Gears Of War - Das Brettspiel

[Ooipooi]

Meine Lieblings-Spieleschmiede Fantasy Flight Games hat ja schon vor langer Zeit das Brettspiel zu Gears Of War angekündigt, und ich war von anfang an heiß darauf.

Seit Anfang des Monats ist die englische Version endlich erhältlich, und letzte Woche sind auch die ersten Exemplare zu bezahlbaren Versandkosten auf dem europäischen Markt aufgetaucht. Also gleich mal aus UK bestellt, gestern war es endlich da, abends mit drei Freunden gleich die erste Runde gespielt.

Es ist ein Koop-Spiel für 1 - 4 Spieler. Im Gegensatz zum Doom Brettspiel und ähnlichen Dungeon Crawlern werden die Locust (die Gegner) nicht von einem Spielleiter gesteuert, sondern von einem Deck aus KI-Karten.

Das Spiel ist missionsbasiert, die Maps für jede Mission werden im Rahmen eng gesteckter Parameter zufällig aus modularen Spielbrettteilen generiert.

Weitere Infos und Bilder des Spielmaterials findet ihr bei Fantasy Flight Games und Board Game Geek.

Das Spielmaterial ist wie von FFG gewohnt absolut erstklassig. Figuren und Karten sind fantastisch, jedem Gears-Fan geht dabei das Herz auf. Die Spielmechanik ist hervorragend an die Vorlage angelehnt, jeder Gears-Spieler wird sofort Gameplay-Elemente aus den Videospielen erkennen, von daher eignen sich auch die Soundtracks aus Gears 1 und 2 am besten zur musikalischen Untermalung am Spieltisch.

Ich hatte die Spielregeln im Vorfeld bereits im Netz gelesen (gibt's unter "Support" auf der Fantasy Flight Website), aber hatte da das Spielmaterial natürlich noch nicht zur Hand. Und vor unserer eifrigen ersten Session gestern hatte ich keine Gelegenheit mehr die Regeln nochmal zu vertiefen.
Wie es durchaus bei FFG mal vorkommt gibt es das eine oder andere Detail, das man schnell vergisst oder übersieht. Die eine oder andere falsch ausgelegte oder übersehene Regel war dann auch der (Haupt-)Grund dafür, das wir gestern eine bittere Niederlage gegen die KI der Locust einstecken mussten.

Spaß hat es trotzdem gemacht, eine kurze Recherche und ein aufmerksamer Blick in die Regeln haben uns schnell klar gemacht was wir leider falsch gespielt haben und unserer abschließenden Einschätzung nach ist das Spiel durchaus zu gewinnen, Taktik und Teamplay vorausgesetzt.

Eine abschließende Bewertung der Spielmechanik kann ich natürlich erst nach einigen weiteren Runden mit den korrekt gespielten Regeln abgeben. Sehr gespannt bin ich auch darauf, wie gut das Spiel im "Singleplayer-Modus" funktioniert... ehrlich gesagt habe ich darauf momentan mehr Lust als auf Gears Of War 3.

Ich würde das Spiel schon jetzt durchaus jedem berettspiel-begeisterten Gears Of War Fan empfehlen, der Fan-Bonus ist hier nicht zu verachten. Und es handelt sich hier nicht um irgendeine Lizenz-Gurke, sondern um gewohnt sehr gute Fantasy Flight Qualität.

Außerdem sollten sich Fans von Dungeon Crawlern das Spiel mal genauer ansehen, wenn sie mal keine Lust auf Spiele haben in denen ein Spielleiter die Gegner steuert (Doom, Descent, usw.), sondern das lieber alle zusammen spielen (meiner Spielrunde geht es manchmal so).

Eine deutsche Version ist beim Heidelberger Spielverlag allem Anschein nach geplant, ein Erscheinungsdatum wurde aber noch nicht bekannt gegeben.

[Oshikai]

Freue mich sehr auf das Game und schön zu hören, dass es nicht vermurkst wurde.
Kann es mit Spielen wie Doom oder Descent mithalten ? Das Kartensystem hat mich bisher noch nicht so angesprochen (siehe Arkham, wo ich allerdings zugeben muss dass wir noch nicht so recht durchgeblickt haben^^)
Haben Markus, Dom, Baird und Cole verschiedene Werte/Fähigkeiten, oder spielen sich alle gleich ?

Dennoch werde ich mit dem Spiel aufs erscheinen der deutschen Version warten. Hab ohnehin noch genug andere Spiele, die ich angehen muss.
Mir wird bis zum Release schon nicht langweilig.
(Gestern neben Dungeon Twister auch noch Talisman samt Erweiterungen bestellt..)

