Tidus startet als Blitzball-Player. Das Blitzball selber zu spielen fand ich immer eher scheiße aber die Grundidee eigentlich ganz cool und die ersten Sequenzen mit Sin zu Spielbeginn waren einfach großartig inszeniert.
Gut, Sin zerstört die technisch hochentwickelte Metropole und Tidus wird nach Spira in die Zukunft katapultiert (so meint man).
Generell mag ich einmal das Setting in Spira, weil es mit den ganzen tropischen Inseln a la Indonesien viel asiatischer angehaucht ist als die meisten FFs.Dazu sind die Bewohner dieser Inseln aus Angst vor der nächsten Apokalypse (Sin) streng religiös (Anhänger des Yevon-Kults).
Dieser Kult verbietet den Nutzen von Technik und Wissenschaft (auch kein so abwegiges Szenario...) und entwickelte sich wohl aus der Zerstörung Zanarkinds vor 1000 Jahren heraus, denn die Stadt war hochentwickelt und deswegen wurde sie bestraft.
Yevon liegt daher auch im Clinch mit den Al Bhed, die noch immer ziemlich technikaffin sind. Rikku (die ihm zu Beginn hilf) hat daher schon mal einen nicht uninteressanten Background.
Er lernt nach einiger Zeit Yuna kennen. Die wurde von klein auf darauf vorbereitet Sin zu vernichten (wie ihr Vater Braska) und Frieden zu bringen aber muss sich dafür selbst opfern. Das macht sie auf der einen Seite stolz auf der anderen Seite ist sie innerlich unsicher und zerrissen, weil sie nicht wirklich weiß was sie eigentlich will. Tidus und Yuna verstehen sich gut, weil sie beide in die Fußstapfen der Väter gedrängt wurden. Sein Vater war auch Blitzballspieler ist aber als Tidus noch klein war auf hoher See verschwunden.
Yuna muss sich auf eine Pilgerwanderung begeben um ihre Macht für den Kampf gegen Sin zu stärken. Ihre Leibwächter (Khimari=cool, Lulu=cool, Wakka= etwas nervig, meiner Meinung nach nerviger als Tidus aber egal) begleiten sie.
Am Weg trifft man andere spirituelle Medien (Media?) zwischen denen teilweise Freundschaft, teilweise Konkurrenzdenken herrscht. Ich fand diese Zusammentreffen immer sehr nett. Auch die Bestias sind dadurch ganz gut in die Story eingebunden.
Man muss auf der Reise bei der Zerstörung ganzer Landstriche durch Sin zusehen und die toten Bewohner segnen.
Ja, und später trifft man Seymour, der sich recht schnell als der Irre herausstellt. Sicher nicht der Beste Bösewicht aus den FFs aber auch kein mieserabler. Er war einmal ein Medium und seine Mutter wurde zu seiner finalen Beschwörung (Anima), jedoch bekam er es mit der Angst zu tun und bekämpfte Sin nicht. Stattdessen wurde er irgendwie besessen von ihm.
Ok, ab jetzt wird es ziemlich abgefahren, mir gefällt es trotzdem.
Seymour (mittlerweile untot) will mit Sin verschmelzen was ihm auch mehr oder weniger gelingt.
Auch Tidus Vater gelangte vor Jahren nach Spira und schloss sich zusammen mit Auron (=cool!) Yunas Vater Braska an um Sin zu vernichten. Jekkt wurde klar, dass er Zanarkind nie wieder erreichen wird und wird zur finalen Beschwörungvon Braska und somit der neue Kern von Sin. Tidus Vater ist sozusagen zum Teil das Böse (Darth Vader all over again! Aber Vaterkonflikte find ich immer ganz cool
)
Auron stirbt in Folge, hat aber Jekkt versprochen auf Tidus aufzupassen, weswegen er nicht ruhen kann. Er findet Sin später (in dem ja Jekkt schlummert) und der bringt ihn nach Zanarkind um der Mentor von Tidus zu werden. Daraufhin greift Sin (vermutlich wieder mehr unter Yevons Kontrolle) Zanarkind doch an (wo man als Spieler einstieg).
Es stellt sich jedoch heraus, dass das Zanarkind aus dem Tidus und sein Vater kamen, nur ein spirituelles Abbild (erzeugt von Yevon) der Stadt ist, die vor 1000 Jahren in einem Krieg zerstört wurde. Das Traum-Zanarkind liegt weit draußen am Meer und damit die Beschwörung gelingen und es nicht erreicht und zerstört werden konnte, verwandelte sich Yevon in Sin.
Dabei verlor er all seine menschlichen Züge und es blieb nur der Killerinstinkt von Sin übrig, der seitdem Spira heimsucht
Die Tochter von Yevon erschuf damals den Yevon Kult und beruhigte die Menschen damit, dass wenn sie von den Machinas Abstand hielten, würden sie verschont bleiben. Gleichzeitig konnte sie als Medium mit genug Macht und ihrem Mann als finale Beschwörung Sin töten.
Der Geist Yevons tötet dann jedoch das Medium und ergreift von der Bestia Besitz, baut ein neues Schuppenkleid um diese auf (ein neuer Sin) und sucht Spira nach einiger Zeit wieder heim. In der Zeit dazwischen herrscht jedoch Frieden, weswegen dieses Opfer doch immer wieder von neuen Medien erbracht wird.
Die Gruppe will aber den Kreislauf durchbrechen und Sin für immer töten, was zwar Yuna verschonen würde, jedoch Tidus als Traumgestalt verschwinden ließe.
Die Al Bhed bomben Sin außen weg, sie töten die Menschen von denen Sin Besitz ergriffen hat (Jekkt und Seymour als Kern) und Yevon wird gesegnet. Ende gut, alles gut.
Ich finde das eine epische Geschichte! Wenn ich so drüber schreibe sogar um einiges besser als ich vor meinem Spoony-Rant dachte. Tidus und Wakka sind in Optik und Sprachausgabe unglücklich gewählt, aber ansonsten gibt es meiner Meinung nach wenig auszusetzen.
Generell finde ich das Thema: Religion die Fortschritt verbietet und Zulauf auf Grund der Angst der Bürger bekommt sehr gut umgesetzt. Und das Sport in der Welt so wichtig ist (Opium für’s Volk).
Auch die persönlichen Konflikte der einzelnen Protagonisten (Lulu gescheiterte Leibwächterin, Wakka ist ein Waisenkind, Rikku gehört zu den verhassten Al Bheds, Khimari wurde ausgestoßen, Auron ist tot und kann nicht ruhen und die schon besprochenen Schicksale von Tidus und Yuna) alles andere als schlecht und eindimensional, gerade im Vergleich mit der restlichen Videospiellandschaft.
Die Fraktionen und politischen Auseinandersetzungen in der Vergangenheit und die Erzählungen und Legenden über die diversen Heimsuchungen von Sin geben der ganzen Welt auch noch Substanz.
Doch, eigentlich ein großartiges Spiel und es auf Grund eines blöd lachenden Tidus, einer eher schlechten Synchro und manch kitsch-weinerlichen Szenen ewig lang runterzumachen, find ich eher daneben.
Kann ich bei VIII noch mehr verstehen.