Hallo liebe Community,
Ich beschäftige mich zurzeit mit dem Thema Spieleentwicklung. Insbesondere mit Mods, also die Spiele der Spieler .
Wie die meisten von euch wissen, erschlagen uns die Entwickler jedes Jahr mit dem gleichen Einheitsbrei an Videospielen ala Call of Duty, FIFA und Co.
Außer ein paar Grafikupdates und kleineren Spieleverbesserungen sind die Unterschiede zum Vorgänger verschwindend gering oder meist keine 40€ - 60€ wert. ( Dass der Absatz der Spiele trotzdem so hoch ist, will ich nicht weiter behandeln)
Die Suche nach innovativen Spielen gestaltet sich meist erfolglos und so fällt der Blick zwangsweise auf die Modding-Szene. Dort werden neue Ideen in das vorhandene Spiel integriert oder das Spiel stellenweise erst spielbar gemacht.
Doch das ist doch nicht Sinn der Sache, oder? Wir sollten doch nicht die Arbeit der Entwickler übernehmen.
Ein aktuelles Beispiel für mich ist Civilization 5. Das Spiel bietet weder Szenarien noch eine Kampagne. Nach ca. 5 Spielen hat man alles gesehen. Das ganze Spiel ist meiner Meinung nach darauf ausgelegt, dass die Community das Spiel erst für längere Zeit unterhaltsam macht.
Was denkt ihr über Modifikationen und Spieleentwicklung ?
Als Anregung vielleicht noch zwei Beispiele:
Counterstrike - von der Modifikation zum kommerziellen Erfolg
Defense of the Ancients von Warcraft 3- eine komplette Neuinterpretation eines Spiels
Gruß Fischmonster
Modifikationen - Übernehmen wir die Ideenarbeit
Moderatoren: Moderatoren, Redakteure
-
- Beiträge: 29
- Registriert: 25.09.2007 14:35
- Persönliche Nachricht:
Modifikationen - Übernehmen wir die Ideenarbeit
Zuletzt geändert von Fischmonster am 20.12.2010 10:37, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Modifikationen - Übernehmen wir die Ideenarbeit
[ ] du hast die Philosophie hinter Civ verstandenFischmonster hat geschrieben:Ein aktuelles Beispiel ist für mich ist Civilization 5. Das Spiel bietet weder Szenarien noch eine Kampagne. Nach ca. 5 Spielen hat man alles gesehen. Das ganze Spiel ist meiner Meinung nach darauf ausgelegt, dass die Community das Spiel erst für längere Zeit unterhaltsam macht.
[ ] du hast das Spielprinzip verstanden
...da musst noch etwas Aufarbeitung betreiben.
Ansonsten halten sich die Ideen hinter mods meistens doch in Grenzen - das Grundgerüst liefert das game. Ohne SC oder WC3 kein TD, ohne HL kein CS, ohne BF kein DC. Soll jezz die Leistung dahinter nicht wirklich mindern, aber der komplizierte Teil an der Entwicklung ist halt doch öfters die engine ansich als dann 'ne map damit zu erstellen und models auszutauschen, platt gesagt.
Aber ist natürlich klar, dass mods meistens genau das liefern, was fans erwarten; ist ja schließlich von fans. Für fans ^^. Außerdem spielt sowas wie Geld natürlich keine Rolle und ein paar mehr bugs oder Ungereihmtheit (ob jezz stilistisch oder im balancing) werden im Zweifelsfall auch verziehen - kost' ja nix.
