4Players: Leserwahl zum Spiel des Jahres 2013

[billy coen 80]

Nicht so ganz nachvollziehen kann ich, wie sich manch einer hier auf den Schlips getreten fühlt, weil jemand ihr Lieblingsspiel als besseren interaktiven Film bezeichnet. Wenn man sich das gesamte Spektrum von Möglichkeiten ansieht, das Spiele nutzen können, finde ich diese Bezeichnung für Spiele des Genres wirklich gar nicht so weit hergeholt. Wenn man dramatische, "filmreife" Storyentwicklung in Spielen gut findet, sehe ich keinen Grund, sich an den Begriffen "mehr interaktiver Film als Spiel" zu stören.

Das dürfte daran liegen, dass diese Aussage auf eben den hier diesbezüglich vakanten Titel nicht zutrifft. Ein interaktiver Film ist so etwas wie Heavy Rain oder Beyond, eine ablaufende Handlung, die dem Spieler nur sehr dosierte Interaktionen über z. B. QTEs ermöglicht.

TLOU ist ein virtuelles Erlebnis, welches zunächst einmal über ein gutes spielerisches Grundgerüst verfügt, welches geschickt ausbalanciert Einflüsse aus unterschiedlichen Genres miteinander verbindet. Dies wird begleitet von einer sehr glaubhaft erzählten Geschichte mit sehr menschlichen Charakteren. Das alles zusammen ergibt ein Gesamtwerk, welches mich echt mitgerissen hat.

@ nexttothemoon

Ich hab doch auch nicht geschrieben, es würde etwas neu machen. Wenn man den zitierten Kommentar liest, steckt da eher sogar das Gegenteil drin. Begriffe wie "salonfähig machen" oder "Weg bereiten" haben mit etwas neu machen nicht zwingend etwas zu tun. Es heißt eben nur, dass man bereits Vorhandenes durch besser Machen voranbringt.

[Chibiterasu]

Schade, ich hätte gerne drei Stimmen, um meine drei Favoriten zu bewerten.

Ich fände auch drei Votes irgendwie interessanter. Das beste bekommt 3 Punkte, das zweitbeste 2 und drittbeste einen. Dann bekommt das ganze etwas mehr Diversität in den oberen Bereichen, weil vielleicht doch lang nicht alle TLOU, Bioshock und GTA V gespielt haben und mochten.

Edit: danke Lutzer, dass du mir hier den Gegenbeweiß direkt stellst :wink:

[lutzer]

Also aus meiner Sicht war das ein sehr interessantes Spielejahr mit schönen Titeln.

Schon mal vorweg: Ich zocke ausschließlich PS3 und Games aus allen Genres. Da war von CoD Ghosts bis hin zu Ni No Kuni alles dabei

Mein persönliches Highlight war The Last of Us. Das Spiel bot eine einzigartige Erfahrung. Story, Gameplay und Atmosphäre waren nahezu perfekt. Außerdem versuchte sich das Game mal vom allgemeinen Standard abzuheben und bot Innovatives. Auch der Multiplayer zeigte viel Potenzial und fesselte mich lange an die Konsole. Die taktischen Möglichkeiten waren zusammen mit Freunden fast grenzenlos. Ich hab das Spiel auch platiniert und dabei jede Sekunde genossen.

Auf Platz 2 fällt für mich Bioshock-Infinite. Auch hier wurde ein authentische Story und ein abwechslungsreiches Gameplay geboten. Vor allem das Ende hat mich geflashed Natürlich wurde auch das Game auch platiniert.

GTA 5 kommt bei mir an 3. Stelle.. Der Singleplayer hat mich bis zum 100. Prozent super unterhalten. Authentische Charaktere, coole Missionen und fast unbegrenzte Möglichkeiten sorgten dafür. Leider hatte ich auch ständig mit diversen Bugs zu kämpfen und musste aktuelle Spielstände aufgeben. Der Multyplayer hat mich zusammen mit Freunden auch bis Lvl 40 gut unterhalten. Abzüge gibts hier wegen den holprigen Start und die mangelnde Abwechslung nach der Zeit. Der MP hat aber unendliches Potenzial und ich werd bestimmt nochmal reinschauen...die Platin hab ich ja auch noch nicht.

