Hohe Ansprüche

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tschief
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Hohe Ansprüche

Beitrag von tschief »

Denkt ihr nicht auch, dass heute einfach zu grosse Ansprüche an Games und Spieleentwickler gestellt werden?
Das kann doch nicht sein; es wird immer nach Innovation geschrien, es müssen immer neue Ideen und neue (gesellschaftliche) "Schocker" in Spielen vorkommen (siehe MW2), um die Gamergemeinschaft zum Kauf zu bewegen. Aber jetzt mal eine Frage an euch Spieler (die ihr für euch selber ehrlich beantwortet):

Welches waren die besten Spiele die ihr je gespielt habt, an die ihr am liebsten zurückdenkt? Soweit ich weiss, sind für die Meisten die ältesten/älteren Spiele immer noch die besten.
Da kommen mir spontan das alte Starcraft, Alien vs Predator 1&2 und Crash Bandicoot in den Sinn. Aber waren die wirklich so gut?
Nein, eigentlich nicht: Oft keine oder ungenügende Sprachausgabe, schlechte (strohdumme) KI, wenig Entscheidungsmöglichkeiten (im Gegensatz zu vielen heutigen Spielen, die alles komplett offen lassen). Und doch, sie hatten etwas das jeden der sie (Damals wohlgemerkt) gespielt hat, begeistert hat.
Wenn wir einen "heutigen, jugendlichen Gamer" Alien vs Predator 2 spielen lassen würden, würde der das Spiel mit einer 90%igen Chance nicht mögen. Wieso? Scheiss Grafik, repetetives Gameplay, dumme KI, schlauchartige Levels!
Okay, AvP war für damalige Zeiten unglaublich innovativ, heute jedoch "altbacken".
Aber nur weil es mittlerweile so viel "Neues" gegeben hat, sollte das Spiel doch trotzdem noch Spass machen? Kann ja nicht sein, dass es plötzlich "schlecht" ist, nur weil es mittlerweile innovativeres gibt. Ich würde aber behaupten, wenn das alte AvP rein mit aufgemotzter Grafik nochmals erscheinen würde, und komplett neu bewertet würde, von jemandem der das alte nicht gespielt hat -> Es würde im Test komplett durchfallen.

Worauf ich eigentlich hinaus will: Wir konzentrieren uns doch viel zu sehr auf Innovation und komplett neues, revolutionäres Gameplay. Doch was bringt das? Es geht nicht darum, wie viele Entscheidungsmöglichkeiten wir haben, oder was für eine Grafik ein Spiel hat, im Vordergrund sollte doch der Spielspass stehen?
(Ich zum Beispiel habe seit Jahren so gut wie kein Spiel mehr ganz durchgespielt, meistens sind sie mir vorher komplett verleidet).
Wir werden heutzutage von Games richtiggehend überschwemmt, es fehlt die Zeit, sich für ein gutes Spiel die entsprechende Zeit zu nehmen.

Weniger wäre hier definitiv mehr!!

In diesem Sinne: back to the roots!?

(das musste jetzt einfach mal raus! :D)
Könnt gerne eure Meinung zu dem Ganzen schreiben, interessiert mich wirklich!
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Axozombie
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Beitrag von Axozombie »

irgendwie hast du in dein ganzen post nicht einmal das wort "Story" benutzt.
was es früher besser und mehr gab als heute.

heute werden einen die spiele einfach so lieblos hingeklatscht.


heute werkeln sie dran wie zombies/roboter . . .
ohne das leidenschaft und herzblut drin aufkommt . . .
was aber teilweise auch verständlich ist . . .
wo es früher mal eine handvoll entwickler waren, sind es heute was weiß ich wieviel . . .
die machen jetzt einfach nur noch ihren job und fertig ist . . .
hauptsache der geld stimmt am ende . . .


wie gesagt, für mich sind die spiele heutzutage einfach nur noch lieblos gemachte spiele . . .

wenn ich da richtung indie games gucke sieht es schon wieder anders aus
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Landungsbrücken
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Beitrag von Landungsbrücken »