Naja, allerdings sagt mir die Grotte grade, dass mein Gears 3 grad verpackt wird. Drum ist ohnehin vorerst alles egal !

[Ooipooi]

Doom haben wir vor zwei Wochen noch ausgiebig gespielt, Descent steht bei einem Kumpel im Schrank wir sind aber bisher nicht dazu gekommen es zu spielen. Von daher kann ich hier keinen Vergleich ziehen, aber das Gameplay soll ja ziemlich identisch zu Doom sein.

Mithalten kann Gears auf jeden Fall, mir persönlich gefällt es sogar besser. Es hat nicht ganz soviel "Balast" im Vergleich zu Doom was die Regeln angeht, spielt sich dadurch etwas flotter und ist für mich spürbar taktischer (bei Doom habe ich allerdings auch immer nur die Eindringlinge gepsielt).

Arkham Horror gefällt mir persönlich überhaupt nicht. Wir haben es zwei oder drei mal gespielt, aber ich bin damit nicht warm geworden. Ich mag ja sehr gerne Brettspiele mit starkem Rollenspiel-Einfluss, aber Arkham war mir (bei unseren Partien) doch zu wilkürlich und hatte über weite Strecken zu wenig Action. Wie genau das Kartensystem da funktioniert hat weiß ich leider nicht mehr.

Gears ist da anders. In jeder Mission gibt es drei Gegnertypen die mit je vier Karten die unterschiedliche Aktionen auslösen im KI-Deck vertreten sind, außerdem noch bis zu 7 allgemeine KI-Karten die Aktionen für sämtliche Locus beschreiben. Also sind maximal 19 Karten im KI-Deck. Die Bedrohung ist konstant, denn in jedem Zug eines Spielers werden Gegner spawnen, sich bewegen und/oder angreifen, und das ist durch die Karten angenehm unberechenbar. Funktioniert sehr gut, das System!

Die vier COGs haben alle unterschiedliche Fähigkeiten und Vorteile, dadurch bekommt das Teamplay natürlich einen besonderen Reiz, weil jeder Spieler etwas Einzigartiges beisteuern kann Der Marcus Spieler hat z. B. eine zusätzliche Karte auf der Hand (die Karten stellen auch die Lebenspunkte dar) und einen Bonus auf Angriffe mit der Kettensäge, Dom kann sich weiter bewegen, Baird hat einen Vorteil beim Aufsammeln von Waffen und Munition, Cole hat eine besonderen Vorteil zur Verteigung während der Locust-Phase.

Ich hab' mich gestern dann nochmal alleine an den Tisch gesetzt und eine Solo-Partie gespielt. Immernoch unfassbar wie gut das Gamesplay aus dem 360-Spiel umgesetzt wurde. Ich habe mich halt von Deckung zu Deckung vorgearbeitet und das hat auch ganz gut funktioniert. Am Schluss wurde ich dann aber etwas übermütig: Nur noch drei Gegner auf dem Brett, alle in einem Feld, drei Felder von mir entfernt.

Mit den Karten auf meiner Hand hatte ich folgende Aktionen geplant: Im ersten Zug vorstürmen ins Feld der Gegner und mit einer Attacke einen davon schon mal ausschalten, im Folgezug danach alle anderen per Kettensäge besiegen (eine Karte erlaubt bis zu drei Angriffe auf Gegner im eigenen Feld).

Der erste Zug hat auch wie geplant geklappt, dann kam der Locust Zug, beide Gegner im Feld wurden dadurch aktiviert und griffen an... Tja, und das war's dann für mich trotz fast voller Lebensenergie aber ohne Verteidigungsbonus durch Deckung.

Hätte ich so eine Aktion auf der Xbox versucht wäre es vermutlich auch so ausgegangen, durch weiteres Vorarbeiten von Deckung zu Deckung hätte ich wahrscheinlich gewonnen.

Einfach nur großartig, das Spiel! Werde es heute Abend gleich nochmal versuchen

[Oshikai]

Jop, sehr geil !
http://www.youtube.com/watch?v=T11RWBUh ... r_embedded#!

Wenn euch Doom zugesagt hat kann ich Descent nur empfehlen, durch die verschiedenen Helden gibts einfach taktischere Möglichkeiten als bei Doom.
Und die Regeln sind recht simpel, wenn man Doom versteht.
Uns gefällt es besser, auch wenn letztes Wochenende ganz Doom gehört hat. ^^

[Beckikaze]

Doppelposts ftw.

Aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit nur eine kurze Einschätzung.

