Vorsicht: SZ schießt auf Leser!
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Schöner Artikel wieder einmal von Jörg. Dennoch bereitet mir so ein Zeitungsartikel ein wenig Bauchschmerzen. Kürzlich bei einer Unterhaltung mit einem Fremden:
Fremder: \"Haben sie Hobbies?\"
Archon: \"Nun ich teste Spiele. Computerspiele wissen Sie.\"
Fremder (schaut argwöhnisch): \"Computerspiele?\"
Archon: \"Jaja, so Sport- und Rennspiele oder mal ein Rollenspiel ganz gern.\"
Fremder (leicht belustigt): \"Ja, mein Sohn macht das auch gerne, ich kann da nie mithalten - da bin ich wohl schon zu alt für.\"
Und schon habe ich mich in diesem Moment gemerkt, dass er mich mit meinen fast 33 Jahren für ein kleines Kind hält, dass den Anschluss an die reale Welt irgendwann in den 80ern verloren hat. Solche Artikel wie in der SZ lassen mich nachdenklich werden. ICh bin mir ziemlich sicher, dass mein Opa mir eine gescheuert hätte, wenn er mich bei Call of Duty oder MohAA beobachtet hätte. Mein Vater wundert sich, warum sein fussballverrückter Sohn jubelnd vor dem Bildschirm sitzt, anstatt draussen auf der Strasse mit einer Dose zu kicken wie er früher.
Das was wir als schreibende Zunft imho in den nächsten Jahren tun sollten, ist Aufklärungsarbeit leisten. Die Frage ist nur: Wie erreichen wir Leute, die sich nicht auf Online-Mags verirren? Leserbriefe an die SZ oder FAZ? Dann bist Du schnell wieder das kleine Kind, das heulend in der Ecke steht und sein Spielzeug wiederhaben will. Im Endeffekt ist es mir aber egal, was die Leute von mir denken. Ich habe Spass an meinem Hobby - nicht nur weil ich gerne schreibe. Denn Spielen ist eine Form der Beschäftigung, die friedlicher doch gar nicht sein könnte. Ob ich als Kind früher mit einem Holz- oder Plastikgewehr auf meine Freunde geballert habe, oder mich nun mit den gleichen Leuten wie damals zu einer gemütlichen Runde UT 2004 treffe - im Prinzip hat sich nichts geändert - nur die räumlichen Entfernungen sind grösser geworden mit der Zeit. Doch den gleichen Spass wie mit UT habe ich auch bei einer hektischen Partie NHL oder einer gemütlichen Tiger Woods Runde. Gewalt in den MEdien - und dazu zählen Computerspiele nun einmal - wird aber auch in den kommenden Jahren ein Dauerthema bleiben, da bin ich mir sicher. Schön wenn es dann Leute wie Jörg gibt, die solchen fachlich inkompetenten Artikeln konsequent begegnen.
Gruß, Archon
www.gbase.ch
Fremder: \"Haben sie Hobbies?\"
Archon: \"Nun ich teste Spiele. Computerspiele wissen Sie.\"
Fremder (schaut argwöhnisch): \"Computerspiele?\"
Archon: \"Jaja, so Sport- und Rennspiele oder mal ein Rollenspiel ganz gern.\"
Fremder (leicht belustigt): \"Ja, mein Sohn macht das auch gerne, ich kann da nie mithalten - da bin ich wohl schon zu alt für.\"
Und schon habe ich mich in diesem Moment gemerkt, dass er mich mit meinen fast 33 Jahren für ein kleines Kind hält, dass den Anschluss an die reale Welt irgendwann in den 80ern verloren hat. Solche Artikel wie in der SZ lassen mich nachdenklich werden. ICh bin mir ziemlich sicher, dass mein Opa mir eine gescheuert hätte, wenn er mich bei Call of Duty oder MohAA beobachtet hätte. Mein Vater wundert sich, warum sein fussballverrückter Sohn jubelnd vor dem Bildschirm sitzt, anstatt draussen auf der Strasse mit einer Dose zu kicken wie er früher.
