Street Fighter 4 - kleiner Erfahrungsbericht
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- tighthoernchen
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Street Fighter 4 - kleiner Erfahrungsbericht
Ich bin ja eigentlich aus dem Alter für Computerspiele raus. Beziehung, Job usw, das kostet ja auch alles seine Zeit... Aber hin und wieder erwacht es eben, das berühmte Kind im Manne und dann erlaube auch ich mir ein paar Stunden des kurzweiligen Vergnügens vor dem Bildschirm.
Als ich neulich Street Fighter 4 im Laden stehen sah, war es wieder einmal um mich geschehen: Da war ein Klassiker aus meiner Jugend, den ich damals verpasst hatte, auf Hochglanz poliert und sogar als PC-Version! (Seit der PS2 hatte ich keine Konsole mehr gekauft.) Ich griff kurzentschlossen zu. Finanziell gesehen ist es eben ein Vorteil, kein Student mehr zu sein.
Es war ein Freitagabend an dem ich nichts weiter vorhatte. Ich legte die Disc ins Laufwerk und während die Installation ablief, ließ ich die Woche Revue passieren. Ich hatte ein vielversprechendes Projekt angeschoben, dass mich ab Montag wieder in Atem halten würde, sofern meine Kollegen mit ihren Vorbereitungen so weit waren wie ich.
Aber vorher würde ich mir wieder mal Zeit für meine Freundin nehmen. In letzter Zeit hatte mich meine Arbeit zu oft von ihr ferngehalten. Am nächsten Tag hatte ich uns einen Tisch in einem guten Restaurant reserviert und am Sonntag wollten wir einen Ausflug machen. Wir freuten uns beide darauf. Ich lächelte, mir ging es gut.
Wie aufs Stichwort meldete mein PC, das Spiel sei bereit. Was hatte sich nicht alles getan, seit dem Super Nintendo. Das Spiel sah wirklich klasse aus. Ich spürte ein lange nicht mehr gekannts Kribbeln in den Fingern, als der Bildschirm zur Charakterauswahl aufleuchtete.
Leider merkte ich bald, dass die Tastatur zur Steuerung dieses Titels nichts taugte und verfluchte mich dafür, dass ich nicht gleich in eines der Gamepads investiert hatte, die ich im Laden gesehen hatte. Trotz allem war der Unterhaltungswert nicht zu verachten.
Es war unerwartet spät geworden, als ich beschloss, es für heute gut sein zu lassen. Am nächsten Tag würde ich mir so ein Pad besorgen. Dann würde ein nettes Spielchen zwischendurch auch Spass machen.
Nach dem Frühstück fuhr ich ins Einkaufszentrum und erledigte gleich noch ein paar Besorgungen für meinen Haushalt. Ich hatte schließlich noch reichlich Zeit, meine Hadoukens zu üben. Ich ging noch eine Runde joggen und nach einer erfrischenden Dusche schloss ich gegen drei Uhr nachmittags meinen neu erworbenen Controller an den PC an.
Ich lächelte, als sich Spiel und Gerät sofort erkannten, so muss das sein, dachte ich. Die Steuerung funktionierte sofort besser. Trotzdem musste ich den Schwierigkeitsgrad auf die niedrigste Stufe stellen um ein paar Kämpfe zu gewinnen. Und dann waren da immer noch die Herausforderer übers Internet, die mich in wenigen Sekunden zerlegten.
Hier war Konzentration gefragt. Als ich nach Stunden meinen ersten Sieg in einem online-Match feiern konnte, empfand ich ein enormes Triumphgefühl. Zumindest bis ich auf die Uhr sah. Es war halb 8, in 15 Minuten sollte ich bei Laura vor der Haustür stehen!
Hastig stürzte ich ins Bad, schnitt mich beim Rasieren, streifte meine gute Hose über und stolperte durchs Treppenhaus zu meinem Auto. Es war acht Uhr als meine Freundin in den Wagen einstieg. Ich fand ihre Vorwürfe übertrieben aber so sind Frauen nun mal...
