Irgendwann in grauer Vorzeit, die jungen Leute unter uns werden sich schwach oder garnicht mehr erinnern, gab es glorreiche Gemeinschaften, genannt "Support".
Es war eine große, mächtige Armee, bestehend aus seltsamen Wesen, mit unterschiedlichsten Eigenschaften; beispielsweise die "Patcher"; sie hatten die Fähigkeit Welten nach ihren Vorstellungen zu verändern und zu verbessern.
Oder die Forenadmins; welche mit ihrer große Weisheit und Rhetorik die Foren bewohnten.
Man konnte mit ihnen nur durch spezielle Rituale, genannt "Tickets" oder "Threads", in Kontakt treten und die Gamer lebten in guter Gemeinschaft mit ihnen zusammen.
Sie konnten sich zu allen Zeiten an den Support richten und ihre Welten waren in Ordnung.
Die Herrscher der Supportteams, vereint auf dem Kontinent Spielindustrie waren mächtige Nationen und stetig darauf bedacht ihre Schatzkammern zu füllen.
Also beschlossen einige, die Gilden der Supportteams zu verkleinern; Sie kosteten zuviel Geld, waren einfach zu hilfsbereit und ihrer zuviel auf Erden.
So kam es, dass diese Herrscher, welche einst stattliche Nationen führten, u.a. mit den glorreichen Namen "Ubisoft", "Activision" oder auch "PeterGames" (ups, spätestens jetzt gibts negative Kritik) den Weg der Finsternis, die "Rationalisierung" antraten.
Viele andere folgten ihnen in die Verderbnis.
Die Welten der Gamer fingen an sich zu verändern; Die Ticketrituale verloren ihre Kraft fast gänzlich und Threads verfingen sich in den verschlungenen Pfaden der Unterforen.
Zwar kämpften anfangs noch aufopfernd selbsternannte Nachfolger der Admins, genannt die Moderatoren um Licht in den Supportforen, doch auch sie wurden schnell rar, verfielen der Dunkelheit und kämpften von nun an gegen die Gamer.
Sie entwickelten Attacken wie "siehe Link", zumeist mit der List die Gamer unendlich Posts lesen zu lassen, um am Ende entkräftigt zu wissen, dass nichts auf sie zutraf oder die Spezialattacke "closed".
Doch die schlimmste Seuche waren die Kreaturen, die die Rationalisierung mit sich brachte, genannt "Bugs", "Artefakte" oder die gefürchteten "Error-Codes".
Die Magie der Patches ward immer seltener gesehen, mancher dachte bereits die Patcher selbst seien ausgestorben.
Doch auch wenn einer mal auftauchte hatte auch seine Macht meist schon Einfluß der Dunkelheit erlitten; durch seine Veränderungen der Welten starben die Kreaturen des Bösen nicht, sondern veränderten sich mit, rekrutierten neue Bugs und verwandelten unbeschädigte Teile der Welten.
Ohne die gesamte Weisheit der Supporter waren die Gamer machtlos. Ungehört, ungesehen und unbemerkt humpelten sie durch ihre Welten.
Doch irgendwann sahen auch die Herrscher ihre Fehler ein, ihr Überleben hing vom Glauben der Gamer ab und sie waren nun bereit die Gefahr zu bekämpfen, zumal der Absatz schrumpfte.
Aber Ihre Gier nach Geld ließ sie nicht umdrehen, die alte Ordnung war vergessen und eine List ward geboren:
Sie lockten Gamer an, indem sie kostenlose Spielzeit vergaben, versetzten diese kurzzeitig in den Stand eines "Beta-Users" und ließen sie ungeschützt Bugs gegenübertreten, um diese aufzuspüren und ihre Art zu erforschen. Viele Gamer dachten sie wären nun ein Teil der Nationen, weit gefehlt. Zwar wussten die Herrscher nun von den Bugs, doch auch die Armeen der Developer hatten bereits unter der Rationalisierung gelitten, die Säuberungsaktionen waren nicht flächendeckend, zu wenig Geld für Ausrüstung, zu wenig gegebene Zeit.
Zu vielen goldenen Festen, genannt die "Releases" wurden die Gamer enttäuscht, gestört durch die Horden der Finsternis.
Und so kam es, dass der Glaube der Gamer erlosch, Imperien erlagen ihrer Gier und verschwanden im Nichts.
Nur ihre Vermächtnisse, die Erinnerung ihres seins, haben überlebt.
Nun wären Gamer aber keine Gamer wenn sie aufgeben würden.
Bis heute sind sie standhaft, bilden eigenständige Gemeinschaften, genannt "Communities" und versuchen selbstständig, mit improvisierten Waffen jeden Bug zu bekämpfen, immer an einen erwachenden Patcher glaubend, allzeit bereit für einen Mod und hoffend nach jedem Klick nicht den Lords der Fatal-Errors gegenüber zu stehen.
Bis heute werden die Gilden der Supporter von Gamern für das aufkommen der Bugs angeprangert, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.