Jedenfalls 'ne klasse Sache. Weiß garnicht, wieviele Spiele jeweils extrem aufgewertet wurden, mal sehen - HL durch CS, BF durch DC, WC3 durch funmaps :p , TransportTycoon durch TTDPatch, Morrowind eh, Baldur's Gate 1/2 sowieso, Civ quasi alle Teile, EU3 hat klasse mods, Sim City 4 ...naja. Sogar Sims usw. ^^
-
- Beiträge: 1743
- Registriert: 07.06.2010 15:31
- Persönliche Nachricht:
Bei mir gibt es genau einen Grund, wieso ich nach der XBox einen PC gekauft hat, und zwar, dass sich Fallout 3 modden lässt. Ich muss kein ME2 auf PC zocken, nur weil ich drei Haare und eine Uniform mehr per Tex-Mod einbauen kann, aber Fallout 3 wurde für mich so zum absoluten Überspiel.
Mein Data-Ordner hat inzwischen über 18GB, vom Mini-Patch für lausige Fehler, die den Hersteller kalt gelassen haben, über Kampf-Overhauls, hunderte Klamotten und Waffen bis zum NMC-Texturen-Pack, das alles, was da schwammig ist, mit High Res-Texturen ersetzt.
Im Moment ist so Falllout 3, das in Vanilla(=Original) ein graues Entlein ist, mein mit Abstand hübschestes Spiel auf XBox und PC, mit grandiosen Momenten, wenn es regnet, wenn mein neuer Char bei Sonnenuntergang aus der Vault tritt, oder in der nebligen Nacht unter Mondschein von Vampiren und riesigen Bären umzingelt ist.
Wer das sieht, was ich auf meinem HD-Fernseher bewundere , wird kaum glauben, wie alt das Spiel ist und woher die klapprige Engine kommt.
Im Nachfolger wurden sogar einige Ideen aus der Modding-Stzene verbaut, die ich schon längst zocke, wie z.B. Heilung über Zeit und ein vernünftiges Begleiter-Menu. Okay, mehr schlecht als recht verbaut und das Spiel kann man nicht zum guten Spiel modden.
Macht aber nichts, da Fallout 3 solange lebt, wie ich noch ein GECK(=Spiel-Editor) bedienen kann.
Mein Data-Ordner hat inzwischen über 18GB, vom Mini-Patch für lausige Fehler, die den Hersteller kalt gelassen haben, über Kampf-Overhauls, hunderte Klamotten und Waffen bis zum NMC-Texturen-Pack, das alles, was da schwammig ist, mit High Res-Texturen ersetzt.
Im Moment ist so Falllout 3, das in Vanilla(=Original) ein graues Entlein ist, mein mit Abstand hübschestes Spiel auf XBox und PC, mit grandiosen Momenten, wenn es regnet, wenn mein neuer Char bei Sonnenuntergang aus der Vault tritt, oder in der nebligen Nacht unter Mondschein von Vampiren und riesigen Bären umzingelt ist.
Wer das sieht, was ich auf meinem HD-Fernseher bewundere , wird kaum glauben, wie alt das Spiel ist und woher die klapprige Engine kommt.
Im Nachfolger wurden sogar einige Ideen aus der Modding-Stzene verbaut, die ich schon längst zocke, wie z.B. Heilung über Zeit und ein vernünftiges Begleiter-Menu. Okay, mehr schlecht als recht verbaut und das Spiel kann man nicht zum guten Spiel modden.
Macht aber nichts, da Fallout 3 solange lebt, wie ich noch ein GECK(=Spiel-Editor) bedienen kann.
Das würd' ich nicht so sagen. Die eigentlichen Ideen der Spiele entspringen meiner Meinung nach immernoch den Entwicklern. Klar gibt's bei den Spielen nicht mehr große Abwechslung bzw. vieles bleibt gleich, aber ist das inzwischen bei den Mods anders? (Bsp Zombiemod in diversen Shootern)Dort werden neue Ideen in das vorhandene Spiel integriert oder das Spiel stellenweise erst spielbar gemacht.
