Allgemein: Raubkopien mit Spiel-Qualität bekämpfen

Hier findet ihr die entsprechenden Kommentare - inkl. Link zur News!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

spliffb
Beiträge: 216
Registriert: 19.11.2007 03:19
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemein: Raubkopien mit Spiel-Qualität bekämpfen

Beitrag von spliffb »

Und würden sie, wenn sie nicht saugen würden, vielleicht noch mehr geld ausgeben?
Da kannst du genauso Fragen stellen wie:

- Hätten sie das Spiel auch gekauft, wenn sie sich nicht zuvor von dessen Güte mit Hilfe einer Kopie überzeugt hätten?
- Wären viele der ehrlichen Käufer von heute auch so leidenschaftliche Gamer, wenn sie in früheren Tagen nicht auch mit Kopien angeheizt worden wären?
usw.

Es lässt sich einfach nicht konkret beantworten, ob, und wenn ja, welchen Schaden Kopien tatsächlich verursachen.
Ich vermute im Großen und Ganzen amortisiert sich das.
Manch Hersteller weiß einfach intelligenter mit dem unumstößlichen Phänomen "Schwarzkopie" umzugehen, während andere meinen gegen den Wind pissen zu müssen und sich dann noch beschweren nass geworden zu sein.
Benutzeravatar
Kajetan
Beiträge: 27139
Registriert: 13.04.2004 10:26
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemein: Raubkopien mit Spiel-Qualität bekämpfen

Beitrag von Kajetan »

Nanimonai hat geschrieben:Du bist doch scheinbar nicht blöd, also stell Dich doch bei diesem Thema bitte auch nicht so dumm.
Es ist schwer sich aus der Gedankenfalle eines Zirkelschlusses zu befreien. Darum verzeihe ich Dir :)

Ein Beweis wäre zB. der reale (!!!) Umsatzverlust, der in Wirklichkeit stattfindet (und somit nachweisbar wäre) und nicht Deine theoretische Annahme, dass ein Umsatzverlust stattgefunden haben muss. Denn dafür müsste zuerst die Annahme gültig sein, dass ich für die Leistung gezahlt hätte, hätte es keine Kopie gegeben.
https://seniorgamer.blog/
Senior Gamer - Deutschlands führendes Gamer-Blog für alte Säcke!
Nanimonai
Beiträge: 5637
Registriert: 10.11.2007 01:02
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemein: Raubkopien mit Spiel-Qualität bekämpfen

Beitrag von Nanimonai »

Kajetan hat geschrieben:
Nanimonai hat geschrieben:Eine Dienstleistung wird bei Inanspruchnahme bezahlt. Und das ist keine KANN Entscheidung. Da passt der Vergleich mit dem Bahnticket eigentlich ganz gut, denn Du kannst Dich nach Inanspruchnahme nicht damit herausreden, dass Dir das Produkt nicht gefiel. Du hast es benutzt, Du musst es bezahlen. Ganz simpel eigentlich.
Das stimmt beim Schwarzfahren, weil ich ja nicht den Sitzplatz, den Zug und die Strecke kopiere, sondern die begrenzte Ressource "Leerer Sitzplatz in Fahrzeug" nutze. Bei einer Schwarzkopie wird aber nur etwas kopiert und dabei werden auch nicht die Ressourcen des Anbieters in Anspruch genommen, sondern nur die Ressourcen des Kopierers. Das ist ja die Neuartigkeit des Digitalen Zeitalters und deswegen kommt es ja immer noch zu so vielen Fehlschlüssen und Irrtümern.
Es geht nicht um Ressourcen. Es geht um geistiges Eigentum.
Wenn ich das Bild eines Malers nachmale und einem Menschen für weniger verkaufe, als es im Original kostet, ist dem Ursprungsmaler ein wirtschaftlicher Schaden aufgrund der Urheberrechtsverletzung entstanden.

