit. Ansonsten schönes Experiment!
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DrPuNk
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Re: Kolumne: Lootbox Day: Prolog

Beitrag von DrPuNk »

mafuba hat geschrieben: 22.01.2020 09:40 Bin ich eigentlich der Einzige, der nach dem 2. Satz Herr Tiburski gegoogelt hat um zu sehen wen Joerg meint und um welche Aussage es handelt? :mrgreen:
Aso ich habe jetzt wegen Deinem Text gegoogelt und stieß auf ne Seite die mich voll an die Anfänge des Internets erinnert hat (http://www.tiburski.de/) :lol:

Ich fand die Kolummne super, aber ehrlich, ich Rätsel noch was es damit auf sich hat. Bin gespannt wie es weitergeht :Hüpf:
johndoe1911458
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Re: Kolumne: Lootbox Day: Prolog

Beitrag von johndoe1911458 »

Bei diesem Experiment kommt mir die Frage, was aus der Geschichte mit dem versoffenen Weihnachtsmann geworden ist, der Jörgs Alter Ego in einer Geschichte mal in die Zukunft mitgenommen hat. Die Ende auch recht abrupt, oder?
Doc Angelo
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Re: Kolumne: Lootbox Day: Prolog

Beitrag von Doc Angelo »

Brannigan hat geschrieben: 22.01.2020 05:43 Was, wenn Depression nur nüchternes Denken ist?
Serious Lee hat geschrieben: 22.01.2020 08:00 Depressionen können das Denken mindestens ebenso vernebeln. Der Gedanke rührt nur daher, weil es so einen pragmatischen Eindruck macht, wenn jemand emotional gleichgültig reagiert. Allenfalls ist es eine andere Perspektive, aber garantiert nicht der Zustand der einzigen, allumfassenden Wahrhaftigkeit.
Nur mal so als Anekdote dazu geworfen: Mir ist aufgefallen, das ich in den Zeiten, wo die Depression gerade nicht so schlimm ist, natürlich zum Einen im Schnitt besser gelaunt und mit mehr Zuversicht und mehr Lebensmut durch den Tag wandele. Aber mir ist auch aufgefallen, das ich vermehrt Dinge tue, auf die ich einfach gerade Bock habe - auch wenn ich sie mit meinen moralischen Vorstellungen nicht ausreichend deckungsgleich bekomme, das ich damit zufrieden wäre. Aber es ist mir in diesen Zeiten öfter egal, und dann genieße ich das auch.

Ganz blöd gesagt: Ich kaufe dann auch mal ein Produkt, mit dessen Eigenschaften ich eigentlich nicht einverstanden bin. In den Zeiten, wo die Depression schlimmer ist, da stell ich solche Sachen wieder zurück ins Regal und grüble darüber, "warum es so einen Scheiß überhaupt noch gibt - obwohl doch alle wissen, das es jede Packung davon einer der vielen Tropfen auf dem nur noch handwarmen Stein sind."

Damit möchte ich auf keinen Fall sagen, das Depression einen "die Wahrheit" sehen lässt. Die ist ja sowieso subjektiv. Man kann da bestenfalls von der eigenen Wahrheit sprechen. Eine Auswirkung auf mein Verhalten hat es auf jeden Fall, sowohl negative Auswirkungen als auch positive... aber die positiven wären dann sehr indirekt, zumindest so wie ich das in diesem Kontext meine. Ich könnte mir auch vorstellen, dass das Wissen um solche Umstände auch seinen Teil zu dem Stress beiträgt, der dann am Ende zu einer Depression führt. Und daher wäre es natürlich verständlich, wenn man diesen Stress lieber vermeiden will, wenn es einem sowieso schon schlecht geht.

Tja, hm... welcher Lebensstil wäre mir wohl lieber? Depressiv, aber mehr im Einklang mit meinem tatsächlichen Gewissen? Oder gute Laune und ein dynamisches Gewissen, das sich anpasst um die gute Laune nicht einknicken zu lassen? Wenn man nur wüsste, wo die goldene Mitte ist und wie man da hin kommt...

(Das ist natürlich nur meine Perspektive. Da ist sicherlich jeder anders, so wie auch jede Depression anders zu sein scheint.)
Zuletzt geändert von Doc Angelo am 22.01.2020 17:30, insgesamt 3-mal geändert.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
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Jörg Luibl
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Re: Kolumne: Lootbox Day: Prolog

Beitrag von Jörg Luibl »