Die Mods sind ja auf der Grundlage des Spiels enstanden und halten das Spiel einfach am Leben. Ohne das eigentliche Grundgerüst - das Produkt der Entwickler selbst - ist es ja gar nicht mögich irgentwelche Modifikationen zu erstellen. Ich denke es ist total richtig, dass das so abläuft. Die Entwickler stellen uns das Spiel die Fans ändern es so ab, dass es Ihnen noch besser gefällt. Was will man mehr?
Zudem muss ich aber sagen, dass ich noch nie mit Ausnahme von Counter Strike : Source und WC3 (evtl. mal zum Spaß auf einer Lan) ein Mod genutzt habe. Ich persönlich finde wenig Zeit zum Spielen und bin der Meinung, dass es durch die verschiedenen Genres genügend Abwechslung für Gelegenheitsspieler gibt, mehr als genügend! Okay, wenn mir ein Spiel so gefällt dann würde ich auch zu gerne die Mods spielen, aber bis jetzt ist mir das noch nicht in den Sinn gekommen, anscheinend haben mir die Spiele so gereicht.
Naja, ich finde es ist kein Ziel verfehlt und dass Mods eine gute Sache sind. Zudem können die Enwickler ebenfalls von den Mods/Fans lernen und Spiele dementsprechend anpassen!
Irgendwie wird das Pferd hier von hinten aufgezäumt.
Das ein Spiel erst mit einer Modifikation spielbar gemacht wird ist die absolute Ausnahme. Kein Entwickler kann es sich leisten, ein Produkt dermaßen unfertig auf den Markt zu werfen. Die Spiele, denen es passiert ist (z.B. Gothic 3) haben so viel negative Presse bekommen, das die Nachfolger umbenannt werden mussten, um das dem Namen anhaftende Negativimage loszuwerden.
Viele Entwickler sperren sich auch dagegen, Modifikationsmöglichkeiten zu schaffen. Nicht nur, weil man damit damit Spielern kostenlosen zugriff zu teuer entwickelter middleware gibt, sondern weil man sich auch einen Teil des aftermarkets verschließt. Warum sollten die Spieler solche Sachen wie Items und Rüstungen über Microtransactions kaufen, wenn ein Mod ähnliches (wenn nicht sogar gleiches) ohne Kontrolle durch den Entwickler bieten kann?
Der Nutzen für einen Entwickler ist wirklich nur dann gegeben, wenn ein entsprechendes Backend existiert - wie beispielsweise eine vom Anbieter kontrollierbare distributionsplattform, die sämtliche modifikationen erst authentifizieren muss und so sicher stellt, das eigene Angebote nicht gefährdet werden (> AppStore Modell). Beispiele wie Counter Strike sind extreme Ausnahmen, wenn man sie sich als einzelne Projekte unter tausenden von Mods vorstellt. Als Entwickler gezielt auf so ein Wunder aus der Community zu hoffen ist illusorisch.
Die Kritik an Civ 5 geht in die gleiche, falsche Richtung. Der Reiz an Civ 5 ist genau dieses komplett offene Spiel (Sandboxsystem). Ein Szenario da einzubauen ist fast unmöglich, weil der Computer nicht steuern kann, was ich wann entdecke. Genauso unmöglich wäre es, über 300+ Züge Entwicklungswege für 2-12 NPC-Fraktionen vorzugeben. Und würde man mir dann auch noch Entwicklungswege vorgeben, damit ich beispielsweise Seefahrt nicht zu früh entdecke und NPC X vor NPC Y entdecke, und damit das Script durcheinanderbringe, bräuchte ich kein Civ 5 mehr zu spielen.
Ich muss allerdings gestehen, dass mir die Formulierung des OPs ein bisschen das Gefühl gibt, dass ich hier gerade Argumentationsarbeit für eine Hausaufgabe / Semesterarbeit liefere...
Das ein Spiel erst mit einer Modifikation spielbar gemacht wird ist die absolute Ausnahme. Kein Entwickler kann es sich leisten, ein Produkt dermaßen unfertig auf den Markt zu werfen. Die Spiele, denen es passiert ist (z.B. Gothic 3) haben so viel negative Presse bekommen, das die Nachfolger umbenannt werden mussten, um das dem Namen anhaftende Negativimage loszuwerden.