Du verteidigst hier gerade Guttenberg, das kann ich nicht gutheissen.
Benutzeravatar
Todesglubsch
Beiträge: 16285
Registriert: 02.12.2010 11:21
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemein: Raubkopien mit Spiel-Qualität bekämpfen

Beitrag von Todesglubsch »

Das stimmt beim Schwarzfahren, weil ich ja nicht den Sitzplatz, den Zug und die Strecke kopiere, sondern die begrenzte Ressource "Leerer Sitzplatz in Fahrzeug" nutze. Bei einer Schwarzkopie wird aber nur etwas kopiert und dabei werden auch nicht die Ressourcen des Anbieters in Anspruch genommen, sondern nur die Ressourcen des Kopierers. Das ist ja die Neuartigkeit des Digitalen Zeitalters und deswegen kommt es ja immer noch zu so vielen Fehlschlüssen und Irrtümern.
Und wenn der Schwarzfahrer nun steht? *hrhr*

Wie auch immer, es gehört sich einfach nicht einen Dienst oder ein Produkt zu nutzen, für das man nicht gezahlt hat. Und die Zahl derer, die das machen steigt.
Es ist hierbei vollkommen egal ob Schäden entstehen oder nicht, aber wenn ich ein Spielehersteller wäre, würde ich mich vor den Kopf gestoßen fühlen, wenn ich
ein paar Jahre an einem Spiel ackere und Herz reinstecke (und ja: Selbst bei einer Fließbandware kann ein Herz drinstecken) und dann erscheint das Ding drei Wochen
vor Release auf irgendeiner Warezseite.
Und auch wenn ihr so schön auf Ubisoft und Co schimpft, denkt natürlich keine Sau an die Entwickler. Ihr wisst schon, diejenigen, die ackern mußten, aber kein Mitspracherecht
bei Kopierschutz und Co haben. Diejenigen, die von den Einnahmen am wenigsten abbekommen und daher jede verkaufte Kopie brauchen können. Diejenigen, dessen Stellen
gestrichen werden, wenn dem Publisher zuwenig Exemplare verkauft werden.
MouseMan
Beiträge: 8
Registriert: 06.07.2011 22:17
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemein: Raubkopien mit Spiel-Qualität bekämpfen

Beitrag von MouseMan »

Wigggenz hat geschrieben:Das Problem der Raubkopien wäre mMn alleine schon dadurch gelöst, wenn ehrliche Käufer wieder weniger umständlich zum Zocken kommen als Raubkopierer.
Das sehe ich auch so. Als extremer Anno-Fan tut es mir richtig weh was mit dem neuesten Teil wieder für "Kopierschutzmaßnahmen" ergriffen wurden. Solange diese bleiben, bleibt das Spiel im Regal.

Ich bin doch kein Bittsteller bei den Publisher um "mein" Spiel spielen zu können! Ich bin Kunde(!) und erwarte von den Publishern auch als solcher behandelt zu werden!

In keiner anderen Branche lassen sich die "Kunden" so ausnehmen und an der Nase herumführen wie im Bereich der Videospiele. Ich lade die Spiele dann auch nicht aus dem Internet, aber gekauft werden sie nicht. Mittlerweile ist tatsächlich Steam noch die beste DRM-Maßnahme, gekauft werden diese Steam-Titel aber trotzdem nicht da ich Steam auch als "Kaufschutzmaßnahme" sehe, nur eben sind die anderen schlimmer.

Wenn ich dann noch an das Zitat des Ubisoft-CEOs vor ein paar Tagen denke in dem er sagte, dass 95% seiner "Kunden" das Spiel kopieren würden, dann bleibt mir die Spucke weg. Erstens sind die Nutzer illegaler Kopien keine Kunden, und zweitens bezeichnet man seine "Kunden" nicht als Kriminelle. Auch er glaubt ich als potentieller Kunde sei Bittsteller um sein ach so grandioses Produkt doch bitte bitte spielen zu dürfen. Hoffentlich gehen diese Publisher allesamt pleite, dann kommen endlich wieder Spieleentwickler an die Positionen wo solche Entscheidungen getroffen werden und nicht solche unwissenden Betriebswirte. Erst dann bekommen wir wieder gute Spiele zu vernünftigen Konditionen.
Nanimonai
Beiträge: 5637
Registriert: 10.11.2007 01:02
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemein: Raubkopien mit Spiel-Qualität bekämpfen