Das was wir als schreibende Zunft imho in den nächsten Jahren tun sollten, ist Aufklärungsarbeit leisten. Die Frage ist nur: Wie erreichen wir Leute, die sich nicht auf Online-Mags verirren? Leserbriefe an die SZ oder FAZ? Dann bist Du schnell wieder das kleine Kind, das heulend in der Ecke steht und sein Spielzeug wiederhaben will. Im Endeffekt ist es mir aber egal, was die Leute von mir denken. Ich habe Spass an meinem Hobby - nicht nur weil ich gerne schreibe. Denn Spielen ist eine Form der Beschäftigung, die friedlicher doch gar nicht sein könnte. Ob ich als Kind früher mit einem Holz- oder Plastikgewehr auf meine Freunde geballert habe, oder mich nun mit den gleichen Leuten wie damals zu einer gemütlichen Runde UT 2004 treffe - im Prinzip hat sich nichts geändert - nur die räumlichen Entfernungen sind grösser geworden mit der Zeit. Doch den gleichen Spass wie mit UT habe ich auch bei einer hektischen Partie NHL oder einer gemütlichen Tiger Woods Runde. Gewalt in den MEdien - und dazu zählen Computerspiele nun einmal - wird aber auch in den kommenden Jahren ein Dauerthema bleiben, da bin ich mir sicher. Schön wenn es dann Leute wie Jörg gibt, die solchen fachlich inkompetenten Artikeln konsequent begegnen.
Gruß, Archon
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Klasse!
Wenn ich ehrlich bin, haben mir einige Kolumnen nicht gefallen. Vielleicht fand ich das Thema nur uninteressant oder was auch immer, jedenfalls gefällt mir diese Kolumne sehr gut! Mich würde sehr interessieren, wie der ganze Artikel aussieht bzw. ob er wirklich so einseitig geschrieben ist.
Aber nunja, trotzdem bleibt Dumm³ doom und das ist auch gut so!
Aber nunja, trotzdem bleibt Dumm³ doom und das ist auch gut so!
Auch schön:
Die gleiche Seite (Süddeutsche Zeitung) hat in ihrem Archiv auch ein Review über DOOM 3 gespeichert vom teleschau mediendienst. Autor ist ein gewisser Artur Hoffmann:
http://www.sueddeutsche.de/app/computer ... lid=140231
Die gleiche Seite (Süddeutsche Zeitung) hat in ihrem Archiv auch ein Review über DOOM 3 gespeichert vom teleschau mediendienst. Autor ist ein gewisser Artur Hoffmann:
http://www.sueddeutsche.de/app/computer ... lid=140231
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Respekt!
Respekt Jörg! Meiner Meinung nach deine beste Kolumne. Ever. So elegant hat noch niemand zurück geschossen!
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Elegant?
Dieser \"Gegenartikel\" ist genau so überflüssig, wie der SZ Artikel.
Anstatt mit dem Herren, der ja offensichtlich arg Einseitig ist (aber seine Meinung kann von seinem Standpunkt ja durchaus verstanden werden) in einen sinvollen Dialog zu treten... ich gebs auf.
Meine Gamerklischees wurden mal wieder volkommen bestätigt.
Gibt es denn im Netz nicht wenigstens eine brauchbare Gamerpage?
Dieser \"Gegenartikel\" ist genau so überflüssig, wie der SZ Artikel.
Anstatt mit dem Herren, der ja offensichtlich arg Einseitig ist (aber seine Meinung kann von seinem Standpunkt ja durchaus verstanden werden) in einen sinvollen Dialog zu treten... ich gebs auf.
Meine Gamerklischees wurden mal wieder volkommen bestätigt.
Gibt es denn im Netz nicht wenigstens eine brauchbare Gamerpage?
- Jörg Luibl
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Keine Lobby?
Hallo Schweizer Kollege:),
Aber es stimmt: Irgendwie haben wir zockende 30-Jährige keine Lobby. Wie auch? Das Spiel ist als solches noch nicht kulturell akzeptiert. Und die SZ ist noch das einzige Organ, das ab und zu mal darüber berichtet. Dabei fördert das Spiel die Kultur, bereichert unser Leben, lässt uns Spaß haben. Genau so wie es Filme, Bücher, Musik tun. Aber "Spaßkultur" hat ja schon einen negativen Touch. Warum eigentlich? Schließlich beugt es politischem und religiösem Fanatismus vor...