Ist doch irgentwo legitim. Natürlich ist man irgentwann übersättigt. Klar, vllt sind heutige Spiele genau so gut oder besser, aber warum sollte ich für etwas 60€ ausgeben bzw damit meine Zeit verbringen, was ich schon vor 5 Jahren gespielt habe, nur mit einem Hans als Protargonist anstatt eines Gordan Freeman.
wenn ich da richtung indie games gucke sieht es schon wieder anders aus
genau! Ein gutes Bsp dafür ist World of Goo. Ist zwar von nur 2 Leuten entwickelt, man merkt aber dass hier deren ganzes Herzblut innewohnt.
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Ugly Old Hurgs
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Beitrag von Ugly Old Hurgs »

Auf dem C64 gab es vor 25 Jahren gefühlte 600.000 Spiele. Der Löwenanteil davon war Scheiße.
Heute gibt es auf der PS3/Xbox360/Wii/PC auch gefühlte 600.000 aktuelle Spiele.
In 25 Jahren werden wir auch davon 99% davon als "Scheiße" befinden. Aber Perlen gibt es immer wieder.
Es gab 2005 Spiele wie Fahrenheit, es gibt heute Heavy Rain, es wird immer Ausreißer geben, die gegen die traditionellen Games entwickeln. In Zukunft werden es vielleicht mehr Indie-Entwickler sein, weil sich die Publisher mehr auf Remakes von lukrativen "Brands" spezialisieren.
So einen Abwärtstrend wie der TE erkenne ich eigentlich nicht.
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Ich weiß nicht. Dieses Übersättigungsgefühl ist auch nur eine Phase. Es gibt sowohl damals als auch heute gute Spiele. Genauso gibt es auch heute wie damals sauschlechte Spiele
Das erkennt man meiner Meinung nach, auch nach einer Weile. Ein guter Autor oder Regisseur erfindet auch selten den Film neu, dass will ich auch gar nicht. Ich will gute Spiele spielen, Filme sehen und Bücher lesen.
Das werde ich aber niemals können wenn ich so pessimistisch oder mit der Forderung jetzt etwas erleben zu wollen, was ich noch nie erlebt habe da herangehe. Das ist sehr selten und sollte besser nicht zur Standardforderung werden.
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HanFred
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Beitrag von HanFred »

es gibt immer noch mini-projekte, die einfach nur toll sind. ich fand z.b. The Lost Crown ein super adventure, das mich an die zeit erinnert hat, als ich noch klein war und mein vater mir furchteinflössende sagen erzählt hat. es sind gefühle aufgekommen, die sich seit über zwanzig jahren nicht mehr verspürt habe. das game ist mehr oder weniger ein ein-mann-projekt und es ist sehr schade, wenn man sich von der technik abschrecken lässt, denn das spiel bietet subtilen grusel vom feinsten.
überhaupt gab es in letzter zeit wieder einige sehr gute adventures, z.b. einige von Daedalic (namentlich Machinarium, The Whispered World, Edna Bricht Aus) oder auch The Book Of Unwritten Tales.

man darf halt nicht erwarten, dass das rad ständig neu erfunden werden kann. ich denke nicht, dass das möglich ist, da es bereits spiele gibt wie sand am meer. aber ab und zu schaffen geniale köpfe nach wie vor herausragende werke. das war früher auch nicht anders, da war nur noch vieles neu im gegensatz zu heute.
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xJonnyDx
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Beitrag von xJonnyDx »

ich glaube die spieleentwickler konzentrieren sich zu sehr auf die grafik, bzw es ist einfach viel komplexer geworden, dass so dinge wie story und gameplay auf der strecke bleiben.

anders kann ich es nicht verstehen, dass titel wie jagged alliance 2 und fallout 2 für mich unsterblich sind. die spiele ich noch immer weil ich der meinung bin, dass es gerade bei JA2 keinen vergleich auf dem markt gibt.

manchen spielen tut 3d einfach nicht gut... man sieht ja was aus den ganzen inoffiziellen nachfolgern geworden ist
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Pyoro-2
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Beitrag von Pyoro-2 »