Beitrag von Nanimonai »

Kajetan hat geschrieben:
Nanimonai hat geschrieben:Du bist doch scheinbar nicht blöd, also stell Dich doch bei diesem Thema bitte auch nicht so dumm.
Es ist schwer sich aus der Gedankenfalle eines Zirkelschlusses zu befreien. Darum verzeihe ich Dir :)

Ein Beweis wäre zB. der reale (!!!) Umsatzverlust, der in Wirklichkeit stattfindet (und somit nachweisbar wäre) und nicht Deine theoretische Annahme, dass ein Umsatzverlust stattgefunden haben muss. Denn dafür müsste zuerst die Annahme gültig sein, dass ich für die Leistung gezahlt hätte, hätte es keine Kopie gegeben.
Nicht korrekt, wie Dir mein Beispiel mit dem Bild zeigt.
Du kannst das mit Computerspielen natürlich auch in einem Beispiel sehen: Da steht gerade jemand an der Kasse im Mediamarkt und will sich ein Spiel kaufen, bekommt in dem Moment einen Anruf von einem Freund, der eine illegale Kopie des Spiels in Aussicht stellt. Der potentielle Käufer geht raus ohne zu zahlen. Umsatzverlust? Unbestreitbar, oder nicht?

Und spar Dir Deine süffisante Arroganz, das lässt Dich pubertärer wirken, als Du vermutlich auf dem Personalausweis bist.
Benutzeravatar
Temeter 
Beiträge: 18065
Registriert: 06.06.2007 17:19
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemein: Raubkopien mit Spiel-Qualität bekämpfen

Beitrag von Temeter  »

Nanimonai hat geschrieben:Es geht nicht um Ressourcen. Es geht um geistiges Eigentum.
Wenn ich das Bild eines Malers nachmale und einem Menschen für weniger verkaufe, als es im Original kostet, ist dem Ursprungsmaler ein wirtschaftlicher Schaden aufgrund der Urheberrechtsverletzung entstanden.
Jetzt geht es hier aber rund. Es ist etwas völlig anderes, ob jemand eine Schwarzkopie verteilt oder ob er sie verkauft. Da liegen Welten zwischen, moralisch wie strafrechtlich.

Die eigentliche Frage bei den Schwarzkopien ist ja, woher nimmt man das Geld, hätte man sich das Produkt gekauft. Das Geld muss ja irgendwo herkommen. Hätte man das Spiel gekauft, hätte man vielleicht auf ein anderes verzichtet. In dem Fall wäre das ein Kreislauf, der sich letzendlich ausgleicht. Ich bezweifle ernsthaft, dass jemand die Menge an Geld, dass er für Spiele ausgibt daran anpasst, wie einfach er Raubkopien bekommt. Das wäre die einzige andere Möglichkeit.

Durch die Möglichkeit der Raubkopien verschiebt sich hauptsächlich die Wahl, für welche Spiele man Geld ausgibt. Da sind Sachen wie der UBI-Launcher schon mal ganz schlecht.
Zuletzt geändert von Temeter  am 27.11.2011 23:09, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Aurellian
Beiträge: 2200
Registriert: 03.02.2010 14:04
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemein: Raubkopien mit Spiel-Qualität bekämpfen

Beitrag von Aurellian »

Nanimonai hat geschrieben:
Kajetan hat geschrieben:
Nanimonai hat geschrieben:Du bist doch scheinbar nicht blöd, also stell Dich doch bei diesem Thema bitte auch nicht so dumm.
Es ist schwer sich aus der Gedankenfalle eines Zirkelschlusses zu befreien. Darum verzeihe ich Dir :)