Bis denne
Ja, so geht`s mir auch ab und zu. Vor allem, wenn man Verwandten erklärt, was man eigentlich arbeitet. Wenn ich keine Lust auf Diskussionen habe, presse ich ein knappes "Journalist" raus - danach kommen meist keine Fragen mehr.Arch0n hat geschrieben:Und schon habe ich mich in diesem Moment gemerkt, dass er mich mit meinen fast 33 Jahren für ein kleines Kind hält, dass den Anschluss an die reale Welt irgendwann in den 80ern verloren hat.
Aber es stimmt: Irgendwie haben wir zockende 30-Jährige keine Lobby. Wie auch? Das Spiel ist als solches noch nicht kulturell akzeptiert. Und die SZ ist noch das einzige Organ, das ab und zu mal darüber berichtet. Dabei fördert das Spiel die Kultur, bereichert unser Leben, lässt uns Spaß haben. Genau so wie es Filme, Bücher, Musik tun. Aber "Spaßkultur" hat ja schon einen negativen Touch. Warum eigentlich? Schließlich beugt es politischem und religiösem Fanatismus vor...
Ja, stimmt. Aufklärung ist das richtige Stichwort - gerade jetzt im Lessing-Jahr 2004. Aber uns fehlt die gesellschaftlich akzeptierte Lobby, ein anerkanntes Sprachrohr im Blätterwald. Am besten wäre wahrscheinlich, wenn eine große Tageszeitung das Feuilleton bewusst um einen Spielebereich ergänzen würde. GameStar, PC Action & Co können das nicht leisten. Und wir Online-Magazine erreichen eben nur die Spiele-Interessierten, die meist keiner Aufklärung bedürfen. Trotzdem kann man schreiben, schreiben, schreiben...Arch0n hat geschrieben:Das was wir als schreibende Zunft imho in den nächsten Jahren tun sollten, ist Aufklärungsarbeit leisten. Die Frage ist nur: Wie erreichen wir Leute, die sich nicht auf Online-Mags verirren? Leserbriefe an die SZ oder FAZ? .
Ja, das Thema ist ein ewiges. Und es ist ja gut, dass über Gewalt diskutiert wird. Aber gerade wir Spielejournalisten müssen uns klar und deutlich wehren, wenn eine pseudo-intellektuelle Geisterdebatte an der Wirklichkeit vorbei geführt wird. Ich komme immer noch nicht über die "Nobilitierung des Ballerns als Notwehr" hinweg...Mann, Mann, Mann.Arch0n hat geschrieben:Gewalt in den MEdien - und dazu zählen Computerspiele nun einmal - wird aber auch in den kommenden Jahren ein Dauerthema bleiben, da bin ich mir sicher. Schön wenn es dann Leute wie Jörg gibt, die solchen fachlich inkompetenten Artikeln konsequent begegnen..
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- Jörg Luibl
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Klischees & Co
Ich gebe dir Recht, dass es kein sinnvoller Dialog war. Es war eher ein Pamphlet, eine emotionale Streitschrift, eine Art Satire auf den Unsinn - eine Kolumne eben. Die ist nicht dazu da, nüchtern Argumente auszutauschen.Yemeth hat geschrieben:Anstatt mit dem Herren, der ja offensichtlich arg Einseitig ist (aber seine Meinung kann von seinem Standpunkt ja durchaus verstanden werden) in einen sinvollen Dialog zu treten...
Aber ehrlich gesagt, hat sich der Artikel schon über seinen Inhalt so disqualifiziert, dass ein sinnvoller Dialog nur schwer möglich ist. Das liegt daran, dass der Standpunkt des SZ-Autors aus meiner Perspektive ganz und gar nicht verständlich ist.
Was ich nicht verstehe, ist deine Gewissheit, dass damit jetzt deine Gamer-Klischees bestätigt werden. Welche denn? Dass wir scharf zurückschießen können?
Und wenn dem so ist: Welche Zeitungs-Klischees hat denn dann Herr Graff bedient? Dass etablierte Journalisten einfach mal wild und abstrus ins Gamer-Lager schießen? Dass Deutschlands Feuilleton so langsam verdoomt?