"Zu hohe Ansprüche?" Solang ich irgendwelche japanischen H-games zock, von denen ich nur 1/3 versteh, deren Grafik direkt aus den 90er stammen könnte und deren gameplay auch mehr schlecht als recht implementiert ist, spreche ich mich von solchen obsküren Vorwürfen frei :^^:

Aber ich geb dir in sofern recht, als dass ich das auch deswegen mache, weil ich einfach gerne Abwechslung zum westlichen Einheitsbrei hab: genres wie RTS entwickeln sich imo einfach kaum vom Fleck, andere wie rundenbasierte games, sei es in Sachen Strategie oder Taktik, sind im Westen ja beinahe ausgestorben - also brauch ich entw. eine Zeit lang Abstand vom genre um wieder Lust drauf zu bekommen oder man muss halt zu irgendwas älterem greifen, aber ehrlich gesagt hab ich da auch nicht immer drauf Lust...

Und deine Beispiele für alte games sind halt nicht sonderlich clever gewählt - bis auf Starcraft: aber das einfach inzw. mehr Sportart als Spiel. Fußball ist auch'n über 100 Jahre altes game, da gibt's auch "modernere" und "bessere", aber das spielt einfach keine Rolle: hat sich eben etabliert. Und ist ja auch zweifelsohne immernoch verdammt spaßig (beides ;) )
Aber auf jedenfall gibt's genres, die haben irgendwann spätestens um die Jahrtausendwende ihren Höhepunkt erreicht und haben seither nichts entscheidendes dazugewonnen - RPGs bspw. Klar kommt ME2 mit grandioser Vertonung, stimmiger Grafik und ähnlichem Krimskrams daher, aber das ist kein 100h Monster wie ein BG2 und es kommt rollenspieltechnisch wohl nichtmal an Wizardry 7 (siehe supps Retro-Thread *Werbungmach*) ran, genauso wie W-SRPGs: JA2, X-Com, Fallout...und was gibt's da Heute? Kam irgendwann mal ein ordentliches Silent Storm und ein mittelmäßiges Fall of Gaia oder wie das hieß, aber dann sieht's schon verdammt mau aus...
Wobei ich den Entwicklern da keine Unfähigkeit oder sowas vorwerfen möchte. Die wollen halt einfach nicht & wahrscheinlich geht's um's Geld ;)
Wenn alle Stricke reißen, kann man sich nicht mal mehr aufhängen
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God Of Flame
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Beitrag von God Of Flame »

Finde ich nicht so.
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tschief
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Beitrag von tschief »

AXO hat geschrieben:irgendwie hast du in dein ganzen post nicht einmal das wort "Story" benutzt.
was es früher besser und mehr gab als heute.

heute werden einen die spiele einfach so lieblos hingeklatscht.


heute werkeln sie dran wie zombies/roboter . . .
ohne das leidenschaft und herzblut drin aufkommt . . .
was aber teilweise auch verständlich ist . . .
wo es früher mal eine handvoll entwickler waren, sind es heute was weiß ich wieviel . . .
die machen jetzt einfach nur noch ihren job und fertig ist . . .
hauptsache der geld stimmt am ende . . .


wie gesagt, für mich sind die spiele heutzutage einfach nur noch lieblos gemachte spiele . . .

