Schatzjäger und Spaßsucher

Viel Spaß beim Diskutieren unserer Kolumnen und Kommentare!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Antworten
4P|Bot
Persönliche Nachricht:

Schatzjäger und Spaßsucher

Beitrag von 4P|Bot »

Archäologen tragen einen Schlapphut, schwingen die Peitsche und lassen im Ernstfall den Revolver knallen. Sie haben immer einen coolen Spruch auf den Lippen oder ein Rätsel vor Augen. Andere sind perfekt geschminkt, tragen einen Pferdeschwanz und kriechen lasziv durch Tunnel. Sie haben im Examen mit strammen 90-60-90 brilliert und schon als Teenager olympisches Gold im Doppelsprung samt Salto...<br><br>Hier geht es zur gesamten Kolumne: <a href="http://www.4players.de/rendersite.php?L ... UMNEID=104" target="_blank">Kolumne@4players.de</a>
Benutzeravatar
Eisregen121
Beiträge: 2474
Registriert: 05.04.2003 21:32
Persönliche Nachricht:

stimmt

Beitrag von Eisregen121 »

Also ich muss zwar sagen das die hier aufgeführten Spiele mich nicht zum Googlen Inspiriert haben, da ich genug informationen über TV serder wie Discovery, Planet, ZDF Docu, History Channel, National Geographics, usw.. habe, und mich das mehr zum googlen anregt, aber es gab andere spiele die mich dazu anregten. Wie Baphomets Fluch. Wo man in übrigen sehr sehr interessante sachen darüber findet.

Ich hoffe im übrigen das Lara Croft nicht in die zwickmühle kommt sich Rassieren zu müssen (zumindest nicht einen 3 Tage Bart)

Aber ich sehe das auch so, der Drang etwas erforschen zu wollen sollte das hauptziel eines guten spieles sein. Deshalb bin ich auch leidenschaftlicher Adventure Zocker, und Rollenspieler.

Für mich steht einfach die geschichte im Vordergrund, und wenn diese dann gut erzählt ist, spielt für mich das ausmas der interaktion keine all zu große rolle mehr.

Ich hab lieber ein Spiel wie MGS3, mit einem tragischen ende, eine super inzenierung, als den besten EGO Shooter der welt, welcher das auch immer sein mag.

Eine Zeitgenössische geschichte (oder versuchte Story) wie in GTA SA, interessiert mich dagegen null. Wären das neue Mafia spiel (Der Pate) schon eher seine wirkung auf mich zeigt. Das fremde, nicht greifbare, ist genau das was auf mich seine wirkung ausstrahlt, deswegen bin ich auch kein freund von Spielen, die mäglichst viel real darstellen wollen.

Einschränkungen gehören dazu, sie diehnen ja auch als wegweiser. Sie führen die geschichte dorthin, wo sie von Entwicklerteam erzählt werden will.

Und das ist wohl einer der Hauptgründe warum ich Spiele liebhaber der Japanischen RPGs bin. Die Nippons verstehen einfach mehr von esoterik, unterschwelligen Botschaften, einer Moral.
johndoe-freename-80806
Beiträge: 2
Registriert: 18.04.2005 11:14
Persönliche Nachricht:

Beitrag von johndoe-freename-80806 »

Mit welcher Freude habe ich die Entdeckung eines Gamer-Feuilletons bei 4Players beobachten dürfen. Darüber hinaus wurde mein Auge noch mit edelster Sprache und feinster Artikelqualität belohnt, wahrlich, welch Schmaus in diesen tristen Zeiten.

Dennoch muss ich der in diesem Artikel aufgestellten Behauptung, dass Spiele durchaus das geschichtliche Bewusstsein schärfen könnten, widersprechen. Es ist so, wie es der Autor formulierte, nämlich, dass Spiele immer einen historischen Ausschnitt darstellen, dem Spieler anbieten, der ihnen genehm ist. Der Spieler erhält so einen Kurzüberblick über Hannibals Elefanten (Rome) oder die Landung alliierter Truppen in der Normandie (MoH und Konsortium). Dennoch sehe ich hier eher die Gefahr einer Simplifizierung, die den Spieler vielmehr saturiert, als dass sie ihn zur \"Recherche\" ermutigen würde. Wenn ich zum fünften Mal innerhalb eines Jahres durch den Sand der Normandie robbe und immer wieder gegen Nazi-Schergen im kalten Stalingrad anlaufe, stellt sich bei mir eher eine Art Überdruss ein. Sicherlich mag meine Argumentation in puncto „Beispiel“ – an dieser Stelle - etwas knapp ausfallen: „Warum denn immer nur der Zweite Weltkrieg?“ Eben jener Zweite Weltkrieg, weil er immer mehr zum Sujet der heutigen Spieleproduktionen wird. Ein grauenhafter Krieg wird so auf einige, wenige Scharmützel reduziert und von seiner historischen Bedeutung abstrahiert. An dieser Stelle erwarte ich von keinem Minderjährigen, dass er sich durch das WWW „googelt“ um genauere Informationen über den Nationalsozialismus zu erhalten.

Selbiges gilt übrigens auch für andere Produktionen, die vom Mittelalter ein düsteres, perverses und nihilistisches Bild zeichnen, was, wie nach heutigen Erkenntnissen immer deutlicher wird, so einfach nicht stimmt.

Simplifikationen können einem die ödesten Mahlzeiten schmackhaft machen, allerdings entpuppen sie sich im Magen doch all zu häufig als der rote Apfel im Garten Eden. Sprich: Man kann den Spielen an dieser Stelle noch so viel unterstellen, aber eine Mittlerfunktion in Sachen historische Weiterbildung haben sie nicht - und werden sie auch nie haben.