Zur Zeit zock ich noch Batman- Arkaham Origins was zwar auch bockt, aber wohl nicht an meinen Plätzen 1-3 nagen wird. Auch Rayman Legends liegt noch eingepackt bei mir und wartet auf die Wärme meines PS3 Laufwerks. Mal schauen wie es wird.

Am 23.12. kommt dann die PS4. hab also noch gut zu tun. Der krönende Abschluss meiner PS3 erfolgt aber erst im Februar mit Dark Souls 2...absolutes Pflichtgame für mich

[Pfoerti]

Da ja so viele GTA V wählen.
Es ist sicherlich ein gutes Spiel mit einer großen detaillierten Welt (was schon immer Rockstars stärke war).
Die Charaktere sind zumindest Geschmacksache.

Aber hier die Story hervorzuheben ernsthaft? In Sachen Story gibt es doch weitaus bessere Spiele.
Das ist wie die Transformersfilme aufgrund Ihrer tollen Story zu gucken...

Kann den ganzen Hype um das Spiel eh nicht verstehen.
Es ist definitiv ein gutes Spiel aber mehr auch nicht.

Da fand ich persönlich z.B. Red dead Redemption besser vorallem weil es mal was neues war.
GTA ist im Prinzip immer das gleiche in besserer Grafik und ein paar Details mehr.
Das ist grundsätzlich nicht schlecht aber als Meisterwerk würde ich es nicht bezeichnen da gibt es andere Spiele die mir eher im Gedächtnis geblieben sind.

[johndoe1525641]

Da fand ich persönlich z.B. Red dead Redemption besser vorallem weil es mal was neues war.
GTA ist im Prinzip immer das gleiche in besserer Grafik und ein paar Details mehr.
Das ist grundsätzlich nicht schlecht aber als Meisterwerk würde ich es nicht bezeichnen da gibt es andere Spiele die mir eher im Gedächtnis geblieben sind.

"GTA5" war technisch einfach überragend. Das war schon Zauberei, eine so irre Welt auf die Xbox zu bringen. Die Kampagne war okay und witzig, die Nebenquests haben Spaß gemacht, der Multiplayer hat meinen letzten Besuch auch noch nicht gesehen. Da habe ich schon so viele witzige Situationen erlebt. War schon klasse.

Jau, an "Red Dead Redemption" kommt es für mich auch nicht ran. Selten hat mich ein Spiel so lange gefesselt wie "RDR", da habe ich entgegen meinen sonstigen Gewohnheiten so manche Nacht im Multiplayer verbracht. Es kam auch nicht ganz so asozial daher wie "GTA5" -- die gesamte Atmosphäre gefiel mir einfach besser.

In Sachen Open world sind Rockstar die unbestrittenen Meister.

[Temeter]

@ temeter

Irgendwie hast du mich missverstanden. Mein Kommentar sollte kein grundsätzlicher Widerspruch sein, sondern nur eine Klarstellung, dass es in der Aussage von bnaked nicht um Originalität ging, sondern um Wegbereitung. Es hat schon immer überall Dinge gegeben, die schon lange da waren, aber erst durch einen Stein des Anstoßes "salonfähig" oder was auch immer wurden.

TLOU hat nur gezeigt, dass Gameplay und gutes Storytelling nicht zwingend im Widerspruch zueinander stehen müssen, was viele andere Spiele zuvor so suggerierten. Insofern ist es schon als ein Wegbereiter zu sehen, ohne selbst besonders originell zu sein.