wenn ich da richtung indie games gucke sieht es schon wieder anders aus
Die Story hab ich extra nicht erwähnt, da sonst gleich alle mit "ME1&2" gekommen wären :P.. aber es stimmt, alte Spiele haben einfach die "besseren Stories", die Frage ist nur, wieso ist das so? Ich glaube einfach, dass jede Story mittlerweile so tausendfach und lieblos durchgegangen worden ist (siehe 2. Weltkrieg und COD, MoH u.s.w.), dass es jedem verleidet ist. Wie am Schluss des ersten Postings erwähnt: weniger wäre hier wirklich mehr! Ansonsten muss ich dir leider recht geben, das ist genau meine Meinung. Spiele, die mit Herzblut gemacht wurden, gibt’s viel zu selten.
Indie-games, hach, da kommt mir gerade Mount&Blade in den Sinn :D.. geht leider bei mir auf W7 nicht mehr :(.
5p|Hurgan hat geschrieben:Auf dem C64 gab es vor 25 Jahren gefühlte 600.000 Spiele. Der Löwenanteil davon war Scheiße.
Heute gibt es auf der PS3/Xbox360/Wii/PC auch gefühlte 600.000 aktuelle Spiele.
In 25 Jahren werden wir auch davon 99% davon als "Scheiße" befinden. Aber Perlen gibt es immer wieder.
Es gab 2005 Spiele wie Fahrenheit, es gibt heute Heavy Rain, es wird immer Ausreißer geben, die gegen die traditionellen Games entwickeln. In Zukunft werden es vielleicht mehr Indie-Entwickler sein, weil sich die Publisher mehr auf Remakes von lukrativen "Brands" spezialisieren.
So einen Abwärtstrend wie der TE erkenne ich eigentlich nicht.
Genau das ist das Problem.. Richtige Perlen werden selten gewürdigt, und es gibt sie viel zu selten, weil die Entwickler einfach mehr auf das gehen, was die Masse anscheinend gerne macht (siehe MW2). Heavy Rain ist sicherlich ein super Spiel, aber ein normaler Durchschnittsgamer, der einfach nur Spass haben will wird es nicht kaufen, weil er sich nicht vorstellen kann, in einem "interaktiven Krimi" den selben Spass zu haben, wie in einem richtigen Shooter. Auch kommt es mir so vor, als hätte es früher "mehr" Perlen gegeben, mit einem viel höheren Wiederspielwert. Heute schmeisse ich alles spätestens nach dem 1. Durchgang vom Computer runter. Spätestens in 2 Jahren wird es nicht mehr möglich sein, NOCH mehr komplett neue Innovationen auf den Markt zu bringen, was dann? Ich denke, wir brauchen auch wieder simplere Spiele, die sich nicht so ernsthaft darauf verkrampfen, etwas spezielles sein zu können, und gerade dadurch ihr ganzes Potential verschenken. Ist schade..

Ich spiele lieber 5 sehr gute Spiele, als 1 Heavy Rain (nahezu perfekt) und 4 schlechte, lieblose Spiele. Wobei mir die Wahl hier doch sehr schwer fallen würde ;). Gutes Beispiel ist und bleibt halt AvP, das neue AvP hat so extrem versucht, altes aus der Serie mit neuen Ideen für die Serie zu verknüpfen, dass der Schuss nach hinten losgegangen ist. Das Spiel hätte so viel Potential gehabt.
HanFred hat geschrieben:es gibt immer noch mini-projekte, die einfach nur toll sind. ich fand z.b. The Lost Crown ein super adventure, das mich an die zeit erinnert hat, als ich noch klein war und mein vater mir furchteinflössende sagen erzählt hat. es sind gefühle aufgekommen, die sich seit über zwanzig jahren nicht mehr verspürt habe. das game ist mehr oder weniger ein ein-mann-projekt und es ist sehr schade, wenn man sich von der technik abschrecken lässt, denn das spiel bietet subtilen grusel vom feinsten.
überhaupt gab es in letzter zeit wieder einige sehr gute adventures, z.b. einige von Daedalic (namentlich Machinarium, The Whispered World, Edna Bricht Aus) oder auch The Book Of Unwritten Tales.

