OK, dann schreibe diesen verallgemeinernden und überkritischen Kram doch auch bei jedem anderen Spiel dazu, bei dem man keine Entscheidungsfreiheiten hat und vom Spiel gezwungen wird, Gewalt anzuwenden. Und nenne es dann Gewaltorgie.)FireEmblem(Awakening hat geschrieben:Das muss nicht reduziert werden, weil das bereits die Basis des Spiels ist. Vielleicht holen sich die Spieler gta 5 nicht wegen den Gewaltdarstellungen, aber sie haben auch keinerlei aussicht darauf sie im Laufe der Hauptmissionen zu umgehen, weil sie über keinerlei entscheidungsfreiheit verfügen.
Kommentar: Grand Theft Zirkus
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Re: Kommentar: Grand Theft Zirkus
Selbst dann bliebe noch die konsequente Fäkalsprache. Und nein, bitte erzähl mir nicht dass es irgendwo in Amerika eine Stadt mit Leuten gibt, die so miteinander reden. Doch wieso sowas in das Spiel integrieren, außer aufzufallen "Seht nur wie oft wir unsere sprecher Fuck, Bitch und Co. sagen lassen wahoooo".
Wenn das so weiter geht, dann wird es in Teil 6 ein Scarie Movie Niveau sein, falls es nicht schon der Fall ist. Und nein, das ist wahrlich keine Auszeichnung.
Es gibt genügend Menschen die sich davon nur belästigt fühlen, und grand theft Auto wollte ursprünglich ein Freizeitpark für Raser und Hooligans sein.
Wenn das so weiter geht, dann wird es in Teil 6 ein Scarie Movie Niveau sein, falls es nicht schon der Fall ist. Und nein, das ist wahrlich keine Auszeichnung.
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http://www.youtube.com/watch?v=LZ5-cHx2GOw
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Re: Kommentar: Grand Theft Zirkus
Ich verstehe nicht, wie man belästigt von einem Spiel sein kann. Es ist ja niemand gezwungen, es zu spielen. Wie kann man also von Schimpfwörtern in einem Spiel belästigt sein?)FireEmblem(Awakening hat geschrieben:Es gibt genügend Menschen die sich davon nur belästigt fühlen,
Hör doch auf mit diesen unsinnigen Theorien. Wir haben schon verstanden, wie du über GTA im Allgemeinen denkst, aber das macht das doch nicht deswegen zu einer allgemeingültigen Theorie.und grand theft Auto wollte ursprünglich ein Freizeitpark für Raser und Hooligans sein.
Re: Kommentar: Grand Theft Zirkus
Dass es eine Stadt in Amerika gibt, in der Leute so miteinander reden muss dir auch niemand erzählen. Es reicht einfach hier im Ruhrpott durch soziale Brennpunkte zu laufen und zuzuhören wie die Leute hier miteinander reden.)FireEmblem(Awakening hat geschrieben:Selbst dann bliebe noch die konsequente Fäkalsprache. Und nein, bitte erzähl mir nicht dass es irgendwo in Amerika eine Stadt mit Leuten gibt, die so miteinander reden. Doch wieso sowas in das Spiel integrieren, außer aufzufallen "Seht nur wie oft wir unsere sprecher Fuck, Bitch und Co. sagen lassen wahoooo".
"Wat, Alter? Halt' ma die Fresse, Alter, ich fick dich, Alter!"
Das hört man hier nicht etwa unter Leuten die sich gegenseitig beschimpfen. So klingen dann Unterhaltungen zwischen Freunden.
Schau dir mal The Wire im englischen Originalton an. Das ist zwar eine Serie mit vorgefertigten Dialogen, gilt aber als 100%ig authentisch in ihrer Darstellung. Die Charaktere dort sprechen sogar so starken Baltimore-Slang, dass Amerikaner anderer Gegenden die Untertitel einschalten müssen. Dort hörst du bei den Kids auf der Straße kaum mal was anderes als "Fuck" und "Nigga".
Es gibt sogar eine satirische Szene in der die amerikanische Polizei persifliert wird. Die ist nämlich bekannt dafür, extrem viel zu fluchen und das Wort "Fuck" pausenlos zu gebrauchen.
Oder schau dir mal irgendwas an, was Kevin Smith gemacht hat. Der Typ ist Regisseur von Filmen wie Dogma, Clerks und Chasing Amy. Hör dir mal einen seiner Podcasts an. Die Sätze von dem Mann enthalten auch zu 90% mindestens einmal das Wort "Fuck". Allein im verlinkten Video (was ein Q&A ist, also freies Reden) hat er bei einer Spielzeit von 20 Sekunden 4x "Fuck" gesagt.