Timing ist eben alles, dachte ich mir. Genau wie bei diesem Kerl, der mich zuerst per Shoryuken in die Luft gewirbelt und dann mit einem Metsu-Hadoken fertiggemacht hatte. Was hätte ich dafür gegeben, so etwas hinzukriegen... Laura sah mich an und fragte, ob ich ihr überhaupt zuhörte. Manchmal erfüllte sie wirklich die albernsten Klischees.
Der ganze Abend lief nicht so harmonisch ab wie wir gehofft hatten. Am Sonntagmorgen wachte ich alleine bei mir zu hause auf. Eine Runde Zocken war jetzt genau das richtige, um ein bisschen Abstand zu gewinnen.
Auf die hochnäsigen Nerds im Multiplayer hatte ich vorerst keine Lust mehr. Diese Cheater mit ihren programmierten Combos konnten mir gestohlen bleiben... Ich arbeitete mich also, inzwischen auf „leicht“ durch den Solo-Modus und zum ersten Mal schaffte ich es bis zu Seth, dem Endgegner.
Das war allerdings ein Brocken. Nach einem Dutzend Versuche war ich kurz davor, die erste Runde zu gewinnen. Jetzt noch der richtige Move beim aufstehen, ein perfekt getimeter Shoryuken... Da klingelte das Telefon und lenkte mich für den Bruchteil einer Sekunde ab.
Der große glatzköpfige Kerl auf meinem Bildschirm packte mich, lachte selbstherrlich, schleuderte mich in die Luft und rammte dann meinen Schädel in den Boden. Kay-Oh! Laura war am Apparat, sie fragte, ob es mir gut gehe und warum ich gestern so „komisch“ gewesen sei. Ich erklärte ihr in sachlichem Tonfall, dass beruflich noch einige Vorbereitungen für den nächsten Tag nötig geworden waren und ich leider wenig Zeit hätte, mir ihr zu sprechen.
Was denn los sei, fragte sie und ob ich nicht erzählt hätte, es sei alles geregelt, ich sei meinem Zeitplan sogar voraus. Sie klang traurig und verunsichert. Mir war als könnte den Ansatz einer Träne in ihrem Auge sehen.
In diesem Moment wurde mir wieder klar, wie sehr ich emotionale Erpressung verabscheue. "Das Leben ist kein Ponyhof..." murmelte ich genervt. Sie quengelte, was denn das jetzt heißen solle, ob wir den Tag nicht gemeinsam verbringen wollten, was überhaupt los sei.
Ich legte auf. Ich hatte wirklich besseres zu tun als mich von einem kontrollsüchtigen Weibsbild schikanieren zu lassen. Dann atmete ich tief durch und fühlte mich gleich besser. Ja, dachte ich, man muss immer aufpassen, die Kontrolle über das eigene Leben zu behalten, gerade mit den Frauen...
Endlich hatte ich den Kopf frei. Und jetzt sollte Seth, dieser perverse Mutant mal sehen! Ich stürzte mich in einen neuen Kampf. Am Nachmittag hatte ich es wieder bis zu ihm geschafft und Abends reckte ich triumphierend die Faust in die Luft: Er war KO! Ich hatte die erste Runde gegen Seth gewonnen, da konnte die zweite nur noch halb so schwer sein.
Ich erinnere mich nicht mehr gut an die folgenden Ereignisse, ich weiß nur, dass ich am Montagvormittag übernächtigt die Augen öffnete und auf etwas scharfes trat, als ich meinen nackten Fuß auf den Boden setzte. Mein Fightpad war in Form kleiner Plastiksplitter im ganzen Zimmer verteilt.
Verwirrt machte ich mich auf den Weg, ein neues zu besorgen. Besser gleich zwei, man weiß ja nie... Als ich zurückkam läutete wieder das Telefon. Es war mein Chef. Was los sei, wollte er wissen und ob ich nicht wisse, wie wichtig die Präsentation heute sei.