man darf halt nicht erwarten, dass das rad ständig neu erfunden werden kann. ich denke nicht, dass das möglich ist, da es bereits spiele gibt wie sand am meer. aber ab und zu schaffen geniale köpfe nach wie vor herausragende werke. das war früher auch nicht anders, da war nur noch vieles neu im gegensatz zu heute.
Wie oben schon geschrieben, ich will auch gar nicht, dass das Rad neu erfunden wird. Es geht mir lediglich darum, dass die Entwickler sich mal Gedanken machen sollten. Innovationen sind gut, "cool" und extrem unterhaltend. ABER es müssen wirklich Innovationen sein (Stichwort Heavy Rain), und nicht einfach lieblos gestaltete Zusatzfeatures, die man irgendwo irgendwie besser schon mal gesehen hat. Dann lieber auf altbewährtes Zurückgreifen, wobei es dann gleich wieder heisst -> altbacken.
Wieder mein Lieblingsbeispiel: Wer das alte AvP gespielt hat; was würdet Ihr zum GENAU gleichen Spiel, mit einer neuen (gleich langen) Kampagne, und zeitgemässer Grafik sagen. Das wäre meiner Meinung nach wäre das unterhaltsamer als das jetztige AvP!
Pyoro-2 hat geschrieben:"Zu hohe Ansprüche?" Solang ich irgendwelche japanischen H-games zock, von denen ich nur 1/3 versteh, deren Grafik direkt aus den 90er stammen könnte und deren gameplay auch mehr schlecht als recht implementiert ist, spreche ich mich von solchen obsküren Vorwürfen frei :^^:

Aber ich geb dir in sofern recht, als dass ich das auch deswegen mache, weil ich einfach gerne Abwechslung zum westlichen Einheitsbrei hab: genres wie RTS entwickeln sich imo einfach kaum vom Fleck, andere wie rundenbasierte games, sei es in Sachen Strategie oder Taktik, sind im Westen ja beinahe ausgestorben - also brauch ich entw. eine Zeit lang Abstand vom genre um wieder Lust drauf zu bekommen oder man muss halt zu irgendwas älterem greifen, aber ehrlich gesagt hab ich da auch nicht immer drauf Lust...

Und deine Beispiele für alte games sind halt nicht sonderlich clever gewählt - bis auf Starcraft: aber das einfach inzw. mehr Sportart als Spiel. Fußball ist auch'n über 100 Jahre altes game, da gibt's auch "modernere" und "bessere", aber das spielt einfach keine Rolle: hat sich eben etabliert. Und ist ja auch zweifelsohne immernoch verdammt spaßig (beides ;) )
Aber auf jedenfall gibt's genres, die haben irgendwann spätestens um die Jahrtausendwende ihren Höhepunkt erreicht und haben seither nichts entscheidendes dazugewonnen - RPGs bspw. Klar kommt ME2 mit grandioser Vertonung, stimmiger Grafik und ähnlichem Krimskrams daher, aber das ist kein 100h Monster wie ein BG2 und es kommt rollenspieltechnisch wohl nichtmal an Wizardry 7 (siehe supps Retro-Thread *Werbungmach*) ran, genauso wie W-SRPGs: JA2, X-Com, Fallout...und was gibt's da Heute? Kam irgendwann mal ein ordentliches Silent Storm und ein mittelmäßiges Fall of Gaia oder wie das hieß, aber dann sieht's schon verdammt mau aus...
Wobei ich den Entwicklern da keine Unfähigkeit oder sowas vorwerfen möchte. Die wollen halt einfach nicht & wahrscheinlich geht's um's Geld ;)
Uff, Danke für den Post, da freu ich mich richtig darauf antworten zu dürfen :P..
Ich meine das mit den hohen Ansprüchen ja eigentlich auch nicht auf Einzelne sondern auf die ganze Gamecommunity bezogen. Wir WOLLEN gute Grafik, wir WOLLEN eine interessante Story, und wir WOLLEN neue Gameplaymechanismen. Aber wieso? Ein Spiel kann auch ohne Story gut unterhalten, und doch wird ein Spiel ohne richtige Story heutzutage richtiggehend von den Testern zerissen (klar es gibt immer Ausnahmen, aber einfach zu wenige). Ein Spiel mit schlechter Grafik muss nicht zwingend keinen Spass machen, und man wird sich auch keinen Augenkrebs fangen. Wer die Kommentare zu vielen Spielen hier in den Foren liest, denkt wirklich, dass für 80% der Spieler die Grafik der grösste Messwert für die Bewertung ist.