Vielleicht kommst du ja aus irgendeiner Münchener Nobelsiedlung, in der sowas nicht an der Tagesordnung ist, aber täusch dich mal nicht, das ist die Realität und zwar nicht nur in den USA.
"The saloon doors stopped swinging /
The piano player stopped playing /
In the shadows / I could hear Archaic Spanish phrases /
The preacher stood up from his table; in his right hand he held a bible /
And in his left, the business end of a Winchester rifle"
Clutch - A Quick Death in Texas
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Re: Kommentar: Grand Theft Zirkus
Und genau hier kommt das Videospiel zum Einsatz um die Macken von Teilen unserer realen Welt auszubügeln und nicht einfach ein Ebenbild zu sein. "die sagen auch fuck" Ja schön....
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Re: Kommentar: Grand Theft Zirkus
Du springst aber auch von Punkt zu Punkt, wie du grad lustig bist, oder?)FireEmblem(Awakening hat geschrieben:Und genau hier kommt das Videospiel zum Einsatz um die Macken von Teilen unserer realen Welt auszubügeln und nicht einfach ein Ebenbild zu sein. "die sagen auch fuck" Ja schön....
Zuerst die Behauptung, daß es eine Gewaltorgie sei. Dann der Vorwurf, daß viel zu viele Kraftausdrücke vorkommen. Nun der Wunsch, daß Spiele die Realität in dem Punkt doch bitte nicht so darstellen sollen.
Was kommt als Nächstes?
Kommentar
Sehr guter Kommentar. Ich empfinde dieses Gangstergetue und die ganze Effekhascherei auch sehr langweilig. Es wäre doch mal interessant gewesen, wenn die Hanldlungsweise die Person und die Story verändert hätte (dazu bräuchte es natürlich erstmal Handlungsalternativen). Vom Spielgefühl hat sich seit Vice City nicht mehr soo viel getan, außer dass es größer geworden ist und es paar mehr Möglichkeiten gibt (auf die es aber auch nicht wirklich ankommt, Bowling bspw...).
Re: Kommentar
In GTA 5 kann man nicht mehr bowlen gehen.Mr. K1 hat geschrieben:Vom Spielgefühl hat sich seit Vice City nicht mehr soo viel getan, außer dass es größer geworden ist und es paar mehr Möglichkeiten gibt (auf die es aber auch nicht wirklich ankommt, Bowling bspw...).
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Re: Kommentar: Grand Theft Zirkus
GTA 5 ist ja vom Setting her auch hervorragend dafür geeignet.)FireEmblem(Awakening hat geschrieben:Und genau hier kommt das Videospiel zum Einsatz um die Macken von Teilen unserer realen Welt auszubügeln und nicht einfach ein Ebenbild zu sein. "die sagen auch fuck" Ja schön....
Wenn es ein Spiel gibt, von dem man genau das nicht erwarten kann, dann ist es GTA, und zwar egal welches.
Zumindest hast du in dem Punkt Recht, dass es bisher nicht wirklich Spiele gibt, die die Idee verfolgen, eine Welt darzustellen, wie sie ohne diese negativen Seiten aussehen könnte. Nur bist du da bei GTA einfach an der völlig falschen Adresse.
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I think the most important skill in life is being able to fake confidence. - Monika
Ich will dich zerbeißen! Bis du nur noch Mehl bist! Und dann backe ich einen Kuchen aus dir und den schmeiße ich dann weg! - Simon Krätschmer
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Re: Kommentar: Grand Theft Zirkus
Nein ich bin an der richtigen Adresse. Ich verrate dir etwas. Der Avatar den man für sich erstellt und im Onlinespiel dienlich sein sollte, hätte einfach auch im normalen Spiel zum Einsatz kommen können. Rockstar ist nicht in der Lage eine richtige Geschichte zu kreierren, die die wünsche vieler spieler zufriedenstellt? Dann lasst es. Macht einen stummen Helden. Viele machen es schon vor. Überhaupt braucht so ein Spiel keinen roten Faden. Stattdessen lieber eigenplanung in jederlei Hinsicht. Dort ist ein Laden -> überfallen. in dieser Gegend gibt es viele Heroinkunden -> hingehen und Dealer spielen. Hinter dem Tor steht ein einzigartiges Auto -> reinschleichen un knacken. Und das alles ohne das mir jemand sagt, was ich tun soll und nur so. Ich möchte mir meine Verbrechen selber organisieren und bestraft werden wenn ich erwischt werde. Und ja man kann gta 5 so kreieren.
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Re: Kommentar: Grand Theft Zirkus
Sagt wer? Die wenigen, denen die Geschichte nicht gefällt (weil sie offensichtlich Breaking-Bad-Niveau erwarten)? Oder die Massen, die kein Problem damit haben?)FireEmblem(Awakening hat geschrieben:Rockstar ist nicht in der Lage eine richtige Geschichte zu kreierren, die die wünsche vieler spieler zufriedenstellt?
