Code21 hat geschrieben:D_Radical hat geschrieben:
An sich gut geschrieben, aber schon wieder diese Unart jeden der sich über fehlende Herausforderung beschwert, als DarkSouls-Liebhaber abzustempeln, der sein Selbstwertgefühl daraus bezieht, sich über andere zu erheben.
Mich wundert, dass du "Dark Souls Liebhaber" mit etwas negativem verknüpfst? Auch habe ich nur versucht herauszufinden welche Motivationen es gibt, eine Funktion (das Überspringen von Missionen), die man optional benutzen kann, zu verteufeln. Niemand wird gezwungen, diese Funktion zu benutzen. Wer Herausforderung will, kann diesen kleinen Knopf einfach ignorieren. Wer aber genervt ist und nicht weiter kommt freut sich über die Hilfestellung. Wieso sollte also jemand wollen, dass diese Funktion nicht existiert, wenn er sie doch einfach ignorieren kann? Ausser dem zweifelsohne guten Gefühl etwas geschafft zu haben, was nicht jeder schafft, ist mir nichts anderes eingefallen.
Ich verbinde mit "Dark Souls Liebhaber" überhaupt nichts negatives, es ist aber zu einem Klischee verkommen, mit denen sich Leute während einer Diskussion in Extreme flüchten. Man brauch ja nur die Abwesenheit von Herausforderung zu bemängeln und schon ist man jemand, der eine extreme Herausforderung verlangt. Dieses Schwarz-Weiß-Schema geht einem auf die Nerven.
Warum ich mich mit "Dann ignoriere es doch" nicht wirklich zufrieden geben kann, zitierst du ja bereits:
Code21 hat geschrieben:
D_Radical hat geschrieben:
Mit der Möglichkeit den Kampf zu überspringen, verpufft diese Bindung. Dann ist das nurnoch freiweillige Beschäftigungstherapie. Der Gute besiegt den Böse und rettet seine Liebste auch mit einem Knopfdruck. Das ich mich dafür wie er wenigstens etwas anstrengen muss, ist im Gegensatz zur Darstellung in der Handlung keine Bedingung mehr.
Ist es wirklich die Möglichkeit den Knopf zu drücken, die einen aus dem Spielgeschehen reisst oder das eigentliche Benutzen dieser Möglichkeit? Erst wenn ich die Funktion nutze, wird der Spielfluss gestört. Das ist ein Preis, den ein überforderter Spieler bereit ist zu zahlen. Und jemand, der genügend Motivation, Talent und Durchhaltevermögen besitzt, um die Funktion nicht nutzen zu müssen, müssen auch diesen Preis nicht zahlen.
Es ist in der Tat bereits die Möglichkeit, die störend auf einen wirken kann. Für mich macht es einen Unteschied, jeder Zeit im Hinterkopf zu haben, dass die Aufgabe mit der ich mich auseinandersetze eine optionale ist.
Code21 hat geschrieben:
D_Radical hat geschrieben:
Es ist ein legitimer Punkt, dass man bei Games manchmal einfach stecken bleibt und sich wünscht, wenigstens diese eine Stelle überspringen zu können - ist mir auch oft genug passiert. Aber um dann Spielern entgegenzukommen, denen auch ein geminderter Schwierigkeitsgrad nicht weiterhilft, darf man nicht das Erlebnis aller anderen Spieler kompromittieren.
Wieso beeinträchtigt das Vorhandensein einer Funktion, die man nicht benutzen muss, das Spielerlebnis eines Spielers, der diese Funktion nicht benötigt? Das es in Word eine Rechtschreibhilfe gibt, die man abschalten kann, beeinträchtigt doch auch niemanden der die Rechtschreibung perfekt beherrscht?
Jetzt wiederholst du nur nochmal die Frage. Aber das Beispiel könnte uns wirklich weiterbringen!
Die Skip-Funktion ist für mich nicht die Rechtschreibhilfe. Die Rechtschreibhilfe ist eher sowas wie eine Aim-Assist.
Die Skip-Funktion kommt für mich eher folgenden gleich. Ich schreibe an meiner Bachelor-Arbeit.... Unnötigerweise denn Word verfügt über einen Abschlussarbeits-Generator. Mit einem Klick ist die Arbeit fertig - meine Eltern sind genauso stolz als ob ich sie selbst geschrieben hätte, Professoren u. Kommilitonen zollen mir dieselbe Anerkennung. Wenn ich die Arbeit selbst schreibe, kann ich mir noch ein Bronze, Silber oder Gold-Bienchen unter der Arbeit verdienen. In der Arbeitswelt ist das aber völlig Latte. Ob mit generierter Arbeit, Bronzen-Bienchen oder Gold-Bienchen - alle kommen gleichsam vorran. Ich kann die Arbeit also aus Spaß an der Freude oder der Übung wegen schreiben, aber die Motivation dafür ist einfach nicht mehr diesselbe wie in der Welt vor dem Abschlussarbeits-Generator.