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schön geschossen und aufgebrochen..:-)
wunderbarer kommentar
als ich dieses verunglückte pamphlet in der SZ gelesen habe, musste ich unwillkührlich an eine textzeile aus einem lied von \"Projekt Pitchfork\" denken
\"Ein alter Mann der nicht weiss worum es geht redet von Dingen die er nicht versteht!\" es ging darin zwar um den papst aber der Herr Graff kommt der sache schon verdammt nahe:-)
ich habe unter
http://medien.uni-trier.de/206.0.html
einige nette details über den herren gefunden die sehr gut ins bild passen:
\"Die wichtigsten Fähigkeiten, die ein Online-Journalist nach Graffs Ansicht haben sollte, sind nahezu deckungsgleich mit denen eines Printredakteurs: Ein gutes Gespür für Themen, eine kluge Herangehensweise an ein Thema und damit ein einhergehender Sinn für einen guten Stil, der abwechslungsreich und tiefgründig sein sollte. Das technische Know-How sei längst nicht mehr so wichtig wie zu Beginn des Internetzeitalters:...\"
tcha da scheint er nicht nur das technische know-how verdrängt zu haben sondern auch die notwendigkeit möglichst objektiv zu schreiben um glaubwürdig zu bleiben.
Aber NEIN der Herr greift sich aus der alten CS diskussion den schachvergleich herraus (der nun wirklich nix mit DOOM3 zutun hat)
aus dem SZ artikel:
\"Welch armselige Vorstellung von der Hölle! \"
hmm der Herr scheint ja eine recht konkrete vorstellung zu haben wie hölle auszusehen hat *prust*
vielleicht hätte er leveldesigner werden sollen
In dem artikel kommt er mir vor wie jemand der mit schaum vor dem mund gegen den verfall der guten sitten ereifert um sich an den vorgestellten sauereien gegen die er wettert auf zu geilen.
Analog zu den seltsamen machenschaften einiger katholischer Priester (kinderpornos)...
(ich weiss der vergleich ist hart aber der kommt mir ja nun einmal spontan ins gedächniss und Herr Graff benutzt eine ganz ähnliche methode).
so long
Hellbert
als ich dieses verunglückte pamphlet in der SZ gelesen habe, musste ich unwillkührlich an eine textzeile aus einem lied von \"Projekt Pitchfork\" denken
\"Ein alter Mann der nicht weiss worum es geht redet von Dingen die er nicht versteht!\" es ging darin zwar um den papst aber der Herr Graff kommt der sache schon verdammt nahe:-)
ich habe unter
http://medien.uni-trier.de/206.0.html
einige nette details über den herren gefunden die sehr gut ins bild passen:
\"Die wichtigsten Fähigkeiten, die ein Online-Journalist nach Graffs Ansicht haben sollte, sind nahezu deckungsgleich mit denen eines Printredakteurs: Ein gutes Gespür für Themen, eine kluge Herangehensweise an ein Thema und damit ein einhergehender Sinn für einen guten Stil, der abwechslungsreich und tiefgründig sein sollte. Das technische Know-How sei längst nicht mehr so wichtig wie zu Beginn des Internetzeitalters:...\"
tcha da scheint er nicht nur das technische know-how verdrängt zu haben sondern auch die notwendigkeit möglichst objektiv zu schreiben um glaubwürdig zu bleiben.
Aber NEIN der Herr greift sich aus der alten CS diskussion den schachvergleich herraus (der nun wirklich nix mit DOOM3 zutun hat)
aus dem SZ artikel:
\"Welch armselige Vorstellung von der Hölle! \"
hmm der Herr scheint ja eine recht konkrete vorstellung zu haben wie hölle auszusehen hat *prust*
vielleicht hätte er leveldesigner werden sollen
In dem artikel kommt er mir vor wie jemand der mit schaum vor dem mund gegen den verfall der guten sitten ereifert um sich an den vorgestellten sauereien gegen die er wettert auf zu geilen.
Analog zu den seltsamen machenschaften einiger katholischer Priester (kinderpornos)...