Ich denke da haben wir einfach eine unterschiedliche Wahrnehmung. Meiner Meinung nach haben sich diese beiden Dinge nie gegenseitig ausgeschlossen, in letzer Zeit kamen nur eine Menge Spiele heraus, die eine außergewöhnliche Story/Atmosphäre/Erlebnis lieferten, dann aber im Gameplay schwächelten - also sowas wie Spec Ops oder Infinite. Die beiden Spiele haben TLOU allerdings die unkonventionelle Geschichte und unkonventionelles Storytelling vorraus. Insbesondere Spec Ops hatte ein ziemlich subtil bösartiges Storytelling, das glatt an Macher wie David Lynch erinnerte, nur halt als Spiel. Selbst die generische, wenig interessante Shootermechanik - welche durch das geringe Budget erzwungen wurde - hat man gleich als Element benutzt, um ahnungslose Spieler in Gewohnheiten zu wiegen, bevor man den Terrortrip auflegt.

Andererseits haben selbst vor knapp 15 Jahren Spiele wie Deus Ex mit ihren begrenzten Mitteln wunderbar - und ohne viele Videos - Geschichten erzählt und starkes Gameplay gehabt. Die Technik hat natürlich Grenzen gesetzt, und Übergänge beim Storytelling waren weniger fließend, dafür war die spielerische Vielfalt und Entscheidungsfreiheit umso besser. Deswegen finde ich TLOU jetzt als funktionierendes Gesamtpakt nicht gerade einzigartig. Das Spiel wirkte eher wie einer der seltenen Großproduktionen auf mich, die vor allem die üblichen KO-Kriterien solcher Projekte geschickt umgeht.

[Pfoerti]

Zur Diskussion das manche Spiele doch nur interaktive Filme sein und keine Spiele.

Fakt ist ich drücke einen Knopf und am Bildschirm passiert etwas = Kriterium Spiel erfüllt!
Man kann sich noch streiten wie viel man tatsächlich machen kann bzw. wie viel Gameplay übrig bleibt aber zu behaupten das es sich nicht um Spiele handelt und diese sowieso nicht zählen ist mehr als fragwürdig.

Für mich ist das Gesamtergebnis entscheidend und ob ich gut unterhalten wurde, alles andere ist chorintenkackerei!!!

[cHL]

wusste gar nicht, dass mein geschirrspüler ein spiel ist. danke für die info.

[billy coen 80]

@ temeter

Klar gab es auch früher schon Spiele mit guten Stories, weit besseren als der von TLOU. Ich finde nur, dass man in TLOU am bisher besten die Symbiose aus Spielen und zeitgleich eine Geschichte miterleben hinbekommen hat. Es wirkt nicht so strikt untergliedert in „jetzt darfst du spielen“ und „jetzt musst du mal ne Weile Geduld haben und dir nen Filmchen angucken“. Das Empfinden kommt bei mir immer wieder bei vielen Spielen auf. Naughty Dog umschiffen das ganz gut, indem sie eben nicht das Vorantreiben der Geschichte nur über Cutscenes laufen lassen.

Dass das alleine nun nicht Grund für einen Innovationspreis sein kann, versteht sich, denke ich, von selbst.

Mit den Spielen, die suggerieren, dass sich Story und Gameplay ausschließen, dachte ich auch eher an jüngere Werke wie eben von David Cage, bei denen die Symbiose von Spiel und Storytelling stark zu Lasten der Interaktionsmöglichkeiten ging.

[Temeter]

@ temeter

Klar gab es auch früher schon Spiele mit guten Stories, weit besseren als der von TLOU. Ich finde nur, dass man in TLOU am bisher besten die Symbiose aus Spielen und zeitgleich eine Geschichte miterleben hinbekommen hat. Es wirkt nicht so strikt untergliedert in „jetzt darfst du spielen“ und „jetzt musst du mal ne Weile Geduld haben und dir nen Filmchen angucken“. Das Empfinden kommt bei mir immer wieder bei vielen Spielen auf. Naughty Dog umschiffen das ganz gut, indem sie eben nicht das Vorantreiben der Geschichte nur über Cutscenes laufen lassen.

Dass das alleine nun nicht Grund für einen Innovationspreis sein kann, versteht sich, denke ich, von selbst.