„Krank...“ murmelte ich und legte auf, ich hatte weiß Gott andere Sorgen. Ich kämpfte mich durch die ganze Bande hindurch und stand schließlich wieder in Seths Laboratorium. Bei diesem Anblick loderte eine unerklärliche Wut in mir auf. Da klingelte wieder das Telefon.
So gehe es aber nicht, sagte mein Chef, er brauche zumindest die Unterlagen und ein Mindestmaß an Höflichkeit könne man sich ja auch im Krankheitsfall bewahren, oder? „Dann schmeiß mich doch raus, du dummer Affe!“ Ich riß das Telefonkabel aus der Wand und zertrat mein Handy.
Ich kämpfte den ganzen Tag lang, zuerst voll Elan, dann diszipliniert, schließlich verbissen und irgendwann verzweifelt. Seth schlug und verspottete mich wieder und wieder. Er soll damit aufhören!! Körperlich und geistig am Ende hing ich in meinem Schreibtischsessel und hörte Seths Gelächter in meinen Ohren nachhallen. Er war unbesiegbar.
Ich legte mit zitternder Hand den Controller auf den Tisch und versuchte, meine Finger in eine normale Position zu bringen. Fasziniert betrachtete ich die wässrige Blase an meinem linken Daumen. Hatte ich es übertrieben?
Ich konnte nicht mehr. Vielleicht sollte ich schlafen, dachte ich und schielte zum Bett aber mein ganzer Körper zitterte und mein Gehirn fühlte sich an wie ein Ameisenhaufen. Wo war Laura? Und hatte ich gerade meinen Job gekündigt?
Mir wurde seltsam schlecht und ich verspürte das Bedürfnis nach einem beruhigenden Getränk, vielleicht auch zwei. Da ich den Autoschlüssel mit meinen wunden Fingern nicht mehr halten konnte, stolperte ich zu Fuß in die nächstgelegene Spelunke und bestellte einen doppelten Whisky.
Während die Reihe der leeren Gläser vor mir auf dem Tresen wuchs, hörte ich langsam auf zu zittern. Hier konnte ich mich ausruhen. Wenn da nur nicht dieser große Glatzkopf am Nachbartisch gewesen wäre, der die ganze Zeit so selbstherrlich lachte...
Ich spähte durch zusammengekniffene Augen zu ihm hinüber. War das möglich? Traute sich der Bursche schon hierher? Aber das war meine Welt, jawohl, hier konnte er mich nicht so einfach demütigen. „Brausch garnich so dumm zu lachn, u Aasch, ich krichdich schonoch!“ rief ich ihm zu.
Ob es ein Problem gebe, wollte er wissen. „Kommochher!“ versetzte ich schlagfertig. Er stand auf und kam zu mir hinüber. Ich solle vielleicht nicht mehr trinken als gut für mich sei, pöbelte er. Ich hatte genug gehört, sprang auf und trat ihm seine Mutantenfüße weg.
Wie ein Sack Mehl fiel er zu Boden. Jaja, so issas, wemmannich auffiedistanz achet, dachte ich mir. Diesem Stümper würde ich es zeigen. Er rappelte sich langsam wieder auf, von dem hatte ich keinen Shoryuken beim Aufstehen zu befürchten. „Hassanschu!!!“ kreischte ich und stieß mich mit aller Kraft vom Boden ab.
Als ich im Krankenhaus erwachte, war ich vom Hals abwärts taub. Sie könnten sich nicht erklären, wie das passiert sei, sagten die Ärzte. Im Nachtleben passiere ja gelegentlich mal was, aber sowas... Ich konnte meine Hände nicht bewegen.
Eine der Schwestern versuchte, mich einzulullen. Die Diagnose sei ja noch nicht sicher und es gebe doch heute so viele technische Hilfsmittel. Jetzt müsse ich aber erst mal etwas essen, hier bitte mal den Mund aufmachen, so ist es brav...