Ein Beweis wäre zB. der reale (!!!) Umsatzverlust, der in Wirklichkeit stattfindet (und somit nachweisbar wäre) und nicht Deine theoretische Annahme, dass ein Umsatzverlust stattgefunden haben muss. Denn dafür müsste zuerst die Annahme gültig sein, dass ich für die Leistung gezahlt hätte, hätte es keine Kopie gegeben.
Nicht korrekt, wie Dir mein Beispiel mit dem Bild zeigt.
Du kannst das mit Computerspielen natürlich auch in einem Beispiel sehen: Da steht gerade jemand an der Kasse im Mediamarkt und will sich ein Spiel kaufen, bekommt in dem Moment einen Anruf von einem Freund, der eine illegale Kopie des Spiels in Aussicht stellt. Der potentielle Käufer geht raus ohne zu zahlen. Umsatzverlust? Unbestreitbar, oder nicht?
Und weil dem potenziellen Käufer das Spiel, nachdem er es angetestet hat, so toll gefällt, kauft er es trotzdem noch. Man kann Beispiele, gerade erfundene, immer so hinbiegen, dass sie die eigene These unterstützen. Ich bin auch kein Freund von Kopien (nicht mehr, zugegebenermaßen), aber der Kurs der großen Publisher mit noch mehr DRM, noch mehr Gängelung und noch weniger Leistung sorgt garantiert nicht dafür, dass die Kopienzahl runter- und die Verkaufszahl hochgeht. Insofern sollte dieser K(r)ampf, der sich nicht gewinnen lässt, zum Wohle der Kunden besser eingestellt werden.
Cowards die many times before their deaths,
The valiant never taste of death but once.
- Julius Caesar (II, ii, 32-37)
Nanimonai
Beiträge: 5637
Registriert: 10.11.2007 01:02
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemein: Raubkopien mit Spiel-Qualität bekämpfen

Beitrag von Nanimonai »

Temeter  hat geschrieben:
Nanimonai hat geschrieben:Es geht nicht um Ressourcen. Es geht um geistiges Eigentum.
Wenn ich das Bild eines Malers nachmale und einem Menschen für weniger verkaufe, als es im Original kostet, ist dem Ursprungsmaler ein wirtschaftlicher Schaden aufgrund der Urheberrechtsverletzung entstanden.
Jetzt geht es hier aber rund. Es ist etwas völlig anderes, ob jemand eine Schwarzkopie verteilt oder ob er sie verkauft. Da liegen Welten zwischen, moralisch wie strafrechtlich.

Die eigentliche Frage bei den Schwarzkopien ist ja, woher nimmt man das Geld, hätte man sich das Produkt gekauft. Das Geld muss ja irgendwo herkommen. Hätte man das Spiel gekauft, hätte man vielleicht auf ein anderes verzichtet. In dem Fall wäre das ein Kreislauf, der sich letzendlich ausgleicht. Ich bezweifle ernsthaft, dass jemand die Menge an Geld, dass er für Spiele ausgibt daran anpasst, wie einfach er Raubkopien bekommt. Das wäre die einzige andere Möglichkeit.

Durch die Möglichkeit der Raubkopien verschiebt sich hauptsächlich die Wahl, für welche Spiele man Geld ausgibt. Da sind Sachen wie der UBI-Launcher schon mal ganz schlecht.
Ok, mein Fehler. Ich verschenke das Bild dann einfach. So besser? Bin ich jetzt moralisch wieder auf der richtigen Seite? Ist der wirtschaftliche Schaden jetzt geringer?
Nanimonai
Beiträge: 5637
Registriert: 10.11.2007 01:02
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemein: Raubkopien mit Spiel-Qualität bekämpfen

Beitrag von Nanimonai »

DarkSmart hat geschrieben: Und weil dem potenziellen Käufer das Spiel, nachdem er es angetestet hat, so toll gefällt, kauft er es trotzdem noch. Man kann Beispiele, gerade erfundene, immer so hinbiegen, dass sie die eigene These unterstützen.
Die These war, dass ein Schaden entsteht, wenn auch nur ein potentieller Käufer die Schwarzkopie spielt. Diesen Beweis habe ich angetreten. Ja, ich habe ein Spiel umsonst gespielt, für das ich Geld ausgegeben hätte, wenn ich nicht die Schwarzkopie gehabt hätte.
Das ist kein erfundenes Beispiel, sondern ein handfester, unwiderlegbarer Beweis für die These.
spliffb
Beiträge: 216
Registriert: 19.11.2007 03:19
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemein: Raubkopien mit Spiel-Qualität bekämpfen