Als erstes muss ich dazu sagen, dass ich die D&D-Ableger Castle Ravenloft und Wrath of Ashardalon selbst besitze und schon öfters gespielt habe. Zuerst hatte ich mit Castle Ravenloft auch meine kleinen Probleme; mittlerweile liebe ich beide Titel.

Zu Gears of war: Soviel vor ab; ich weiß noch nicht genau, woran es liegt, aber ich bin nicht vollends überzeugt. Ich hoffe sehr, dass es nur am ersten Szenario liegt, was ja auch als Kennenlern-Szenario-bezeichnet ist.

Komme ich kurz zu dem, was mir nicht so richtig gefällt. Das AI-System, dass also die Karten die Bewegungen der Monster steuern, finde ich gelungen. Aber es wirkt für mich auch stark und nahezu frech von den D&D-Ablegern kopiert. Da GOW schon lange in Planung war, weiß ich nicht, ob und wieviel da wirklich gespickt worden ist.
Problematischer finde ich, dass es keine Ereigniskarten (im ersten Szenario) gibt. Das finde ich bei den D&D-Spielen wirklich besser. Da bringen die Encounterkarten einige kuriose Situationen aufs Brett (Flüche, im Käfig eingesperrt werden etc.). Bei GOW spawnen nur Monster und sie bewegen sich. Alles ist sehr kampflastig und gefühlt ist das Teamplay zwar da, aber eine Spur schwächer als bei den D&D-Titeln. Das liegt auch daran, dass sich die Charaktere nicht so wahnsinnig unterscheiden. Bei D&D haben alle Helden ihre individuellen Skills. Die COGs haben aber schon mal gleiche Waffen, was schon sehr viel an ihren Differenzen verschwinden lässt. Und ob da jetzt jemand eine Karte mehr auf der Hand halten darf oder nicht ist bezogen auf das Teamplay völlig egal.

Das Coversystem finde ich eine gute Idee und auch sonst ist die digitale Vorlage perfekt eingefangen.

Das Kampfsystem ist zwar recht simpel (also nicht so raffiniert wie bei DOOM oder Descent), aber es erfüllt seine Zwecke. Letztlich ist die rasche Kampfabhanlung auch gut, denn sonst würde das Spiel sehr zäh werden.

Wie gesagt: EIn abschließendes Urteil kann ich noch nicht geben. Womöglich habe ich das Brettspiel auch zu sehr für mich gehypt. Klar, die Ausstatung ist toll, das Spiel läuft sehr flüssig (wenn man auch immer mal wieder Regeln nachschauen muss), aber letztlich geht es nur um den Kampf. Das Kampfystem gefällt mir dafür besser als in Castle Ravenloft und Wrath of Ashardalon, weil es eben nicht nur der W20 ist, der entscheidet.

Dafür vermisse ich bisher feste Ereignisse, die das Level und das Spielgefühl verändern. Wie gesagt: Womöglich bringen die anderen Missionen mehr Abwechslung ins Spiel, wenn die Levels eben auch durch mehrere Stages miteinander verbunden sind.

Nach meinem bisherigen Eindrpcken ist GOW ein gutes, aber (noch) kein herausragendes Spiel.

Trotzdem ist mein Urteil mit Vorsicht zu genießen. Es kann gut sein, dass ich nach der zweiten Mission vollends überzeugt bin.

Aber die erste Partie hat mir lediglich Spaß gemacht. Restlos überzeugt und vom Hocker gehauen hat sie mich nicht.

[Jimbei]

Ich bin ja mittlerweile auch ein sehr großer Fan von Brettspielen (damals auf das wohl recht einfache Junta: Viva el Presidente durch Jörgs Brettspieltest gekommen) und finde das, was ich bisher über das Gears of War-Brettspiel lese, wirklich toll!

Deswegen auch mal eine Frage @Vegan Gamer: sind die englischen Beschreibungen leicht verständlich? Wie sieht es mit Illustrationen in Anleitungen aus? Ich schaute mir bisher bis auf den Brettspiel-Trailer nichts an, weil ich mich nicht unnötig hypen will. ( ^ ^ )" Prinzipiell habe ich keine Verständnisschwierigkeiten, aber wäre schon toll, wenn ich die Regeln anhand von Bildern schneller erläutern könnte. Und in welchem Online-Shop könnte ich es kaufen? Nur per Ebay? Amazon.co.uk würde bspw. durch Kreditkarte ausfallen.