Ach so. Na dann!Und ja man kann gta 5 so kreieren.
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Re: Kommentar: Grand Theft Zirkus
Klar kann man es so kreiern. Nur das es sich wie das absolut langweiligste Gangster Spiel liest das man sich vorstellen kann. Wie eine riesige Multiplayer Map mit dir als einzigem der sie spielt. Etwas öderes ist für mich kaum vorstellbar.)FireEmblem(Awakening hat geschrieben:Nein ich bin an der richtigen Adresse. Ich verrate dir etwas. Der Avatar den man für sich erstellt und im Onlinespiel dienlich sein sollte, hätte einfach auch im normalen Spiel zum Einsatz kommen können. Rockstar ist nicht in der Lage eine richtige Geschichte zu kreierren, die die wünsche vieler spieler zufriedenstellt? Dann lasst es. Macht einen stummen Helden. Viele machen es schon vor. Überhaupt braucht so ein Spiel keinen roten Faden. Stattdessen lieber eigenplanung in jederlei Hinsicht. Dort ist ein Laden -> überfallen. in dieser Gegend gibt es viele Heroinkunden -> hingehen und Dealer spielen. Hinter dem Tor steht ein einzigartiges Auto -> reinschleichen un knacken. Und das alles ohne das mir jemand sagt, was ich tun soll und nur so. Ich möchte mir meine Verbrechen selber organisieren und bestraft werden wenn ich erwischt werde. Und ja man kann gta 5 so kreieren.
Re: Kommentar: Grand Theft Zirkus
Dann willst du ein anderes Spiel.)FireEmblem(Awakening hat geschrieben:Nein ich bin an der richtigen Adresse. Ich verrate dir etwas. Der Avatar den man für sich erstellt und im Onlinespiel dienlich sein sollte, hätte einfach auch im normalen Spiel zum Einsatz kommen können. Rockstar ist nicht in der Lage eine richtige Geschichte zu kreierren, die die wünsche vieler spieler zufriedenstellt? Dann lasst es. Macht einen stummen Helden. Viele machen es schon vor. Überhaupt braucht so ein Spiel keinen roten Faden. Stattdessen lieber eigenplanung in jederlei Hinsicht. Dort ist ein Laden -> überfallen. in dieser Gegend gibt es viele Heroinkunden -> hingehen und Dealer spielen. Hinter dem Tor steht ein einzigartiges Auto -> reinschleichen un knacken. Und das alles ohne das mir jemand sagt, was ich tun soll und nur so. Ich möchte mir meine Verbrechen selber organisieren und bestraft werden wenn ich erwischt werde. Und ja man kann gta 5 so kreieren.
Das kann man auch jedem anderen Spiel vorwerfen. Auch bei dem (zurecht) hochgelobten "The Last of Us". Wieso wird es bei GTA so ausgetreten? Vergessen viele, dass es ein Actionspiel ist, das sich um Soziopathen, Psychopathen und Gangster dreht?)FireEmblem(Awakening hat geschrieben:Das muss nicht reduziert werden, weil das bereits die Basis des Spiels ist. Vielleicht holen sich die Spieler gta 5 nicht wegen den Gewaltdarstellungen, aber sie haben auch keinerlei aussicht darauf sie im Laufe der Hauptmissionen zu umgehen, weil sie über keinerlei entscheidungsfreiheit verfügen.
Zwischen einem Mistkerl und einem kaltblütigem Mörder/folterer ist schon noch ein Unterschied.
Im übrigen kann man bei mehreren Missionen entscheiden, ob man denjenigen tötet oder nicht. Sogar gleich in der ersten Mission von Trevor.
- Bluewoodtree
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Re: Kommentar: Grand Theft Zirkus
Sehr schoener Kommentar. Ich kann solche spiele wie GTA einfach nicht mehr spielen, ich hatte es mit GTA4 dass ich mich einfach schlecht dabei fuehle, weil es so geschmacklos wirkt. Obwohl eigentlich ist es auch irgendwo zum grossen Ausmass Satire, trotzdem fuehlt es sich fuer mich nicht richtig an, und irgendwo hatte ich so ein Untergefuehl etwas "schlechtes oder verbotenes" zu machen wenn ich GTA gespielt habe.
Re: Kommentar: Grand Theft Zirkus
Der von Jörg beschriebene Widerspruch zwischen der erzählten Handlung und dem eigentlichen spielerischen Ablauf ist für mich ein ganz wichtiger Punkt. Das ist etwas, das mir in GTA4 schon sehr negativ aufgefallen ist. Hier wird eigentlich sehr gut deutlich, daß das interaktive Spiel eben doch nach ganz anderen Regeln funktioniert als die erzählerischen und eher passiven Medien wie Kino und Literatur.