Wie sollte ich mich wehren? Ohne Kicks, ohne Punches, an Würfe war schon gar nicht zu denken. „Yoga-Fire!“ rief ich und spuckte der scheußlichen Schwester meinen Haferbrei mitten ins Gesicht.
Sie haben mich hier eingesperrt. Aber endlich gibt es Leute, die mich verstehen. Mein Zimmernachbar Erik hielt bisher die Aliens für das Problem, aber meine Argumente haben ihn davon überzeugt, dass Shadaloo hinter der Sache steckt. Zwei der Wärter sehen verdächtig nach Sagat und Akuma aus, die brauchen nicht zu glauben, dass ich auf ihre Verkleidungen hereinfalle.
Neulich hatte ich Besuch von Laura, sie hat nur wirres Zeug geredet, ist wohl zum Feind übergelaufen. Immerhin es Erik geschafft, ihr iPhone einzustecken. Hier sitzen wir nun und er tippt schon seit Stunden auf dem kleinen Display meine Geschichte ein.
Ich brauche eure Hilfe, Leute! Mein Körper taugt nicht mehr zum kämpfen aber ich weiß, dass es diese Geräte gibt, mit denen man Spiele per Gehirnstrom steuern kann. Besorgt mir sowas, dann werde ich es allen zeigen! Ihr wollt doch auch nicht, dass unser Planet M. Bison in die Hände fällt, oder?
Als ich neulich Street Fighter 4 im Laden stehen sah, war es wieder einmal um mich geschehen: Da war ein Klassiker aus meiner Jugend, den ich damals verpasst hatte, auf Hochglanz poliert und sogar als PC-Version! (Seit der PS2 hatte ich keine Konsole mehr gekauft.) Ich griff kurzentschlossen zu. Finanziell gesehen ist es eben ein Vorteil, kein Student mehr zu sein.
Es war ein Freitagabend an dem ich nichts weiter vorhatte. Ich legte die Disc ins Laufwerk und während die Installation ablief, ließ ich die Woche Revue passieren. Ich hatte ein vielversprechendes Projekt angeschoben, dass mich ab Montag wieder in Atem halten würde, sofern meine Kollegen mit ihren Vorbereitungen so weit waren wie ich.
Aber vorher würde ich mir wieder mal Zeit für meine Freundin nehmen. In letzter Zeit hatte mich meine Arbeit zu oft von ihr ferngehalten. Am nächsten Tag hatte ich uns einen Tisch in einem guten Restaurant reserviert und am Sonntag wollten wir einen Ausflug machen. Wir freuten uns beide darauf. Ich lächelte, mir ging es gut.
Wie aufs Stichwort meldete mein PC, das Spiel sei bereit. Was hatte sich nicht alles getan, seit dem Super Nintendo. Das Spiel sah wirklich klasse aus. Ich spürte ein lange nicht mehr gekannts Kribbeln in den Fingern, als der Bildschirm zur Charakterauswahl aufleuchtete.
Leider merkte ich bald, dass die Tastatur zur Steuerung dieses Titels nichts taugte und verfluchte mich dafür, dass ich nicht gleich in eines der Gamepads investiert hatte, die ich im Laden gesehen hatte. Trotz allem war der Unterhaltungswert nicht zu verachten.
Es war unerwartet spät geworden, als ich beschloss, es für heute gut sein zu lassen. Am nächsten Tag würde ich mir so ein Pad besorgen. Dann würde ein nettes Spielchen zwischendurch auch Spass machen.
Nach dem Frühstück fuhr ich ins Einkaufszentrum und erledigte gleich noch ein paar Besorgungen für meinen Haushalt. Ich hatte schließlich noch reichlich Zeit, meine Hadoukens zu üben. Ich ging noch eine Runde joggen und nach einer erfrischenden Dusche schloss ich gegen drei Uhr nachmittags meinen neu erworbenen Controller an den PC an.