[Beckikaze]

Also die Anleitung kannst du dir ja schon mal vorab durchlesen:

Anleitung

Die Kartentexte sind sehr gut verständlich. Allerdings wird der Heidelberger Spielverlag auch in einem halben Jahr (grobe Peilung) eine deutsche Version veröffentlichen. Insofern musst du für dich entscheiden, ob du das Warten aushalten kannst.

Zu Shops bekommste ne PN.

[Feralus]

sieht ausgepackt sehr gut aus gespielt hab ich es noch nicht.

Gibt es aktuell aber im Sonderpreis bei uns

http://www.shop.battlefield-berlin.de/i ... e_eng.html

[Jimbei]

Oha. Ist schon 'ne ganze menge Text. ( ^ ^ )" Bin mir da nicht wirklich sicher, ob sich das dann lohnt. Ist zwar schwer (bin da wirklich genauso wie auf den dritten Teil gespannt), aber ich warte wohl noch, bis es auf Deutsch rauskommt - dann kann auch jeder nachschlagen, der weniger des Englischen mächtig ist.

[Beckikaze]

Stimmt. Wobei die Regeln nicht so schwer zu verstehen sind. Und die Kartentexte sind erst Recht problemlos!

[Oshikai]

Die deutsche Version war letzte Woche auf der Spielemesse in Essen (Do-So) zu haben. (leider zu wenig Exemplare, als dass ich freitags noch eine gekriegt hätte -.-)
Laut den Heidelberger Spieleverlag Leuten am Stand soll die deutsche Version nächste Woche im Handel verfügbar sein !

Nun weiß ich auch endlich woher ich deinen Nick kenne Becki..

[Beckikaze]

Mich würde auch interessieren, inwieweit die deutsche Übersetzung geglückt ist. Aber als ich den deutschen Packungstext gelesen habe, war für mich klar, dass es auf jeden Fall die englischsprachige Version wird.

Und wie ihc schon erwähnt habe - schwer zu verstehen sind die Karten speziell nicht und die deutsche Anleitung kann man sich ja im Inet besorgen, wenn man Angst vor langen englischen Texten hat.

Seit einiger Zeit bin ich englischsprachigen Spielen auch nicht mehr kritisch gegenüber. Klar, wenn man mit Leuten spielt, die die Aussprache nicht so drauf haben, geht schon was verloren, aber solange es nicht so viele Textzeilen wie bei Arkham Horror und Mansions of Madness sind, kann man gut zu den englischen Spielen greifen.

Daürber hinaus wären mir sonst die D&D-KOOP-Crawler entgangen, was schade wäre. Und auch Last Night On Earth sollte jeder besitzen.

Nächste Woche ist GOW dann verfügbar? Sehr gut. Hoffen wir trotzdem, dass sich die Übersetzung gelohnt hat. Wenn ich an DOOM denke, dann berürchte ich dasselbe Schicksal.

[Oshikai]

Den D&D Spielen trauer ich schon was hinterher, da ich nur positives höre, aber auch wenn ich selbst eher weniger Probleme mit Englisch habe, spiele ich doch öfters mit Leuten die grade bei den Fachchinesischen Dingen weniger Ahnung haben.

Außerdem hoffe ich doch dass Brettspiele nen weitaus hohes Lebensalter erreichen und ich irgendwann in weiter Zukunft mit meinen (noch nicht vorhandenen^^) Kindern in den Genuss kommen werde. Und ob die mit ca. 10 Jahren schon englisch beherrschen ?! ... (ok, Gears of War scheidet bei Jüngeren wohl eh aus )
Aus den Gründen und weiteren hätte ich die Dinger schon gerne in der Muttersprache.
Ist wie bei Filmen, wo viele auf englisch schwören.
Wenn ich 12h unterwegs war, will ich mich abends hinsetzen, den Kopf abschalten und nur noch relaxen.

Naja, was D&D angeht... manchmal muss man wohl auch da ne Ausnahmen machen !

[Beckikaze]

Also ein Kollege spielt das Spiel jetzt schon mit seinem 6-Jährigen Sohn. Man muss eben die Karten vorlesen.

Aber sieh das ganze mal pädagogisch. Was gibt es Besseres, als den Kleinen zu zeigen, dass sie möglichst schnell Englisch lernen sollten, damit sie so coole Spiele spielen können?

[Oshikai]

Na.. kann man so oder so sehen..
Nachher wird das so nen Klugscheißer, der allen vorjault wie toll englisch ist.. ^^

Auf jeden Fall frag ich mich wann das Game bei Amazon auftaucht.. bei Fantasy Inn ist der 30.10. und 55€ angegeben.
http://www.fantasy-in.de/shop/shop1prod ... EGMC-HE408