Hm, da muss ich das Ding selbst erstmal anspielen, bevor ich etwas zu der Qualität selbst sage. Insbesondere bei diesen Spielen kommt es oft sehr stark auf den Spieler an. Manche Werke lassen einige Leute einfach komplett kalt, während sie für Andere ein Erlebnis sind. Vielleicht gehört TLOU ja auch in diese Kategorie.

Mit den Spielen, die suggerieren, dass sich Story und Gameplay ausschließen, dachte ich auch eher an jüngere Werke wie eben von David Cage, bei denen die Symbiose von Spiel und Storytelling stark zu Lasten der Interaktionsmöglichkeiten ging.

David Cage ist sowieso ein Sonderfall, der eigentlich wohl lieber Filme machen würde. Zumal die Geschichte in Beyond noch nicht mal gut erzählt ist, wo man schon so auf Linearität über Gameplay setzt.

[billy coen 80]

Hm, da muss ich das Ding selbst erstmal anspielen, bevor ich etwas zu der Qualität selbst sage. Insbesondere bei diesen Spielen kommt es oft sehr stark auf den Spieler an. Manche Werke lassen einige Leute einfach komplett kalt, während sie für Andere ein Erlebnis sind. Vielleicht gehört TLOU ja auch in diese Kategorie.

Würd sagen: ja, das tut es. Schaut man sich den Thread zu dem Spiel an, findet man da viele User die von dem Gesamterlebnis hellauf begeistert sind, einige, die das gar nicht nachempfinden können, weil das Spiel bei ihnen so gar nicht zünden wollte und eine Gruppe dazwischen, die es so là là fand.

Ist ja nix Neues. Gibt kein Spiel, das allen gleich gut gefällt. Bei Spielen wie TLOU kommen die Meinungsdiskrepanzen, glaube ich, vor allem da her, weil sie auch stark auf die Gefühls- / Erlebniswirkung zielen. Solche Spiele können nur dann wirklich ihre volle Qualität entfalten, wenn das, was sie transportieren, auch bei einem selbst zündet.

[Wurmjunge]

Das dürfte daran liegen, dass diese Aussage auf eben den hier diesbezüglich vakanten Titel nicht zutrifft. Ein interaktiver Film ist so etwas wie Heavy Rain oder Beyond, eine ablaufende Handlung, die dem Spieler nur sehr dosierte Interaktionen über z. B. QTEs ermöglicht.

TLOU ist ein virtuelles Erlebnis, welches zunächst einmal über ein gutes spielerisches Grundgerüst verfügt, welches geschickt ausbalanciert Einflüsse aus unterschiedlichen Genres miteinander verbindet. Dies wird begleitet von einer sehr glaubhaft erzählten Geschichte mit sehr menschlichen Charakteren. Das alles zusammen ergibt ein Gesamtwerk, welches mich echt mitgerissen hat.

Verglichen mit HeavyRain ist TLoU vielleicht kein interaktiver Film, verglichen mit bspw. DwarfFortress dann aber doch irgendwie.

Was spielst du denn so?

Ich hege z.B. seit Jahren eine geradezu obsessive Leidenschaft für Mount&Blade und speziell in diesem Jahr war es das (immer noch unfertige) ProjectZomboid, das mich so richtig von den Socken hauen konnte.

[johndoe1525641]

Leider spiele ich Spiele gerne wegen des tatsächlichen Spielens. Ich kann mittlerweile keine cutscenes mehr sehen, vorallem auch weil sie, wie du schon geschrieben hast, noch nicht auf dem Niveau von Filmen sind. Ich will was tun, nicht nur glotzen.

Ich nutze Cutscenes grundsätzlich zum Wasserabschlagen.

[johndoe774091]

wusste gar nicht, dass mein geschirrspüler ein spiel ist. danke für die info.

Dein Geschirrspüler hat einen Bildschirm? Was'n das für'n High-Tech Gerät?

Bei Pfoertis "Kriterium" wäre auch ein Film ein Spiel.

[Wurmjunge]

Ich nutze Cutscenes grundsätzlich zum Wasserabschlagen.

Eine Pausenfunktion wäre da aber bezüglich der Entwicklungskosten von Spielen die leicht günstigere Variante....