(ich weiss der vergleich ist hart aber der kommt mir ja nun einmal spontan ins gedächniss und Herr Graff benutzt eine ganz ähnliche methode).
so long
Hellbert
um den textchef mal kurzzeitig beizustehen : kolummnen dienen in der tat nur dem zweck, etwas humoristisch, nachdenklich oder sonst wie geartet zu kommentieren, eine diskussion hingegen kann darüber nicht \"erzwungen\" werden... zu einer diskussion gehören normalerweise immer mindestens zwei parteien und seitens der sz erübrigt sich glaube ich jeder gedanke an eine ernstgemeinte debatte...
ich gehöre auch der schreibenden zunft an und als filmkritiker wird man auch regelmäßig von allen seiten beschossen, mal fair und argumentativ, mal unqualifiziert und pathetisch, das gehört nun mal dazu.
von daher ist es wohl das beste, einfach beide seiten so stehen zu lassen und sich selbst eine meinung zu bilden. kolummnen haben ihren gerechtfertigten platz in der presse, denn welches sprachorgan ist schon sonst dafür geeignet, subjektivität von anderer seite reflektieren zu lassen?
auch wenn mancher den text der sz als arg lächerlich lesen möchte (naja, eigentlich sogar \"muss\"), so hat er doch eine daseinsberechtigung:
denn stellt euch vor wir wüßten alle nicht, was für ein gesellschaftlicher kanon über computerspiele herrscht, dann wüßten wir auch nicht, dass wir noch jede menge aufklärungsarbeit zu leisten haben!!
ich gehöre auch der schreibenden zunft an und als filmkritiker wird man auch regelmäßig von allen seiten beschossen, mal fair und argumentativ, mal unqualifiziert und pathetisch, das gehört nun mal dazu.
von daher ist es wohl das beste, einfach beide seiten so stehen zu lassen und sich selbst eine meinung zu bilden. kolummnen haben ihren gerechtfertigten platz in der presse, denn welches sprachorgan ist schon sonst dafür geeignet, subjektivität von anderer seite reflektieren zu lassen?
auch wenn mancher den text der sz als arg lächerlich lesen möchte (naja, eigentlich sogar \"muss\"), so hat er doch eine daseinsberechtigung:
denn stellt euch vor wir wüßten alle nicht, was für ein gesellschaftlicher kanon über computerspiele herrscht, dann wüßten wir auch nicht, dass wir noch jede menge aufklärungsarbeit zu leisten haben!!
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Re: Klischees & Co
Fein, dazu bitte mein Posting lesen:4P|T@xtchef hat geschrieben: Es war eher ein Pamphlet, eine emotionale Streitschrift, eine Art Satire auf den Unsinn - eine Kolumne eben.
http://forum.4pforen.4players.de/viewto ... 029#110029
Zusammenfassung:
Ich bin der Ansicht, dass eine Kolumne durchaus aufklärerischen Faktor besitzen sollte. Dumme Sprüche loslassen kann jeder. Wahre größe hättest du bewiesen, indem du dich nicht auf dieses niedrige Level hättest fallen lassen. Wozu auch, damit gibt man dem Author der SZ Angiffsfläche. Getroffene Hunde bellen halt.
Les meinen Artikel halt mal dazu, da stehts ausführlich drin.
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@ infality:
in gewisser weise hast du schon recht, man sollte nicht ausschliesslich mit einer kolummne reagieren, sondern auch mal die beweggründe des jeweiligen redakteurs hinterfragen... das geht natürlich nur im direkten gespräch, alles andere wäre nur spekulation und das führt bekanntlich zu missverständnissen.
wdas heißt meiner meinung nach allerdings nicht, dass die kolummne nicht stehen bleiben sollte, denn dies ist der beste weg, den \"konflikt\" nach außen zu tragen und andere leser darauf aufmerksam zu machen. intern kann man immer noch mails schreiben...
also jörg, auf gehts: frag den werten herrn bernd graff doch mal, was ihn dazu gebracht hat, diesen artikel genau so zu schreiben wie er ist... und lass uns alle an dieser debatte teilhaben (ohne natürlich das briefgeheimis zu verletzten).
würde glaube ich in der tat viele hier interessieren!