Grundsätzlich halte ich es schon mit Kafkas Ausspruch, das die Kunst (das Buch) "die Axt für das gefrorene Meer in uns" ist, also eine Aufgabe hat, bzw. ein therapeutisches Mittel ist, um festgefahrene Denk- und Gefühlsstrukturen aufzubrechen und uns eine Weiterentwicklung über die eigenen Möglichkeiten hinaus zu erlauben. Ich denke nur, daß eben Spiele dabei einen völlig anderen Weg gehen können, bzw. sogar müssen.
Was im Film funktioniert, nehmen wir z.B. BreakingTheWaves von Lars von Trier - ein Film der einen richtig mitnimmt, bei dem man sich durchweg elend fühlt und noch Jahre später bei dem Gedanken daran diesselbe Beklemmung verspürt und der genau damit einen persönlichen Entwicklungsprozess auslöst - was also so beim passiven Erleben der Geschichte möglich ist, kann meiner Meinung nach im Spiel nicht funktionieren, weil aus dem Zuschauer eben ein Akteur wird, der das Gefühl des Widerwillens nicht einfach erträgt, sondern immer dagegen arbeiten wird. Wo ein Film also erfolgreich Resignation und Verzweiflung vermitteln kann, werden die Aktionen eines Spielers immer seine Wünsche, Hoffnungen und seinen Willen, gegen die Verzweiflung anzukämpfen, reflektieren. Und diese Erkenntnis ist etwas, das sich im Bewußtsein der Spieleschaffenden erst noch durchsetzen muß.
Eines der positivsten Gegenbeispiele in dieser Richtung ist für mich die DayZ-Mod, weil sie als Spiel so konzipiert ist, daß sie ohne eine einzige vorgegebene Dialogzeile und stattdessen mit reiner Spielmechanik beim Spieler ein soziologisches und psychologisches Dilemma konstruiert, und so eine persönliche Erkenntnis- und Handlungsentwicklung erzwingt. Und das habe ich nicht nur als überraschend lehrreich sondern auch als unvergleichlich motivierend empfunden.
Ich denke, daß genau das die Spiele der Zukunft ausmachen wird bzw. sollte - das Bedürfnis des Menschen, den Widrigkeiten und der Feindseligkeit der Welt etwas entgegenzusetzen in den Mittlepunkt zu rücken und zum konzeptionellen Dreh- und Angelpunkt zu machen.
Grundsätzlich halte ich es schon mit Kafkas Ausspruch, das die Kunst (das Buch) "die Axt für das gefrorene Meer in uns" ist, also eine Aufgabe hat, bzw. ein therapeutisches Mittel ist, um festgefahrene Denk- und Gefühlsstrukturen aufzubrechen und uns eine Weiterentwicklung über die eigenen Möglichkeiten hinaus zu erlauben. Ich denke nur, daß eben Spiele dabei einen völlig anderen Weg gehen können, bzw. sogar müssen.
Was im Film funktioniert, nehmen wir z.B. BreakingTheWaves von Lars von Trier - ein Film der einen richtig mitnimmt, bei dem man sich durchweg elend fühlt und noch Jahre später bei dem Gedanken daran diesselbe Beklemmung verspürt und der genau damit einen persönlichen Entwicklungsprozess auslöst - was also so beim passiven Erleben der Geschichte möglich ist, kann meiner Meinung nach im Spiel nicht funktionieren, weil aus dem Zuschauer eben ein Akteur wird, der das Gefühl des Widerwillens nicht einfach erträgt, sondern immer dagegen arbeiten wird. Wo ein Film also erfolgreich Resignation und Verzweiflung vermitteln kann, werden die Aktionen eines Spielers immer seine Wünsche, Hoffnungen und seinen Willen, gegen die Verzweiflung anzukämpfen, reflektieren. Und diese Erkenntnis ist etwas, das sich im Bewußtsein der Spieleschaffenden erst noch durchsetzen muß.
Eines der positivsten Gegenbeispiele in dieser Richtung ist für mich die DayZ-Mod, weil sie als Spiel so konzipiert ist, daß sie ohne eine einzige vorgegebene Dialogzeile und stattdessen mit reiner Spielmechanik beim Spieler ein soziologisches und psychologisches Dilemma konstruiert, und so eine persönliche Erkenntnis- und Handlungsentwicklung erzwingt. Und das habe ich nicht nur als überraschend lehrreich sondern auch als unvergleichlich motivierend empfunden.
Ich denke, daß genau das die Spiele der Zukunft ausmachen wird bzw. sollte - das Bedürfnis des Menschen, den Widrigkeiten und der Feindseligkeit der Welt etwas entgegenzusetzen in den Mittlepunkt zu rücken und zum konzeptionellen Dreh- und Angelpunkt zu machen.