Ja, die Story ist dünn und hat schon direkt nach dem Intro Fehler. So trifft man z.B. im Intro alle 4 spielbare Charaktere, legt sich am Ende in sein Bett (ist also ein fünfter Charakter) und wacht auf einmal als einer der vier auf, die man vorher noch getroffen hat. Auch ist man im Intro ein Mann... aber was soll's.
Und ja, die Chars sind etwas halbherzig, wobei ich es relativ nett fand, dass sie alle eine negative Hintergrundgeschichte haben, auch wenn sie sehr banal und klischeehaft sind (die schwarze Frau wird nicht respektiert weil sie eine Frau und Schwarz ist? Merkel und Obama anyone? Die Chinesin kennt nichts außer Ehre und Patriotismus? - Es geht auch anders. ^^).
Nun aber zu den eigentlich eher wichtigen Dingen.
Im Kampf hatte ich nie Probleme, dass die Reichweiten nicht hinkamen. Mit Fäusten und Messern treffe ich nur, was vor mir steht. Mit Paddeln kann ich auch die Zombies paddeln, die weiter weg sind. Sehr schön finde ich gerade, dass man durch Knochenbrüche und Angriffe mit Klingen die Gegner "taktisch" verstümmeln und so gerade die Schwergewichte zu Fall bringen kann. An ein Condemned reicht es natürlich trotzdem nicht heran, dort kämpft man aber auch nicht gegen 5 und mehr Gegner auf einmal.
Und tatsächlich spannend, bis jetzt zumindest, finde ich, dass die Zombies oft hinter Ecken oder in Gebüschen lauern. Auch macht es viel Spaß bei den Grüppchen, erst einige zu Fall zu bringen, sich dann mit den wendigeren zu beschäftigen, und dann wieder die anderen zu bearbeiten.
Ja, Dead Island hat diverse technische und viele inhaltliche Fehler. Und ob es 60, 70, 80 Prozent verdient hat weiß ich nicht. Aber wenn man sich auf das Spiel an sich (also das Gameplay, nicht das Drumherum) einlässt, macht es tatsächlich Spaß - mir zumindest.
Aber vielleicht ist es auch der Zwang, dort in 20 Stunden durchrocken zu müssen, der eine doch relativ brutale Wertung von 50% verursacht.
Gerade die Wiederholungen oder das Kampfsystem können sicherlich nerven, wenn man nichts anderes am Stück machen muss.
Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass der Tests sich nur auf die negativen Punkte versteift, und viele davon auch noch pure Geschmackssache sind.
Ja, Spiele versuchen eine Art "Kunst" zu sein, und Geschmack ist subjektiv. Aber irgendwie wurde hier einfach alles als negativ gewertet.
- Ich bin z.B. kein Fan von mitlevelnden Gegnern, finde sie hier aber passend, da man z.B. nicht anfängt, sich einfach durch die Monsterhorden zu schlachten.
- Respawnende Items sind seltsam, zerstören aber die Spielbalance nicht, da man z.B. mitten IN einem Kampf nicht mal eben einen Energydrink trinkt.
- Viele NSCs verhalten sich seltsam - aber es wird ganz eindeutig gezeigt, dass die meisten von ihnen unter Schock stehen. Sie wippen auf der Stelle, sind kurz vor dem Durchdrehen oder reden Unsinn oder sind verletzt.
- Es gibt nur einen Spielstand? Ich weiß nicht, wie es an den Konsolen ist, aber am PC bekommt jeder Charakter seinen eigenen Spielstand. Außerdem kann man überall speichern, wenn man das Spiel beendet. Das ist eine gängige Vorgehensweise aus vielen Hack 'n Slay-Spielen, die vielleicht nicht jedem Gefällt. Aber es ist schon etwas gemein, sie als Negativpunkt zu werten, der nicht unter "sonstiges" läuft.
- Zu lesen, dass es nicht mehr als 10er Gruppen werden, find ich zwar schade, aber bis jetzt hatte ich unter der Sonne mehr Spaß als in mehrern Stunden im Dead Rising 2-Vergnügungspark.
PS: Alle Aussagen auf die PC-Version bezogen.