Für die Ernsten unter uns:
- Ja, Beta-User machen das freiwillig
- Ja, es gibt auch Games die gut gepatcht sind
- Ja, ihr dürft trotzdem meckern =)
Die Legende des Supports
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- Saint_Style
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Re: Die Legende des Supports
Aus eigener Erfahrung heraus konnte ich noch nie über mangelnden Support klagen. Egal ob Bioware, Epic, Ubisoft, 1C, und wie sie alle heißen mit denen ich es schon zutun hatte, mir wurde immer schnell geholfen. Ich wurde auch noch nie mit Standard-Mails abgespeist wenn ich ein Problem hatte. Das positivste Beispiel in Sachen Support aus jüngster Vergangenheit war Zuxxez. Ich hatte wieder einmal Lust, Two Worlds GOTY zu spielen, allerdings waren alle Aktivierungen bereits aufgebraucht. Also wandte ich mich vertrauensvoll an den Support mit der höflichen Bitte die Internet Aktivierung freizuschalten, oder mir einen neuen Key zu geben, damit ich damit mein Spiel wieder freischalten kann. Zwei Tage nach meiner Mail erhielt ich antwort von einem freundlichen Support-Mitarbeiter, der mir mitteilte er habe mich freigeschalten.
Natürlich gibt es auch solche Publisher und Entwickler, von denen kaum oder schlimmstenfalls garkein Support zu erwarten ist, diese lassen sich aber meiden. Ebenso wäre es einfach Spiele liegen zu lassen, wenn bekannt ist das sie bugverseucht sind. Auf Patches zu hoffen, die zeitnah nach dem Release die meisten Bugs beseitigen, ist in heutiger Zeit oftmals illusorisch. Wenn es doch Release-Day Patches gibt, die für sich genommen eine Unsitte sind, sollten sie nicht als Service wahrgenommen werden sondern als Warnzeichen.
Die Publisher indes können ihren eingeschlagenen Weg gehen, da sie davon ausgehen können, dass ihre Spiele trotz ihres miserablen Auslieferungszustandes gekauft werden. Manche Publisher und Entwickler setzen dem ganzen nur noch dadurch eine Krone auf, indem sie sich, statt sich um die Produktpflege zu kümmern, an die Arbeit von Downloadable Content oder einen Nachfolger machen. Gestützt werden die Publisher in vielen Fällen auch noch von der Fachpresse. Die dummen sind am Ende jedenfalls die Kunden, die 20, 30 oder 40 Euro in den Rachen der Publisher werfen, ohne eine entsprechende Gegenleistung, ein funktionierendes Produkt, erwerben.
Wie du erwähnst, springen in manchen Fällen die Coder, Bugfixer und Modder der Communities ein, um die gröbsten Fehler zu beseitigen. Sie leisten unentgeltlich dass was wir von einem Entwicklerstudio erwarten dürften. Dafür verdienen sie ein großes Lob! Allerdings haben auch sie einen gewissen Anteil an der aktuellen Misere. Wenn ein Publisher sich zu sehr auf die Community verlassen kann, könnte er, wie im Fall von JoWood, ungestraft ein fehlerhaftes Produkt nach dem anderen auf den Markt bringen in der Hoffnung, die Community wird es schon richten. Diesen Rückhalt der Szene haben aktuell nur noch wenige Publisher tatsächlich verdient.
Sie sind aber nicht die einzigen, die diesem Mißstand ein Ende setzen könnten. Die Käufer müssten endlich lernen Verzicht zu üben, anstatt auf einen Patch zu hoffen. Denn nur so kann dem Publisher klar gemacht werden, das er keine verbuggten Spiele auf den Markt bringen soll. Dann hätten diese Unsitten tatsächlich auch bald ein Ende. Leider geschieht das entweder garnicht, oder in so geringem Umfang, sodass der Publisher es nicht zu spüren bekommt.
Ein Trost bleibt mir jedenfalls. Es gibt noch genügend alte sowie aktuelle Spiele die nicht bugverseucht sind. Daher kann ich getrost auch auf so manches neue Spiel verzichten ohne dabei Gefahr zu laufen, dass mir das Spielefutter auf absehbare Zeit ausgeht.
Natürlich gibt es auch solche Publisher und Entwickler, von denen kaum oder schlimmstenfalls garkein Support zu erwarten ist, diese lassen sich aber meiden. Ebenso wäre es einfach Spiele liegen zu lassen, wenn bekannt ist das sie bugverseucht sind. Auf Patches zu hoffen, die zeitnah nach dem Release die meisten Bugs beseitigen, ist in heutiger Zeit oftmals illusorisch. Wenn es doch Release-Day Patches gibt, die für sich genommen eine Unsitte sind, sollten sie nicht als Service wahrgenommen werden sondern als Warnzeichen.