Ich lächelte, als sich Spiel und Gerät sofort erkannten, so muss das sein, dachte ich. Die Steuerung funktionierte sofort besser. Trotzdem musste ich den Schwierigkeitsgrad auf die niedrigste Stufe stellen um ein paar Kämpfe zu gewinnen. Und dann waren da immer noch die Herausforderer übers Internet, die mich in wenigen Sekunden zerlegten.
Hier war Konzentration gefragt. Als ich nach Stunden meinen ersten Sieg in einem online-Match feiern konnte, empfand ich ein enormes Triumphgefühl. Zumindest bis ich auf die Uhr sah. Es war halb 8, in 15 Minuten sollte ich bei Laura vor der Haustür stehen!
Hastig stürzte ich ins Bad, schnitt mich beim Rasieren, streifte meine gute Hose über und stolperte durchs Treppenhaus zu meinem Auto. Es war acht Uhr als meine Freundin in den Wagen einstieg. Ich fand ihre Vorwürfe übertrieben aber so sind Frauen nun mal...
Timing ist eben alles, dachte ich mir. Genau wie bei diesem Kerl, der mich zuerst per Shoryuken in die Luft gewirbelt und dann mit einem Metsu-Hadoken fertiggemacht hatte. Was hätte ich dafür gegeben, so etwas hinzukriegen... Laura sah mich an und fragte, ob ich ihr überhaupt zuhörte. Manchmal erfüllte sie wirklich die albernsten Klischees.
Der ganze Abend lief nicht so harmonisch ab wie wir gehofft hatten. Am Sonntagmorgen wachte ich alleine bei mir zu hause auf. Eine Runde Zocken war jetzt genau das richtige, um ein bisschen Abstand zu gewinnen.
Auf die hochnäsigen Nerds im Multiplayer hatte ich vorerst keine Lust mehr. Diese Cheater mit ihren programmierten Combos konnten mir gestohlen bleiben... Ich arbeitete mich also, inzwischen auf „leicht“ durch den Solo-Modus und zum ersten Mal schaffte ich es bis zu Seth, dem Endgegner.
Das war allerdings ein Brocken. Nach einem Dutzend Versuche war ich kurz davor, die erste Runde zu gewinnen. Jetzt noch der richtige Move beim aufstehen, ein perfekt getimeter Shoryuken... Da klingelte das Telefon und lenkte mich für den Bruchteil einer Sekunde ab.
Der große glatzköpfige Kerl auf meinem Bildschirm packte mich, lachte selbstherrlich, schleuderte mich in die Luft und rammte dann meinen Schädel in den Boden. Kay-Oh! Laura war am Apparat, sie fragte, ob es mir gut gehe und warum ich gestern so „komisch“ gewesen sei. Ich erklärte ihr in sachlichem Tonfall, dass beruflich noch einige Vorbereitungen für den nächsten Tag nötig geworden waren und ich leider wenig Zeit hätte, mir ihr zu sprechen.
Was denn los sei, fragte sie und ob ich nicht erzählt hätte, es sei alles geregelt, ich sei meinem Zeitplan sogar voraus. Sie klang traurig und verunsichert. Mir war als könnte den Ansatz einer Träne in ihrem Auge sehen.
In diesem Moment wurde mir wieder klar, wie sehr ich emotionale Erpressung verabscheue. "Das Leben ist kein Ponyhof..." murmelte ich genervt. Sie quengelte, was denn das jetzt heißen solle, ob wir den Tag nicht gemeinsam verbringen wollten, was überhaupt los sei.
Ich legte auf. Ich hatte wirklich besseres zu tun als mich von einem kontrollsüchtigen Weibsbild schikanieren zu lassen. Dann atmete ich tief durch und fühlte mich gleich besser. Ja, dachte ich, man muss immer aufpassen, die Kontrolle über das eigene Leben zu behalten, gerade mit den Frauen...
Endlich hatte ich den Kopf frei. Und jetzt sollte Seth, dieser perverse Mutant mal sehen! Ich stürzte mich in einen neuen Kampf. Am Nachmittag hatte ich es wieder bis zu ihm geschafft und Abends reckte ich triumphierend die Faust in die Luft: Er war KO! Ich hatte die erste Runde gegen Seth gewonnen, da konnte die zweite nur noch halb so schwer sein.
