Eine wirklich interessante Debatte, die hier entstanden ist.
So interessant, dass ich die ganze Thematik von einer anderen Seite betrachten möchte, die immer mal wieder Gegenstand einzelner Kommentare war … nämlich von Seiten des psychologischen Aspekts.
Grundvoraussetzung ist ein komplett neues Erscheinungsbild einer über Jahre etablierten Webseite.
Aus der Psychologie wissen wir, dass die plötzliche Konfrontation mit etwas völlig Neuem (Webseite war kurze Zeit off und erschien dann im Re-Design) unser Gehirn überfordert. Ein Leser sprach richtigerweise von Schock. Wenngleich man hier keine Parallelen zu einem physiologisch klar definierten Schock ziehen darf, so ist das was er damit ausdrücken will schon richtig … unsere gewohnte Wahrnehmung ist attackiert worden und nun beginnt ein Aufräumprozess.
Grob gesagt unterscheidet die Psychologie bei diesem Prozess zwei Persönlichkeitstypen: Den adaptiven und den innovativen Menschen (bitte keine Wertung vornehmen, der eine ist nicht „besser“ als der andere).
Der Adaptive – kurz gesagt – kommt mit dem neuen Design schlechter klar (das geht dann in die Richtung Gewohnheitstier, was der Bauer nicht kennt … usw.).
Der Innovative ist aufgeschlossener und übersieht eventuell den ein oder anderen Designpatzer. Das Ergebnis. Ersterer kritisiert, Zweiter stimmt zu oder … in den allermeisten Fällen … bleibt einfach ruhig und surft wie eh und je auf 4players, nur halt jetzt im anderen Design.
Umfrage, hohe Zahl an Kommentaren und Kritikern:
Im letzten Absatz sollte der transferbegabte Leser erkennen, dass eine hohe Rate an Kritikern NICHT zwangsläufig eine Bestätigung für ein grottenschlechtes Design darstellt. Wohlgemerkt grottenschlecht, Designpatzer ausgenommen. Ohne ins Detail einer wissenschaftlichen Stichprobenanalyse zu gehen, dürfte dem gesunden Menschenverstand klar sein, dass allein der Kritiker ein großes Anliegen hat, seine Meinung kund zu tun. Der Befürworter hat da eine weitaus höhere Hemmschwelle seine Meinung kund zu tun, da er den Bedarf logischerweise nicht sieht. Ein aktuell gut passendes Beispiel (wenn auch mit Einschränkungen ob z.B. des Stimmzettels) zu diesem „Phänomen“ war Stuttgart 21. Die Protestierer ließen ganz Deutschland wissen, dass sie die Mehrheit darstellen würden … die Abstimmung letzte Woche zeigte ein anderes Bild.
Was mich sogleich zu der
Umfrage führt. Nach den bisherigen Ausführungen sollte sich das doch anscheinend eindeutige Ergebnis relativieren. Nimmt man dann noch Fragebogentechnische Prinzipien hinzu und schaut sich beispielsweise die 30,2 % (Nicht so gut – vorher war es besser) an, wird das Ergebnis noch undeutlicher. Denn hier müsste sich selbst ein User einklinken, der das Re-Design an sich gut findet, jedoch (für ihn wichtige) Mängel wie Scrollen und Hintergrundfarbe weiß als relevante Patzer ansieht … die ja relativ einfach zu beheben wären und dem Gros der Starknörgler (sorry für den Ausdruck) den Wind aus den Segeln nehmen würden.
Anders ausgedrückt. Nehme ich die Umfrage streng wissenschaftlich auseinander und korrigiere die Fragestellung diesbezüglich, komme ich uU auf eine Akzeptanz von 65,2% gegen die 34,9% Schlimm – das geht ja gar nicht (Stand ca. 17:45 Uhr).
Es wäre höchst interessant, würde 4players hier eine Aufarbeitung vornehmen und zu gegebener Zeit ein
Special bringen.
Bedeutet: Kritik dokumentieren, eventuelle Änderungen am Design mit einbeziehen, erneute Umfrage (korrekt erstellt) zum Zeitpunkt x, Untermauerung mit Webtechnischen Kennzahlen (für die Fachmänner

).
Ich sage voraus, dass sich das Ergebnis (selbst ohne ganz große Design-Änderungen) deutlich pro Re-Design entwickeln wird.