Mit freundlichen Grüßen
Gordian Ezazi
Benutzeravatar
Jörg Luibl
Beiträge: 9619
Registriert: 08.08.2002 15:17
Persönliche Nachricht:

Begründete Skepsis

Beitrag von Jörg Luibl »

Willkommen im 4P-Forum!
Gordian E. hat geschrieben:Mit welcher Freude habe ich die Entdeckung eines Gamer-Feuilletons bei 4Players beobachten dürfen.


Die Blumen sind angekommen, blühen bereits in einer feinen Ego-Vase und sorgen an diesem tristen Montag für etwas Frühlingsduft. :wink:
Gordian E. hat geschrieben:Dennoch sehe ich hier eher die Gefahr einer Simplifizierung, die den Spieler vielmehr saturiert, als dass sie ihn zur "Recherche" ermutigen würde.
Ja, diese Skepsis ist verständlich. Man gewöhnt sich an alles, und kann sich auch an das historisch Aufgetischte gewöhnen. Wer keinen Sinn für oder keinen Bock auf geschichtliche Zusammenhänge hat, wird sich stumpf durch ein Dutzend WW2-Shooter ballern, ohne seine Ursachen ergründen zu wollen.

Aber ich denke, es kommt da auf den Spielertypen an: Es gibt überall Neugierige, die sich eben nicht so einfach abspeisen lassen und vielleicht sogar durch einen abstrusen Anachronismus oder falschen Sachverhalt in einem Spiel zu recherchieren beginnen. Ich kann da allerdings nur von mir sprechen: Einige Spiele haben dafür gesorgt, dass ich mich tiefer in eine Materie eingearbeitet habe, die eigentlich nichts mehr mit dem Spiel als solchem zu tun hatte.
Gordian E. hat geschrieben: Ein grauenhafter Krieg wird so auf einige, wenige Scharmützel reduziert und von seiner historischen Bedeutung abstrahiert.
Ja, es handelt sich um eine historische Kastration für Unterhaltungszwecke, die wichtige Elemente komplett ausgrenzt. Genau so wie bei all den Filmen von Arnheims bis zur Kwai-Brücke. Aber ich denke, dass da noch einiges in Sachen historische Reife bzw. Sensibilität in der Spielewelt möglich ist.
Gordian E. hat geschrieben:Selbiges gilt übrigens auch für andere Produktionen, die vom Mittelalter ein düsteres, perverses und nihilistisches Bild zeichnen, was, wie nach heutigen Erkenntnissen immer deutlicher wird, so einfach nicht stimmt.
Ja. Aber diese Erkenntnis kann auch eine Frucht der Recherche sein. Und der Nihilismus ist im Mittelalter nicht so ganz verkehrt positioniert, wenn man z.B. an die Weltuntergangsstimmung zum ersten Millenium oder an die Pestzeit denkt. Pervers und düster ist es heute allerdings auch. :wink:
Gordian E. hat geschrieben:Man kann den Spielen an dieser Stelle noch so viel unterstellen, aber eine Mittlerfunktion in Sachen historische Weiterbildung haben sie nicht - und werden sie auch nie haben.
Oh, das hört sich endgültig an. Kann man da so sicher sein? Ich bin jedenfalls weiterhin vom Gegenteil überzeugt.

Natürlich kann ein Spiel keinen Geschichtsunterricht oder gar ein Seminar komplett ersetzen, aber es kann so viele interessanten Happen anbieten, dass man nach dem Zubeißen vielleicht Appetit auf mehr bekommt - oder dem Lehrer wenigstens ein paar Wissensbrocken für die mündliche Note servieren kann.

Ich würde sogar noch weiter gehen, und den Spielen bereits jetzt nicht nur eine historische, sondern eine universelle kulturelle Mittlerfunktion zusprechen.

Bis denne
johndoe-freename-80806
Beiträge: 2
Registriert: 18.04.2005 11:14
Persönliche Nachricht:

Beitrag von johndoe-freename-80806 »

Ich möchte gar keine Diskussion anzetteln, da der Sachverhalt doch recht evident und somit klar ist. Wir gehen von zwei unterschiedlichen Spielertypen aus, derjenige der recherchiert und derjenige der nicht recherchiert. Der eine sucht die Majorität bei dem ersten Gamertypus, der andere bei letzterem. Das ist meiner Auffassung nach legitim und durchaus diskutabel.

Ich finde es alleine schon deshalb immens löblich, dass ihr diesen (Denk-)Impetus mit eurem Feuilleton leistet.

Man könnte aber auch provokant fragen, ob der Nihilismus in der Form, wirklich ein singuläres Phänomen des Mittelalters war. Denn viele Punkte, die auf eben jenes \"Nichts\" hindeuten, dass der Nihilismus suggeriert, lassen sich in den öffentlichen Debatten der Gegenwart, wenn auch in milderer Form, wiederfinden.

Dennoch: Sehr schöner Feuilleton-Bereich ;)
Benutzeravatar
Jörg Luibl
Beiträge: 9619
Registriert: 08.08.2002 15:17
Persönliche Nachricht:

Nietzsche sagte doch...

Beitrag von Jörg Luibl »

Gordian E. hat geschrieben:Man könnte aber auch provokant fragen, ob der Nihilismus in der Form, wirklich ein singuläres Phänomen des Mittelalters war.
Nein, war er sicher nicht - das Christentum ist ja schon früher enstanden. Was sagte Fritz Nietzsche noch? Christ und Nihilist - das reimt sich nicht nur...

Der Nihilismus ist vielleicht eher ein menschliches Phänomen. Eine chronische Depression des Homo sapiens. Öhm, ich schweife ab... :wink:

An alle anderen Entwarnung: Nein, wir machen kein Nihilismus-Spielkulturthema.

Bis denne
Antworten