Ich erinnere mich nicht mehr gut an die folgenden Ereignisse, ich weiß nur, dass ich am Montagvormittag übernächtigt die Augen öffnete und auf etwas scharfes trat, als ich meinen nackten Fuß auf den Boden setzte. Mein Fightpad war in Form kleiner Plastiksplitter im ganzen Zimmer verteilt.
Verwirrt machte ich mich auf den Weg, ein neues zu besorgen. Besser gleich zwei, man weiß ja nie... Als ich zurückkam läutete wieder das Telefon. Es war mein Chef. Was los sei, wollte er wissen und ob ich nicht wisse, wie wichtig die Präsentation heute sei.
„Krank...“ murmelte ich und legte auf, ich hatte weiß Gott andere Sorgen. Ich kämpfte mich durch die ganze Bande hindurch und stand schließlich wieder in Seths Laboratorium. Bei diesem Anblick loderte eine unerklärliche Wut in mir auf. Da klingelte wieder das Telefon.
So gehe es aber nicht, sagte mein Chef, er brauche zumindest die Unterlagen und ein Mindestmaß an Höflichkeit könne man sich ja auch im Krankheitsfall bewahren, oder? „Dann schmeiß mich doch raus, du dummer Affe!“ Ich riß das Telefonkabel aus der Wand und zertrat mein Handy.
Ich kämpfte den ganzen Tag lang, zuerst voll Elan, dann diszipliniert, schließlich verbissen und irgendwann verzweifelt. Seth schlug und verspottete mich wieder und wieder. Er soll damit aufhören!! Körperlich und geistig am Ende hing ich in meinem Schreibtischsessel und hörte Seths Gelächter in meinen Ohren nachhallen. Er war unbesiegbar.
Ich legte mit zitternder Hand den Controller auf den Tisch und versuchte, meine Finger in eine normale Position zu bringen. Fasziniert betrachtete ich die wässrige Blase an meinem linken Daumen. Hatte ich es übertrieben?
Ich konnte nicht mehr. Vielleicht sollte ich schlafen, dachte ich und schielte zum Bett aber mein ganzer Körper zitterte und mein Gehirn fühlte sich an wie ein Ameisenhaufen. Wo war Laura? Und hatte ich gerade meinen Job gekündigt?
Mir wurde seltsam schlecht und ich verspürte das Bedürfnis nach einem beruhigenden Getränk, vielleicht auch zwei. Da ich den Autoschlüssel mit meinen wunden Fingern nicht mehr halten konnte, stolperte ich zu Fuß in die nächstgelegene Spelunke und bestellte einen doppelten Whisky.
Während die Reihe der leeren Gläser vor mir auf dem Tresen wuchs, hörte ich langsam auf zu zittern. Hier konnte ich mich ausruhen. Wenn da nur nicht dieser große Glatzkopf am Nachbartisch gewesen wäre, der die ganze Zeit so selbstherrlich lachte...
Ich spähte durch zusammengekniffene Augen zu ihm hinüber. War das möglich? Traute sich der Bursche schon hierher? Aber das war meine Welt, jawohl, hier konnte er mich nicht so einfach demütigen. „Brausch garnich so dumm zu lachn, u Aasch, ich krichdich schonoch!“ rief ich ihm zu.
Ob es ein Problem gebe, wollte er wissen. „Kommochher!“ versetzte ich schlagfertig. Er stand auf und kam zu mir hinüber. Ich solle vielleicht nicht mehr trinken als gut für mich sei, pöbelte er. Ich hatte genug gehört, sprang auf und trat ihm seine Mutantenfüße weg.
Wie ein Sack Mehl fiel er zu Boden. Jaja, so issas, wemmannich auffiedistanz achet, dachte ich mir. Diesem Stümper würde ich es zeigen. Er rappelte sich langsam wieder auf, von dem hatte ich keinen Shoryuken beim Aufstehen zu befürchten. „Hassanschu!!!“ kreischte ich und stieß mich mit aller Kraft vom Boden ab.