Halchterman hat geschrieben: 22.01.2020 17:23 Bei diesem Experiment kommt mir die Frage, was aus der Geschichte mit dem versoffenen Weihnachtsmann geworden ist, der Jörgs Alter Ego in einer Geschichte mal in die Zukunft mitgenommen hat. Die Ende auch recht abrupt, oder?
Die Geschichte "Per Anhalter in die Spielezukunft" erschien alle zwei Wochen und wurde 2009 mit dem 18. Kapitel (https://www.4players.de/4players.php/ko ... index.html) eingestellt, weil ich einfach keine Zeit mehr hatte - und die Spielrealität letztlich viel schneller war als Jack in seinem Buick. Aber vielleicht gibt es ja mal ein Remaster. Falls jemand neugierig ist, hier geht es zum ersten Teil "Das gelbe Taxi": https://www.4players.de/4players.php/ko ... index.html.
johndoe1993045
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Re: Kolumne: Lootbox Day: Prolog

Beitrag von johndoe1993045 »

Edit
Da dieses Schiff leider nun endgültig sinkt, möchte ich von mir hier auch nichts mehr stehen haben !
Au revoir!
Zuletzt geändert von johndoe1993045 am 23.10.2021 15:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Progame
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Re: Kolumne: Lootbox Day: Prolog

Beitrag von Progame »

Doc Angelo hat geschrieben: 22.01.2020 17:26 Nur mal so als Anekdote dazu geworfen: [...]
Gab da mal so nen Bericht / Doku im TV, dass dieses vermehrte Zweifeln / Hinterfragen in manchen Berufen sogar erwünscht ist, z.B. Finanzbuchhaltung. Ähnlich ist es bei Leuten mit Aspergersyndrom, die sich auf trockene, analytische Themen viel besser fokussieren können, als "Normalsterbliche".

Alles im Leben hat halt Vor- und Nachteile.
Zuletzt geändert von Progame am 23.01.2020 00:07, insgesamt 2-mal geändert.
PogopuschelX
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Re: Kolumne: Lootbox Day: Prolog

Beitrag von PogopuschelX »

Da hat jemand wohl das aktuelle Deichkindalbum im Ohr... ;-)

Nette Kolumne.
Grüße,
PogopuschelX
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Kibato
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Re: Kolumne: Lootbox Day: Prolog

Beitrag von Kibato »

Doc Angelo hat geschrieben: 22.01.2020 17:26
Brannigan hat geschrieben: 22.01.2020 05:43 Was, wenn Depression nur nüchternes Denken ist?
Serious Lee hat geschrieben: 22.01.2020 08:00 Depressionen können das Denken mindestens ebenso vernebeln. Der Gedanke rührt nur daher, weil es so einen pragmatischen Eindruck macht, wenn jemand emotional gleichgültig reagiert. Allenfalls ist es eine andere Perspektive, aber garantiert nicht der Zustand der einzigen, allumfassenden Wahrhaftigkeit.
Nur mal so als Anekdote dazu geworfen: Mir ist aufgefallen, das ich in den Zeiten, wo die Depression gerade nicht so schlimm ist, natürlich zum Einen im Schnitt besser gelaunt und mit mehr Zuversicht und mehr Lebensmut durch den Tag wandele. Aber mir ist auch aufgefallen, das ich vermehrt Dinge tue, auf die ich einfach gerade Bock habe - auch wenn ich sie mit meinen moralischen Vorstellungen nicht ausreichend deckungsgleich bekomme, das ich damit zufrieden wäre. Aber es ist mir in diesen Zeiten öfter egal, und dann genieße ich das auch.

Ganz blöd gesagt: Ich kaufe dann auch mal ein Produkt, mit dessen Eigenschaften ich eigentlich nicht einverstanden bin. In den Zeiten, wo die Depression schlimmer ist, da stell ich solche Sachen wieder zurück ins Regal und grüble darüber, "warum es so einen Scheiß überhaupt noch gibt - obwohl doch alle wissen, das es jede Packung davon einer der vielen Tropfen auf dem nur noch handwarmen Stein sind."

Damit möchte ich auf keinen Fall sagen, das Depression einen "die Wahrheit" sehen lässt. Die ist ja sowieso subjektiv. Man kann da bestenfalls von der eigenen Wahrheit sprechen. Eine Auswirkung auf mein Verhalten hat es auf jeden Fall, sowohl negative Auswirkungen als auch positive... aber die positiven wären dann sehr indirekt, zumindest so wie ich das in diesem Kontext meine. Ich könnte mir auch vorstellen, dass das Wissen um solche Umstände auch seinen Teil zu dem Stress beiträgt, der dann am Ende zu einer Depression führt. Und daher wäre es natürlich verständlich, wenn man diesen Stress lieber vermeiden will, wenn es einem sowieso schon schlecht geht.

Tja, hm... welcher Lebensstil wäre mir wohl lieber? Depressiv, aber mehr im Einklang mit meinem tatsächlichen Gewissen? Oder gute Laune und ein dynamisches Gewissen, das sich anpasst um die gute Laune nicht einknicken zu lassen? Wenn man nur wüsste, wo die goldene Mitte ist und wie man da hin kommt...