Code21 hat geschrieben:
D_Radical hat geschrieben:
Wenn ein Spieler selbst auf dem allereinfachsten Schwierigkeitsgrad nicht weiterkommt, dann entweder weil er mit so wenig Elan bei der Sache ist, dass er sich genauso gut auch ein "Let's Play" reinziehen könnte ...
Und warum sollte sich ein solcher Spieler nicht trotzdem an dem Spiel erfreuen dürfen? Vielleicht mag er ja "Let's Play" nicht, bleibt aber trotzdem ein Gelegenheitsspieler. Vielleicht hat er ja auch eine körperliche Beeinträchtigung, die es ihm nicht erlaubt, bestimmte feinmotorische Bewegungen in der nötigen Geschwindigkeit auszuüben. Oder er ist von Arbeit und Alltag am Abend einfach so geschafft, dass er keine Lust mehr hat sich "richtig anzustrengen". Die Frage ist die Folgende: Was hast du davon, dass ein solcher Spieler das Spiel nicht spielen kann? Oder andersherum: Was entgeht dir, wenn einem solchen Spieler eine Möglichkeit angeboten wird, ein Spiel durchzuspielen, auch wenn er eigentlich nicht dazu fähig wäre? Wir reden hier ja nicht von einem kompetativen Spiel, sondern von einer Solo-Spielerfahrung.
Ich geh hier von einem Spieler aus, der so wenig Bock auf die Auseinandersetzung mit einem interaktiven Medium hat, dass er auch gleich einen Film gucken könnte. Für so jemanden mit im Hinterkopf ein Spiel zu entwickeln, ist absolut idiotisch - zumindest bei GTA. Erlaube mir dahingehend eines deiner Beispiel ins Extreme zu ziehen, um nochmal zu verdeutlichen, was ich meine. Die eigentliche Grenze können wir ja danach ziehen.
Wie würdest du es finden, wenn die nächste Konsolengeneration nur noch mit Controllern ausgeliefert wird, die über einen einzigen Button verfügen, weil:
Hey, wir haben eben auch an die Leute gedacht, die durch Behinderung oder Unfall nur noch üben einen Finger verfügen. Ist doch umsichtig und ein Mensch mit zehn Fingern kann ja nicht weniger gut damit zocken. Das wäre genauso wie alle Shooter zu verbieten, weil ein Bruchteil aller Gamer, nämlich die mit bestimmten Geisteskrankheiten, nachgewiesenermaßen durch Shooter zu aggressiven Verhalten animiert werden.
Ab irgendeinen Punkt wird es einfach absurd, ein Produkt zu Gunsten bestimmter potentieller Nutzergruppen, zu Ungunsten der anderen Nutzer zu verbiegen. Warum ich den Skip-Button zu meinen Ungunsten empfinde, versuch ich hier ja zu beschreiben und der Punkt bis zu dem ich solche Zugeständnisse nachvollziehen kann, ist eben überschritten. Es kann zumindest nicht sein, dass mitlerweile jede Art von Game jede an von Gamer ansprechen muss. Klar ist die Vielfalt von Angry-Birds bis DarkSouls ja immernoch gegeben. Aber ResidentEvil6 hat ja wohl eindrucksvoll gezeigt, wohin diese Mentalität, auf Biegen und Brechen noch den müßigsten Feierabend-Zocker mit ansprechen zu wollen, hinführt. Und aus meiner Sicht hat sich GTA5 hier ähnlich verbogen.
Code21 hat geschrieben:
Da sind wir uns einig
Gut zu wissen, dass das also im Prinzip möglich ist
.
( :wink: )
Usul hat geschrieben:
Es ist eine Skip-Funktion... die völlig optional ist. Du musst sie nicht benutzen. Du kannst also auf dein Sicherheitsnetz verzichten.
Ich verstehe es nicht.
Ein Sicherheitsnetz ist entweder gespannt oder nicht, genau wie die Funktion entweder implementiert ist oder nicht. Das Auslösen der Funktion ist nicht das Spannen des Netzes, sondern das Hineinfallen lassen.