Als ich im Krankenhaus erwachte, war ich vom Hals abwärts taub. Sie könnten sich nicht erklären, wie das passiert sei, sagten die Ärzte. Im Nachtleben passiere ja gelegentlich mal was, aber sowas... Ich konnte meine Hände nicht bewegen.
Eine der Schwestern versuchte, mich einzulullen. Die Diagnose sei ja noch nicht sicher und es gebe doch heute so viele technische Hilfsmittel. Jetzt müsse ich aber erst mal etwas essen, hier bitte mal den Mund aufmachen, so ist es brav...
Wie sollte ich mich wehren? Ohne Kicks, ohne Punches, an Würfe war schon gar nicht zu denken. „Yoga-Fire!“ rief ich und spuckte der scheußlichen Schwester meinen Haferbrei mitten ins Gesicht.
Sie haben mich hier eingesperrt. Aber endlich gibt es Leute, die mich verstehen. Mein Zimmernachbar Erik hielt bisher die Aliens für das Problem, aber meine Argumente haben ihn davon überzeugt, dass Shadaloo hinter der Sache steckt. Zwei der Wärter sehen verdächtig nach Sagat und Akuma aus, die brauchen nicht zu glauben, dass ich auf ihre Verkleidungen hereinfalle.
Neulich hatte ich Besuch von Laura, sie hat nur wirres Zeug geredet, ist wohl zum Feind übergelaufen. Immerhin es Erik geschafft, ihr iPhone einzustecken. Hier sitzen wir nun und er tippt schon seit Stunden auf dem kleinen Display meine Geschichte ein.
Ich brauche eure Hilfe, Leute! Mein Körper taugt nicht mehr zum kämpfen aber ich weiß, dass es diese Geräte gibt, mit denen man Spiele per Gehirnstrom steuern kann. Besorgt mir sowas, dann werde ich es allen zeigen! Ihr wollt doch auch nicht, dass unser Planet M. Bison in die Hände fällt, oder?
- Todesritter
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- Registriert: 17.04.2008 19:17
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Das Ende ist toll
„Yoga-Fire!“ rief ich und spuckte der scheußlichen Schwester meinen Haferbrei mitten ins Gesicht.
01101001011011100111011001101001011100110110100101100010011011000110010100100000011100000110010101101110011010010111001100100000001110000011110100111101001111010011110100111101001100000000110100001010
oh man das ist zu geil, wie kann man denn einen unschuldigen in der Bar angreifen der wie Seth aussieht nur weil er ne Glatze hatte.
Das ist genial, aber dass man nicht mal Seth auf den leichtesten Schwierigkeitsgrad besiegt ist echt zum todlachen.
Besorg dir ein leichteres Beat em up wie Tekken, den Endgegner schafftst du locker.
Vielleicht hättest du die früheren Street Fighter Teile spielen sollen, dann wäre es dir leichter gefallen.
Das ist genial, aber dass man nicht mal Seth auf den leichtesten Schwierigkeitsgrad besiegt ist echt zum todlachen.
Besorg dir ein leichteres Beat em up wie Tekken, den Endgegner schafftst du locker.
Vielleicht hättest du die früheren Street Fighter Teile spielen sollen, dann wäre es dir leichter gefallen.
Du machst mir gerade Angst.Die Ente hat geschrieben:oh man das ist zu geil, wie kann man denn einen unschuldigen in der Bar angreifen der wie Seth aussieht nur weil er ne Glatze hatte.
Das ist genial, aber dass man nicht mal Seth auf den leichtesten Schwierigkeitsgrad besiegt ist echt zum todlachen.
Besorg dir ein leichteres Beat em up wie Tekken, den Endgegner schafftst du locker.
Vielleicht hättest du die früheren Street Fighter Teile spielen sollen, dann wäre es dir leichter gefallen.
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