Beitrag von spliffb »

Wenn ich das Bild eines Malers nachmale und einem Menschen für weniger verkaufe, als es im Original kostet, ist dem Ursprungsmaler ein wirtschaftlicher Schaden aufgrund der Urheberrechtsverletzung entstanden.
Nö, nicht zweifelsfrei. Erst wenn eindeutig geklärt ist, daß der Käufer des Plagiats das Original zum höheren Preis auch tatsächlich gekauft hätte, sofern es keine Kopie gäbe, kann man von einem entstandenen Schaden ausgehen.
Aber was ist nun, wenn besagtes Plagiat im Wohnzimmer über dem Kamin des Käufers thront, und bei der nächsten Dinnerparty 5 Anwesende so sehr von dem kunstvollen Gemälde verzückt sind, dass sie zum Kauf des Originals bewegt werden?
Verdammt, dann hat eine Kopie die Bilanz des Schaffenden nicht nur nicht negativ beeinflusst, sondern doch tatsächlich zu einem Gewinnanstieg beigetragen.
Scheint alles nicht so einfach und Schwarz/Weiß mit den Gewinn- und Verlustrechnungen bei den Kopien.
Du verteidigst hier gerade Guttenberg, das kann ich nicht gutheissen.
Der Vergleich mit der Doktorarbeit geht doch eher in die Richtung, als würde jemand sich Teile des Source Codes diverser Engines zusammenstricken und daraus dann seine eigene basteln und diese gewinnbringend vermarkten.
Benutzeravatar
3nfant 7errible
Beiträge: 5160
Registriert: 19.09.2007 12:45
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemein: Raubkopien mit Spiel-Qualität bekämpfen

Beitrag von 3nfant 7errible »

Raubkopien mit Qualität bekämpfen

öhm... ja... und natürlich Skyrim als Beispiel anführen. Weil es ja auch ein Kunststück ist ein Spiel zu verkaufen auf dem der Titel "The Elder Scrolls" prangt. :Blauesauge:


Wenn man will wird man immer mehr als genug Beispiele finden, um eine bestimmte Theorie augenscheinlich zu untermauern.
Es gibt aber auch gefühlte 93479346923461 Gegen-Beispiele, die beweisen, dass Qualität, Originalität und das Fehlen drakonischer Kopierschutzmassnahmen nicht automatisch einen Blockbuster machen. Im Gegenteil - die Liste an hervorragenden Spielen, die sich als regelrechte Flops erwiesen, ist sogar ziemlich lang.
Dagegen erfreut sich Call Of Duty nun schon seit mehreren Jahren nacheinander ungebremster Beliebtheit, und stellt relemässig neue Verkaufsrekorde auf. Und auch BF3 müsste in der Welt von Herrn Parker eigentlich als Paradoxon gelten, ist es auf dem PC doch trotz Origin und damit eines der niederträchtigsten DRM-Massnahmen aller Zeiten, ausgesprochen erfolgreich.


Langer Schwede, kurzer Finn: ein Patent-Rezept, um erfolgreich zu sein gibt es nicht. Das müssen sowohl die grossen Publisher Moloche als auch die kleinen, netten "Independler" von nebenan jedes Jahr immer wieder schmerzhaft erfahren.
johndoe492307
Beiträge: 12
Registriert: 07.09.2006 17:03
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemein: Raubkopien mit Spiel-Qualität bekämpfen

Beitrag von johndoe492307 »

