GonzoGonzalez hat geschrieben:Oh schon wieder Zeit für das regelmäßige Bashing von AAA-Titeln?
Auch wenn man die Kritikpunkte vom Herrn Luibl nachvollziehen kann, soll dieser Test natürlich provozieren. Es werden möglichst alle negativen Aspekte genannt und so gut wie keine guten. Wenn man will, kann man man jedes Spiel so zerreißen.
Ich denke, es geht um etwas ganz anderes: Lies Dir mal den Test zu Dark Souls durch, nur die erste Seite. Nämlich bis zu dem Punkt wo er sinngemäß schreibt: "Wann bin ich das letzte Mal für ein Spiel nachts aufgestanden, weil mir eine Lösung für Problem XY in den Sinn kam?...."
Und genau das bringt es halt m.M.n. genau auf den Punkt. Ja, Dark Souls hatte unbestreitbar seine Schwächen, vor allem technischer Natur.
Aber diese haben eben nicht verhindert, dass der Tester (Spieler) in den Sog dieses Spieles geriet. Und genau das macht m.M.n. ein gutes Spiel aus und deshalb kann man andere Punkte eher verzeihen.
Wenn aber eben dieser Sog fehlt, der mich ein Spiel spielen lässt, obwohl ich gar nicht vor dem PC/Konsole sitze. Wenn ich nicht auf der Arbeit schon freudig daran denke, nach Feierabend sofort wieder in diese Welt einzutauchen und meine abendliche Erkundung schon plane. Wenn ich mir überlege wo ich noch hin will und wo ich dies und das finden kann.
Und genau dann konzentriert man sich eben auf den Rest, der da geboten wird und bewertet die ganze Sache plötzlich nüchterner. Wie soll dieser Reiz aufkommen, wenn mir alles eh schon angezeigt wird und ich dorthin geführt werde?
Und das ist genau der Punkt, der heutzutage bei vielen Games fehlt. Wenn ich mir die Videos zu AC:Unity anschaue, alleine schon wie man die Steuerung erklärt bekommt (Man ist Kind und spielt verstecken oder so ähnlich), ist mein erster Gedanke sofort: Und was ist daran jetzt anders, als in den Vorgängern?
Es reizt einen einfach irgendwie nicht und das erwarte ich halt von einem guten Spiel. Wir reden hier ja nicht über so Spiele die für Nebenbei gedacht sind und wo man das noch irgendwie verschmerzen kann. Dies soll die Speerspitze des Gamings sein, eigentlich die Messlatte für alles andere.
Ist es aber nicht, es gleicht sich alles immer mehr an und wird vorhersehbar, ausrechenbar und das kann doch nicht der Anspruch sein, oder?
Und warum darf es keine Kritiker mehr geben, die wirklich kritisieren? Wäre 4Players in euren Augen legitim, wenn sie in die Jubelgesänge eingefallen wären?
Oder wie andere Zeitungen es machen: Die Punkte ansprechen, bei der Wertung aber ignorieren? Wollt ihr wirklich das es nur noch Lob gibt und Fehler nur noch angesprochen werden, wenn danach aber noch mindestens 85% gegeben werden?
Ist das nicht dumm und vermessen?