Klar, ich mag den westlichen Einheitsbrei auch nicht, wobei es mich durchaus ein paar Stündchen beschäftigen kann, aber ich finde einfach kein Spiel mit genug Tiefe, um mich wirklich auf Dauer zu fesseln. Fast allen Spiele heutzutage merkt man richtig an, wie Sie krampfhaft versuchen, eine gute Story, innovatives Gameplay und perfekte Grafik zu verbinden, und genau das stört mich ja so.

Was die Bemerkung über die Wahl meiner "Spiele" soll, versteh ich nicht ganz ^^… Die sind mir jetzt einfach mal spontan in den Sinn gekommen, man könnte auch Age Of Empires, Warcraft oder sogar Tetris oder was weiss ich noch sagen ;).. Bei Starcraft 2 freu ich mich übrigens schon RICHTIG darauf, weil es halt doch wenig Neuerungen zum alten SC gibt :D

Rollenspiele hab ich schon seit Jahren keine guten mehr gespielt, ich erinnere mich da noch gerne an die Zeiten zurück, als man auf einer 2D Karte Räubern und Drachen hinterhergejagt ist.. hach waren das noch Zeiten. ME2 find ich jetzt gar nicht etwas SOOO spezielles ehrlich gesagt, klar die Story ist gut, die Dialoge kinoreif, aber was nützt mir das? Für das kann ich auch ins Kino gehen :P..
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PanzerGrenadiere
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Beitrag von PanzerGrenadiere »

ich finde, dass diese frage aber auch sehr genrebedingt ist. ich liebe zum beispiel lufia, secret of mana (snes). gestern hab ich mit terranigma angefangen (zum ersten mal!) und es macht sehr viel spass. das markante an rpg´s ist doch, dass es letztendich immer nur auf das gut-gegen-böse-spiel hinausläuft und es darauf ankommt wie die geschichte erzählt wird. das gleiche gilt für das kampfsystem. wenn man secret of mana gespielt hat, hat man sich auch gleich in secret of evermore oder terranigma zurechtgefunden. sollen die entwickler sich doch lieber daran orientieren was funktioniert als mit irgendwelchen verschlimm-besserungen anzufangen. man muss das altbewährte nur auf dem gewohnt hohen niveau umsetzen und kein 08/15 schrott produzieren. ich fand zum beispiel das kampfsystem von the last remnant sehr ineressant, aber letztendlich hat dort einfach der tiefgang gefehlt,was ein punkt ist, an den der entwickler selber hohe ansprüche stellen muss, wenn er ein gutes rpg erschaffen will.

wechselt man nun das genre, sieht das ganze schon ganz anders aus. bei rennspiele fragt man nur: realismus oder arcade? anzahl der strecken/autos? grafik? fertig. hier kann man wirklich nur noch einen höheren anspruch auf umfang stellen, aber der grund, dass uns das ganze so innovationslos vorkommt ist ein anderer. denn anstatt das vorhandene spiel mit vielen(!) kleinen dlc´s oder gelegtlich richtigen add-ons zu versorgen, wird in regelmäßigen abständen ein weiterer "völlig neuer" teil, als volpreis-spiel, auf den markt geworfen,der dafür sorgt, dass die kasse stimmt und dessen "innovation" die 2% bessere grafik ist. anstatt ein spiel mit einem mehr als massivem umfang hat man irgendwann 5 mal das spiele spiel im regal stehen und wundert sich über fehlende innovation.

ich könnte jetzt noch auf 08/15 ego-shooter mit mieser (ein gewisser technischer fortschritt sollte schon spürbar sein) technik, lächerlicher story oder 3 stunden umfang eingehen, aber das lasse ich lieber, denn auch hier gilt: egal was ihr macht, macht es richtig, das sind zumindest meine ansprüche. was passiert, wenn innovation die sich gut anhören schlecht umgesetzt werden, sieht man ja an z.b. prototyp (war es prototyp? ich glaub schon) erst gehypt und dann der fail. und wenn dann noch 3 entwickler zeitgleich ähnlichen mist produzieren, dann ist es doch kein wundern wenn es niemanden mehr interessiert.