(Das ist natürlich nur meine Perspektive. Da ist sicherlich jeder anders, so wie auch jede Depression anders zu sein scheint.)
Wir steuern mit erhobenen Hauptes unweigerlichen dem Untergang entgegen.
Ich versuche nachhaltig zu leben und tue auch einiges dafür, aber auf der anderen Seite bin ich mir sicher, dass es nichts bringen wird. Es müssten alle Menschen zumindest ein bisschen was tun, damit sich etwas ändert - aber das wird nicht passieren. Nachdem ich diese Wahrheit akzeptiert habe, fiel es mir plötzlich viel leichter ohne schlechtes Gewissen, aber trotzdem mit mir im Einklang, zu leben.

Die Gedanken formen unsere Realität und man sollte ihnen nicht zu viel Handlungsspielraum überlassen. Lieber öfters auf das Bauchgefühl hören und weniger "logische" Schlüsse ziehen. Wir sind jeden Tag von so vielen negativen Gedanken umgeben, weil wir ununterbrochen unsere eigenen moralischen Wertvorstellungen, mit denen von anderen (Unsere Politiker, Trump, etc.) vergleichen und danach enttäuscht sind. Wir halten uns, auch wenn wir es nicht zugeben möchten, für moralisch überlegen und können nicht verstehen, warum diese "schlechten" Menschen so viel Macht haben. Warum sollten sich die Menschen, die sich eigentlich um das Wohlergehen unseres Volkes kümmern sollten unser Geld in die eigene Tasche stecken? Warum sollte sich unsere Landwirtschaftsministerin positiv über Nestle äußern, anstatt unsere Bio-Bauern zu unterstützen?
Also am liebsten ist mir ein Lebensstil, in dem man ohne schlechtes Gewissen im Einklang mit sich selbst existieren kann. Und das geht bei mir nur, wenn ich das Leid der Welt akzeptiere, versuche meinen eigenen moralischen Grundvorstellungen gerecht zu werden und nicht die ganze Zeit über andere Menschen urteile.
johndoe1911458
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Re: Kolumne: Lootbox Day: Prolog

Beitrag von johndoe1911458 »

4P|T@xtchef hat geschrieben: 22.01.2020 17:43
Halchterman hat geschrieben: 22.01.2020 17:23 Bei diesem Experiment kommt mir die Frage, was aus der Geschichte mit dem versoffenen Weihnachtsmann geworden ist, der Jörgs Alter Ego in einer Geschichte mal in die Zukunft mitgenommen hat. Die Ende auch recht abrupt, oder?
Die Geschichte "Per Anhalter in die Spielezukunft" erschien alle zwei Wochen und wurde 2009 mit dem 18. Kapitel (https://www.4players.de/4players.php/ko ... index.html) eingestellt, weil ich einfach keine Zeit mehr hatte - und die Spielrealität letztlich viel schneller war als Jack in seinem Buick. Aber vielleicht gibt es ja mal ein Remaster. Falls jemand neugierig ist, hier geht es zum ersten Teil "Das gelbe Taxi": https://www.4players.de/4players.php/ko ... index.html.
2009? Mensch Jörg, ist es so lange her? Was ham'wa nicht alles seitdem erlebt, wa?
johndoe1993045
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Re: Kolumne: Lootbox Day: Prolog

Beitrag von johndoe1993045 »

Edit
Da dieses Schiff leider nun endgültig sinkt, möchte ich von mir hier auch nichts mehr stehen haben !
Au revoir!
Zuletzt geändert von johndoe1993045 am 23.10.2021 15:23, insgesamt 3-mal geändert.
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Jörg Luibl
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Re: Kolumne: Lootbox Day: Prolog

Beitrag von Jörg Luibl »

@Pogopuschel: Richtig. Gutes. Zeug.;)
@Halchtermann: Sei gegrüßt. Hätte auch nicht gedacht, dass ich hier wie in einer Zeitschleife bis 2020 festhänge.
@Katzenmagie: Die Überschrift kam mir in den Sinn, als ich einen Flashback zu einer bizarren Zeichentrickserie der 80er hatte - hieß "Senor Rossi sucht das Glück"...der hatte jedenfalls auch wenig Spaß, bis ihm eine Fee diese Pfeife für Zeitreisen schenkte. Okay, ist nicht ganz eine AR-Tropfeninjektion, aber auch für Rossi begann damit das Abenteuer. Mal sehen, was Tiburski so findet.
Zuletzt geändert von Jörg Luibl am 24.01.2020 09:53, insgesamt 2-mal geändert.
OberstSchmidt
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Re: Kolumne: Lootbox Day: Prolog

Beitrag von OberstSchmidt »

Sehr geiler Text, Jörg! :D
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Hurzt
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Re: Kolumne: Lootbox Day: Prolog

Beitrag von Hurzt »

Hat mir wirklich gut gefallen.

Schon "Unnatural Selection" auf Netflix gesehen?
Ähnliches Sci-Fi-Setting und es passiert schon auf diesem Planeten 8O :scream_cat:

Hab die Story daher kurz fast geglaubt ;)
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