Nanimonai hat geschrieben:
DarkSmart hat geschrieben: Und weil dem potenziellen Käufer das Spiel, nachdem er es angetestet hat, so toll gefällt, kauft er es trotzdem noch. Man kann Beispiele, gerade erfundene, immer so hinbiegen, dass sie die eigene These unterstützen.
Die These war, dass ein Schaden entsteht, wenn auch nur ein potentieller Käufer die Schwarzkopie spielt. Diesen Beweis habe ich angetreten. Ja, ich habe ein Spiel umsonst gespielt, für das ich Geld ausgegeben hätte, wenn ich nicht die Schwarzkopie gehabt hätte.
Das ist kein erfundenes Beispiel, sondern ein handfester, unwiderlegbarer Beweis für die These.
Du setzt aber die Kaufabsicht vorraus und in dem speziellen Fall hast du recht. Aber man darauf auch nicht die Gruppe vergessen, die niemals eine Kaufabsicht hatte und bei nicht vorhandener "Schwarzkopie" das betreffende Produkt auch nicht genutzt hätte. In dem Fall gibt es keinen konkreten Umsatzverlust, da von dieser Gruppe keine Investition zu erwarten war.
Benutzeravatar
Aurellian
Beiträge: 2200
Registriert: 03.02.2010 14:04
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemein: Raubkopien mit Spiel-Qualität bekämpfen

Beitrag von Aurellian »

Nanimonai hat geschrieben:
DarkSmart hat geschrieben: Und weil dem potenziellen Käufer das Spiel, nachdem er es angetestet hat, so toll gefällt, kauft er es trotzdem noch. Man kann Beispiele, gerade erfundene, immer so hinbiegen, dass sie die eigene These unterstützen.
Die These war, dass ein Schaden entsteht, wenn auch nur ein potentieller Käufer die Schwarzkopie spielt. Diesen Beweis habe ich angetreten. Ja, ich habe ein Spiel umsonst gespielt, für das ich Geld ausgegeben hätte, wenn ich nicht die Schwarzkopie gehabt hätte.
Das ist kein erfundenes Beispiel, sondern ein handfester, unwiderlegbarer Beweis für die These.
Gut. Kannst du beweisen, dass der Schaden, der durch diese potenziellen Käufer entsteht, nicht durch positive Effekte wieder aufgewogen wird?

Und, was im Hinblick auf die ganze DRM-Diskussion viel interessanter wäre: Kannst du beweisen, dass sich der Kampf gegen Kopien auf Kosten von Kundenzufriedenheit überhaupt rechnet?
Cowards die many times before their deaths,
The valiant never taste of death but once.
- Julius Caesar (II, ii, 32-37)
Benutzeravatar
Temeter 
Beiträge: 18065
Registriert: 06.06.2007 17:19
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemein: Raubkopien mit Spiel-Qualität bekämpfen

Beitrag von Temeter  »

Nanimonai hat geschrieben:Ok, mein Fehler. Ich verschenke das Bild dann einfach. So besser? Bin ich jetzt moralisch wieder auf der richtigen Seite? Ist der wirtschaftliche Schaden jetzt geringer?
Toll, hast dich am ersten Satz aufgehängt und den Rest ignoriert?

Und ja, der Schaden ist geringer. Den verkaufen tut man an Leute, die die Bereitschaft haben, Geld für ein Produkt auszugeben. Aber hätte man das Original gekauft, würde man es überhaupt bezahlen können? Außerdem: Ein Geschenk nimmt man eher, und wenn man es später wegwirft weil es einem nicht gefällt. In beiden Fällen kann man einen theoretischen Schaden sehen, muss man aber nicht.

Hätte man das Bild bezahlt, hätte der Käufer wohl für ein anderes Bild weniger bezahlt oder es gar nicht gekauft. Geld ist eine endliche Ressource. Man kann nicht mehr ausgeben, als man hat. Für eine Raubkopie gibt man kein Geld aus. Für das Original bezahlt man Geld und wenn man nicht mehr für Spiele ausgeben will, kauft man es halt nicht oder verzichtet auf ein anderes Spiel. Einen nennenswerten Verlust macht die Spieleindustrie in keinem Fall.
Antworten