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Alking
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Beitrag von Alking »

Ich finde dass man weniger meckern sollte. Wer sagt, dass früher alles besser war der lügt.
Auf der anderen Seite finde ich aber auch, dass nicht bei jedem Spiel das Rad neu erfunden werden muss. Bei Alan Wake schreien viele, dass es doch nur ein 3rd Person Shooter wird. Ja mei, was soll es denn sonst werden? Ein Hydro-Selberduscher-imStehenanzieher-währendderSpülmaschinegleichzeitigLockenwickler oder was?

Das stört mich momentan am meisten, dass auch bei 4P immer nach Innovationen gesucht wird. Richtige Innovationen sollen außergewöhnlich sein, ansonsten sind es ja keine Innovationen mehr.
Xbox Series X (25.07.21 - 20.01.2022) | PlayStation 5 (ab Release)
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tschief
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Beitrag von tschief »

Alking hat geschrieben:Ich finde dass man weniger meckern sollte. Wer sagt, dass früher alles besser war der lügt.
Auf der anderen Seite finde ich aber auch, dass nicht bei jedem Spiel das Rad neu erfunden werden muss. Bei Alan Wake schreien viele, dass es doch nur ein 3rd Person Shooter wird. Ja mei, was soll es denn sonst werden? Ein Hydro-Selberduscher-imStehenanzieher-währendderSpülmaschinegleichzeitigLockenwickler oder was?

Das stört mich momentan am meisten, dass auch bei 4P immer nach Innovationen gesucht wird. Richtige Innovationen sollen außergewöhnlich sein, ansonsten sind es ja keine Innovationen mehr.
Ah, sorry wenn mein Post falsch rübergekommen ist. Genau das ist ja auch meine Meinung... früher war nicht alles besser, auf keinen Fall. Aber damals waren halt Innovationen noch Innovationen, heute werden gekünstelte Innovationen in 90% der Spiele eingesetzt, nur um einen guten Umsatz zu garantieren. Dein letzter Satz ist spitze, es sagt eigentlich genau das aus, was ich meinte ;).. Es ist einfach so, dass die Erwartungen an die Spiele immer so hoch sind, dass sich die Entwickler irgendwas einfallen lassen müssen, um "einigermassen" gut wegzukommen.. Lösung? Billige Möchtegerninnovationen, die entweder die Spielzeit künstlich strecken, gar nichts zum eigentlichen Spielgefühl beitragen oder einfach nur lästig sind (Stealth-KIlls in AvP?) Fast jeder hier kennt doch die Kommentare bei den Tests: WAS? NUR 77%? :O.. 77% ist ein sehr gutes Resultat. Für viele ist alles, was unter 80% ist ein schlechtes Spiel. Aber mal ehrlich, ich hatte Beispielsweise an ETQW viel mehr Spass als mit einem Bionic Commando oder einem Modern Warfare 2. Und die haben beide VIEL höhere Wertungen bekommen als Quake Wars. Darum: zu hohe Ansprüche! Es geht schlussendlich ums Spiel selber. Es gibt kein allgemeingültiges Rezept: ein Spiel mit guter Story und Grafik weiss zu unterhalten, PUNKT. Auch ein Spiel das nach heutigen Massstäben schlecht ist, kann sehr sehr sehr gut unterhalten. Man muss sich halt nur damit beschäftigen ;)
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tschief
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Beitrag von tschief »

kindra_riegel hat geschrieben:Es wird gar nicht nach viel Innovation verlangt - zumindest von den meisten Magazinen nicht. Wäre es so, würde man ein MW2, was nun wirklich 0% neues beinhaltet, niemals derartig bewerten...

