Sir Richfield hat geschrieben:Wißt Ihr, warum der Duke damals auch so cool war?
Weil man da mit der Umgebung Interagieren konnte.
Mülltonnen bekamen Dellen, Hydranten spritzten Wasser, eine Leinwand konnte man öffnen, Eine Handvoll Scheine... Ihr wißt schon.
Das war damals ein gigantischer Schritt nach vorne.
Was kann man bei aktuellen RPG?
Natürlich will keiner von uns totale Immersion, wir alle wissen, das klappt nicht.
Gerade wir alten Säcke kennen die Limitationen von Software.
Was wir (alten Säcke) aber meinen zu sehen ist eine Verschiebung des Inhalts zur Grafik.
Was nutzt mir ein hübsches Oblivion, wenn jeder Keller darin gleich aussieht und ich in diesen Kellern nichts anderes tun kann, als reinzugehen, ein paar Monster zu kloppen, eine Kiste zu öffnen und wieder zu gehen?
Und sonst nix! Keine Schalter finden, keine Rätsel lösen.
Vielleicht war das wenig Grafik ja damals tatsächlich besser, weil die Entwickler gezwungen waren, es irgendwie interessant zu gestalten.
Da waren dann Schalter an den Wänden, Böden, die Dich gedreht und verwirrt hatten, dunkle Abschnitte, Teleporter, Rätsel, die man lösen musste...
Klar braucht sowas Zeit und Kreativität. Aber das ist ja das, was wir den Majors vorwerfen - dass sie weder noch investieren und lieber ein Spiel ausnudeln und auf den KGN bringen, statt mal wieder was Eigenständiges zu bringen.
Dem kann ich nur 100%ig beipflichten. Das schöne beim P&P-RPG ist ja grade, das man ALLES machen kann. Klar geht das in einem CRPG nicht, aber man sollte zumindest soviele Dinge wie möglich einbauen, und wenn es nur so Kleinigkeiten sind, wie das jeder was zu sagen hat, einem Tagesablauf nachgeht, dass die Figuren auf Einbrüche und Diebstähle reagieren, basteln und schmieden, Tränke brauen, neue Dinge bei einem verschrobenen Meister erlernen usw.
Aus diesem Blickwinkel waren die 2 ersten Gothic-Teile mehr Rollenspiel, als der meiste Kram der in den letzten 10 Jahren rauskam.
Auch grade Interaktionen sollten nicht nur auf "Ficken?"-> "Liebeszene mit Anziehpuppen in Windeln" hinauslaufen, sondern es sollen auch intelligente Gespräche herauskommen beispielsweise könnte einem ein Wirt etwas erzählen, eine alte Legende über dies und jenes, und man kann danach suchen, oder wie in PS:T in dem Interlektuellen-Freudenhaus, wo man sich wirklich toll mit den Leuten dort unterhalten konnte.
Was mich in DA:O z.B gestört hat bei den Gesprächen war, dass diese nie eine wirkliche Konsequenz hatten. Es bleibe alles superficial. Die Leute blieben einfach wer sie waren. Man konnte sie nicht beeinflussen etwas anderes zu tun, wie das z.B. in Kotor mit Bastilla ging, oder in Kotor2 mit dem Piloten, der früher ein Jedi-Assassine war. Die konnte man zu etwas nicht-charakteristischem bequatschen.
Das stört deshalb, weil man einfach das Gefühl hat, die Gespräche mit einem sind ohne Wirkung, man hinterlässt keinen Eindruck.
Das ist einer der Hauptpunkte der mich stört: Der Mangel an Dingen die man sagen und tun kann, die wirklich Konsequenzen haben, und Dinge spürbar verändern.
Die DA-Serie ist für mich eher ein interaktiver Film mit Kloppeinlage, denn man kann nichts erkunden, nichts wirklich beeinflussen, mit kaum etwas interagieren. Man drückt einfach nur hier und da mal einen Knopf, und lässt sich den Rest erzählen. Dragons Lair mit besser Grafik.
Ich für meinen Teil möchte etwas TUN können, und sehen das meine Aktionen Wirkung zeigen, nicht nur Questbearbeitung, hier haste Geld, danke, tschö.