in gewisser weise hast du schon recht, man sollte nicht ausschliesslich mit einer kolummne reagieren, sondern auch mal die beweggründe des jeweiligen redakteurs hinterfragen... das geht natürlich nur im direkten gespräch, alles andere wäre nur spekulation und das führt bekanntlich zu missverständnissen.
wdas heißt meiner meinung nach allerdings nicht, dass die kolummne nicht stehen bleiben sollte, denn dies ist der beste weg, den \"konflikt\" nach außen zu tragen und andere leser darauf aufmerksam zu machen. intern kann man immer noch mails schreiben...
also jörg, auf gehts: frag den werten herrn bernd graff doch mal, was ihn dazu gebracht hat, diesen artikel genau so zu schreiben wie er ist... und lass uns alle an dieser debatte teilhaben (ohne natürlich das briefgeheimis zu verletzten).
würde glaube ich in der tat viele hier interessieren!
Danke fuer den treffende Beitrag
Hi Joerg,
danke fuer die schnelle Antwort, in beiden Faellen.
Guter Beitrag uber den ach so tollen Artikel.
Aber zwei Dinge vermisse ich, erstens fand ich die famosen Zitate der \\\\\\\"Sachverstaendigen\\\\\\\" sehr toll die der SZ Autor da aus irgendeinem Underground Chat ausgewuehlt hat, zweitens waere ein Querverweis zu deinem Kommentar ueber den XBox Event damals in Sevilla auch aufschlussreich, denn offensichtlich scheint diese \\\\\\\"weltoffene\\\\\\\" Berichterstattung ein Markenzeichen des SZ Redakteurs zu sein.
Aber auf der anderen Seite fuehle ich mich als Zocker auch ein bissl beruhigt, denn solche Berichte zeigen mir immer das Engstirnigkeit mindestens genauso brutal sein kann wie die fiktiven Bilder einer virtuellen Welt, kommt immer nur auf die Perspektive des Lesers an.
Genug darueber hergezogen, ich muss auch noch meinen Leserbrief fertigschreiben.
danke fuer die schnelle Antwort, in beiden Faellen.
Guter Beitrag uber den ach so tollen Artikel.
Aber zwei Dinge vermisse ich, erstens fand ich die famosen Zitate der \\\\\\\"Sachverstaendigen\\\\\\\" sehr toll die der SZ Autor da aus irgendeinem Underground Chat ausgewuehlt hat, zweitens waere ein Querverweis zu deinem Kommentar ueber den XBox Event damals in Sevilla auch aufschlussreich, denn offensichtlich scheint diese \\\\\\\"weltoffene\\\\\\\" Berichterstattung ein Markenzeichen des SZ Redakteurs zu sein.
Aber auf der anderen Seite fuehle ich mich als Zocker auch ein bissl beruhigt, denn solche Berichte zeigen mir immer das Engstirnigkeit mindestens genauso brutal sein kann wie die fiktiven Bilder einer virtuellen Welt, kommt immer nur auf die Perspektive des Lesers an.
Genug darueber hergezogen, ich muss auch noch meinen Leserbrief fertigschreiben.