MW2 ist ja auch an sich kein schlechtes Spiel, ich finde es sogar sehr unterhaltsam (wenn auch etwas kurz).. Klar, Bugs, Hacker und die "Story" (wenn man das Story nennen kann :P) werden von vielen bemängelt, und stören den Spielspass, aber es ist mal ein Spiel, bei dem man einfach abschalten und spielen kann, durchaus nur darauf aus, Spass zu bringen, und keine Herausforderungen ;)..
Doch Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ein Beispiel für das "Innovationsverlangen" der Magazine: Starcraft 2, ist eigentlich ein SC mit aufgemotzter Grafik und ein paar neuen Einheiten, und nur das wird schon von vielen bemängelt. Ich habe persönlich kein Problem damit, denn es wird sicher gut unterhalten. Einzig der fehlende Lan-Modus stört mich, aber das ist ja eher ein Rückschritt als eine Innovation ;).. Ich denke doch, dass Innovation zu stark gewichtet wird, vielerorts werden auf der Minusseite Dinge bemängelt, die sich seit dem Vorgänger nicht verändert haben (und damit meine ich nicht nur Minuspunkte).

EDIT:
ausserdem, MW2 hat sowieso noch den "CoD"-Label-Bonus ;).. die Vorgänger haben ja schon gefallen, MW2 wurde aufgrund fehlender Innovation schlechter bewertet als das alte MW, trotz leicht besserer Grafik, und viel mehr MP-Modi/Waffen.. Eigentlich ist MW2 gleich gut wie MW, aber da es halt zu wenig/keine Innovation gab, wurde es schlechter bewertet ;)
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SophosTheWise
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Beitrag von SophosTheWise »

- Damals gab es noch einen Pioniergeist. Damals gab es noch Ziele die Spiele zu verbessern - und zwar in jeder Hinsicht. Wir stecken fest in einer ideenlosen Welt, die Fortschritte nur noch an der Grafik erkennen (die so gut wie stagniert). So wird es schwierig Neuerungen zu bringen oder überhaupt zu kreieren.

- Wir sind in einer Zeit, in der man nicht mehr zu 2. ein Spiel programmieren kann, welches auch erfolgreich ist. Gute Ideen alleine kann man kaum mehr umsetzen. Oder wer von euch hat noch nie eine Idee für ein Spiel gehabt, welchem er selber bei akkurater Umsetzung 99% gegeben hätte?

- Heute brauchen Spiele Millionenbudgets, Kreativität und Fantasie zählen weniger als Know-How und einen guten Lebenslauf. Wer sich heute als alter Gamefreak bei irgend einer Firma für einen Posten bewirbt hat erst Mal eine Menge mehr Konkurrenten, zweitens zählt Begeisterung alleine nicht mehr. Heute braucht man Fakten und Zahlen, Statistiken und Arbeitszeugnisse.

- Wenn etwas heute auf den Markt kommt ist es meist zu 100% mainstreamtauglich, abgsehen von Spielen, die untergehen.
Es ist wie mit der Popmusik. Denn auch die Popmusik wagt gar nichts, keinen Blick über den Tellerrand, keine Risiken. Und wenn man dann mal etwas riskiert, wie zum Beispiel Demon's Souls, wird man in Europa nicht veröffentlicht, weil's nicht auf den Markt passt. Heute haben wir meist nur noch Pop-Spiele, die jeder spielen kann. Heute gibt es keine abgedrehten Freejazz-Games mehr, oder zumindest fast keine.

- Leute kaufen Mist wie den Wald-und-Wiesen-Bundeskanzler-Hundescheisse-Simulator oder Spiele, die von Firmen stammen, die den Käufer regelmässig verarschen und schaffen so einen Markt dafür. Wenn die Masse kauft, gibt es keinen Grund etwas zu verändern. Dort bräuchte man Magazine wie die 4P, die den Spielern eigentlich zeigt, was für eine Scheisse heutzutage verkauft wird. Aber Magazine haben längst nicht mehr diese Aufgabe, meist sind sie doch nur Hype- und Werbepartner. Und wenn's mal Kritik hagelt, werden den Querulanten irgendwelche absurden Dinge vorgeworfen.

- Spiele sind heute zu einem GROOOOSSEN Medium geworden und ein Vielfaches an Leuten spielt mittlerweile. Da muss sich eine Firma an die gewinnbringende Zielgruppe halten und kann sich nicht wirklich auf die alten Fans stützen, weil's da schlichtweg zuwenige gibt.
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