Gefordert nicht unbedingt, aber es wurde halt wesentlich mehr geboten: Sinnigere Nebenquests, eine bessere Charakterentwicklung und dazu so Kleinigkeiten wie die Magier bei Baldur's Gate, wo man immer eine 5%ige Chance hatte, etwas extrem Beschissenes zu zaubern. Da war mal die Hälfte des Goldes weg, da fiel plötzlich eine Kuh auf meinen Helden oder ein Portal zur Hölle wurde geöffnet und eine ganze Taverne in Schutt und Asche gelegt. Das sind Dinge, die man heute nicht mehr geboten kriegt. Früher waren RPGs halt mehr Spiel als Erlebnisfahrt. Eigenschaften haben früher noch etwas gezählt. Wenn du deinem Charakter in Fallout 1 oder 2 nur einen minimalen Intelligenzwert gegeben hast, dann konnte er nicht mehr richtig sprechen und hat manchmal auch einfach nur gebellt oder Spielautomaten angeknurrt. Im Gegensatz dazu wird heute einem absolut alles vorgekaut, spielerische Leere wird mit Sammel- und Freischaltscheiße gefüllt. Das habe ich schon bei Far Cry 3 und Asscreed gehasst wie sonst was, obwohl ich die Spiele gerne gespielt habe. Dazu kommt heute noch übertriebener Kitsch und Pathos, Charakterbeziehungen scheinen immer weiter in den Vordergrund zu rücken, weil manche das Genre offenbar als Fantasy-Dating-Sim_Genre betrachten.Enthroned hat geschrieben:Und das zeigt mal wieder das alte Scheiße für viele immernoch besser ist als neue Scheiße. Wahrscheinlich weil Diese getrocknet ist und weniger riecht.Kajetan hat geschrieben:Ich habe das Gefühl, dass hier jemand "neu" mit "automatisch gut" verwechselt. Ausserdem habe ich Gothic 1 gehasst wie die Pest, weil es ein besch... und unintuitives Kontrollschema hat. War nie ein Fan der Serie.buk86 hat geschrieben:ich habe das gefühl das der jörg und die halbe 4players community noch gothic 1 zockt und deswegen keine neuen RPGs mögen.
Aber liebe spiele ich Gothic 1 und ruiniere erneut mein Gebiß und die Tischkante, als mich zum debilen Klicksklaven heutiger AAA-Spiele machen zu lassen, wo das Maximum der eigenen Geistesleistung darin besteht den Awesome-Button zu drücken, wenn das Spiel einem sagt, dass man jetzt den Awesome-Button drücken muss.
Denn wenn neue RPGs der Majors so flach sind wie die Titten von Keira Knightley, bleibt dem Genießer schöner Rundungen halt nix übrig, als weiterhin Sophia Loren und Jane Russel anzuhimmeln.
Im Grunde haben sich Spiele jedoch nie verändert. Wer mir erzählt er wurde bei alten RPGs geistig gefordert, außer er musste die Sprachbarriere Englisch überwinden, dem glaube ich kein Wort.
Ich habe vor drei Tagen zum ersten Mal im Leben Gothic 1 gespielt bzw. angefangen. Nach dem Grafikschock, der sich zum Glück immer schnell legt, hatte mich das Spiel gefangen. Keine blöden Sammelquests, alles ist irgendwie miteinander verzahnt. Man hat einen vernünftigen Wald, der sich auch Wald nennen darf (ich schaue dich an, The Witcher 2), man wird zu Beginn von den "billigsten" Gegnern weggebasht. Das muss aber nicht heißen, dass moderne RPGs grundsätzlich scheiße sind. Es gab in den letzten Jahren nunmal eine Flaute, die hat jedes Genre mal. Wir erinnern uns an die Point & Click Adventures Anfang der 2000er. Nur muss man eben akzeptieren, dass AAA-Titel nie das Herz eines richtigen RPG-Freundes zum Leuchten bringen kann. Das können nur Titel, die explizit auf RPG-Fans ausgerichtet sind und nicht viel Geld einspielen müssen. Divinity etwa, Torment oder Pillars of Eternity. Oder Wasteland 2.
Ich muss sagen, DA:I hat mich nach langer Zeit mal wieder scharf auf RPGs gemacht. Leider fand ich auch nichts Gutes, was ich mir mal wieder antun könnte, zumindest aus dem Fantasy-Bereich. Witcher 1 fand ich ganz gut, Hard to be A God war auch ein großartiges Spiel, Planescape fand ich auch super und Baldur's Gate war für mich eher durchschnittlich - ich bin bis in die große Stadt gekommen, da habe ich aufgehört, weil es einfach ein krasser Motivationshänger für mich war.
Seht es ein, Leute. Bioware ist tot. Früher waren die mal gut. KotoR war super, Mass Effect 1 - 2 auch noch. Von mir aus auch Dragon Age, obwohl ich das extrem öde fand. Der Fluch des AAA-Titels ist nunmal der geringe Anspruch. Wer das nicht erkennt und sich hypen lässt, selbst schuld.
*schnüff* Blood Omen hat bis heute immer noch mit unter den besten Erzähltext der Videospielgeschichte. DAS war Kunst.code5 hat geschrieben: Vielleicht hat das sogar was gutes, die Überraschung wird nur noch größer. Ich hatte damals so (...) Blood Omen geholt. War eine absolut gelungende Investition.