Die Publisher indes können ihren eingeschlagenen Weg gehen, da sie davon ausgehen können, dass ihre Spiele trotz ihres miserablen Auslieferungszustandes gekauft werden. Manche Publisher und Entwickler setzen dem ganzen nur noch dadurch eine Krone auf, indem sie sich, statt sich um die Produktpflege zu kümmern, an die Arbeit von Downloadable Content oder einen Nachfolger machen. Gestützt werden die Publisher in vielen Fällen auch noch von der Fachpresse. Die dummen sind am Ende jedenfalls die Kunden, die 20, 30 oder 40 Euro in den Rachen der Publisher werfen, ohne eine entsprechende Gegenleistung, ein funktionierendes Produkt, erwerben.
Wie du erwähnst, springen in manchen Fällen die Coder, Bugfixer und Modder der Communities ein, um die gröbsten Fehler zu beseitigen. Sie leisten unentgeltlich dass was wir von einem Entwicklerstudio erwarten dürften. Dafür verdienen sie ein großes Lob! Allerdings haben auch sie einen gewissen Anteil an der aktuellen Misere. Wenn ein Publisher sich zu sehr auf die Community verlassen kann, könnte er, wie im Fall von JoWood, ungestraft ein fehlerhaftes Produkt nach dem anderen auf den Markt bringen in der Hoffnung, die Community wird es schon richten. Diesen Rückhalt der Szene haben aktuell nur noch wenige Publisher tatsächlich verdient.
Sie sind aber nicht die einzigen, die diesem Mißstand ein Ende setzen könnten. Die Käufer müssten endlich lernen Verzicht zu üben, anstatt auf einen Patch zu hoffen. Denn nur so kann dem Publisher klar gemacht werden, das er keine verbuggten Spiele auf den Markt bringen soll. Dann hätten diese Unsitten tatsächlich auch bald ein Ende. Leider geschieht das entweder garnicht, oder in so geringem Umfang, sodass der Publisher es nicht zu spüren bekommt.
Ein Trost bleibt mir jedenfalls. Es gibt noch genügend alte sowie aktuelle Spiele die nicht bugverseucht sind. Daher kann ich getrost auch auf so manches neue Spiel verzichten ohne dabei Gefahr zu laufen, dass mir das Spielefutter auf absehbare Zeit ausgeht.
"We never steal - that's what we say
We only use what's thrown away!"
-The Mouse Code
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- Spaßbremse
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- Registriert: 29.06.2005 08:42
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Saint Style sagt mir nichts, aber die Göttin ist ebenfalls eine ExPCG'lerin, eine von denjenigen, die für das gute Niveau dort verantwortlich waren. :wink:DdCno1 hat geschrieben:Wo kommt ihr beiden denn plötzlich her? Ich dachte, ich wäre derjenige hier, der lange Textwüsten fabriziert...
Zum Thema Support: Hab ich persönlich beim Thema Computerspiele und Computer generell noch nie darauf zurückgreifen müssen, Google sei dank.
@topic:
Ja, meiner Erfahrung nach überwiegen in der Branche die "weißen Schafe" nach wie vor, die "Schwarzen" stellen eher die Ausnahme dar.
Trotzdem sollte man als Kunde vorsichtig sein, und seinen Einfluß geltend machen, und fehlerhafte bzw. schlecht supportete Produkte konsequent meiden, damit die schwarzen Schafe nicht eines Tages die Oberhand gewinnen.
"Wer in einem gewissen Alter nicht merkt,dass er hauptsächlich von Idioten umgeben ist,merkt es aus einem gewissen Grund nicht!" - Curt Goetz
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Meiner Meinung nach haben wir den Höhepunkt der grossen Bugseuche schon längst überschritten und es ist wieder besser geworden. Ich glaub das liegt ua auch an der ganzen neuen Multi- Multiplattform-Politik. Die PCler profitieren quasi von der besseren Qualitätskontrolle bei den Konsolen. Somit muss es nur noch vernünftig portiert werden und alles ist bestens. Klar, schlechte Ausnahmen gibts immer, aber IMO waren Ports in ihrer breiten Masse niemals besser als aktuell. Besonders lobenswerte Beispiele seien da die letzten Capcom-Titel genannt, Batman: AA, oder Mirrors Edge, Mass Effect, Bioshock usw. Allesamt sehr arm an Bugs, mit guter Performance auf dem PC und teilweise sogar mit zusätzlichen grafischen Features, um die stärkere Power des PCs auszureizen.
Übrigens, offiziellen Support musste ich sowieso nie in Anspruch nehmen. Die Spieler helfen sich untereinander gut und schnell genug. Probleme werden fast genauso schnell gelöst wie sie aufkommen, deshalb will ich das gar nicht bemängeln. Es ist immerhin ein gut funktionierendes System
Übrigens, offiziellen Support musste ich sowieso nie in Anspruch nehmen. Die Spieler helfen sich untereinander gut und schnell genug. Probleme werden fast genauso schnell gelöst wie sie aufkommen, deshalb will ich das gar nicht bemängeln. Es ist immerhin ein gut funktionierendes System