Viele Entwickler sperren sich auch dagegen, Modifikationsmöglichkeiten zu schaffen. Nicht nur, weil man damit damit Spielern kostenlosen zugriff zu teuer entwickelter middleware gibt, sondern weil man sich auch einen Teil des aftermarkets verschließt. Warum sollten die Spieler solche Sachen wie Items und Rüstungen über Microtransactions kaufen, wenn ein Mod ähnliches (wenn nicht sogar gleiches) ohne Kontrolle durch den Entwickler bieten kann?
Der Nutzen für einen Entwickler ist wirklich nur dann gegeben, wenn ein entsprechendes Backend existiert - wie beispielsweise eine vom Anbieter kontrollierbare distributionsplattform, die sämtliche modifikationen erst authentifizieren muss und so sicher stellt, das eigene Angebote nicht gefährdet werden (> AppStore Modell). Beispiele wie Counter Strike sind extreme Ausnahmen, wenn man sie sich als einzelne Projekte unter tausenden von Mods vorstellt. Als Entwickler gezielt auf so ein Wunder aus der Community zu hoffen ist illusorisch.
Die Kritik an Civ 5 geht in die gleiche, falsche Richtung. Der Reiz an Civ 5 ist genau dieses komplett offene Spiel (Sandboxsystem). Ein Szenario da einzubauen ist fast unmöglich, weil der Computer nicht steuern kann, was ich wann entdecke. Genauso unmöglich wäre es, über 300+ Züge Entwicklungswege für 2-12 NPC-Fraktionen vorzugeben. Und würde man mir dann auch noch Entwicklungswege vorgeben, damit ich beispielsweise Seefahrt nicht zu früh entdecke und NPC X vor NPC Y entdecke, und damit das Script durcheinanderbringe, bräuchte ich kein Civ 5 mehr zu spielen.
Ich muss allerdings gestehen, dass mir die Formulierung des OPs ein bisschen das Gefühl gibt, dass ich hier gerade Argumentationsarbeit für eine Hausaufgabe / Semesterarbeit liefere...
-
- Beiträge: 29
- Registriert: 25.09.2007 14:35
- Persönliche Nachricht:
Bei Civ 4 gab es doch auch auch Szenarios, die wunderbar funktioniert haben und die beiden Addons haben auch noch einige hinzugefügt.
Dass diese in Civ5 gestrichen wurden, kann man doch so interpretieren, dass entweder zu wenig Zeit/Geld da war oder man sagt sich einfach: Die Community wirds schon richten.
Dass diese in Civ5 gestrichen wurden, kann man doch so interpretieren, dass entweder zu wenig Zeit/Geld da war oder man sagt sich einfach: Die Community wirds schon richten.
Szenarios unterscheiden sich aber nicht nur geringfügig von Kampagnen *g* Die werden bei Civ 5 als Microtransaction-Addons nachgeliefert (> Aftermarket). Ob man von der Taktik, sowas über MT zu machen, nun was hält oder nicht sei dahingestellt - ich kann damit leben, sofern ich nicht das Gefühl habe, verarscht zu werden (wie z.B. bei Xbox-Spielen, die den Content längst auf der Disc bereitstehen haben, und nur einen ein paar kB großen Key herunterladen um ihn freizuschalten). Und für 5 Euro mit zwei neuen Civs nehm ich's gerne.Fischmonster hat geschrieben:Bei Civ 4 gab es doch auch auch Szenarios, die wunderbar funktioniert haben und die beiden Addons haben auch noch einige hinzugefügt.
Dass diese in Civ5 gestrichen wurden, kann man doch so interpretieren, dass entweder zu wenig Zeit/Geld da war oder man sagt sich einfach: Die Community wirds schon richten.