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- Beiträge: 6
- Registriert: 03.09.2003 18:33
- Persönliche Nachricht:
Mein Beitrag an die SZ
Mail an SZ:
Lustiger Artikel. Leider ist mir nicht ganz klar was dieser nun aussagen soll? Das töten wird ja wohl wahrlich nicht verherrlicht wie euer Artikel deutlich zeigt. Denn aus allen Zitaten ist im Grunde nur zu entnehmen, dass alle Spieler eine Höllenangst hatten und zwar um ihr (virtuelles) Leben. Das verdeutlicht für mich, dass die Macher dieses Werks ihr Ziel erreicht haben trotz des Detailgrades keine Verherrlichung des Tötungsaktes zu erreichen. Viel mehr wird den niederen Überlebensinstinkt, den unweigerlich jeder in sich trägt der aber in der heutigen westlichen Welt fast nicht mehr benötigt wird reaktiviert. Unter diesem Blickwinkel kann ich nur Sagen, dass es eine Kunst ist einen solchen Instinkt in diesem Maße zu reaktivieren und somit Doom 3 den Titel Kunstwerk verdient. Etwas zu meiner Person damit mein Beitrag in dem richtigen Licht erscheint: Ich Spiele sehr gerne Spiele, sowohl Schooter als auch diverse andere Genre. Ich bin 26 Jahre alt. Ich habe Doom 3 selber angetestet. Mir hat es nicht gefallen da es mir zu fiktiv, düster und unglaubwürdig ist. Weiterhin habe ich empfunden, dass es nach 2-3 Levels immer wieder das Selbe ist. Ich finde es sehr traurig das Zeitungen solche Artikel schreiben ohne das nötige Detailwissen und ohne ein entsprechend qualifiziertes Personal. Man sollte solche Artikel in Zukunft bitte von Kennern dieser Branche schreiben lassen. Man lässt doch einen Dahergelaufenen auch keine Kinokritik über \\\'Der Pianist\\\' schreiben und ihn dieses Werk verreißen, weil es ja ach so vor Gewalt strotzt, ohne die Intension des Gesamtwerks dahinter zu erblicken. In einem solchen Fall ist detaillierte Gewaltdarstellung legitim? In einem Fall wie Kill Bill natürlich auch? In einem Computerspiel nicht? Warum? Weil der Autor zufällig kein Spieler ist und nur mal eben zufällig gesehen hat was es alles so „abartiges“ auf der Welt gibt? Die Frage bezüglich Gewalt geht meines Erachtens viel Tiefer und benötigt eine tiefgehende Betrachtung der menschlichen Psyche, anstatt einseitig mit fetten Kanonen auf eine vermeintliche Minderheit zu schießen, die längst auch in Deutschland keine Minderheit mehr ist.
Lustiger Artikel. Leider ist mir nicht ganz klar was dieser nun aussagen soll? Das töten wird ja wohl wahrlich nicht verherrlicht wie euer Artikel deutlich zeigt. Denn aus allen Zitaten ist im Grunde nur zu entnehmen, dass alle Spieler eine Höllenangst hatten und zwar um ihr (virtuelles) Leben. Das verdeutlicht für mich, dass die Macher dieses Werks ihr Ziel erreicht haben trotz des Detailgrades keine Verherrlichung des Tötungsaktes zu erreichen. Viel mehr wird den niederen Überlebensinstinkt, den unweigerlich jeder in sich trägt der aber in der heutigen westlichen Welt fast nicht mehr benötigt wird reaktiviert. Unter diesem Blickwinkel kann ich nur Sagen, dass es eine Kunst ist einen solchen Instinkt in diesem Maße zu reaktivieren und somit Doom 3 den Titel Kunstwerk verdient. Etwas zu meiner Person damit mein Beitrag in dem richtigen Licht erscheint: Ich Spiele sehr gerne Spiele, sowohl Schooter als auch diverse andere Genre. Ich bin 26 Jahre alt. Ich habe Doom 3 selber angetestet. Mir hat es nicht gefallen da es mir zu fiktiv, düster und unglaubwürdig ist. Weiterhin habe ich empfunden, dass es nach 2-3 Levels immer wieder das Selbe ist. Ich finde es sehr traurig das Zeitungen solche Artikel schreiben ohne das nötige Detailwissen und ohne ein entsprechend qualifiziertes Personal. Man sollte solche Artikel in Zukunft bitte von Kennern dieser Branche schreiben lassen. Man lässt doch einen Dahergelaufenen auch keine Kinokritik über \\\'Der Pianist\\\' schreiben und ihn dieses Werk verreißen, weil es ja ach so vor Gewalt strotzt, ohne die Intension des Gesamtwerks dahinter zu erblicken. In einem solchen Fall ist detaillierte Gewaltdarstellung legitim? In einem Fall wie Kill Bill natürlich auch? In einem Computerspiel nicht? Warum? Weil der Autor zufällig kein Spieler ist und nur mal eben zufällig gesehen hat was es alles so „abartiges“ auf der Welt gibt? Die Frage bezüglich Gewalt geht meines Erachtens viel Tiefer und benötigt eine tiefgehende Betrachtung der menschlichen Psyche, anstatt einseitig mit fetten Kanonen auf eine vermeintliche Minderheit zu schießen, die längst auch in Deutschland keine Minderheit mehr ist.